Bluesound Powernode im Test: Besser als Sonos?

- Leistung
- 2x80 Watt
- Chromecast Built-In
- Nein
- AirPlay 2
- Ja
- Bluetooth
- 5.0 (aptX)
- Integrierte Streamingdienste
- Spotify, Deezer, Amazon Music, TIDAL, Qobuz, Idagio, Napster, u.a.
- MQA
- ja
- Roon ready
- ja
- Abmessungen (BxHxT)
- 220 x 70 x 190 mm
- Preis
- 999 €
Auch in seiner neuesten Version ist der Bluesound Powernode einer der attraktivsten Kompakt-Streamingamps. Das liegt nicht nur an seinem guten Klang, sondern auch an dem ausgereiften Streaming-Ökosystem mit Highres-Qualität in jedem Raum.
- Komfortable, intuitive Bedienung
- Knackiger, dynamischer Klang
- Viele unterstützte Formate und Musikdienste
- Kein Display
- Fernbedienung nur gegen Aufpreis
Bluesound schaffte es als eine der ersten Marken, Multiroom-Streaming und HiFi wirklich stimmig zu verbinden. So kannst du die Netzwerk-Lautsprecher der Pulse-Serie überall dort einsetzen, wo guter Klang mit über 20 unterstützten Streamingdiensten gefragt ist. Der Bluesound Powernode ist ein kompakter HiFi-Verstärker mit integriertem Bluesound-Streamer und steht seit Mitte 2021 schon in der vierten Überarbeitungs-Stufe zur Verfügung. Du brauchst nur noch ein Paar Lautsprecher deiner Wahl dazu zu stellen und hast dann ein extrem kompaktes und modernes HiFi-System. Wenn du bereits eine Anlage besitzt, hat Bluesound den Node als reinen Streamer ohne Verstärker im Programm (Kostenpunkt: 549 Euro).
Aktuelle Angebote für den Bluesound Powernode:

Knackig und frisch: Der Bluesound Powernode im Hörtest
Im Hörraum verbanden wir den Powernode mit unterschiedlichen Lautsprechern. Darunter hochauflösende Koax-Monitore von Tannoy, klassische Zweiwege-Kompakte von Harbeth und ausgewachsene Standboxen von Heco. Wozu der ganze Aufwand? Um herauszufinden, wie sich der Bluesound-Verstärker an den verschiedenen Lautsprecher-Konzepten schlägt.
HIFI.DE hat die wichtigsten HiFi-Verstärker getestet, hier findest du sie in unserer Bestenliste:
Spannenderweise spielte der Bluesound Powernode mit den großen Heco-Boxen deutlich lieber zusammen als mit den etwas schwierigen Tannoys. Denn Größe ist nicht alles, weder bei Lautsprechern noch bei Verstärkern. So hat der Powernode zwar für seine Größe beachtliche 2x 80 Watt Leistung im Angebot, fühlt sich aber den den Hecos dennoch am wohlsten, da sie trotz ihrer Ausmaße und Bestückung am leichtesten anzutreiben sind. An ihnen konnte der Bluesound-Amp seine Stärken ausspielen, klang entspannt und lebendig.

Auch bei Regallautsprechern lohnt es sich also, Modelle mit etwas höherem Wirkungsgrad und nicht allzu kleiner Bauform auszusuchen. Hervorragend passte der Powernode zum Beispiel zu einer B&W 606 S2. Die Box baut zwar etwas tiefer und wirkt im Regal etwas stattlicher als echte Miniboxen. Sie entwickelt mit dem Bluesound aber wahrhaft eindrucksvollen Bass und auch bei höheren Lautstärken einen satten, sanft-natürlichen Ton.

Lebendiges Kraftpaket
Für Lebendigkeit sogt der Powernode ganz von selbst: Im Vergleich mit anderen HiFi-Verstärkern klingt er recht präsent, knackig und dynamikbetont. Was aber auch an einer gewissen Zurückhaltung im Tiefbass liegt. Gute HiFi-Amps wie der Naim Uniti Atom haben vielleicht auch im Mittelhochton Vorteile, klingen seidiger und detailreicher. Der Vergleich ist wegen des enormen Preisunterschieds aber schon fast unsportlich und soll die Leistung des Bluesound Powernode nicht schmälern: In so einem kompakten Gehäuse für diesen Preis soviel Kraft und Klang unterzubringen, das ist schon eine technische Großtat.

Sonos hat beim Klang die Nase vorn
Spannend war das Match des Powernode gegen den direkten Konkurrenten Sonos Amp. Denn hier treffen zwei Streaming-Verstärker mit ganz ähnlichem Formfaktor und ähnlichem Preis aufeinander, die jeweils in ein eigenes Multiroom-System eingebunden werden können. Rein klanglich entschied der Sonos den Vergleich für sich: An der breiteren Stereobühne, dem tieferen Bass und der weicheren Tonalität gibt es nichts zu rütteln. Der Unterschied ist jedoch gering und fällt aber nur an sehr anspruchsvolleren und höher auflösenden Boxen wirklich ins Gewicht.

Erfolgreicher Alleingang: Der technische Aufbau des Bluesound Powernode
Drei Hauptelemente treffen in einem Streamingverstärker aufeinander: Ein Digital-Analogwandler, ein Stereoverstärker und ein Streamer. Letzterer ist für die Praxiseigenschaften besonders kritisch. Bluesound ging bei seiner Gründung vor rund zehn Jahren einen mutigen Weg: Statt sich von einem zugekauften Netzwerkboard abhängig zu machen, entwickelte die Firma die gesamte Streaming-Infrastruktur von Grund auf neu.

Den Bluesound Powernode gibt es seit 2021 in der vierten Bluesound-Gerätegeneration. Anders als seine Vorgänger 2 und 2i kommt er ohne Versionsnummer auf den Markt, was ein gewisses Verwechslungs-Potential birgt, zumal sich die Modelle optisch sehr ähneln.
Massives Rechenpower-Upgrade
Technisch dagegen ist am Powernode alles besser als an den Vorgängern. Einen großen Sprung gab es bei der Rechenleistung des internen Prozessors: Das Bluesound-eigene Streaming-Betriebssystem BluOS läuft jetzt auf einem ARM-Prozessor mit vier Kernen, was noch fließendere Bedienung und bessere Verwaltung großer NAS-Bibliotheken verspricht.

Wie Vorreiter Sonos arbeitet BluOS mit einer internen, selbst erstellten Musikbibliothek. Es ist also nicht auf die Mitarbeit eines externen Mediaservers angewiesen, sondern braucht lediglich Leseberechtigung auf einer beliebigen Netzwerkfreigabe. Das könnte zum Beispiel der Musikordner auf einem NAS-Netzwerkspeicher sein und/oder eine Freigabe auf dem PC. Auch ein direkt am Bluesound-Gerät eingestöpselter USB-Speicher darf als Server dienen. Die Sortierung der Sammlung übernimmt BluOS stets selbst.

Schnelles WiFi für Highres-Audio
Mit dem Heimnetz verbindet sich der Bluesound Powernode über ein Dualband-WLAN nach 802.11ac-Standard. Das reicht für flüssige Wireless-Wiedergabe auch hochauflösender Audiodateien, deren Datenrate durchaus zweistellige Mbit-Werte pro Sekunde betragen kann. Alternativ steht eine RJ45-Buchse bereit, um den Powernode klassisch per Kabel ins Netzwerk zu bringen. Wann immer es möglich ist, solltest du diese Option auch nutzen – einfach um dein WLAN von unnötiger Datenlast freizuhalten. Denn davon profitieren dann wiederum die Geräte, die wirklich auf Wireless angewiesen sind – auch etwa das Tablet oder iPhone, mit dem du dein Bluesound-System steuerst.
Neben den zahlreichen netzwerkbasierten Quellen – also Internetradio, Streamingdiensten wie Spotify oder Tidal und der eigenen Musikbibliothek – bietet der Powernode auch physische Anschlüsse für externe Zu- und Mitspieler. Und das nicht zu knapp: Zwei analoge Line-Eingänge sind verfügbar, die beide mit beiliegenden Adaptern zu optischen Digital-Inputs umfunktioniert werden können. Deinen Fernseher verbindest du elegant über HDMI-eARC mit dem Bluesound-System. Ausgangsseitig sind neben den Lautsprecheranschlüssen auch ein Subwooferausgang sowie eine Kopfhörerbuchse vorhanden.

Kompakt und leistungsfähig: Class-D-Verstärker und Schaltnetzteil
Leistung generiert der Bluesound Powernode mit einem Class-D-Amp des niederländischen Herstellers Hypex. Der Verstärker und sein zugehöriges Schaltnetzteil sitzen auf einer gemeinsamen Platine, die das gesamte Erdgeschoss des Powernode-Gehäuses einnimmt.
Klanglich bekommt man davon nichts mit. Denn erstens liegt die Schaltfrequenz weit über dem Hörbereich. Und zweitens formt ein Ausgangsfilter (meist eine Spule) aus den rasanten Elektronensalven wieder analoge Amplituden-Häufchen in stetig wandelnder Höhe. Der Vorteil dieses Prinzips: In keinem ihrer beiden Zustände verschwenden die Transistoren Energie durch Erwärmung. Denn im voll leitenden Zustand fließt zwar viel Strom über den Transistor, aber dafür ist hier der Widerstand praktisch null. Und im geschlossenen Zustand fließt sowieso kein Strom. So kommen Class-D-Amps auf extrem hohe Wirkungsgrade von deutlich über 90%. Sprich: Sie können hohe Leistungen abgeben, ohne sich selbst dabei nennenswert zu erwärmen. Das „D“ in Class D hat übrigens nichts mit „digital“ zu tun – auch wenn die intern verwendeten Pulsfolgen mit konstanter Höhe entfernt an Digitalsignale erinnern. Die Hypex-Amps im Powernode etwa benötigen ein analoges Eingangssignal. Die Bezeichnung resultiert einfach aus der alphabetischen Fortführung der historischen Verstärkerklassen A, A/B und C.
Ausgereiftes Streamingsystem: Bluesound Powernode in der Praxis
In fast zehn Jahren kontinuierlicher Weiterentwicklung ist das Bluesound-System inzwischen sehr ausgereift. Die BluOS Controller-App gibt es nicht nur für iOS und Android, sondern auch für das Kindle-Betriebssystem, sowie für Mac– und Windows-Rechner.

Die App ermöglicht eine intuitive, komfortable Bedienung. Für Neueinsteiger unvermeidlich ist eine gewisse Eingewöhnungsphase, die dir aber bei keinem neuen Streaming-System erspart bleibt. BluOS erleichtert die Einrichtung durch Info-Buttons, die direkt zum passenden Kapitel der ausführlichen Online-Anleitung verlinken.

Bluesound bietet gehobenen Streaming-Komfort mit allen Möglichkeiten, die man sich von so einem System wünscht: Eigene Abspiel-Listen bleiben zum Beispiel auf dem jeweiligen Gerät, auch wenn man das App schließt oder zu einem anderen Raum wechselt. Die Playlists lassen sich jederzeit löschen, ergänzen, umsortieren und auch für spätere Verwendung dauerhaft speichern.

Gapless Playback beherrscht das Bluesound-System auch: Alben mit ineinander übergehenden Stücken laufen unterbrechungsfrei durch, wie Künstler und Produzenten sich das gedacht haben. Und innerhalb eines Stücks kannst du schnell und präzise an einen beliebigen Punkt navigieren, indem du den Zeitbalken im App dorthin ziehst.

Bei der Ausstattung bleibt kein Wunsch offen
Nahezu lückenlos ist die Auswahl an nativ unterstützten Musikdiensten: Egal ob du ein Abo bei Edel-Spartendiensten wie Qobuz oder Idagio, bei populären Anbietern wie Spotify, Deezer oder TIDAL oder bei Amazon Music hast – nach Eingabe deine Anmeldedaten hast du vollen Zugriff darauf. TIDAL-Nutzer freuen sich doppelt, weil der Bluesound Powernode die dort angebotenen Highres-Streams in Form von MQA-Dateien in voller Qualität abspielt.

Das Bedienkonzept ist stimmig und hat sogar dem große Vorbild Sonos einige Dinge voraus: Bluetooth-Wiedergabe zum Beispiel und die Option, auch als Bluetooth-Sender in Erscheinung zu treten. So kannst Du deine Wireless-Kopfhörer bequem am Bluesound Powernode nutzen. Praktisch auch die frei belegbaren Presets und das große Glas-Bedienfeld auf der Geräteoberseite.

Verarbeitung und Zubehör
Typisch für die Gerätegattung steckt der Bluesound Powernode in einem Kunststoffgehäuse. Das hat preisliche, aber auch technische Gründe, weil WLAN– und Bluetooth-Antennen somit ins Gehäuse integriert werden können. Das griffig gummierte Finish der Vorgänger ist beim aktuellen Powernode einem harten, leicht aufgerauten Kunststoff gewichen. Zum Glück, muss man hier sagen, denn die Soft-Oberfläche ist mittlerweile dafür berüchtigt, sich nach ein paar Jahren in eine klebrige, unansehnliche Masse zu zersetzen.

Mit einem externen Netzteil musst du dich nicht herumschlagen, denn der Streaming-Amp nimmt es – im Unterschied zum noch mal teureren Volumio Integro – direkt ein Kaltgerätekabel auf. Wenn du zum Laut- und Leisedrehen nicht jedesmal das App öffnen willst, gibt es als optionales Extra eine IR-Fernbedienung. Alternativ kann der Powernode auf Befehl der App alle nötigen IR-Codes ausgeben, um eine beliebige lernfähige Fernbedienung anzulernen.

Fazit zum Bluesound Powernode: Echter Mehrwert, stimmig verpackt
Schicker kann man HiFi heute kaum verpacken: Der Bluesound Powernode bietet HDMI mit eARC, Bluetooth, zahlreiche Eingänge und über BluOS einfachstes Highres-Streaming vom NAS oder von diversen Streaming-Diensten. Die Bedienung ist dank der guten App kinderleicht, Leistung und Klang stimmen ebenfalls. So empfiehlt sich der Bluesound Powernode als smartes Herz einer modernen Musikanlage.
Bluesound Powernode vs. Sonos Amp
Der Mehrpreis gegenüber dem Sonos Amp bringt dem Bluesound Powernode keine großen Klangvorteile. Im Gegenteil: Der US-Konkurrent überzeugt im direkten Vergleich an sehr hochwertigen Lautsprechern mit einer breiteren Stereobühne, dem tieferen Bass und der weicheren Tonalität. Der Bluesound kann jedoch wiederum aber auf bessere Konnektivität verweisen, außerdem lockt er mit Highres-Fähigkeit und MQA-Dekodierung. Wenn dich diese Features interessieren, spricht Vieles für den Bluesound. Wenn du jedoch bereits ein Sonos-System zuhause hast, gibt es wenig Argumente für einen Umstieg.
Aktuelle Angebote für den Bluesound Powernode:
Technische Daten | |
Leistung | 2x80 Watt |
Eingänge | HDMI eARC, Netzwerk, USB (Host), 2x Analog Miniklinke (auch als optischer Digitaleingang nutzbar) |
Audio-Ausgänge | Subwoofer (Cinch), Lautsprecher, Kopfhörer (3,5mm Klinke), Bluetooth |
Chromecast Built-In | Nein |
AirPlay 2 | Ja |
Bluetooth | 5.0 (aptX) |
Integrierte Streamingdienste | Spotify, Deezer, Amazon Music, TIDAL, Qobuz, Idagio, Napster, u.a. |
MQA | ja |
Roon ready | ja |
Multiroom | ja, BluOS |
Raumeinmessung | nein |
Netzwerk | WLAN (Dualband 802.11ac), LAN (Gigabit) |
Gehäuse-Ausführungen | weiß, schwarz |
Abmessungen (BxHxT) | 220 x 70 x 190 mm |
Mitgeliefertes Zubehör | Lan-Kabel, 2x Klinke-TOSlink-Adapter |
Gewicht | 1,8 kg |
Preis | 999 € |
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