Startseite HiFi Elektronik Streaming-Verstärker Volumio Integro im Test: Der kleine, besonders feine Streaming-Amp

Volumio Integro im Test: Der kleine, besonders feine Streaming-Amp

Wie klein kann ein Streaming-Verstärker sein? Der Volumio Integro scheint das beantworten zu können. Wir haben den schicken Tausendsassa getestet.
HIFI.DE Test | Volumio Integro
Eingänge
Cinch, Optisch, LAN, USB 3.0, USB 2.0
Chromecast Built-In
Ja
AirPlay 2
Ja
Roon ready
Ja
Integrierte Streamingdienste
Spotify, Tidal, Qobuz, Highresaudio
Abmessungen (BxHxT)
270 x 150 x 50 mm
Preis
1.199 Euro
In Kürze
Kompakter Streaming-Amp mit großer musikalischer Seele und großem Potential für Tüftler*innen. Als reine Musikmaschine eine Wucht, fehlt ihm lediglich HDMI-ARC zur Vollausstattung.
Vorteile
  • Natürlicher, musikalischer Klang
  • Große Funktionsvielfalt und offen für Erweiterungen
  • Passt ins kleinste Regal und bleibt im Betrieb kühl
Nachteile
  • Kleines, wenig informatives Display
  • HDMI-Buchse nur als Ausgang nutzbar
  • Drehknöpfe etwas wackelig

Bei Volumio handelt es sich zunächst einmal um einen Software-Hersteller. Gut eine halbe Million Installationen von Volumio OS sollte es mittlerweile geben, die kleine Mini-PCs oder Raspberry PIs in selbstgebaute Netzwerkplayer mit allen Schikanen verwandeln. Seit 2018 verkauft Volumio auch eigene Geräte. Wie den winzigen Streaming-Verstärker Volumio Integro, der hier zum Test antritt.

Volumio Integro schräg links
Der Volumio Integro soll trotz seiner geringen Maße einiges leisten können.

Die Player und Streaming-Verstärker von Volumio sind alle Made in Italy, genau genommen entstehen sie in Florenz. Dort gibt man sich größte Mühe, die Hardware so durchdacht und ausgereift auf den Markt zu bringen, wie es die Software dank ihrer großen Verbreitung und der aktiven Community inzwischen ist.

Der Volumio Integro gehört zu den kleinsten Streaming-Amps, die wir bisher getestet haben. In unserer Bestenliste siehst du, wie er sich im Vergleich mit der Konkurrenz schlägt:

Volumio Integro im Hörtest: komplett digital, aber sehr charmant!

Zunächst eine Warnung: Ein fabrikneuer Integro tönt beim ersten Reinhören wenig überzeugend. Irgendwelche Bauteile scheinen sich während der ersten ein, zwei Betriebsstunden noch recht dramatisch zu verändern. Der erste Hörabend endete folglich mit einem entschiedenen „Naja“.

Vielleicht waren wir auch nur nicht in der richtigen Hörlaune. Tags darauf jedenfalls überrascht uns der Streaming-Amp mit einem charmanten, musikalischen Klang, den wir angesichts seines kleinen Formats so nicht erwartet hätten. Also schnell als Sparringspartner den Sonos Amp aufgebaut, der etwas günstiger ist als sein italienischer Kollege. Der aber daneben – obwohl selbst kompakt – schon richtig groß aussieht.

Volumio Integro Rückseite schräg
Auf der schlanken Rückseite tummeln sich alle nötigen – und einige zusätzlichen – Schnittstellen.

Der Sonos ist nicht nur größer, sondern auch erheblich stärker als der Volumio. An wirkungsgradschwachen Lautsprechern merkst du den Unterschied eventuell, wenn du sehr laut hören willst und der Volumio dann etwas früher an sein Limit kommt. Vor allem mit bassintensiver Musik, etwa House oder HipHop, lässt es der Sonos Amp dann noch ein bisschen härter knallen.

Aber es zwingt dich ja keiner, den italienischen Amp bewusst mit unpassenden Boxen zu kombinieren. Mit unseren Hörraum-Tannoys zum Beispiel, mit 89dB/Wm schon etwas effizienter und mit 6 Ω nicht zu niederohmig, fanden wir keinen Weg, den Integro irgendwie aus der Ruhe zu bringen. Ein paar Millimeter vor dem Rechtsanschlag des Volume-Schiebers bremste uns nur die Rücksicht auf unsere Arbeitslautsprecher. Der Integro dagegen zeigte keinerlei Symptome der Überforderung. Er klingt bis zum vorletzten Watt stets so, als hätte er noch massenhaft Leistung im Ärmel.

Weniger Höhen, aber mehr Informationen?

Nach dem Umschalten vom Sonos wirkt der Volumio im ersten Augenblick etwas dunkler. Wenn du länger hörst, stellst du aber fest, dass das nichts mit mangelnden Höhen zu tun hat. Im Gegenteil: Der Integro lässt Gitarrensaiten und Stimmen ihre natürlichen Obertöne, sie klingen seidiger, feiner und authentischer als über den Sonos.

Das dunkel-warme Element kommt durch den kräftigeren Bass in den Klang. Der Volumio klingt tatsächlich ganz unten eher etwas kräftiger, was du mit elektronischen Beats schnell überprüfen kannst. The Feast Of The Broken Heart von Hercules & Love Affair ist ein Album voll mit solchen wuchtigen, zugleich rhythmisch treibenden Housebeats – da legt sich der kleine Streaming-Amp ins Zeug, dass es eine helle Freude ist.

Volumio Integro Regler
Die roten Knöpfe des Integro verleihen ihm einen tollen Retro-Charme – und steuern Lautstärke und Quelle.

Vocals gönnt der Volumio eine großzügige Dosis Mitteltonschmelz. Zusammen mit den akkuraten, nie zischelig-hellen Höhen ergibt das eine nahe, emotionale Stimmwiedergabe. Hochinteressant, wie sich die Amps beim selbstbetitelten ersten Album der Fleet Foxes unterscheiden. Denn das klingt von Haus aus nicht modern-glänzend und clean, sondern wirkt wie mit altem 70er-Jahre-Equipment aufgenommen.

Die Vocals ein bisschen kratzig, Bass und Pauken an den lauten Stellen mit einem Anflug warmer, weicher Übersteuerung, wie sie vielleicht eine Vintage-Bandmaschine in der Aufnahme hinterlassen würde. Der Volumio macht daraus ein wirksames und klar identifizierbares dramaturgisches Mittel. Dem Mitbewerber gelingt das bei Weitem nicht so gut: Das Stück wirkt via Sonos einfach insgesamt etwas matschig.

Lässig-genauer Klang wie ein Großer

Stellt man statt des Sonos Amp einen ausgewachsenen Denon DRA-800H neben den Volumio, wirkt der Italiener gleich noch niedlicher. Aber nur optisch. Klanglich scheint er seine zierliche Erscheinung durch besonders engagierte Bassarbeit und eine breite Stereobasis kompensieren zu wollen. Der große Denon-Amp – letztlich ein auf Stereo zurückgestutzter AV-Receiver mit sehr schlagkräftigen Endstufen und mächtigem Netzteil – hält da aber mühelos mit. Die Bühnenabbildung gelingt zwar schon hervorragend, aber auch der etwas größere Cabasse Abyss kann hier noch mal mehr erreichen.

Volumio Integro Cinch-Eingang
Auch analoge Quellen kann der Integro verstehen. Dafür wird das über Cinch empfangene Signal intern sofort digitalisiert.

Und zeigt, wo dem Volumio dann doch die Kontrolle entgleitet: Im Grundton, wo Stimmen Körper und natürliche Fülle erhalten, mangelt es dem Italiener nun an Autorität. Das lässt ihn neben dem Denon mitunter etwas kleinkariert und mittenbetont erscheinen – primär mit Aufnahmen, die von Haus aus eher auf der schlank-trockenen Seite liegen. Auch dynamisch wirkt der Japaner kompetenter und über das gesamte Frequenzband konsistenter, während sich der Integro manchmal zu sehr auf bestimmte Einzelaspekte konzentriert.

Mit analogen Zuspielern klingt der Denon dann ebenfalls saftiger und etwas lebendiger. Das ist freilich kein Beinbruch für den Volumio mit seinem einsamen Cinch-Eingang. Er ist ja nicht in erster Linie ein Analog-Vollverstärker. Sondern ein Streamer, der direkt Lautsprecher antreiben kann und der eben einer zusätzlichen Analogquelle Platz bietet. Dein Kassettendeck oder Plattenspieler limitiert in aller Regel die Qualität deutlicher. Sprich: müsste schon von höchst erlesener Qualität sein, um auf Verstärkerseite noch größeren Aufwand zu rechtfertigen.

Volumio Integro: Technischer Aufbau

Untergebracht ist der Volumio Integro in einem grau eloxiertem Alu-Gehäuse mit schwarzer Acrylfront. Der gleiche Alumantel passt auch dem Netzwerkplayer Primo und dem Streaming-Transport Rivo. Die Italiener kommen also mit einem Gehäuse für ihr ganzes Portfolio aus, was Kosten spart. Den knappen Platz im Inneren füllt ein Motherboard komplett aus, das die Audio-Baugruppen und -Schnittstellen sowie die Endstufen trägt. Huckepack darauf sitzt das Streaming Board, ein leistungsfähiger Minirechner mit Vierkern-ARM-Prozessor und 1,9GHz Taktrate.

Volumio Integro Alu-Gehäuse
Das Alu-Gehäuse des Volumio Integro passt auch den anderen Playern von Volumio – und sieht einfach schick aus.

Darauf vorinstalliert und -konfiguriert ist die jeweils aktuelle Volumio-Software in der Premium-Version. Mit dem Kauf des Integro erwirbst du dafür automatisch eine lebenslange Lizenz inklusive aller Updates. Die würde dich als Selbstbauer*in auch schon 60 Euro im Jahr kosten; der Integro scheint also durchaus fair kalkuliert. Zumal Volumio bemerkenswert offen mit den technischen Infos umgeht. So detailliert haben wir jedenfalls noch kein HiFi-Gerät auf seiner Hersteller-Website beschrieben gesehen. Da lohnt es sich fast nicht mehr, den Streaming-Amp aufzuschrauben.

Fragen zum verwendeten DAC sind schnell beantwortet: Es gibt keinen. Jedenfalls nicht als separaten Chip. Das hat mit den Endstufen zu tun, die nach dem Direct-Digital-Prinzip arbeiten. Sie werden also mit den Musikdaten im PCM-Format gespeist und rechnen dieses direkt in hochfrequente Pulsfolgen. Die verschmelzen am Ausgang wieder zum analogen Musiksignal, das du an soliden Schraubklemmen mit Banana-Bohrung mit einem Kabel deiner Wahl abholen kannst.

Volumio Integro Lautsprecherklemmen
Die Lautsprecherklemmen sitzen jeweils ganz außen auf der Rückseite des Amps.

D/A-Wandler und Leistungverstärker sind hier – wie etwa auch im Lyngdorf TDAI-1120 – im Grunde ein und dasselbe: ein Power-DAC, wenn du so willst. Aber auch der will sorgfältig ausgesucht und implementiert sein. Volumio hat sich für Chips von Infineon entschieden, die hier verzerrungsmindernd in Doppelmono arbeiten. Mit dem Streamingboard sind sie per I²S-Bus verbunden. Dank synchroner Arbeitsweise mit eigener Taktleitung ist das die beste, jitterärmste Möglichkeit, die in Streamern und Streaming-Amps aber überraschend selten zum Einsatz kommt.

Mit vollwertigem Kopfhörerausgang

Für HiFi-Kopfhörer und Subwoofer kommen dann doch noch klassische DAC-Chips ins Spiel, im ersteren Fall gefolgt von einem kräftigen Verstärker-Chipsatz aus dem Hause Texas Instruments. Und da die Endstufe nur digitale Signale versteht, gibt es auch noch einen A/D-Wandler, der die Signale am Analogeingang in hochauflösendes Digitalvokabular übersetzt.

Die ultrakompakte Bauform ist beim Integro übrigens etwas gemogelt: Auf Bildern fehlt meist das dicke Schaltnetzteil-Brikett, das den Amp mit Strom versorgt. Aber halb so schlimm: In der Praxis landet es diskret unter oder hinter dem Schrank. Zudem hat man mit der generischen Stromschachtel nicht nur einen potenziellen Elektrosmog-Störenfried, sondern auch, mit Blick auf Langzeitnutzung, eine häufige Problemursache aus dem eigentlichen Gerät verbannt. Der Volumio ist übrigens nicht der einzige Verstärker im Kleinstformat: Auch der Teac AI-303 passt auf jeden Schreibtisch, verzichtet aber auf Streaming-Funktionen.

Volumio Integro Kopfhörerausgang
An der Front sitzt eine große Kopfhörerklinke. Du bist also nicht zwingend auf Lautsprecher angewiesen.

Neben Lautsprecher- und Netzteilkabeln kann am Heck des Volumio auch noch einiges an Peripherie andocken. Als da wären: Eine Buchse fürs Gigabit-LAN – falls du dem sehr guten integrierten Dualband-WiFi nicht traust. Eine USB2-Buchse für Speichersticks oder mobile Festplatten.

Eine USB3-Buchse, die auch ein CD-Laufwerk akzeptiert – zum direkten Abspielen oder Rippen von CDs. Rund 10 GB Speicher sind dafür intern frei, erweitern kannst du den Platz jederzeit über MicroSD. Und dann gibt es noch klassische Digitaleingänge in optischer und Koax-Ausführung, einen analogen Cinch-Eingang sowie einen Mono-Subwooferausgang.

Praxis-Check: Zwar mit HDMI, aber ohne ARC

Zu Missverständnissen könnte eventuell der HDMI-Anschluss führen: Der ist nicht etwa ein Eingang für den TV-Ton via ARC, wie wir das von einem modernen Streaming-Amp erwarten würden. Nein, die HDMI-Buchse ist lediglich ein Ausgang, um das Benutzer-Interface auf einem Fernseher oder Monitor anzuzeigen. Um den Sound deines Fernsehers zu übertragen, musst du also auf den optischen Eingang zurückgreifen.

Das ist leider eine verpasste Chance, denn damit hat der Volumio Integro einen entscheidenden Nachteil gegenüber moderner gedachten Verstärkern wie etwa dem Cambridge Audio Evo 150, dem Lyngdorf TDAI-1120 oder dem Sonos Amp. Geschuldet ist dieser Fauxpas wohl der PC-basierten Konstruktion des Verstärkers, passend dazu unterstützt der USB-Anschluss deshalb auch eine Maus und / oder Tastatur.

Volumio Integro Rückseite Anschlüsse Digital
Der HDMI-Ausgang ist leider nur genau das: Ein Ausgang. Dein TV-Sound kommt so nicht in den Amp.

Optionen über Optionen

Den Integro mit lokal angeschlossenem Monitor und Maus zu betreiben, ist aber sicher ein exotischer Anwendungsfall. Weshalb du den HDMI-Port auch ressourcensparend deaktivieren kannst. Das Bedien-Interface ist ohnehin in jedem Fall das gleiche. Ob du HDMI nutzt, das Webinterface mit einem Browser aufrufst oder die Volumio-eigene App zur Steuerung verwendest, macht praktisch keinen Unterschied.

Stets begegnet dir eine geschmeidig reagierende, aber in ihrem Funktionsreichtum auch etwas gewöhnungsbedürftige Nutzeroberfläche, deren Design du mit verschiedenen Themen feinabstimmen kannst. Die Auswahl an Musikquellen ist potenziell riesig. Aber auch da kannst du ungenutzte Optionen verschwinden lassen und den Umgang damit übersichtlicher gestalten.

Der Integro ist DLNA/UPnP-fähig, aber nicht zwingend von diesem Standard abhängig. Du kannst also wie bei anderen Netzwerkern zum Beispiel deinen eigenen NAS-Server samt dessen gewohnter Ordnung verwenden. Das ist besonders dann sinnvoll, wenn man große Sammlungen und penibel daran angepasste Sortierungen nutzt – beim Hörtest-Server etwa eine Vorgruppierung der rund 3000 Alben nach Erscheinungsjahr.

Du kannst zudem Netzwerkfreigaben auch als Pfad eingeben. Dann baut der Volumio seine eigene Bibliothek, wie es zum Beispiel auch Sonos-Streamer tun. Die Ordnerstruktur deiner Freigaben bleibt dabei stets zugänglich. Im Test erweist sich das als praktisch, weil wir zum Beispiel für bestimmte Dateiformate wie Flac in Highres oder DSD eigene Ordner verwenden. Umgekehrt zieht der Integro Streamingdienste gleichberechtigt in seine sehr praktische Suchfunktion mit ein. Oder du nutzt einfach die – zugegebenermaßen nicht ganz günstige – Luxuslösung von Roon, für die der Volumio Integro ebenfalls zertifiziert ist.

Nach allen Seiten offen

Das DIY-Erbgut des Volumio spürt man an der großen Offenheit des Streamers. Sein Betriebssystem ist erkennbar dafür ausgelegt, sich an deine Wünsche anzupassen, statt dir Formate, Standards oder bestimmte Streaming-Spielarten vorzuschreiben. Der Integro kann mit anderen Volumios Multiroom-Verbände bilden, erreicht dasselbe Ziel aber auch auf dem Weg über Chromecast – und kann sogar vorhandene Sonos-Geräte als Mitspieler einspannen. Auch bei den Musikdiensten gibt es ungewöhnlich große Auswahl – inklusive des audiophilen Streaming- und Downloadspezialisten Highresaudio.com.

Volumio Integro Screenshot FusionDSP
Mit dem Plugin FusionDSP kannst du den Sound deines Volumio Integro auf deinen Geschmack einstellen. | Screenshot: Volumio

Sollte einer nennenswerten Nutzerzahl irgendwann einmal etwas fehlen, wird das halt nachgerüstet: Plugins mit Zusatzfunktionen sind fester Teil der Voumio-Architektur und direkt von der App aus installierbar. So kannst du mit einem Klick zum Beispiel einen sehr schönen, parametrisch und grafisch arbeitenden Equalizer hinzufügen. Da werden Erinnerungen an das großartige Squeezebox-Universum mit seinem Open-Source-Server wach. Nur dass Volumio auch ohne größeren Betreuungsaufwand absolut stabil funktioniert. Und es einen fix-und-fertigen Streaming-Amp gibt, den du einfach kaufen, anschließen und genießen kannst.

Raumkorrektur für Nerds

Wie schon gesagt, basiert der Volumio Integro im Grunde auf einem sehr ausgeklügelten Mini-Computer. Dem kannst du mit entsprechender Software vieles beibringen. Unter anderem auch einen Equalizer. Wenn du darüber hinaus auch noch deinen Raum mit in die Klanggleichung aufnehmen möchtest, musst du noch etwas tiefer in die Materie abtauchen. Ein Teil des Volumio-Betriebssystems ist nämlich ein leistungsfähiges DSP.

Volumio Integro Frequenzverlauf HouseCurve
Mit HouseCurve und einem iPhone kannst du den Integro theoretisch weiter auf deinen Hörplatz optimieren. Das gelingt anderen Verstärkern – wie dem Lyngdorf TDAI-1120 – jedoch deutlich besser. | Bild: HouseCurve

Über die App HouseCurve kannst du – ähnlich wie mit Sonos TruePlay – dein iPhone in ein Einmessmikrofon verwandeln. Eine Reihe von Testtönen später haben sich dann App und DSP auf einen für deinen Raum idealen Frequenzverlauf geeinigt. Das ganze funktioniert jedoch nur mit iPhones, da nur diese verlässliche Mikrofondaten bieten. Die unüberschaubare Menge an Android-Phones verhindert das einfach. Daher gibt es die HouseCurve-App auch nur im App Store.

Unser Fazit zum Volumio Integro: Schicker Amp zum Tüfteln und Genießen

Für ein so kleines Gerät könnten 1200 Euro teuer wirken. Aber wir müssen langsam wirklich aufhören, HiFi nach Gewicht zu beurteilen. Und viel stärker die Intelligenz und Technologie würdigen, die darin steckt. Dem Volumio Integro fehlt es – abgesehen von brachialer Leistung und einem sinnvoll nutzbaren HDMI-Eingang – wirklich an nichts.

Und in vielen Disziplinen zeigt er Mitbewerbern größerer Konzerne ganz lässig eine lange Nase. Mit seinen zahlreichen Funktionen und Erweiterungsmöglichkeiten richtet er sich vor allem an die Tüftler*innen und Bastler*innen in der digitalen HiFi-Gemeinde.

Doch auch, wenn du ihn einfach nur auspackst, aufstellst und anschließt, überzeugt er mit seinem entspannten Klang, der einfachen Bedienung und dem ansprechenden Design. Die Großserien-Konkurrenz aus Japan sieht dagegen im Wortsinne alt aus und ist weniger raffiniert, holt aber aus einem gegebenen Budget noch etwas mehr Klang heraus.

HIFI.DE Testsiegel Streaming-Verstärker Volumio Integro 8.1

Technische Daten
Leistung 2x 50 W / 8 Ω + 2x 70 W / 4 Ω
Eingänge Cinch, Optisch, LAN, USB 3.0, USB 2.0
Audio-Ausgänge 1x Lautsprecher, 1x Kopfhörer (6.3 mm)
Chromecast Built-In Ja
AirPlay 2 Ja
Roon ready Ja
Integrierte Streamingdienste Spotify, Tidal, Qobuz, Highresaudio
Multiroom Ja
Raumeinmessung Ja, per Drittanbieter
Drahtlos Ja
Steuerungs-App Ja
Gehäuse-Ausführungen Silber
Abmessungen (BxHxT) 270 x 150 x 50 mm
Gewicht 2,7 kg
Preis 1.199 Euro

Alle von uns getesteten HiFi-Verstärker findest du in unserer Bestenliste:

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