Startseite HiFi Elektronik Verstärker Rotel RA-6000 im Test: Souveränes Power-Paket zum Firmenjubiläum

Rotel RA-6000 im Test: Souveränes Power-Paket zum Firmenjubiläum

Audiophiler Klang und hohe Leistung: Der Rotel RA-6000 zeigt uns im Hörtest, dass das kein Widerspruch sein muss.
HIFI.DE Test | Rotel RA-6000
Leistung
2x 200W (8 Ohm), 2x 350W (4 Ohm)
Eingänge
3x Line Cinch, 1x Line XLR, 1x Phono MM, 3x digital TOSLink, 3x digital Koax, 1x digital USB-B, 1x digital USB-A (iOS)
Audio-Ausgänge
2x Lautsprecher (schaltbar), 1x Kopfhörer 5,3mm, 1x Pre Out, 2x Sub Out
Quellen kabellos
Bluetooth (aptX HD)
Abmessungen (BxHxT)
431 x 144 x 425 mm
Gewicht
19 kg
Preis
4.499 Euro
In Kürze
Üppige Ausstattung und riesige Leistungsreserven machen den Rotel RA-6000 zum zuverlässigen Langzeitpartner deiner HiFi-Anlage. Über das Thema Verstärker musst du mit ihm jedenfalls nicht mehr nachdenken.
Vorteile
  • Sehr kräftiger Klang mit enormer, müheloser Dynamik
  • Umfangreiche Ausstattung
  • Dank hoher LEistung auch für sehr anspruchsvolle Lautsprecher geeignet
Nachteile
  • HDMI-ARC hätte die Ausstattung noch runder gemacht
  • Griffige, aber wenig elegant aussehende Fernbedienung
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Zum Firmenjubiläum stellt Rotel ein wahres Schlachtschiff von einem Vollverstärker vor. Der Rotel RA-6000 verspricht in bester Rotel-Manier ehrliche 200 Watt Dauerleistung, ist mit so ziemlich allen analogen und digitalen Wassern gewaschen und bietet umfangreiche Einstelloptionen. Wie das knapp 20 Kilo schwere Biest in unserem Hörraum klingt, haben wir für dich getestet.

Hier findest du den Rotel RA-6000 direkt im Angebot:

Satte Dynamik zum 60. Jubiläum

Wenn du einen Verstärker suchst, der üppige Leistung nicht nur auf dem Papier verspricht, sondern diese auch lustvoll zum Einsatz bringt, bist du traditionell bei Rotel gut aufgehoben. Dort gibt es neben puristischen Einsteiger-Amps auch legendäre, transistorstarrende Dickschiffe wie den RA-1592. Wann immer wirklich anspruchsvolle Lautsprecher zu versorgen sind, greifen Händler:innen, HiFi-Fans und Tester:innen reflexartig zu dem japanischen Schwergewicht.

Rotel RA-6000 in Benutzung von oben
Stolz weisen weiße Lettern auf die lange HiFi-Tradition von Rotel hin.

Inzwischen zur MKII-Version gereift, lässt dieser Amp auch widerspenstige Lautsprecher tanzen. Kompakte Dynaudios legen gefühlt eine Oktave Tiefbass nach, hochgezüchtete Nuberts entfachen ungeahnte Dynamik, komplexe Vintage-Isophons scheinen aus jahrelangem Tiefschlaf zu erwachen, wenn ein großer Rotel sie an die Kandare nimmt.

Auch der neue Rotel RA-6000 ist so ein Verstärker-Sumo. Ein Kilo schwerer als der 1592 MKII, in der Preisliste aber 50 Prozent teurer, soll er diesen nicht ersetzen, sondern eher als vornehmer Bruder ergänzen. Der Name verweist auf eine Sonderrolle außerhalb der gewohnten Modellhierarchie. 6000 für den 60. Geburtstag der Marke – auch in Japan ein ganz besonderes, nämlich das diamantene Jubiläum.

Rotel RA-6000 Rückseite Anschlüsse schräg
Auf der Rückseite des Rotel RA-6000 tummeln sich digitale und analoge Schnittstellen. Trotzdem bleibt noch Platz für gleich zwei Paar Polklemmen.

Um das gebührend zu feiern, riefen die Roteliers also die Diamond-Baureihe ins Leben. Und schlossen damit die langjährige Preislücke zwischen den klassischen Rotels und den erhabenen, high-endigen und richtig teuren Topmodellen der Michi-Serie. Aber was ist der 6000er nun? Ein Rotel Michi X5 S2 zum Sonderpreis, oder ein teuer veredelter 1592? Das wollen wir im Hörtest herausfinden.

Rotel RA-6000 im Klangtest: Headroom, den man hören kann

Die Kardinaltugend aller großen Rotels heißt Dynamik. Der RA-6000 macht keine Ausnahme. Er kann gewaltige Elektronenwellen in Bewegung setzen, und man bekommt beim Hören das Gefühl, dass er regelrecht Spaß daran hat. Es ist eigentlich egal, welche Box wir anschließen: Am Rotel wirkt sie mindestens eine Nummer größer, bass- und pegelpotenter.

Rotel RA-6000 Kopfhörerbuchse, USB, Speaker A/B
An der Front kannst du Kopfhörer und iPhone mit dem Verstärker verbinden. Direkt daneben findest du die Wahl deiner Lautsprecher-Paare. Gleich zwei kannst du theoretisch gleichzeitig befeuern.

Besonders reizvoll ist diese Eigenschaft im Verbund mit hochgezüchteten Regal-Lautsprechern. Die erkaufen ihren erwachsenen Tiefgang oft teuer, indem sie reichlich Leistung in Wärme umsetzen. Klar, dass der schlechte Wirkungsgrad dann im Gegenzug den Verstärker stresst. Ein eindrucksvoll großer, aber dynamisch etwas müder Klang resultiert dann häufig, selbst mit teuren und kräftigen Amps.

Der RA-6000 zeigt in solchen Situationen keinerlei Müdigkeit: Je schwieriger die Box, desto engagierter scheint er die elektrische Peitsche zu schwingen. Was kompakte High-End-Monitore dann plötzlich für Basspulse in den Raum schieben, überrascht selbst erfahrene Vielhörer:innen immer wieder.

Rotel RA-6000 DAC Auflösung
Der interne DAC verarbeitet ohne Murren MQA und Highres-Files.

Und es geht hier nicht nur um fetten Kickbass, sondern um die ganze vielfältige Welt des Tieftons. So türmt sich Hans Zimmers Soundtrack Dune: Part Two monumental wuchtig zwischen den Lautsprechern, und das Beatdesign auf Eminems Album The Death of Slim Shady tönt auch da noch differenziert, wo es mit kleineren Amps nur noch monoton bumst.

Alles am Rotel-Klang ist groß

Der Bass des RA-6000 ist vielleicht seine auffälligste Eigenschaft. Wer den Amp mal aufmerksam gehört hat, schwärmt zuerst ziemlich sicher von dieser Urgewalt, die vertraute Lautsprecher ihre physischen Grenzen vergessen lässt. Zumal das nicht nur mit Kompaktboxen funktioniert: Kleine Lautsprecher klingen am Rotel-Amp groß, große aber noch größer. In diesem Punkt gibt es starke Gemeinsamkeiten wischen dem RA-6000 und dem 1592 MKII.

Rotel RA-6000 Vorderseite Detail rechts
Der blaue Ring um den Lautstärke-Regler passt optisch gut zur Beleuchtung der einzelnen Tasten.

Die Raumabbildung passt beim 6000er aber noch besser zu dem im Bass aufgebauten Größenmaßstab: Der Diamond-Rotel schafft eine eindrucksvoll weite, zugleich auch tiefe Bühne. Auf der können große Trommeln oder Gruppen von Streichern lange ausklingen, während ihr reflektierter Schall ein Abbild des Konzertsaals zu den Mikrofonen trägt. Und dieses Kunststück wirkt mit dem 6000er einfach noch suggestiver, noch glaubwürdiger.

Wir hatten zum Testzeitpunkt den etwas günstigeren Denon PMA-3000NE neben dem Rotel auf dem Rack stehen. Ebenfalls zweifellos ein Superamp, jedoch mit ganz anderer Auslegung. Die virtuelle Bühne scheint sich mit dem Rotel an den Seiten nochmals aufzufalten, wo sie beim Denon schon im weichen Zwielicht verschwimmt. Dazwischen staffelt der Rotel die Musiker mit noch etwas mehr Autorität, zeichnet ihre Umrisse mit kräftigerem Strich und größerem Kontrast.

Rotel RA-6000 Rückseite Detail rechts
Die LAN-Buchse links im Bild macht den Rotel RA-6000 keinesfalls zum Streaming-Verstärker. Vielmehr ermöglicht sie dir Software-Updates und die Einbindung in Automatisierungs-Systeme.

Seine Weite wirkt nicht diffus, sondern außerordentlich konkret. Im Ton ist der Denon dagegen noch eine Nuance feiner, natürlicher. Der Rotel gibt Stimmen und Soloinstrumenten im direkten Vergleich einen wärmenden Obertonflaum, der die Schallquellen griffig und plastisch wirken lässt, aber auch einen Hauch Differenzierung kostet. Da wirkt der Denon noch reiner und puristischer, was für seine schlankere, weniger expressive Dynamik ein Stück weit entschädigt.

Die Quelle für den besten Klang

Der MM-Phono-Eingang des RA-6000 klingt sehr ordentlich. Unter Zuhilfenahme eines passiven MC-Übertragers haben wir damit auch Moving Coils sehr gut gehört. Phono-Puristen werden dem Vollverstärker aber über kurz oder lang einen separaten Phono-Vorverstärker beistellen, der LPs dann noch rauschärmer und detailreicher in einen der drei Cinch-Eingänge schickt. Oder wahlweise auch in den einen symmetrischen XLR-Eingang, den der 6000er anbietet. XLR bedeutet nicht zwingend ein Klang-Upgrade.

Rotel RA-6000 Quellenwahl Front
Kaum eine Quelle, mit der der RA-6000 nicht umgehen kann.

Denn der Rotel arbeitet intern nicht symmetrisch, muss die zweibeinig ankommenden Signale also in einer zusätzlichen Stufe wieder einbeinig machen. Dieser Schritt ist technisch aber immerhin so gut umgesetzt, dass sich daraus keine klanglichen Nachteile ergeben. Steht zum Beispiel der Plattenspieler samt Phono-Preamp etwas weiter weg, kannst du also getrost die besonders störsichere symmetrische Übertragung wählen – sofern deine Phonostufe sie anbietet.

Die Digitaleingänge des Rotel klingen exzellent. Damit machen sie dem ebenfalls erhältlichen 6000er-CD-Player fraglos das Leben schwer. Denn schon mit einem älteren Sonos Connect, einem Bluesound Node oder einem Wiim Mini als Datenquelle spielt der Vollverstärker auf, als würde ein externer Spitzenspieler den Ton angeben. Den DAC in unseren bewährten, in zahllosen Vergleichen siegreichen Linn Sneaky jedenfalls frühstückt der RA-6000 locker weg. Im Verbund mit dem Rotel hören wir den Linn also tatsächlich lieber über seinen Digitalausgang.

Neugierig geworden? Unsere Bestenliste ordnet den Rotel RA-6000 zwischen anderen von uns getesteten Verstärkern ein:

Rotel RA-6000: Technischer Aufbau und Praxis

Rotel ist ein japanisches Familienunternehmen und produziert alle Verstärker im eigenen Werk in der Nähe der chinesischen Stadt Zhuhai. Die Fertigungstiefe und -qualität dort ist beträchtlich, wie man unschwer schon beim Auspacken erkennt: Der Amp liegt extrem massiv in der Hand, alle Oberflächen schimmern vornehm und die Bedienelemente sitzen präzise. Besonders stolz sind die Entwickler aber auf die inneren Werte.

Rotel RA-6000 innerer Aufbau
Der mächtige Ringkern-Trafo dominiert das Innere des Rotel RA-6000 – und trägt maßgeblich zu seiner audiophilen Kraft bei. | Bild: Rotel

Hausgemachte Transformatoren etwa, deren Produktion viel Zeit und Material kostet. Die aber auch eine Schlüsselrolle für den dynamischen, kraftvollen Klang der Amps spielen. Der gekapselte Ringkern-Umspanner des 6000ers ist so schwer, dass Rotel dem Gehäuse einen fünften Fuß exakt unterhalb seiner Position spendiert haben. Und er kann, wie ein Blick aufs Typenschild des Amps bestätigt, sehr hohe Leistungen umsetzen: Bis zu 500 Watt Stromaufnahme gönnt sich der Verstärker.

Entsprechend üppig fallen dann auch die Leistungsdaten aus: 2x 200 Watt an acht Ohm, 350 Watt pro Kanal an vier – letztere Leistung aber nicht dauerhaft, sondern als Spitzenwerte mit Musik. Zu Rotels Leistungsangaben sollte man wissen, dass sie traditionell unter sehr strengen Bedingungen gemessen werden. Also mit sehr niedrigen Klirrgrenzen und einem breitbandigen, den vollen Audiobereich abdeckenden Messsignal. Wo Rotel 200 Watt schreibt, könnte man also erheblich mehr angeben.

Rotel RA-6000 Dreiseitenansicht
Die beiden metallenen Rahmen an der Front erinnern zwar an Kühlrippen, würden für die entstehende Abwärme aber nicht ausreichen. Die eigentlichen Kühlrippen befinden sich unter dem perforierten Gehäuseblech.

Ein Blick unter den Deckel verrät dem Betrachter jedenfalls schnell, dass er vor einer außerordentlich wuchtigen, konsequent auf niedrigen Innenwiderstand und hohe Ströme optimierten Stereo-Endstufe steht. Die sich zufällig das Gehäuse mit einer feinen, vielseitigen DAC-Vorstufe teilt.

Im RA-6000 stecken Michi-Gene

Die Endstufe mit ihrem mächtigen Netzteil, ihren widerstandsarmen Kupfer-Leitschienen, den multiplen Paaren bipolarer Sanken-Leistungstransistoren und den großflächigen Kühlrippen am rechten und linken Gehäuserand ist eine Leihgabe aus der high-endigen Michi-Serie. Dort verhilft sie dem 7.000-Euro-Vollverstärker X3 S2 zu standesgemäßen Leistungsreserven.

Rotel RA-6000 Heimkino-Modus
Im Heimkino-Modus kannst du den RA-6000 als reine Stereo-Endstufe für deinen AV-Receiver nutzen. Das entlastet deinen Receiver und sorgt für einen gehörigen Performance-Boost beim nächsten Blockbuster.

Die Wandler- und Vorstufenabteilung des 6000ers scheint hingegen eher dem RA-1592 MKII zu entstammen. Das ist keine schlechte Wahl. Denn neben superbem Klang bringt diese Baugruppe auch eine opulente und durchdachte Ausstattung mit: großes, informatives Display, abschaltbare Klangregler, Festpegel-Modi für jeden Eingang – und eine Balanceregelung, die auch bei aktiviertem Bypass-Modus wirksam bleibt.

Alle Funktionen kannst du direkt am Gerät oder mit der Systemfernbedienung steuern. Was der 6000 nicht kann, ist streamen. Halb so schlimm. Denn dann kann auch keine Streaming-Hard- und Software veralten. Digitale Eingänge nach alter Väter und Mütter Sitte gibt es dagegen reichlich: Dreimal optisch, dreimal koaxial und einmal per USB-B geht es in den Amp hinein. Wobei der USB-Input Signale bis 32 bit und 384kHz unterstützt, sprich alle sinnvollen Audio-Auflösungen und auch einige weniger sinnvolle.

Rotel RA-6000 Fernbedienung
Aufbau und Funktionen der Fernbedienung kennen wir schon vom günstigeren RA-1592 MKII. Doch die des RA-6000 beleuchtet auf Wunsch ihre Tasten.

iPhones und iPads können zudem direkt über den USB-B-Port an der Front spielen. Und natürlich kannst du den Rotel auch per Bluetooth mit Musik versorgen. Wobei der Amp mit aptX HD auch überdurchschnittlich viel Qualität aus dem praktischen Datenfunk herausholt – Unterstützung auf Senderseite vorausgesetzt. Als reich ausgestatteter Luxus-Vollverstärker kommt der RA-6000 sogar Smarthome-Nutzer:Innen entgegen, die ihn via LAN oder RS-232 einbinden können und einen vollständigen Satz Trigger- und IR-Schnittstellen vorfinden.

Fazit Rotel RA-6000

Im Herzen ist dieser Verstärker – trotz seines umfassenden Komforts – zutiefst audiophil. Er kombiniert eiserne Kontrolle und enorme Dynamik mit einem eleganten, ganz leicht warmen Timbre, das seit Jahrzehnten Markenzeichen dieses japanischen Herstellers ist. Damit kann man seine Musiksammlung jahre- oder jahrzehntelang in vollen Zügen genießen – ganz gleich, auf welchem Medium sie gespeichert ist.

HIFI.DE Testsiegel HiFi-Verstärker Rotel RA-6000 9.0

Hier geht’s direkt zum Angebot des Rotel RA-6000:

Technische Daten
Leistung 2x 200W (8 Ohm), 2x 350W (4 Ohm)
Eingänge 3x Line Cinch, 1x Line XLR, 1x Phono MM, 3x digital TOSLink, 3x digital Koax, 1x digital USB-B, 1x digital USB-A (iOS)
Audio-Ausgänge 2x Lautsprecher (schaltbar), 1x Kopfhörer 5,3mm, 1x Pre Out, 2x Sub Out
Quellen kabellos Bluetooth (aptX HD)
MQA Ja
Roon tested Ja
Multiroom
Raumeinmessung
Netzwerk LAN (nur Smart-Home-Steuerung und Updates)
Gehäuse-Ausführungen Schwarz, Silber
Abmessungen (BxHxT) 431 x 144 x 425 mm
Gewicht 19 kg
Mitgeliefertes Zubehör Fernbedienung
Preis 4.499 Euro

Dir fehlt noch eine adäquate Quelle zu deinem Verstärker? Dann findest du hier alle von uns getesteten Plattenspieler im Vergleich:

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