Startseite HiFi Elektronik Streaming-Verstärker Rotel RAS-5000 im Test: Kraftvoller Streaming-Amp mit Feingefühl

Rotel RAS-5000 im Test: Kraftvoller Streaming-Amp mit Feingefühl

Einer der Ersten bei Rotel: Statt auf viele Quellen setzt der RAS-5000 auf Streaming – und solide Leistung. Wir haben den Streaming-Verstärker getestet.
HIFI.DE Test | Rotel RAS-5000
Leistung
2x 140W (8 Ohm)
Eingänge
HDMI-eARC, USB-Audio, 1x S/PDIF (optisch), 1x S/PDIF (Koax), 1x Stereo-Cinch
Audio-Ausgänge
Pre-Out (Stereo-Cinch), 1x Sub-Out, 1x 4 LS-Klemmen
Quellen kabellos
Bluetooth (aptX HD, AAC)
Gehäuse-Ausführungen
Silber, Schwarz
Abmessungen (BxHxT)
431 x 144 x 425 mm
Gewicht
15,7 kg
Preis
2.999 Euro
In Kürze
Der Rotel RAS-5000 spielt unverfälscht, kraftvoll und detailreich. Dazu kommen praktische Features wie HDMI-eARC, Spotify Connect und Tidal Connect. Wenn du viel Wert auf eine Bedienung per App legst, solltest du jedoch weitersuchen.
Vorteile
  • Toller Klang mit breiter Bühne und feinen Details
  • Einfache Bedienung am Gerät und per Fernbedienung
  • Spotify Connect und Tidal Connect
Nachteile
  • Nur ein analoger Eingang
  • App ist ausbaufähig
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Mit dem Rotel RAS-5000 stellt die japanische HiFi-Schmiede einen ihrer ersten Streaming-Verstärker vor. Das wird auch Zeit, könntest du jetzt denken. Schließlich haben andere HiFi-Größen die Vorteile dieser Geräte-Kombi schon deutlich früher erkannt und umgesetzt. Von seinen Verstärker-Brüdern übernimmt er die ordentlichen Leistungsreserven, spart aber an physischen Eingängen. Der Fokus liegt also klar auf modernem Musik-Streaming. Wie gut das mit dem RAS-5000 funktioniert, wie er im Vergleich mit anderen Verstärkern klingt und ob er seine 3.000 Euro wert ist, haben wir für dich getestet.

Den Rotel RAS-5000 bekommst du in Schwarz oder Silber:

Der Rotel RAS-5000 im Detail – Fokus auf Digitales

Die Palette an Streaming-Verstärkern ist gigantisch und reicht von kompakten – und federleichten – Kollegen wie dem Lyngdorf TDAI-1120 bis hinauf zu Amp-Boliden wie dem Yamaha R-N2000A. Der Rotel RAS-5000 kommt zwar nicht ganz an dessen 22 Kilo heran, aber schon beim Auspacken wird klar, dass man ihm wieder einiges an Kupfer spendiert hat. Wofür der Verstärker so viel Metall braucht, klären wir später. Vorher schauen wir uns den RAS-5000 genauer an – und starten mit der Rückseite. Denn diese verrät dir meistens deutlich mehr über die Möglichkeiten deines Verstärkers.

Rotel RAS-5000 frontal schräg von rechts
Der Rotel RAS-5000 kombiniert kraftvolle Class-A/B-Verstärkung mit der eigenen Streaming-Plattform. Ob die Rechnung aufgeht?

Aufgeräumt und streng voneinander getrennt, findest du hier die digitalen und analogen Schnittstellen. Von ersteren gibt es deutlich mehr als von letzteren: Ein koaxialer und ein optischer Eingang stehen für Streamer oder CD-Laufwerke zur Verfügung. Die asymmetrische USB-Buchse verknüpft den Rotel mit deinem PC – und sorgt so für die höchstmögliche Datenrate. Daneben folgt die LAN-Buchse – das S in RAS-5000 steht schließlich für Streaming – und eine HDMI-Buchse. Letztere unterstützt ARC und eARC, ist also die perfekte Verbindung für deinen Fernseher. Darüber liegen drei Gewinde für die mitgelieferten Antennen: gleich zwei fürs WLAN und eine für Bluetooth-Empfang.

Mehr Digitales als Analoges

Apropos Streaming – der Rotel RAS-5000 unterstützt das große Besteck der Streaming-Formate und Dienste. Angefangen bei Spotify Connect und Tidal Connect, über Apples AirPlay 2 und Chromecast bis hin zur Roon-ready-Zertifizierung. Und wenn es schnell gehen soll, ist auch noch aptX HD als Bluetooth-Codec mit an Bord.

Rotel RAS-5000 Rückseite frontal
Während so ziemlich alle digitalen Eingänge vertreten sind, gibt es nur einen einzigen analogen Eingang am RAS-5000.

Das analoge Angebot des RAS-5000 fällt deutlich kleiner aus: Gerade mal ein einziger Cinch-Eingang steht dir zur Verfügung. Der Fokus liegt also ganz klar auf modernen Wohnzimmern, ohne große HiFi-Türme. Ein CD-Player oder Plattenspieler mit Vorverstärker findet immerhin hier Platz. Daneben findest du noch einen Vorverstärker-Ausgang für deine Endstufen oder Aktivboxen sowie eine Koax-Buchse für deinen Subwoofer.

Die inneren Werte

Deine Lautsprecher finden an vier vergoldeten Polklemmen Platz. Ein zweites Paar Boxen, oder Bi-Amping, ist hier nicht vorgesehen – und wäre beim Anspruch als simple Audiozentrale im Wohnzimmer wohl auch selten wirklich nötig. Die Endstufen sitzen sauber kanalgetrennt an der linken und rechten Innenwand, fest verschraubt an üppig proportionierten Kühlrippen.

Rotel RAS-5000 innen
Eingerahmt von den beiden seitlichen Endstufen an ihren Kühlrippen sitzt der Ringkerntrafo des RAS-5000. | Bild: Rotel

Der Rotel RAS-5000 arbeitet im Class-A/B-Betrieb und zieht die nötige Energie aus einem versiegelten Ringkerntrafo. Die stellen eine Spezialität von Rotel dar und sind mit ihren dicken Kupferspulen für das hohe Gewicht verantwortlich. Der Trafo fällt beim RA-1592MKII noch einmal dicker aus, was du direkt an den Leistungsangaben ablesen kannst. 2x 200 Watt an 8 Ohm beim RA-1592MKII treffen auf 2x 140 Watt beim RAS-5000. Aber keine Sorge: Auch 140 Watt sind mehr als genug, um die allermeisten Lautsprecher anzutreiben.

Die Verstärkerfront: Pragmatismus à la Rotel

Die Front dominiert der große Bildschirm. Unter ihm findest du Wahltaster für alle möglichen Musikquellen, rechts sitzt das von Rotel schon bekannte Pegelrad und weitere vier Taster, mit denen du dich durch die Menüs des Streaming-Verstärkers manövrieren kannst. Links vom Display sitzt der blau hinterleuchtete Standby-Schalter und eine Miniklinke für deine HiFi-Kopfhörer.

Rotel RAS-5000 Quellen-Tasten
Über sieben Tasten an der Front kannst du deine Musikquelle wählen.

Rotel behält hier also sein aufgeräumtes und zweckmäßiges Design bei. Die Unterschiede zu unserem Rotel RA-1792MK beschränken sich tatsächlich auf ein schlankeres Display und ein paar mehr Knöpfe. Die Maße beider Verstärker sind exakt identisch. Umso gespannter sind wir auf unseren Hörtest, in dem sich der Neuling mit seinem großen Bruder messen werden muss.

Rotel RAS-5000 im Hörtest: Feingeist und Spaßmacher

Für unseren Klangtest verbinden wir den Rotel RAS-5000 per LAN mit dem Internet und starten Roon. Unser erster Testtrack soll klären, inwiefern die geringeren Leistungsreserven hörbar sind. Wir starten also Weiße Wand von AnnenMayKantereit. Der Track ist nicht nur gut aufgenommen, sondern bietet auch feinste Basssalven.

Rotel RAS-5000 Pegel-Rad
Auch wenn du den Rotel RAS-5000 über das Pegelrad weit aufdrehst, behält der Verstärker stets die Souveränität.

Im Vergleich zum Rotel RA-1592MKII ist tatsächlich ein Unterschied zu hören: Die Beats kommen nicht ganz so kraftvoll und präzise bei uns an, wie wir es gewohnt sind. Das ist jedoch Meckern auf sehr hohem Niveau. Auch der RAS-5000 weiß zuzupacken und kann unsere Audio Physic Midex auf Party-Lautstärke bringen, ohne dabei die Kontrolle zu verlieren oder gar zu verzerren. Hier lässt der massige Rotel-Amp die allermeisten Class-D-Verstärker – etwa den eingangs erwähnten Lyngdorf TDAI-1120 – weit hinter sich zurück. Gleichzeitig kann er seine Herkunft nicht verleugnen. Mit jedem weiteren Track zeigt er uns die gleichen hochgeschätzten Klangzüge seines großen Bruders.

Ein Quäntchen mehr Brillanz

Im besten Sinne neutral, verarbeitet er auch schwer verdauliche Tracks und überlässt es deinen Lautsprechern, deiner Musik ihre eigene Klangnote zu geben. Dennoch lässt die Familienähnlichkeit auch Platz für feinste Unterschiede: Tessalate von alt-J ist ein gutes Beispiel dafür. Zwar gefällt uns der knackige Bass des RA-1592 ein Quäntchen besser, der RAS-5000 scheint die feinen Hi-Hat-Schläge und Sound-Effekte aber noch einen Hauch feiner aufdröseln zu können.

Besonders an den seitlichen Rändern der Klangbühne wird das deutlich. Ob das am neuen DAC liegt? Rotel hat sich hier von Texas Instruments verabschiedet und setzt stattdessen auf einen 32-Bit-Chip von ESS Sabre. Der kommt so auch im gleichzeitig vorgestellten Rotel S14 zum Einsatz und verkraftet MQA und PCM bis zu 384 kHz an 24 Bit.

Rotel RAS-5000 analoge Schnittstellen
Umgehst du den internen DAC des Verstärkers, nähert er sich klanglich noch mehr seinem Vetter RA-1592MKII an.

Wir klemmen unseren Chord Hugo 2 abwechselnd an beide Rotel. Diesen bespielen wir über einen Mac Mini und Roon. Gut, schon der DAC kostet fast so viel wie jeder der beiden Verstärker, er sorgt aber auch dafür, dass wir den internen D/A-Wandler umgehen können. Während der Punkt im Bassbereich unverändert an den RA-1592MKII geht, nähern sich die beiden Amps noch deutlicher einander an. Das Gewitter bei Roger Waters Perfect Sense Part 1 wirkt beim RA zwar etwas fetter, in Bezug auf die Ortung können sich die beiden Verstärker hier jedoch die Stirn bieten: Das Donnergrollen schwebt weiterhin über dir hinweg und der Bord-Computer HAL umkreist dich auf exakt der gleichen Bahn.

Am Ende des Tages geben wir dem RA-1592MKII zwar den Vorrang, weil wir den Punch im Bass im Zweifelsfall etwas mehr vermissen als das zusätzliche Quäntchen Hochton-Brillanz. Dafür ist die Differenz in diesem Bereich einfach zu gering. Das ändert jedoch nichts daran, dass der RAS-5000 seine Sache ausgesprochen gut, harmonisch und realistisch macht. Wie er sich im Vergleich mit allen anderen von uns getesteten Streaming-Verstärkern schlägt, verrät dir ein Blick auf unsere Bestenliste:

Praxis: Einfache Bedienung, aber ausbaufähige App

Nachdem wir den Rotel RAS-5000 an Boxen, Strom und Router geklemmt haben, finden wir ihn problemlos in der Spotify– und Tidal-App als Abspielgerät. Auch Roon erkennt den Streaming-Verstärker auf Anhieb als Partner, was für unseren Test die einfachste Option darstellt. Was aber, wenn kein LAN-Kabel zur Hand ist? Für die WLAN-Verbindung verweist dich die Anleitung entweder auf die AirPlay-Einstellungen oder die Google Home App. Über beide Wege kannst du den Verstärker in dein Heimnetz einbinden. Auch dieser Weg gelang uns im Hörraum nach einigen Anläufen.

Als Nächstes steht die gezielt für den Rotel RAS-5000 und seinen kleinen Bruder, den S14, entwickelte App auf dem Prüfstand. Nach einigem Hin und Her findet die App dann auch tatsächlich den Verstärker, die erhofften Optionsvielfalt, die wir von anderen Herstellern kennen, bleibt jedoch aus. Stattdessen begrüßen uns drei Kacheln auf schwarzem Grund. Über sie kannst du entweder Internetradio oder Qobuz starten, sowie auf den USB-Eingang des Verstärkers zugreifen. Am unteren Rand wird dir die aktuelle Wiedergabe angezeigt. Das war’s dann aber auch schon. Für alle Einstellungen musst du entweder die Fernbedienung zur Hand nehmen, oder dich direkt zum Verstärker begeben.

App nur für Qobuz und Internetradio

Das ist schade, wird dich in der Praxis aber vermutlich nur selten einschränken. Die Bedienung von Qobuz und Internetradio funktioniert flüssig. Die Wiedergabe lässt sich ebenfalls gut im Blick behalten und natürlich kannst du die Lautstärke auch in der App anpassen. Für Tidal und Spotify wirst du vermutlich sowieso zur jeweiligen App greifen und allzu häufig wirst du auch nicht in den Einstellungen wühlen müssen. Als Streaming-Verstärker hätten wir uns dennoch über mehr unterstützte Streamingdienste gefreut. Benutzt du etwa Amazon Music oder Deezer bleibt dir nur die Wahl zwischen AirPlay, Chromecast und Bluetooth – mit entsprechender Komprimierung.

Dafür fällt die Bedienung am Gerät erfreulich einfach aus. Für alles Wichtige gibt es einen Knopf, für alles weniger wichtige ein Untermenü. Hier findet sich etwa ein zweibändiger Equalizer, ein Standby-Timer und ein Dimmer für den Display. Solltest du den Rotel RAS-5000 per HDMI-Kabel mit deinem Fernseher verbinden wollen, empfehlen wir dir den Menüpunkt “Signal Sense” zu überprüfen. Nur wenn dieses Feature eingeschaltet ist, erwacht der Verstärker automatisch aus dem Standby, wenn du deinen Fernseher anschaltest.

Design und Zubehör

Die mitgelieferte Fernbedienung macht mit ihrem Metallgehäuse einen sehr wertigen Eindruck, liegt gut in der Hand und eignet sich für alle wichtigen Funktionen. Nur für das Manövrieren durchs Menü empfehlen wir die Tasten am Gerät. Hier meint es die Fernbedienung nämlich etwas zu gut und überspringt gerne ein oder zwei Menüpunkte, wenn du die Pfeiltasten drückst. Als weiteres Zubehör liegen dem Verstärker noch ein LAN-Kabel und ein USB-Kabel (USB-A auf USB-B) bei. Für Streaming und Highres bist du so also bereits gewappnet.

Rotel RAS-5000 Zubehör und Fernbedienung
Das Zubehör enthält alles, was du fürs Musikstreamen brauchst.

Für den RAS-5000 hat Rotel das Rad nicht neu erfunden, sondern bleibt sich und der schlichten, aufs Wesentliche reduzierten Optik treu. Die Gehäusefront besteht aus gebürstetem Metall, das von den blauen Ringen um das Pegelrad und den Standby-Knopf aufgefrischt wird. Der Bildschirm zeigt Cover und alle wichtigen Informationen zum spielenden Track an. Die beiden vorderen Gehäusekanten sind glatt poliert und rahmen den Verstärker so bildlich ein.

Unser Fazit zum Rotel RAS-5000

Der Rotel RAS-5000 kann seine Familienbande nicht leugnen – weder optisch noch klanglich. Du bekommst hier einen hervorragend klingenden Streaming-Verstärker, der dich in den meisten Anwendungsfällen glücklich machen wird. Obwohl seine Anschlüsse den Schluss nahelegen, dass er sich unter deinem Fernseher am wohlsten fühlt, muss er sich auch im HiFi-Zimmer nicht verstecken. Wir hätten uns höchstens eine umfangreichere App gewünscht. Setzt du jedoch im Alltag auf Spotify,Tidal oder Roon, kommst du auch gut ohne die Rotel-App aus.

Stehen HDMI-eARC und Streaming für dich nicht so hoch im Kurs, bietet dir der Rotel RA-1592MKII mehr analoge Eingänge und einen noch zupackenderen Sound fürs gleiche Geld. Umso gespannter sind wir darauf, wie Rotels nächste Schritte in der Streaming-Welt aussehen werden.

HIFI.DE Testsiegel Streaming-Verstärker Rotel RAS-5000 8.5

Hier kannst du den Rotel RAS-5000 direkt bestellen:

Alle von uns getesteten Verstärker – egal, ob mit oder ohne Streaming-Option – findest du in unserer Bestenliste:

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