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HDMI ARC und eARC: Alles, was du wissen musst

ARC und eARC gehören zu den praktischsten Funktionen des HDMI-Standards. Doch was hat es damit auf sich? Wir verraten es euch!
HDMI ARC und eARC: Alles, was du wissen musst Bild: HDMI.org

Die Verkabelung moderner TV- und Audiogeräte erfolgt heute größtenteils über HDMI-Kabel. Über HDMI-Kabel lassen sich nicht nur Bild-, sondern auch Tonsignale übertragen. Die universelle Schnittstelle namens High Definition Multimedia Interface gibt es seit 2002. Seitdem wird sie laufend um neue Funktionen erweitert. HDMI unterstützt so immer wieder neue technische Entwicklungen für TV, Surround-Sound, Gaming und Heimkino.

Für Benutzer einer Soundbar oder eines Surround-Systems gehört der sogenannte Audio Return Channel oder kurz ARC zu den praktischsten Erweiterungen von HDMI. Er wurde 2009 mit der Spezifizierung von HDMI 1.4 eingeführt und vereinfacht die Verkabelung von TV- und Audiogeräten. Die Vorteile und Eigenschaften der Soundbar-Verkabelung zeigen wir dir in einem separaten Ratgeber.

HDMI ARC für TV-Ton
HDMI-Buchsen mit dem Audio-Rückkanal ARC. Unser Beispiel ist ein UHD-TV von Philips, der ARC auf allen HDMI-Ports bietet.

Mit dem Sprung auf HDMI 2.1 hat das zuständige Konsortium 2017 den erweiterten eARC-Standard (enhanced Audio Return Channel) eingeführt und in die offiziellen Spezifikationen aufgenommen.

Was genau ist HDMI-ARC?

ARC ist ein digitaler Kanal, den Fernseher verwenden, um Audiodaten über ein HDMI-Kabel an eine Soundbar oder einen AV-Receiver zu senden. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Tonsignal von einem eingebauten TV-Tuner, einer externen Streaming-Box oder einer Spielkonsole kommt.

Der ARC ist älteren Methoden zur Übertragung von digitalen Audiosignalen vor allem durch seine höhere Bandbreite überlegen. Während beispielsweise Lösungen wie optische Kabel oder Koaxial-Kupferkabel mit RCA-Steckern auf eine Bandbreite von 384 Kilobit pro Sekunde beschränkt sind, erlaubt der ARC-Kanal bis zu 1 Megabit pro Sekunde.

Die Verkabelung von Fernseher und externen Sound-Geräten wird durch ARC vereinfacht. | Bild: HDMI.org

ARC war viele Jahre lang „gut genug“, vorausgesetzt, dass Mehrkanal-Soundtracks so komprimiert wurden, dass sie nicht mehr als ein Mbps Bandbreite benötigten. So kann ARC beispielsweise Dolby Digital übertragen – auch als Surround-Sound – dagegen aber weder 5.1-Kanäle (oder mehr) unkomprimierten Tons, noch hochauflösende Tonspuren. Zudem kann eine ARC-Verbindung immersiven, objektbasierten Surround-Ton wie Dolby Atmos und DTS:X nicht im Original-Format verarbeiten. Dafür reicht die Bandbreite des Standards schlicht nicht aus.

Mit DTS und Dolby Digital ist 5.1-Sound möglich - mit DTS-HD-Master Audio und Dolby TrueHD auch 7.1-Sound.
Willst du immersiven Mehrkanal-Ton ohne Kompromisse erleben, kommst du mit dem „alten“ ARC-Standard schnell an die Grenzen des Machbaren. | Bild: Dolby.

Aber immerhin können ARC-Verbindungen auch Dolby Atmos-Inhalte mithilfe einer Dolby Digital+-Codierung übertragen. Streaming-Dienste wie Netflix und Amazon senden bei Filmen mit Dolby Vision und Atmos tatsächlich ein Dolby Digital+-Format, wenn du die Atmos-Tonspur wählst. Die komprimierte Dolby Digital+-Version ist immer im Dolby Atmos-Ton enthalten, hat aber weniger digitale Informationen.

YouTube Music ist nun als Standard-Dienst am HomePod auswählbar.
Apples HomePod wird dank ARC-Unterstützung im Zusammenspiel mit dem Apple TV 4K zum TV-Lautsprecher.

Übrigens: Nicht nur Soundbars profitieren von (e)ARC: Besitzt du einen Apple TV 4K ab der zweiten Generation und einen oder mehrere Apple HomePods? Dann kannst du den gesamten TV-Ton darüber abspielen. Wie das geht, erfährst du direkt bei Apple.

Das benötigst du für HDMI ARC

Um die Vorteile von HDMI ARC nutzen zu können, bedarf es eines passenden Fernsehers und eines Soundsystems (AV-Receiver oder Soundbar) mit entsprechenden ARC-fähigen HDMI-Buchsen. In der Regel ist der passende HDMI-Port mit dem Zusatz „ARC“ gekennzeichnet. Bei TV-Modellen ab Ende 2009 stehen die Chancen der ARC-Kompatibilität gut.

Bei den meisten Fernsehern funktioniert HDMI-ARC automatisch. Ist dies nicht der Fall, liefern die TV-Einstellungen meist die passenden Optionen. So ist es bei einigen Modellen nötig, in den Einstellungen manuell auf die Nutzung von externen Lautsprechern oder Verstärkern umzuschalten.

Wenn es mit dem ARC nicht klappt, solltest du als Erstes die Einstellungen für HDMI CEC (Consumer Electronics Control) am TV prüfen. Je nach Hersteller heißt CEC im TV-Menü anders, etwa EasyLink (Philips), AnyNet+ (Samsung), Simplink (LG) oder Bravia Sync (Sony) – im Zweifel hilft ein Blick ins Handbuch des Fernsehers. Egal wie der Name ist, entscheidend ist die Funktion, und die ist unabhängig von der Herstellerbezeichnung.

Die eingeschaltete CEC-Funktion ist Voraussetzung für den ARC. Außerdem erlaubt CEC, an den TV angeschlossene Geräte mit der TV-Fernbedienung zu steuern (beispielsweise die Lautstärke oder auch Bildschirmmenüs).

Allerdings kann das Einschalten von HDMI CEC unerwünschte Nebeneffekte haben und zu Fehlern führen, weshalb es möglicherweise zuvor deaktiviert wurde. Falls ARC bei der Kabelverbindung nicht direkt funktioniert, sollte dennoch geprüft werden, ob die Funktion aktiviert ist.

ARC-Anschluss HDMI
Die Hersteller von Fernsehern, Receivern und Soundbars kennzeichnen den ARC-fähigen HDMI-Anschluss in der Regel. | Bild: Denon

Für die Verwendung von HDMI ARC ist kein neues HDMI-Kabel erforderlich. Jedes gute HDMI-Kabel sollte den Anforderungen gerecht werden können.

Was ist eARC und welche Vorteile bietet es?

Enhanced Audio Return Channel oder kurz eARC ist die nächste Generation von ARC und in der HDMI 2.1-Spezifikation implementiert.

Der Hauptvorteil von eARC gegenüber ARC ist eine massive Steigerung der Bandbreite und Geschwindigkeit. Das erlaubt es, deutlich anspruchsvollere Tonsignale vom Fernseher an eine Soundbar oder einen AV-Receiver senden, da praktisch keine Komprimierung mehr nötig ist.

Dolby Atmos Setup
Hochauflösende Tonformate wie Dolby Atmos können dank eARC unkomprimiert übertragen werden. | Bild: Dolby

Die eARC-Spezifikation sieht bis zu 32 Audiokanäle vor, einschließlich unkomprimierter 24-Bit/192kHz-Datenströme mit bis zu 38 Mbps.

Diese Bandbreite erlaubt es theoretisch, sämtliche aktuellen Audioformate wie Dolby TrueHD, DTS-HD Master Audio und sogar objektbasierte Formate wie Dolby Atmos und DTS:X ohne Komprimierung über den eARC-Kanal zu übertragen.

Nebenher soll der Einsatz von HDMI eARC auch den Handshake zwischen kompatiblen Geräten deutlich reibungsloser gestalten und die Notwendigkeit der Aktivierung von HDMI-CEC aufheben. Im eARC-Standard ist ein separater Datenkanal spezifiziert, der den Austausch von Daten- sowie Steuerungsinformationen zwischen den verbundenen Geräten erlaubt.

Welche Voraussetzungen hat eARC?

Wie bei ARC benötigst du zwei Geräte mit kompatiblen HDMI eARC-Buchsen, damit das Protokoll funktioniert. Das bedeutet, dass sie den HDMI 2.1-Standard erfüllen müssen. Der wird in 2023 zunehmend von Fernsehern und Soundbars unterstützt.

Aber auch Soundbars und Fernseher, die lediglich über einen HDMI-2.0-Anschluss verfügen, können im Idealfall die Vorteile von eARC nutzen – oft sogar über ein nachträgliches Firmware-Update.

Beispielsweise haben Hersteller wie Yamaha, Samsung oder Sony in 2020 eARC-Updates für diverse Fernseher, Soundbars und Receiver veröffentlicht. Dennoch gilt wie bereits erwähnt, dass alle verbundenen Geräte fit für eARC sein müssen.

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Die Sony-Soundbar HT ST 5000 ist ein Beispiel für ein Gerät, das per Firmware-Update eARC-tauglich gemacht werden kann. | Bild: Sony

Grundsätzlich ist es natürlich auch möglich, beispielsweise einen eARC-kompatiblen Fernseher via HDMI-Kabel an einen AV-Receiver oder eine Soundbar anzuschließen, die lediglich den alten ARC-Standard unterstützen. In diesem Fall wird der Ton aber nach dem alten, komprimierten Verfahren übertragen. Eine Wiedergabe von beispielsweise Dolby Atmos ist dann also nicht möglich. Die Abwärtskompatibilität von eARC zu ARC garantiert dir aber, dass deine Lautsprecher nicht stumm bleiben, wenn vermeintlich inkompatible Geräte zusammenarbeiten.

ultra-high-speed-hmdi-kabel
Zusammen mit HDMI 2.1 kommen auch die neuen Ultra-High-Speed-HDMI-Kabel auf den Markt. Diese sind aber nicht zwingend nötig, um eARC zu verwenden. | Bild: HDMI.org

Die Kabelsituation von eARC ist vergleichsweise entspannt. Die meisten aktuellen HDMI-Kabel sollten bereits fit für die Übertragung von eARC-Signalen sein. Auf jeden Fall gilt dies für die neuen Ultra-High-Speed-HDMI-Kabel mit Ethernet-Unterstützung. Auch die verbreiteten High-Speed-HDMI-Kabel dürften in der Regel für eARC genügen. Nur sehr alte Kabel könnten gegebenenfalls Probleme durch die höhere Bandbreite bekommen.

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