Sony zeigt neue Fernseher für 2024 – mit Mini-LED an der Spitze?

In mehreren Etappen hat Sony uns das kommende Line-up seiner 2024er-Fernseher vorgestellt. Es gibt nicht nur technische und optische Neuerungen unter den Modellen – auch die Namen verändern sich. Was die neuen Sony Fernseher 2024 alles auf der Pfanne haben, fassen wir hier für dich zusammen.

Neue Namen und neue Ausrichtung?

Damit es Kund:innen 2024 leichter fällt, die verschiedenen Sony-Fernseher auseinanderzuhalten, nummeriert der Hersteller seine TVs neu und rückt den Namen Bravia stärker in den Fokus. Heraus kommen drei Neuankündigungen:

• Sony Bravia 9
• Sony Bravia 8
• Sony Bravia 7

Je höher die Zahl, desto besser das Modell. Der demnach beste Fernseher ist der neue Sony Bravia 9 – überraschenderweise ein Mini-LED-Fernseher. Erst danach folgt mit dem Bravia 8 ein OLED-Fernseher. Auf diesen folgt dann mit dem Bravia 7 ein weiterer TV mit Mini-LED-Technik.

Mini-LED vor OLED-Technik oder Doppelspitze?

Allerdings: Einige „alte“ Modelle werden fortgeführt und in das Line-up eingereiht. Den 2023er Top-OLED Sony A95L finden wir in der Produktpräsentation der Sony Fernseher für 2024 gleich an der zweiten Stelle. Obwohl das neue Mini-LED-Flaggschiff an erster Stelle genannt wird, betont Sony, dass man weiter auch OLED anbietet und sich auch in Zukunft nicht auf eine bestimmte Display-Technologie festlegen möchte. Den Sony A95L und den neuen Bravia 9 sieht man grundsätzlich auf Augenhöhe.

Die verfügbaren Größen in der EU sind spannend. So wird es das Mini-LED-Modell Bravia 9 hierzulande nur in 75 und 85 Zoll geben. Das passt wiederum gut zu der Gleichstellung im Ranking mit dem Sony OLED A95L, den es „nur“ in 55 und 65 Zoll gibt.

Das vollständige Line-up 2024, in absteigender Reihenfolge inklusive bereits eingeführter Fernseher, sieht Sony so:

1. Sony Bravia 9 (Mini-LED)
2. Sony A95L (OLED)
3. Sony Bravia 8 (OLED)
4. Sony A90K (OLED)
5. Sony Bravia 7 (Mini-LED)
6. Sony X90L (LCD)
7. Sony X85L (LCD)
8. Sony X80L (LCD)
9. Sony X75WL (LCD)
10. Sony W800 (LCD)

Mit dem Sony A90K hat sich sogar das kompakte OLED-Modell in 42 und 48 Zoll aus 2022 eingereiht. Da sich bei OLED in diesen TV-Größen technisch nichts Wesentliches getan hat, ist das aus unserer Sicht ein passender Schritt. Es muss einfach nicht jedes Jahr ein neues Modell sein.

Die Reihenfolge passt auch gut zu unserer Bestenliste der Sony-Fernseher. Ob sich die neuen Fernseher hier auch so einreihen werden?

Unserer Meinung nach macht die neue Benennung den Modellkatalog in diesem Jahr allerdings zunächst verwirrender. In spätestens ein bis zwei Jahren sollte sich das mit der Einführung neuerer Modelle hoffentlich erledigen. Ob dann jedoch neue Top-Modelle schlicht Namen wie Bravia beerben, bleibt abzuwarten.

Immerhin: Wer es ganz genau wissen möchte, kann sich anhand der genauen Modellbezeichnungen ein besseres Bild machen:

Die einzelnen Modelle näher vorgestellt

Was genau in den neuen Bravia-Fernsehern steckt und welche neuen Features hinzukommen, wollen wir kurz durchgehen.

Sony Bravia 9: Heller als je zuvor

Der Sony Bravia 9 löst das alte Top-Modell unter den Mini-LED-Fernsehern, den Sony X95L, ab. Im Kern soll der neue Sony-Fernseher 2024 rund 50 Prozent heller werden und etwas mehr als dreimal so viele Dimming Zonen mitbringen. In der Spitze sollen sogar bis zu 4.000 Nits bei entsprechendem HDR-Bildmaterial möglich sein.

Zum Vergleich: Der X95L kam in 65 Zoll auf 480 Dimming Zonen in unserem Test, die Helligkeit hatten wir mit etwas über 1.600 Nits Spitzenhelligkeit ermittelt. Wenn der Bravia 9 also abliefert, könnte sein Bild den besten OLED-Fernsehern Konkurrenz machen. Effizienter wäre es auch: Der Bravia 9 soll trotz der hohen Spitzenhelligkeit dank verbesserter LED-Ansteuerung rund 20 Prozent weniger Energie verbrauchen.

Wir sind gespannt: Wenn der Bravia 9 im HIFI.DE Testlabor hält, was Sony heute verspricht, wäre er der erste Fernseher, der auf 4.000 Nits gemasterte Dolby-Vision-Inhalte wiedergaben kann, ohne den Kontrastumfang einzuschrumpfen oder die hellsten Details abzuschneiden.

Die Ansteuerung der Hintergrundbeleuchtung hat Sony jedenfalls verfeinert. Das Ziel: ein noch dynamischeres Bild abliefern. Einen ersten Eindruck konnten wir uns Ende März auf exklusiven Vorführungen und Interviews in den Hollywood-Studios von Sony Pictures Entertainment verschaffen. Sony will zukünftig noch mehr Helligkeit erzeugen, um noch besseren Gebrauch der verschiedenen HDR-Formate einschließlich Dolby Vision zu machen.

Zur Bildqualität soll auch der verbesserte XR Prozessor beitragen, der jetzt noch feiner Szenen erkennen und verbessern können soll. Auch die Gesichtserkennung wurde überarbeitet und soll nun sogar Profile oder Gesichter in Menschenmengen erkennen und natürlicher erscheinen lassen können. Für mehr Klang ist auch gesorgt, zwei zusätzliche Höhenlautsprecher erweitern den Klang auf 2.2.2-Kanäle – und das in Verbindung mit Acoustic Multi Audio+.

Sony Bravia 8

Ein weiterer Fernseher, der in der Reihenfolge oben fehlt: der Sony A80L. Denn der wird vom Bravia 8 abgelöst. Als weiterer OLED im Sortiment soll er einen günstigeren Gegenpol zum A95L darstellen.

Die Neuerungen in der Bildverarbeitung sind hier ebenfalls dabei, für satten Sound ist Acoustic Surface Audio+ an Bord. Neu ist der Standfuß – wie bei allen Bravia-Fernsehern ist er jetzt flach und in mehreren Positionen montierbar. So passen die neu angekündigten Soundbars ideal darunter und bilden eine optische Einheit. Apropos Soundbar: Eine neue Wandhalterung kann mit einer passenden Halterung für die Soundbar erweitert werden. Der Clou dabei ist, dass die Verbindungsplatte überstrichen oder tapeziert werden kann – so scheint die Soundbar dann zu schweben.

Die neue Eco Remote, die zu 80 Prozent aus recyceltem Material bestehen soll, ist hier ebenso dabei – wie auch beim Sony Bravia 9 und 7. Ihre Tasten sind beleuchtet, der integrierte Akku in rund zwei Stunden aufgeladen und für etwa vier Monate einsatzbereit.

Sony Bravia 7

Auch wenn Sony den Bravia 7 mit dem X90L vergleicht, soll dieser ihn nicht ersetzen. Der Bravia 7 ist also eher eine Ergänzung der Auswahl an Sony-Fernsehern im Jahr 2024. Er soll dabei rund 30 Prozent heller werden und achtmal mehr Dimming Zonen mitbringen.

Was er mit den neuen Geschwistern abseits der bereits erwähnten Features und Design-technischen Neuerungen teilt, sind Verbesserungen im Bereich der Video-Streaming-Dienste. Und da geht es speziell um Prime Video.

Neue Bildmodi für den Streaming-Genuss zuhause

Erstmals kündigt Sony einen kalibrierten Bildmodus für Amazon Prime Video an, der für die verschiedenen Inhalte wie Kino oder Sport unterschiedlich abgestimmt ist. Mit dem “Prime Video Calibrated Mode” können Nutzer:innen eine eigens optimierte Bildqualität genießen, die sich automatisch an Filme, Serien und erstmalig auch an Live-Sportarten anpasst. Er soll später im Jahr per Update an den neuen 2024er-Modellen verfügbar sein.

Damit bietet Sony in den Modellen Bravia 7, Bravia 8 und Bravia 9 zukünftig drei kalibrierte Modi:

• Netflix Adaptive Calibrated Mode
• Sony Pictures Core Calibrated Mode (früher Bravia Core Calibrated Mode)
• Prime Video Calibrated Mode (neu, als Update angekündigt)

Sowohl Bravia Fernseher als auch Bravia Theatre Soundsysteme sind mit IMAX Enhanced kompatibel, da sie von IMAX und DTS zertifiziert wurden. Filmfans können auf den Fernsehern und Heimkinoprodukten mit IMAX Enhanced Modus eine optimierte Bild- und Tonwiedergabe genießen, einschließlich IMAX Enhanced Sound mit DTS:X.

Die Neuankündigungen kurz zusammengefasst

Die neuen Sony-Fernseher von 2024 bringen mehr Helligkeit, bessere Kontraste und viele neue Feinheiten mit. Das bezieht sich nicht nur aufs Bild, sondern auch den Klang. Die neue Benennung empfinden wir als Schritt in die richtige Richtung. Etwas irritierend ist allerdings, dass es damit im TV-Sortiment von Sony eine Mischung aus neuen und älteren Modellen mit unterschiedlichen Modellcodes gibt.

Wir sind jedenfalls gespannt und freuen uns, wenn wir Sonys Bravia 9, 8 und 7 in unserem Testlabor begrüßen dürfen. Wann das so weit sein wird und wie viel Geld du dann auf den Tresen legen musst, wissen wir leider bis jetzt nicht. Ebenso wenig, wo die Fernseher dann am Ende in unserer Bestenliste landen werden: