LG- oder Samsung-Fernseher: Welche Marke überzeugt mehr?

Unter den Fernseher-Marken ist wohl kaum ein Duell so spannend wie LG- gegen Samsung-Fernseher. Denn beide TV-Hersteller setzen auf ähnliche Stärken – und das zu Kampfpreisen. Im Detail gibt es aber so manche Unterschiede. Doch wer überzeugt am Ende mehr? Und passt eher ein LG- oder ein Samsung-Fernseher zu dir? Zeit fürs Duell!
LG- und Samsung-Fernseher – die Marken kurz im Überblick
Das Duell LG- gegen Samsung-Fernseher ist vor allem deshalb spannend, weil beide südkoreanischen TV-Hersteller eigene Tochterunternehmen haben, die auch die Panels fertigen. So setzt LG Electronics auf die eigenen LG Displays für die OLED-Fernseher, Samsung Electronics lässt mittels Samsung Display QD-OLED-Panels fertigen.

Abseits der Fernseher sind beide Marken im Bereich Elektronik breit aufgestellt. LG ist im Bereich der Monitore beim Gaming erfolgreich, hat sich im Bereich der Haushaltsgroßgeräte bewährt und bietet eine breite Auswahl an Personal Audio Electronics, von In-Ear-Kopfhörern bis hin zu Soundbars.
Samsung bietet ein ähnliches Portfolio, ist zudem aber sehr engagiert im Smartphone-, Tablet- und Wearables-Bereich unterwegs und dort mindestens so erfolgreich wie bei den Fernsehern – denn gemessen am Marktvolumen steht Samsung an der Spitze der TV-Hersteller.
Diese Arten von Fernsehern findest du bei LG- und Samsung-Fernsehern
Wir haben es schon angeteasert: LGs Zugpferd sind OLED-Fernseher mit WRGB-Panels aus der eigenen Fertigung. Und das kann man im Grunde schon fast so stehen lassen. Ja, LG bietet auch weitere Fernseher an, von einfachen LCD- und LED-Fernsehern bis hin zu QLED-TVs wie dem LG QNED85 oder LG QNED86. Der Fokus liegt aber auf den OLED-Fernsehern, die mitunter deutlich stärker in unseren Testberichten abschneiden als die üblichen LED-TVs.

Samsung ist deutlich breiter aufgestellt und setzt andere Schwerpunkte. Zwar mischt man wieder im OLED-Markt mit, das Steckenpferd sind aber die QLED-Fernseher, insbesondere solche mit Mini-LED-Technik. Die Kombination aus QLED-Technik mit der feinen Beleuchtung der Mini-LED-Fernseher bewirkt lebendige Farben und hohe Kontraste sowie ein Plus an Helligkeit. Kein Wunder also, dass Samsung damit auch die eigenen 8K-Fernseher pushen möchte, etwa den Samsung QN900D.

Die Samsung-OLEDs sind aber ebenfalls erwähnenswert und nehmen in der Bedeutung immer weiter zu. Mit dem Samsung S95D, dem S90D und dem S85D hat man zudem jetzt Pendants zu LGs OLED G4, C4 und B4 geschaffen.
Die Unterschiede bei den OLED-Technologien
Ob LG- oder Samsung-Fernseher, die OLED-Technologie ist aus unserer Sicht das Maß aller Dinge. Sie werden vielleicht nicht ganz so hell wie Mini-LED-Fernseher, weil hier aber jedes Pixel eigenständig leuchtet und man nicht auf eine Hintergrundbeleuchtung angewiesen ist, ergibt das einen enorm hohen Kontrast und ein perfektes Schwarz. Gepaart mit neutralen Farben, liefern OLED-TVs ein sehr naturgetreues Bild ab.

Die Herangehensweise ist bei LG- und Samsung-TVs aber unterschiedlich. LG setzt ausschließlich auf die eigenen WRGB-Panels. Aus weißem Licht werden über rote, grüne und blaue Farbfilter die einzelnen Farben gewonnen. Das führt dazu, dass Farben nicht ganz so hell leuchten können. Daneben sitzt noch ein weißes Subpixel, woher der Name rührt: WRGB.

Samsung verbindet bei den QD-OLED-Fernsehern hingegen OLED-Technik und die Quantum Dots, die sie in den QLED-Fernsehern einsetzen. Ein blaues Licht wird mittels Quantum Dots in Rot oder Grün umgewandelt. Das sorgt für hellere, strahlendere Farben. Nur: Bei den neuen Einstiegsmodellen von Samsung sind teilweise auch WRGB-Panels von LG verbaut. Der vermeintliche Vorteil für die Bildqualität, auf den wir gleich eingehen, ist also nur bei den Spitzenmodellen zu finden. Zumal LG mit den MLA-OLEDs noch ein Ass im Ärmel hat, das für mehr Helligkeit und noch breitere Betrachtungswinkel sorgt.
Mehr zu den Unterschieden findest du in unserem Beitrag zu dem Thema:
LG- vs. Samsung-Fernseher: Bildqualität im Vergleich
Zwar haben wir den ein oder anderen LG-Fernseher mit LCD-Panel bei uns im Test gehabt. Aber lange nicht so viele wie Samsung-TVs mit oder ohne Mini-LED-Technik. Dennoch können wir im Grunde sagen, dass sich die Expertise und die Vielfalt der Modelle bei Samsung bezahlt machen. Wenn du nach einem guten LED-Fernseher suchst, der auch in der hellen Wohnung etwas hermacht und nicht zu teuer ausfällt, dann bist du bei Samsung an der richtigen Adresse.
Welche Samsung-Fernseher, unabhängig von der Technik, am besten abschneidet, zeigt unsere Liste:
Wobei die vergleichbaren Modelle recht nahe beieinander liegen, wenn es um die Bildqualität geht. LGs Farbdarstellung ist in der Regel etwas natürlicher, während sie bei Samsung durch knalligere Töne und in der Regel etwas mehr TV-Helligkeit Eindruck macht. Hierzu sei bei HDR-Inhalten gesagt: Samsung unterstützt grundsätzlich neben HDR10 und HLG nur HDR10+, LG als dynamisches Format Dolby Vision. Tolle Effekte liefern beide, Dolby Vision ist aber beim Streaming und auf Blu-ray-Discs weiter verbreitet.
Spannender ist der Blick auf die OLED-Fernseher. Und da haben sowohl die LG- als auch die Samsung-Fernseher ihre Stärken und Schwächen. Das Bewegtbild etwa bei LG-TVs ist in Summe mit eingeschalteter Zwischenbildberechnung einen Hauch weniger mit Artefakten versetzt als bei Samsung-Fernsehern. Dafür können Modelle von Samsung oft mit einer speziellen Entspiegelung punkten, die am Tag oder bei Lichteinfall ordentlich Abhilfe schafft.
Ob OLED oder nicht, die besten LG-Fernseher findest du in unserer Bestenliste:
Weil die OLED-TVs von Samsung in den dunklen Bildbereichen etwas kränkeln und ohne Bildanpassungen Details verpassen, zudem die Farbreinheit bei LG-OLEDs höher ausfällt, würden wir die Bildqualität bei LG im Falle der OLED-Fernseher aber leicht im Vorteil sehen. Bei LCD- und LED-Fernseher sehen wir hingegen Samsung vorn.
Diese Features unterscheiden sie
Ganz unterschiedliche Betriebssysteme, verschiedene Ansätze bei der Bedienung: LG- und Samsung-Fernseher unterscheiden sich doch deutlich bei den Features.
Auf der einen Seite steht LG mit webOS und der Magic Remote. Letztere erlaubt die Steuerung per Tasten, kann aber zudem auf Bewegungen reagieren und somit eine Zeigersteuerung auf dem Bildschirm ermöglichen – kein Samsung- oder Sony-Fernseher oder irgendein anderer TV kann in dem Punkt mithalten. Obendrein kannst du die Zifferntasten frei belegen, was sehr komfortabel ist. Startseite und Menüs sind beim Betriebssystem schön aufgeräumt und leicht verständlich, sodass Bedienung und Praxis einfach von der Hand gehen.

Etwas mehr Eingewöhnung braucht es bei Samsung-Fernsehern und dem Betriebssystem Tizen. Hat man den Dreh aber raus, kann man schnell durch Menüs navigieren oder durch die Inhaltsvorschläge browsen. Zwar zeigt Samsung etwas mehr Werbung, belohnt wirst du aber mit einer Fülle an Apps. Vor allem der Gaming-Hub übertrumpft das Angebot von LG. Schlicht, weil die Xbox App für Cloud Gaming dabei ist. Die Fernbedienung namens One Remote fällt ebenfalls sehr kompakt aus und lässt einige Tasten vermissen, fürs Streamen reicht das aber locker. Zumal du keine Batterien mehr suchen musst, ein Akku ist verbaut – und kann sogar per Solarpanel auf der Rückseite ganz ohne Strom geladen werden.

Abseits davon kannst du bei verschiedenen Modellen andere spannende Dinge finden. Samsung bietet etwa matte Fernseher an – wie etwa den beliebten Samsung The Frame. Oder einen Mix aus spiegelndem und matten Display, gesehen beim Samsung QN90D. Einige Spitzenmodelle setzen gar auf die One Connect Box, die die Anschlüsse auf Wunsch auslagert – nur ein dünnes Kabel verbindet Fernseher und HDMI-Buchsen miteinander. Etwas Ähnliches kann auch LG – mit dem OLED M4. Dort ist die Anschlussbox sogar komplett kabellos und kann noch freier positioniert werden. Und beim LG OLED G5, in den kleineren Größen sogar wahlweise, ist die passende Wandhalterung statt Fuß direkt dabei.
Gaming bei LG- und Samsung-Fernsehern
Ein guter Gaming-Fernseher sollte 4K-Auflösung mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde liefern können, zudem die Features VRR und ALLM für ruckelfreies, verzerrungsfreies und flottes Gaming mitbringen und nebenbei noch einen niedrigen Input Lag haben.
Und was sollen wir sagen: Sowohl LG- als auch Samsung-Fernseher liefern in dem Bereich ab. Klar, es gibt Einstiegsmodelle, die nur 60 Bilder pro Sekunde liefern und gerade die LCD- und LED-Fernseher haben vielleicht nicht den besten Input Lag – also die Zeitverzögerung zwischen Tastendruck und Aktion auf dem Bildschirm. Aber sobald du in die Mittelklasse- oder Spitzenmodelle investierst, ist alles dabei und Gaming sehr flüssig. Teils dann sogar mit bis zu 144 Hertz Bildwiederholrate.
Beide bieten zudem praktische Gaming-Overlay-Menüs, um etwa Fadenkreuze einzublenden oder schnell Einstellungen vorzunehmen. Wählt man bei Samsung das passende Spielgenre, gefällt uns das Gaming-Bild dank neutralerer Farben am Ende aber besser – selbst besser als bei Sony- oder LG-Fernsehern.
So schlagen sich die TV-Marken beim Klang
Klanglich sehen wir beim Duell LG- oder Samsung-Fernseher Samsung vorn. Der Klang bei Samsung-Fernsehern ist zwar nicht sonderlich räumlich oder kräftig. Aber der Sound ist ausgewogen und reicht daher locker für den Alltag – und darüber hinausgehend. Selbs Serien oder Filme können, zumindest bei den Spitzenmodellen, durchaus Spaß machen.
Dem gegenüber steht LG. Der Klang ist leider nicht immer so ausgewogen, wie wir uns das zumindest für die Nachrichtensendung am Abend oder die Unterhaltungsshow zur Prime Time wünschen würden. Gerade das Spitzenmodell, der LG OLED G4, klingt etwas flach. Was aber an der äußerst dünnen Bauweise liegen könnte – wobei die Samsung ebenfalls aufweisen kann.

Praktisch ist, dass sowohl LG- als auch Samsung-Fernseher tolle Möglichkeiten bieten, die eigenen Soundbars einzubinden. So spielen sie im direkten Einklang oder können komplett ohne HDMI-Kabel per WLAN kommunizieren. Natürlich nicht alle Modelle, aber bei den Spitzenmodellen unter den Fernsehern und den Dolby-Atmos-Soundbars ist das mit Sicherheit gegeben.
Fazit: LG oder Samsung, wer ist denn nun die bessere TV-Marke?
Bei LG- und Samsung-Fernsehern gibt es vieles, was uns gefällt. Gaming ist immer eine Wucht, die Auswahl an Apps groß und bei beiden TV-Herstellern können uns mit Neuerungen und Features immer wieder überzeugen.
Welche TV-Marke du am Ende bevorzugen solltest, hängt davon ab, was du suchst. Hast du einen hellen Raum oder möchtest HDR-Highlights richtig genießen, dann können Samsungs Mini-LED-Fernseher oder das matte Display bei etwa einem Samsung S95D genau zu dir passen. Zudem klingen Samsung-Fernseher in der Regel etwas ausgewogener – was ein Verkaufsargument sein könnte.
Setzt du eher auf OLED-Fernseher, haben beide Marken viel zu bieten. Einen leichten Vorteil sehen wir aber bei den LG-OLEDs, da die Farben neutraler ausfallen und wir in dunklen Szenen ab Werk nicht erst nachjustieren müssen, um alles sehen zu können. Schaust du hingegen viele Animationsfilme und -serien, könnte Samsung mit den kräftigeren Farben das passende Modell für dich haben.
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