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JBL Grip im Test: Wie sinnvoll ist der Mini-Flip?

Dir sind Flip zu groß und Clip zu klein? Dann muss wohl der JBL Grip her! Hier findest du unser Fazit zum mobilen Bluetooth-Speaker.
JBL Grip Titelbild | HIFI.DE Test
Maße
64 x 153 x 65 mm
Gewicht
385 g
Akku-Laufzeit
12 Std. (14 Stunden mit PlayTime Boost)
Wassergeschützt
IP68
Verfügbare Farben
Pink, Blau, Rot, Weiß, Schwarz, Cameo, Lila
Preis
99,99 Euro
In Kürze
Der JBL Grip findet als Mini-Flip mit Lichtshow seinen Platz im aktuellen Portfolio von JBL. Dabei überzeugt er besonders mit weitreichendem Auracast-Support, ordentlicher Akkuleistung und dem vollen App-Support. Klanglich kommt er aber nicht an den Flip heran und zieht besonders bei Klangbühne und Bass den Kürzeren.
Vorteile
  • Charmante Lichtshow
  • IP68-Zertifizierung
  • Solider Sound
Nachteile
  • Bei höheren Lautstärken schnell klanglich überfordert
  • Keine Powerbank-Funktion
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Wenn ein Hersteller Bluetooth-Lautsprecher in allen Größenordnungen im Repertoire hat, dann ist das wohl JBL. Umso überraschter waren wir von der Ankündigung des JBL Grip, der sich größentechnisch zwischen dem beliebten Flip und dem ultrakompakten Clip einordnen lässt. Aber schließt der JBL Grip wirklich eine Lücke im Portfolio, die wir vorher nicht als solche wahrgenommen haben? Wir haben’s im Praxistest herausgefunden!

Hier kannst du den Grip kaufen:

JBL Grip im Klangtest

Wie viel Wumms darf man erwarten von einem Bluetooth-Lautsprecher im Format des JBL Grip? Was das Gewicht angeht, spielt der JBL Grip in einer Liga mit Marshalls Willen II und Teufels Rockster Go 2, weshalb diese im Test auch hauptsächlich als Vergleichsobjekte herhalten müssen. Flip 7 und Charge 6 dürfen natürlich, allein schon der Kontinuität wegen, auch nicht fehlen. Wir starten direkt mit einem Genre, das gerade kleineren Bluetooth-Lautsprechern so einiges abverlangt: rockiger Gitarrenmusik.

JBL Grip – In der Hand
Der JBL Grip liegt in der Hand wie eine volle Getränkedose.

Geeses Taxes klingt mit dem kleinen Grip besonders in der ersten Hälfte recht angenehm. Die Probenraum-artige Atmosphäre wird von der kleinen Box kompetent aufgedröselt, Drums, Gitarren und Cameron Winters Stimme haben genügend Platz, um sich nicht gegenseitig auf den Füßen zu stehen. Herausfordernd wird es dann in der zweiten Hälfte, in der ein dominanter Klangteppich der Räumlichkeit einen akustischen Riegel vorschiebt.

Klangvergleich mit Flip und Charge

Wo Flip 7 und Charge 6 hier in die Breite spielen und den Raum öffnen, gehen beim Grip einige Details verloren, die in ruhigeren Passagen noch präsent waren. Gerade was die Räumlichkeit angeht, hat der Teufel Rockster Go 2 etwas mehr zu bieten.

JBL Grip – Vorderseite aufrecht
Klanglich ist die Bekanntschaft zu Flip und Charge zwar zu erkennen, der JBL Grip spielt aber deutlich zahmer auf.

Wir schlagen etwas ruhigere Töne an und hören uns durch Blossoms Akustik-Version ihres Albums Cool Like You. Die Band aus Stockport liefert neben ihrem Synth-durchtränkten Brit-Pop immer wieder auch Versionen ihrer Alben ab, die auf die große Geste verzichten und stattdessen Tom Ogdens Stimme in den Mittelpunkt beten. Und hier sind wir vom Sound des Grip wirklich angetan. Er spielt genauer auf als Marshalls Willen II, bietet Piano, Gitarre und Vocals genug Platz und profitiert davon, dass er in den Tiefen nicht übermäßig ackern muss.

Wenn bei dir trotzdem hauptsächlich basslastiger Pop und Hip-Hop auf der Playlist stehen, lohnt sich ein Blick in die JBL-App. Hier kannst du nämlich die Tiefen hervorheben und dich durch diverse Presets klicken. Dann klingen Tracks wie Tame Impalas Not My World zwar nicht direkt so druckvoll und raumfüllend wie aus einem Flip 7, machen aber trotzdem Freude.

Die besten Bluetooth-Lautsprecher auf einen Blick findest du in unserer Bestenliste:

JBL Grip: prall gefüllte App und viele Tasten

Wir sind oben schon kurz auf den Sieben-Band-EQ eingegangen, mit dem du in der JBL-App Feinjustierungen am Sound vornehmen kannst. Wenn du dich nicht selbst mit den Frequenzbändern auseinandersetzen möchtest, stehen dir aber auch diverse Presets zur Verfügung, die allesamt ordentliche Arbeit leisten. Gut zu wissen ist hier, dass der Equalizer nicht gleichzeitig mit dem Auracast-Modus oder dem Playtime Boost genutzt werden kann. Auf beide Funktionen gehen wir gleich noch ausführlich ein.

Zuerst klicken wir uns aber weiter durch das Hauptmenü der App und begegnen direkt einem Lichtregler, den wir so von Charge 6 und Flip 7 nicht kennen. Damit bestimmst du, ob und wie dein Grip leuchten soll. Von Wabern über Blinken bis hin zu beständigem Leuchten in unterschiedlichen Farben ist alles möglich. Das macht in einem dunklen Raum wirklich was her und ist ein nettes Add-on, das dem Grip etwas Partybox-Charakter verleiht. An den JBL Pulse 5 mit seinem Ganzkörper-Lavalampen-Look kommt der kleine Strahlemann aber natürlich nicht ganz heran.

JBL Grip – Rückseite LED
Auf Wunsch leuchtet der JBL Grip rückseitig in diversen Farben und Rhythmen.

Trotz des kompakten Formats setzt der JBL Grip auf zahlreiche haptische Bedienelemente am Gerät selbst. Power-, Bluetooth- und Auracast-Knopf thronen auf der Oberseite, während die Wiedergabesteuerung am oberen Drittel des zylindrischen Körpers stattfindet. Gerade die frontalen Knöpfe erfordern dann zumeist ein beherztes In-die-Hand-Nehmen des Bluetooth-Lautsprechers, um genug Druck auszuüben.

Akkuleistung, Anschlüsse und mehr

Akkutechnisch arbeitet der JBL Grip auf einem Niveau mit dem JBL Clip 5. Hier sind zwölf Stunden am Stück drin, mit aktiviertem Playtime Boost sogar bis zu 14 Stunden. Der Playtime Boost blockiert den Zugriff auf Equalizer und Auracast-Modus, schraubt den Bass spürbar herunter und spart dafür Energie. In der Praxis würden wir den Modus nur im absoluten Akku-Notfall oder zum Podcast-Hören empfehlen. Ansonsten kommt dem ohnehin etwas schmalen Klang auch der letzte Wumms abhanden. Etwas überrascht sind wir davon, dass der Playtime Boost den Zugriff auf die Lichtshow nicht abriegelt, obwohl doch gerade diese eine vermeidbare Energienutzung darstellt.

Dank IP68 hält der JBL Grip auch Regen und gelegentlichem Untertauchen stand und führt so die Tradition der widerstandsfähigen JBL-Boxen fort. Gespart wurde bei den Anschlüssen. Der USB-C-Port dient lediglich der Stromzufuhr und lässt keine Audioübertragung zu, ein 3,5-mm-Anschluss fehlt und auch eine Powerbank-Funktion ist nicht an Bord.

Auracast – so wird dein JBL Grip zum Sender

Bei der Bluetooth-Ausstattung steht der JBL Grip Flip und Charge dafür in Nichts nach. Was das bedeutet? Auf Partyboost, die mittlerweile überholte und proprietäre Lösung von JBL für ein Multi-Speaker-Setup, verzichtet die portable Bluetooth-Box, dafür kommt Auracast zum Einsatz. Mit Auracast kannst du mehrere Wiedergabegeräte mit demselben Bluetooth-Stream verbinden. Dafür muss ein Gerät einen solchen Stream starten, den du dann mit Auracast-fähigen Geräten einfach anwählst.

JBL Grip – Bedienfeld oben
Ein Drucker auf den Auracast-Knopf genügt und der JBL Grip beginnt, zu senden.

Der Grip übernimmt hier eine Doppelrolle und fungiert gleichzeitig als Sender und Empfänger. Drückst du den Auracast-Knopf auf dem Bedienfeld, wechselt der Lautsprecher in den Auracast-Modus und beginnt, zu streamen. Jetzt kannst du mit anderen kompatiblen JBL-Lautsprechern und sogar mit Geräten anderer Marken in der jeweiligen App dem Stream beitreten und zeitgleich die gleiche Musik hören. Im Test gelingt das jedenfalls mit Marshall- und Sennheiser-Geräten problemlos.

Die vollumfängliche Kompatibilität können wir natürlich erst testen, wenn auch andere Hersteller ihre Boxen zu Auracast-Sendern machen. Mit dem Grip kannst du das Feature aber immerhin direkt ausprobieren und andere Geräte, die bisher nur Auracast-Streams empfangen können, mit einem Signal versorgen.

JBL Grip – Anschlüsse auf der Rückseite
Leider eignet sich der USB-C-Anschluss weder für Audioquellen, noch als Power-Zufuhr für dein Handy.

Einen kleinen Vorteil hat die Markentreue bei der Lautsprecherwahl aber doch: Sollte schon ein JBL-Lautsprecher in der Nähe via Auracast senden, kannst du mit dem Auracast-Knopf dem Broadcast auch am Grip beitreten, ohne zum Smartphone zu greifen. Das ist praktisch, könnte im Park aber dazu führen, dass du versehentlich fremden Auracast-Streams beitrittst – vielleicht ist das ja auch ein guter Ice-Breaker und eine neue Art und Weise, um im Auracast-Zeitalter Bekanntschaften zu schließen, wenn der Musikgeschmack stimmt.

JBL Grip: Bewährtes Design mit netten Akzenten

Auf den ersten Blick erinnert das Design des JBL Grip stark an seinen großen Bruder, den Flip 7. Der zylinderförmige Lautsprecher liegt ziemlich angenehm in der Hand und kommt vom Formfaktor einer großen Getränkedose nahe. Ein großer Unterschied: Weil der JBL Grip im Gegensatz zu Charge und Flip auf seitliche Bassradiatoren verzichtet, wirst du ihn meist im aufgerichteten Zustand betreiben.

JBL Grip – Schlaufe zum Tragen
Die kleine Schlaufe ist fest am JBL Grip verbaut und lässt sich mit einem Karabiner bequem am Rucksack oder Gürtel befestigen.

Im Regal sollte also immer Platz für den Grip sein, auf unebenem Terrain wird es hingegen etwas schwieriger. Hier muss der Bluetooth-Speaker zwangsläufig auch mal in die Horizontale verfrachtet werden – und damit das verbergen, was ihn eigentlich am spannendsten macht. Auf der Rückseite hat JBL die BT-Box nämlich mit einer LED-Leiste ausgestattet, die du in der App steuern kannst. Weiter oben haben wir dir schon erklärt, welche Optionen dir hier zur Verfügung stehen, um den Grip zu einer Partybox im Kleinformat zu machen.

JBL Grip – Rückseite mit Licht
Besonders das bunte Treiben auf der Rückseite hebt den JBL Grip vom JBL Flip ab.

Wenn der Grip dich unterwegs begleiten soll, kannst du ihn an einer kleinen, fest verbauten Schlaufe zum Beispiel mit einem Karabinerhaken absichern und an deinen Rucksack schnallen. Im Lieferumfang ist ein solcher aber nicht enthalten, der JBL Flip 7 hatte hier noch auf ein modulares Clip-On-System gesetzt.

Unser Fazit zum JBL Grip

Kommen wir zum Schluss zur Frage aller Fragen: Füllt der JBL Grip wirklich eine Lücke im Portfolio von JBL oder steht er eher verloren zwischen Flip und Clip? Die Antwort darauf fällt gar nicht so leicht. Klanglich arbeitet der Grip definitiv erwachsener als der Clip, hinkt aber immer noch weit hinter dem größeren Flip zurück. Und das gilt nicht nur für den aktuellen Flip 7, sondern auch für Flip 6, Flip Essential 2 und Co. Das bringt den Grip preislich in brenzliges Terrain. Gerade die älteren Flips sind nämlich ebenfalls schon für unter 100 Euro zu haben.

Dann müssen wir das eindeutige Kaufargument wohl woanders suchen – und werden auch fündig. Denn mit seiner mobilen Lichtshow dürfte der JBL Grip sicherlich einigen gefallen, die Clip und Flip als etwas zu seriös empfinden und gern etwas Partybox-Atmosphäre nach Hause bringen möchten. So überzeugt der Grip uns im Großen und Ganzen durchaus als portabler Licht- und Klang-Riegel, der zudem noch über Auracast verfügt und im Getränkehalter Platz findet. Für zukünftige Generationen des Speakers behalten wir aber definitiv im Blick, welche Tugenden des Flip vielleicht doch noch heruntergereicht werden – für noch mehr Bass-Power und bessere Konnektivität.

HIFI.DE Testsiegel-Bluetooth Lautsprecher-JBL-Grip 8.0

Hier kannst du die Grip kaufen:

Technische Daten
Maße 64 x 153 x 65 mm
Gewicht 385 g
Akku-Laufzeit 12 Std. (14 Stunden mit PlayTime Boost)
Wassergeschützt IP68
Verfügbare Farben Pink, Blau, Rot, Weiß, Schwarz, Cameo, Lila
Ladedauer ca. 3 Std.
Leistung 16 Watt
Frequenzbereich 70 Hz – 20 kHz
Anschlüsse / Schnittstellen Bluetooth 5.4, USB-C (nur aufladen)
Mikrofon Nein
Trage-Vorrichtung Ja (Schlaufe)
Preis 99,99 Euro

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