Sonos Move 2 im Test: Mehr Stereo, mehr Akku, höherer Preis

Wohnzimmer, Küche und Arbeitszimmer sind jeweils mit einem Sonos-Lautsprecher versorgt – aber was, wenn der nächste Spieleabend auf den Balkon verlegt werden soll? Die meisten Multiroom-Lautsprecher der kalifornischen Audioschmiede sind leider auf eine Steckdose in der Nähe angewiesen – bis auf den Sonos Roam und Sonos Move.  Der größere der beiden Lautsprecher mit WLAN, Bluetooth und Akku steht nun als Sonos Move 2 neu in den Startlöchern.

In der zweiten Generation erhält der WLAN- und Bluetooth-Speaker einige Upgrades, allen voran einen zusätzlicher Hochtöner für mehr Stereosound und eine mehr als doppelt so lange Spielzeit. Dafür zieht aber auch der Preis um 50 Euro an. Was du vom Sonos Move 2 wirklich erwarten darfst, klären wir im Test.

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Sonos Move 2 mit neuem Anstrich

Der Sonos Move 2 behält die wuchtig-ovale Form bei, die auch schon die erste Generation aufwies. Die Maße bleiben zwar prinzipiell gleich (24 Zentimeter Höhe, 16 Zentimeter Breite), trotzdem wirkt er durch das leicht angepasste Design schlanker. Das dürfte vor allem an der Farbausführung liegen, die wir im Test hatten: Das Schwarz des Move 2 ist nämlich tiefer als die leicht gräuliche Farbe des Vorgängers. Auch das Sonos-Logo auf der Vorderseite ist dezenter. Insgesamt passt Sonos das Design des Move 2 subtil an die wenige Monate zuvor eingeführten Era 300 und Era 100 an.

Das Grundkonzept des Move 2 ist in der zweiten Generation dasselbe: Zu Hause ist er ein leistungsstarker Lautsprecher im Sonos Multiroom-System, er steht dir aber auch auf Trips in den Park zuverlässig zur Seite, dank einer Kombination aus WLAN- und Bluetooth-Funktionen. In diesem Test erklären wir dir, wie das in der Praxis aussieht – und wie es sich anhört.

Der Sonos Move 2 im Klang-Check: Was bringt der zweite Hochtöner?

Eine der interessantesten Neuheiten betrifft nämlich den Klang: Der Move 2 hat jetzt zwei statt vorher nur einen Hochtöner. Damit beschreitet der Move denselben Weg, den Sonos beim Generationswechsel vom Sonos One zum Era 100 gegangen ist. Die Treiber sind auch im Move 2 nach außen abgewinkelt, was laut Sonos die Stereo-Klangbühne verbessern soll. Dazu werkelt noch ein Tiefmitteltöner.

Im Test macht der Move 2 zunächst einen ähnlichen Eindruck wie sein Vorgänger, mit klaren Höhen, natürlich-warmen Mitten und einem kräftigen Bass. Vor allem, sobald sich der Klang dank automatischem Sonos Trueplay auf den Raum eingestellt hat, hüllt der Move auch die letzte Ecke in Musik. Schon der Original-Move verteilte seinen Sound so gleichmäßig, dass du auch seitlich und dahinter noch guten Klang abbekommen hast. Die Tugend behält der Move 2 bei.

Sonos ist vor allem bekannt für seine WLAN-Lautsprecher. Wie sich diese im Vergleich mit der Konkurrenz schlagen, siehst du in unserer Testliste:

Wieviel Stereo kann der Sonos Move 2?

Wie viel macht der zweite Hochtöner tatsächlich aus? Zunächst kommt natürlich kein solcher Stereo-Effekt auf, wie ihn zwei dedizierte Lautsprecher, aufgestellt im Stereo-Dreieck, erzeugen. Im direkten Vergleich kann der Move 2 Räumlichkeit aber doch besser abbilden als die erste Generation. In Tracy Chapmans Fast Car trennt der Move 2 die Instrumente, die sich später im Song zur einnehmenden Akustikgitarre der Singer-Songwriterin gesellen, räumlich klarer voneinander ab. Synths, die wie in Alice von Wednesday Campanella von recht nach links surren, kann er allerdings nicht überzeugend transportieren – verzeihlich, für einen einzelnen Lautsprecher.

Abseits vom angenehmen Höhenbereich und der warmen, weichen Stimmwiedergabe, dürfte der Move 2 auch Bassliebhaber:innen gefallen. Auch wenn der Tieftonbereich in King von Florence + The Machine leicht ins Schludern gerät, hat der Move 2 insgesamt viel Power und weiß, diese einzusetzen. In Eat Your Young vom aktuellen Hozier-Album Unreal Unearth ist der Tiefton ein angenehmes, tiefgreifendes Fundament, während der Bass in I Like That von Janelle Monáe kräftig zugreift. Etwas mehr Kontrolle hätte uns gefreut, für entspanntes Musikhören und Wohnzimmer-Tanzeinlagen ist der Bass aber gut geeignet, zumal er den restlichen Frequenzbereich nicht verdrängt und sich stattdessen gut ins klangliche Gesamtbild einfügt.

Laut genug für die Gartenparty

Auch bei höheren Lautstärken behält der Move 2 größtenteils sein souveränes Klangbild bei. Zwischen geschätzt 75 und 80 Prozent Lautstärke wird der Sound unangenehm spitz, ganz so schlimm finden wir das aber nicht – schließlich ist die Maximallautstärke wirklich sehr laut. Auch für Grillabende mit großen Gruppen sollte ein mittlerer Pegel völlig ausreichen.

Dein Garten ist groß und du hättest gern einen Sonos Move 2 an jedem Ende? Dann kannst du zwei Lautsprecher über die Sonos-App zu einer Gruppe zusammenfassen und synchron spielen lassen. Wenn du schon den einen Move der ersten Generation hast, kannst du in dem Fall den Move 2 dazukaufen und sie verbinden. Anders sieht das aus, wenn du ein Move-Stereo-Paar möchtest. Denn nur zwei Move 2 können den Sound so unter sich aufteilen, dass einer den linken, einer den rechten Kanal übernimmt. Mit einem Move 2 und einem Move 1 ist das nicht möglich.

2 in 1: Das Kombi-Konzept des Sonos Move 2

Der Sonos Move 2 ist flexibel: Mit dem Tragegriff hinten kannst du ihn ganz einfach umstellen, in ein anderes Zimmer tragen, kurz fürs Staubwischen verrücken oder auch auf den Balkon mitnehmen. Solltest du dich dabei aus dem WLAN bewegen, verbindest du einfach ein Handy per Bluetooth. Der Klang passt sich in jedem Fall dank automatischem Sonos Trueplay selbstständig an die akustischen Gegebenheiten an.

So ganz überzeugt der Move 2 aber nicht als mobiler Bluetooth-Lautsprecher: Dafür ist er schlichtweg etwas zu groß und schwer, drei Kilogramm packst du nicht so eben ins Handgepäck. Dafür wäre eher der Sonos Roam, quasi ein Mini-Move, empfehlenswert. Immerhin merzt Sonos in der zweiten Generation einen großen Nachteil des Move aus: die relativ kurze Akkulaufzeit. Während der Sonos Move 1 unterwegs nur elf Stunden durchhielt, verdoppelt der Sonos Move 2 die Laufzeit auf 24 Stunden. Das übertrifft zum Beispiel die zehn Stunden Akkulaufzeit eines Devialet Mania, der ein ähnliches duales Konzept verfolgt, deutlich.

Zuhause kannst du den Sonos Move 2 zum Aufladen einfach in die mitgelieferte Dockingstation, deren Steckdosenadapter jetzt abnehmbar ist, stellen. Alternativ hat er auf der Rückseite auch einen einfachen USB-C-Ladeanschluss, falls du die Ladestation nicht mitnehmen willst. Hierüber kannst du sogar dein Handy am Move 2 aufladen.

Gelangst du außerdem auf deinem Ausflug mit dem Move 2 in einen Regenschauer, brauchst du dir nicht allzu viele Gedanken machen, denn er ist nach der Wasserschutzklasse IP56 gegen Strahlwasser geschützt. Falls du deine Lautsprecher allerdings öfters auf den Badewannenrand stellst oder mit an den Pool nimmst, könnten die JBL Charge 5 WiFi oder Boombox 3 WiFi für dich eher infrage kommen. Sie verbinden ebenfalls Bluetooth und WiFi, können dank IP67 allerdings sogar kurz untertauchten.

Bluetooth: Jetzt besser integriert ins Sonos-System

Beim Move 2 ergänzt Bluetooth in der Version 5.0 die WLAN-Verbindung. Während WLAN zu Hause die bessere Option ist (zum Beispiel wegen der höheren Reichweite), kann auch Bluetooth in den eigenen vier Wänden nützlich sein. Denn anders als noch beim alten Move kannst du jetzt WiFi- und Bluetooth-Verbindungen gleichzeitig nutzen. Das heißt, du kannst den Move 2 im WLAN steuern, während dein Besuch sich einfach per Bluetooth verbindet. Es ist jetzt sogar möglich, Audio, das du per Bluetooth an den Move 2 überspielst, an die restlichen Sonos-Lautsprecher im Setup weiterzureichen – mit dem Move ging das nur mit WLAN-Streams.

Bedienung: Sonos-Multiroom, Sonos-App, und Veränderungen für Apple-Nutzer:innen

Sonos steht vor allem mit einem Begriff in Verbindung: Multiroom. Während die Marke nicht das erste Multiroom-System hatte, bot sie doch lange eine der besten Lösungen am Markt. Mittlerweile haben viele Hersteller aufgeholt, aber Sonos bleibt eine der ersten Adressen, die sich anbieten, wenn du alle Musiklösungen deines Zuhauses vernetzt und aus einer Hand haben möchtest.

Der Sonos Move 2 entfaltet denn auch sein wahres Potenzial erst, wenn du ihn als WLAN-Lautsprecher ans Sonos-System anbindest. Dafür führt dich dein Weg in die Sonos-S2-App, wo du in einfachen Schritten durch die Einrichtung geführt wirst. Bist du mit dem WLAN verbunden, kannst du hier Tutorials anschauen und dir Inspiration holen, was deine nächsten Schritte sind. Wir haben zunächst zwei Streamingdienste, Tidal und Apple Music, eingebunden. Außerdem haben wir sowohl den Sonos-eigenen Sprachassistenten Sonos Voice Control, als auch Amazon Alexa aktiviert. Beide Assistenten können gleichzeitig verwendet werden.

Sonos Voice Control oder Alexa

Kurz zu Sonos Voice Control: Der Dienst ist bisher nur auf Englisch und Französisch verfügbar, auf Deutsch kannst du also nicht mit der männlichen Sonos-Stimme reden. Sie klingt auch etwas mechanischer als Alexa und nimmt insgesamt weniger Befehle an. Dafür verarbeitet Sonos Voice Control alle Eingaben lokal im Gerät, es werden keine Aufnahmen in die Cloud hochgeladen. Die Mikrofone des Move 2 haben im Test unsere Befehle zuverlässig angenommen und beide Assistenten haben uns gut verstanden, selbst, wenn laut Musik lief.

Falls dir Sprachsteuerung nicht wichtig ist, kannst du entweder über die Sprechblase auf der Oberseite die Assistenten deaktivieren, oder über einen Schalter auf der Rückseite die Mikrofone von der Stromzufuhr trennen. Allerdings solltest du beachten, dass letzteres auch die Klangeinmessung Trueplay deaktiviert.

iPhone-Nutzer:innen außen vor: Musik nicht vom Lockscreen steuerbar

Natürlich gibt es noch viel mehr Einstellungsmöglichkeiten für den Move 2, inklusive der Gruppierung mehrerer Sonos-Lautsprecher in deinem Zuhause. In der App kannst du sogar in allen eingebundenen Diensten gleichzeitig nach einem Song suchen und die Wiedergabe steuern. Ausprobieren lohnt sich allemal. Das Design der App ist zwar nicht sonderlich modern oder ansprechend, aber sie läuft flüssig und ist recht intuitiv.

Etwas ärgerlich ist ein neues Update für die iOS-App: Ab der Version 15.6 hat Sonos die Möglichkeit entfernt, die Wiedergabe über den Lockscreen oder die Lautstärketasten deines iPhones zu steuern. Im Test fanden wir das sehr störend. Allerdings entfällt das Problem, wenn du AirPlay 2 für die Übertragung nutzt, denn dann funktioniert die Steuerung wie gewohnt. AirPlay hat auch den Vorteil, dass du darüber nicht nur Sonos-Lautsprecher mit dem Move verbinden kannst. Alle AirPlay-Lautsprecher, egal von welchem Hersteller, lassen sich in Multiroom-Setups gemeinsam nutzen.

Leicht veränderte Bedienelemente

Die einfachste Steuerungsmethode bleibt es, einfach auf den Lautsprecher zu tippen. Das Bedienfeld bleibt größtenteils erhalten, du kannst die Musik pausieren, Songs skippen und die Lautstärke regeln. Für letzteres ist jetzt eine Kerbe in den Lautsprecher eingelassen, die sich auch im Dunkeln ertasten lässt. Wischst du darüber, wird die Musik lauter oder leiser. Selbst die Gruppierung von Lautsprechern kannst du mit längerem Drücken der Pause-Taste vornehmen.

Weitere Ausstattung: Vinyl-Wiedergabe mit dem Move 2?

Ein paar Kniffe hat der Sonos Move 2 noch parat. So kannst du mit dem passenden Adapter von Sonos (für 25 Euro Aufpreis) den USB-C-Anschluss nutzen, um kabelgebunden Musik vom Handy oder sogar deinem Plattenspieler mit Phono-Vorverstärker abzuspielen. Der Move 2 ist jetzt zudem umweltfreundlicher: Der Standby-Modus verbraucht 40 Prozent weniger Energie und die Materialauswahl von Gehäuse und Verpackung wurde nachhaltig gestaltet. Sollte der Akku kaputtgehen, kann er ausgewechselt werden, was den Sonos Move 2 langlebiger macht.

Unser Testfazit zum Sonos Move 2

Der Sonos Move 2 punktet mit sehr gutem Klang, einer enorm langen Akkulaufzeit und vielen Komfort-Features. Davon überzeugen uns das automatische Trueplay, die Integration mehrerer Sprachassistenten sowie die einfache Einrichtung über die Sonos-App am meisten. Während die Bedienung für Apple-Nutzer:innen etwas umständlicher geworden ist, bleibt die Flexibilität des protablen Speakers dank Bluetooth und WLAN unerreicht. Insgesamt ist der Move 2 damit ein gelungenes Update, das allerdings auch seinen Preis hat: Knapp 500 Euro musst du für den Lautsprecher ausgeben. Wie sich der Sonos Move 2 im direkten Vergleich mit seinem Vorgänger schlägt, erfährst du in unserer Gegenüberstellung: Sonos Move 2 vs. Move.

Den Sonos Move 2 findest du bei Tink:

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