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JBL Charge 5 WiFi im Test: Ist WLAN den Aufpreis wert?

Der JBL Charge 5 WiFi ergänzt den klassischen Bluetooth-Speaker um WLAN – für rund 100 Euro Aufpreis. Wir testen, was dich erwartet.
JBL Charge 5 WiFi Test Titelbild
Schnittstellen
WLAN, Bluetooth 5.3, AirPlay 2, Alexa Multi-Room Music, Chromecast built-in, Spotify Connect
WLAN-Verbindung
802.11 a/b/g/n/ac/ax (2,4 GHz und 5 GHz)
Sprachassistenten
Nein
Gewicht
1 kg
Abmessungen (BxHxT)
257 x 130 x 120 mm
Preis (UVP/Straßenpreis)
249,99 Euro / 249 Euro
In Kürze
Der JBL Charge 5 WiFi ergänzt ein beliebtes Modell um die Vorzüge des WLAN-Streamings. Das sorgt für ordentlichen Klang sowie eine angenehme Bedienung. Und auch der Wechsel vom WiFi- in den Bluetooth-Modus klappt ohne Probleme.
Vorteile
  • Diverse Streamingoptionen dank WiFi
  • Langlebiger Akku
  • Robustes Design mit Wasserschutz
  • Ordentlicher Klang
Nachteile
  • Kein JBL-PartyBoost
  • Reagiert etwas schwerfällig auf Befehle
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JBL ist bekannt für seine Bluetooth-Lautsprecher. Aber wusstest du, dass es mittlerweile auch WLAN-Lautsprecher mit AirPlay, Chromecast und Co. vom Hersteller gibt? Dafür hat man bestehende Modelle aufgemotzt und um die diversen Komfortvorteile des WLAN-Streamings ergänzt. Einen dieser Lautsprecher, den JBL Charge 5 WiFi, möchten wir uns in diesem Test genau vorknöpfen.

Den JBL Charge 5 WiFi findest du bei MediaMarkt:

Einordnung: Welche Vorteile verschafft WLAN?

Die reguläre Version des JBL Charge 5 gehört zu den beliebtesten Bluetooth-Lautsprechern am Markt. Auch bei HIFI.DE haben wir den Original-Charge-Lautsprecher als guten Kompromiss aus starkem Klang und alltagsfähiger Größe bewertet. Warum also denselben Lautsprecher mit WLAN auf den Markt bringen? Tatsächlich hat WLAN gegenüber Bluetooth einige Vorteile. So birgt der Charge 5 WiFi Multiroom-Potenzial, bietet viel mehr Möglichkeiten, Musik zu empfangen, und kann – vorausgesetzt, du hast das richtige Abo – auch Musik in besserer Qualität abspielen als über Bluetooth. Auch die Bedienung wird erleichtert, schließlich hat WLAN nicht nur eine höhere Bandbreite, sondern auch eine deutlich höhere Reichweite als Bluetooth.

All die zusätzlichen Streaming- und Komfortfeatures erklären wir dir in diesem Test im Detail. Denn am Ende steht die Frage: Ist dir die WLAN-Funktionalität das Geld wert? Denn der Charge 5 WiFi ist knapp 100 Euro teurer als der Bluetooth-Lautsprecher. Und die Konkurrenz im Bereich der WLAN-Lautsprecher ist hart:

Design: Kleinere optische Änderungen

Das zuerst: Optisch hat sich beim Charge 5 WiFi gar nicht viel getan. Man sieht ihm sowohl die Identität als JBL-Lautsprecher als auch die Verwandtschaft zum Charge 5 klar an. Die Football-ähnliche Form bleibt erhalten, ebenso die gewählten Materialien: Kunststoff, Gummi und eine raue Stoffbedeckung. Die Front ziert das große JBL-Logo – wie alle neueren Boxen der Marke, inklusive der JBL Boombox 3 WiFi. Einzige Veränderung zwischen Charge 5 WiFi und Charge 5: Die WiFi-Version setzt statt auf Akzente in dunklem Rot auf ein dezentes Gold. Auch die Ausrufezeichen auf den seitlichen Bassmembranen sehen leicht anders aus. Die Maße beider Boxen sind identisch.

JBL Charge 5 WiFi Design Detail
Der Look des JBL Charge 5 WiFi ist leicht verändert – das Logo zeigt die WiFi-Verbindung.

JBL Charge 5 WiFi im Klang-Check

Intern hat sich, zumindest laut Datenblatt, ebenfalls wenig verändert. Die JBL Charge 5 WiFi setzt wie die Vorlage auf einen Tieftöner und Hochtöner, wobei der Tieftöner laut Hersteller um wenige Millimeter vergrößert wurde.

Wenn wir unseren ersten Testsong, Janelle Monáes I Like That, bei Tidal starten, vibrieren die passiven Bassmembranen an den Enden des eiförmigen Lautsprechers eifrig mit. Der Charge 5 WiFi leistet ganze Arbeit: Der Bass des Lieds dröhnt uns entgegen. Wer lieber ruhiger hört oder Rücksicht auf die Nachbarn nehmen will, kann über einen Equalizer nachhelfen.

JBL Charge 5 WiFi Klang frontal
Der JBL Charge 5 WiFi hat die gewohnte JBL-Form, zylindrisch, mit Passivmembranen an den Enden.

Für die nächste kleine Party ist der Bass aber perfekt. Wirklich tief herunter reicht er zwar nicht, für die Größe des Lautsprechers ist die Leistung aber beachtlich. Gemeinsam mit den natürlichen Mitten und klaren Höhen macht das ein ausgeglichenes, warmes (da basslastiges), aber nicht dumpfes Klangbild. Auch wenn du laut aufdrehst, behält der Charge 5 weitgehend die Kontrolle. Höchstens die hellen Impulse in Billie Eilishs Oxytocin driften ins Schrille ab und bei den letzten 20 Prozent Lautstärke kommt es zu Verzerrungen. Die Lautstärke ist dabei ausreichend für kleinere Gruppen, für die ganz große Party muss aber schon eher eine JBL Boombox 3 oder gleich eine Partybox her. Der Charge 5 WiFi beschreitet hingegen den Mittelweg zwischen ordentlichem Klang, relativ kleinen Maßen und geringem Gewicht.

Durch die Lautstärke hört sich der Charge 5 WiFi übrigens groß an, eine sonderlich breite Klangbühne bedeutet das aber nicht. Er spielt klar nach vorn, Stereoeffekte bleiben aus. Wenn dir das wichtig ist, musst du ihm schon einen zweiten Lautsprecher zur Seite stellen. Das können Konkurrenten in der Preisklasse, wie ein Sonos Era 100, etwas besser.

Das ist möglich mit der WLAN-Verbindung

Als WLAN-Lautsprecher bietet der JBL Charge 5 WiFi viel mehr Möglichkeiten als der reguläre Charge 5 und andere Bluetooth-Lautsprecher. Um diese zu nutzen, musst du natürlich zunächst eine Internetverbindung aufbauen. Die JBL-One-App führt dich zum Glück schnell durch diesen Prozess.

Bei der Einrichtung wirst du auch direkt darauf aufmerksam gemacht, dass der Charge 5 WiFi per Apple AirPlay 2 angesteuert werden kann. Das ist eine der Streamingoptionen, die nur dank der WLAN-Verbindung möglich sind. Ähnlich verhält es sich mit dem Google-Pendant Google Chromecast und Spotify Connect. Bis auf AirPlay musst du die Funktionen allerdings in einem Untermenü der App erst aktivieren. Das gilt auch für die Anbindung an Alexa Multi-Room Music (MRM).

JBL Charge 5 WiFi Test Screenshot AirPlay
Apple AirPlay 2 funktioniert auf unserem Apple-Testhandy auf Anhieb, Chromecast und Amazon Alexa müssen wir erst aktivieren. | Screenshot: JBL

Einmal aktiviert, erlauben es dir AirPlay, Chromecast und Alexa MRM, den Charge 5 WiFi im Verbund mit anderen, kompatiblen Lautsprechern spielen zu lassen. Zusammen mit anderen Chromecast-Lautsprechern kannst du dir also ein Multiroom-System aufbauen. An der Stelle wichtig: Der JBL Charge 5 WiFi kann nicht über die JBL-Partyboost-Funktion mit anderen JBL-Lautsprechern verbunden werden. Mit dem normalen Charge 5 ist das möglich, für die WiFi-Version wurde die Funktion aber gestrichen. Außerdem bedeutet Alexa MRM nicht automatisch, dass du den Charge 5 WiFi per Sprachbefehl steuern kannst. Denn der Lautsprecher besitzt keine eigenen Mikrofone.

Bequemere Bedienung mit WLAN-Streaming

Die WLAN-Vorteile des Charge 5 WiFi beschränken sich nicht nur auf diverse Streaming-Optionen. Im Alltag dürften die Vorteile für die Bedienung fast wichtiger sein. Du kennst es vielleicht, auch von der Bluetooth-Version des Charge: Wenn du dein Handy mit deinem Bluetooth-Lautsprecher verbindest, wird Audio automatisch darüber wiedergegeben, egal ob Musik, YouTube-Videos oder Anrufe. Das Problem eliminiert WLAN-Streaming. Du kannst einfach übers Handy telefonieren, während deine Musik weiterläuft.

JBL Charge 5 WiFi seitlich
Der JBL Charge 5 WiFi bietet dir neben WiFi- auch immer noch Bluetooth-Streaming an.

WLAN bietet zudem nicht die eingeschränkte Reichweite von Bluetooth, du musst also nicht das Handy neben dem Lautsprecher liegen lassen, damit die Verbindung nicht abreißt. Klanglich erlaubt WLAN-Streaming höhere Bandbreiten. Vorausgesetzt, du nutzt einen Streamingdienst mit entsprechendem Material, bedeutet das Musikwiedergabe mit höherer Auflösung.

Multitalent: Der JBL Charge 5 WiFi als Bluetooth-Box unterwegs

Der JBL Charge 5 WiFi kann neben WLAN-Streaming auch immer noch Bluetooth. Das Konzept erinnert uns an einen Sonos Roam, der ebenfalls zu Hause als Multiroom-Lautsprecher übers WLAN streamt, aber auch kurz in den Rucksack kann und dich außerhalb des heimischen Internets mit Musik versorgt. Die Bluetooth-Version ist 5.3, über die verwendeten Codecs macht JBL aber keine Angaben. Über die Entwickleroptionen eines Samsung-Smartphones können wir nur den Standard-Codec SBC auswählen.

JBL Charge 5 WiFi Gesamtansicht
Unter dem Lautsprecher sorgt ein Gummisockel dafür, dass er nicht wegrollt.

Die Bluetooth-Verbindung stellst du wie gewohnt über das Bluetooth-Menü deines Smartphones oder Tablets her. Ab Werk ist der Charge 5 WiFi so eingestellt, dass die Verbindung nicht automatisch wiederhergestellt wird, wenn du den Lautsprecher wieder einschaltest. Auch, wenn ein bereits gekoppeltes Gerät in der Nähe ist. Um die Bluetooth-Verbindung erneut herzustellen, musst du kurz auf die Bluetooth-Taste am Charge 5 WiFi drücken. Alternativ kannst du auch in der App einstellen, dass der Lautsprecher sich nach dem Einschalten automatisch verbinden soll.

Akku und Wasserschutz der JBL Charge 5 WiFi

Zu Hause wirst du den Charge 5 WiFi wahrscheinlich einfach am Stromkabel lassen. Für die Nutzung unterwegs als Bluetooth-Lautsprecher ist aber natürlich wichtig zu wissen, wie lang der Akku hält. Hier kannst du beruhigt sein: Mit bis zu 20 Stunden Laufzeit (je nach Lautstärke und Audioinhalten) ist der Charge 5 WiFi genauso leistungsstark wie die Bluetooth-Version des Lautsprechers. Allerdings ist der Bluetooth-Charge schneller aufgeladen: Er braucht vier Stunden an der Steckdose für eine volle Ladung, der Charge 5 WiFi sechs Stunden.

JBL Charge 5 WiFi Anschluesse hinten
Die Anschlüsse sitzen hinten auf dem Charge 5 WiFi, verschlossen unter einer Gummiklappe.

Auch beim Wasserschutz geht JBL keinen Kompromiss ein. Der Charge 5 WiFi ist wie die Vorlage nach IP67 zertifiziert und damit staubdicht sowie gegen zeitweiliges Untertauchen geschützt. Die Anschlüsse auf der Rückseite sind mit einer Gummiklappe verdeckt. Hier kannst du den wasserdichten Bluetooth-Lautsprecher über USB-C aufladen und über USB-A als Powerbank für dein Handy nutzen. Einen Klinkeneingang für Audio haben weder der Charge 5 noch der Charge 5 WiFi.

Bedienung: Simpel mit personalisierbaren Momenten

Schön finden wir, dass mit Tidal, Amazon Music und vielen mehr Streamingdienste direkt in die JBL-App integriert sind. Das ist selbst bei deutlich teureren WLAN-Lautsprechern wie einem Devialet Mania nicht gegeben. Ansonsten hast du in der App noch die Möglichkeit, einen Equalizer zu verwenden und einen sogenannten „Moment“ festzulegen. Die Funktion ähnelt den Speicherplätzen eines Digitalradios. Speicherst du in der App eine Playlist ab, kannst du diese später mit der Herzchen-Taste auf dem JBL Charge 5 WiFi starten. Du kannst also morgens einfach den Lautsprecher einschalten, auf das kleine Herz drücken und deine Lieblingsmusik abspielen – ganz ohne dein Handy in die Hand zu nehmen.

JBL Charge 5 WiFi Bedienung Tastenfeld von oben
Die Herz-Taste startet eine Playlist, die du in der JBL-One-App festlegen kannst.

Neben dem Herzchen sitzt die Play/Pause-Taste. Wenn du die mehrmals drückst, kannst du auch einen Song nach vorn – aber nicht zurück – springen. In der Mitte des Lautsprechers sitzen der Einschalter und die Bluetooth-Taste. Rechts davon regelst du die Lautstärke. Damit sind die wichtigsten Steuerelemente vorhanden und gut erreichbar. Leider reagiert der Charge 5 WiFi etwas langsam auf Befehle, zumindest aber zuverlässig.

JBL Charge 5 WiFi vs. JBL Charge 5

Du stehst vor der Entscheidung Charge 5 WiFi vs. Charge 5 nur mit Bluetooth? Der wesentliche Unterschied sind die WLAN-Funktionen: AirPlay 2, Chromecast, Spotify Connect und Alexa MRM. Klanglich brauchst du dir keine Sorgen machen: Die Bluetooth-Lautsprecher liegen auf einem sehr ähnlichen Niveau, werden gleich laut und bringen viel Bass mit.

JBL Charge 5 vs. JBL Charge 5 WiFi Vergleichsbild
JBL Charge 5 vs. JBL Charge 5 WiFi im Vergleich: Welcher ist der richtige Lautsprecher für dich?

Darüber hinaus ist der Funktionsumfang deckungsgleich: Egal, ob Anschlüsse, Akkulaufzeit, Wasserschutz und sogar das Design, es gibt bis auf den fehlenden JBL-Partyboost kaum nennenswerte Unterschiede. Ist keine der genannten WLAN-Funktionen für dich essenziell, finden wir, du kannst weiterhin beruhigt zum Charge 5 Bluetooth greifen. Wenn du hingegen auf AirPlay und Co. nicht verzichten kannst und außerdem die höhere Reichweite und Bandbreite von WiFi schätzt, ist der Charge 5 WiFi die bessere Wahl. Wer sparen will und einige qualitative Abstriche in Kauf nehmen kann, greift zur Charge Essential 2. In unserem direkten Vergleich zwischen dem Charge 5 und dem Charge 5 WiFi kannst du dich im Detail über die Unterschiede zwischen den beiden Speakern informieren.

Unser Fazit zur JBL Charge 5 WiFi

Der JBL Charge 5 WiFi ist ein gelungenes Upgrade des beliebten Charge 5: Er bringt mit AirPlay 2, Chromecast und Alexa MRM diverse Optionen für Multiroom- und Streaming-Verbindungen mit, die fast über den Wegfall des JBL-Partyboosts hinwegtrösten. Der Klang ist außerdem, wie schon bei der Bluetooth-Version, ordentlich für die Größe, mit durchdringendem, aber nicht übermäßig dominanten Bass und klaren, hellen Mitten und Höhen. Auch der Wechsel vom WLAN- in den Bluetooth-Modus funktioniert ohne größere Probleme. Die lange Akkulaufzeit und die Powerbank-Funktion machen den Charge 5 WiFi auch unterwegs zu einem guten Begleiter.

Ob du all die Funktionen wirklich brauchst, liegt natürlich ganz in deinem Ermessen. Der Aufpreis von 100 Euro, den du für die WiFi-Vorteile zahlen musst, hat es in sich.

Den JBL Charge 5 WiFi findest du bei MediaMarkt:

Technische Daten
Leistung 30W RMS Tieftöner, 10W RMS Hochtöner
Schnittstellen WLAN, Bluetooth 5.3, AirPlay 2, Alexa Multi-Room Music, Chromecast built-in, Spotify Connect
WLAN-Verbindung 802.11 a/b/g/n/ac/ax (2,4 GHz und 5 GHz)
Sprachassistenten Nein
Stereo-Kopplung Ja
Gewicht 1 kg
Abmessungen (BxHxT) 257 x 130 x 120 mm
Steuerungs-App Ja
AUX-Eingang/Ausgang Nein
Verfügbare Farben Schwarz
Preis (UVP/Straßenpreis) 249,99 Euro / 249 Euro

Du brauchst doch kein WLAN und möchtest dich nach Bluetooth-Lautsprechern umschauen? Hier findest du alle Modelle, die wir getestet haben:

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