Bose SoundLink Micro im Test: Der mobilste Bluetooth-Lautsprecher?

Es gibt Miniatur-Lautsprecher, die du sogar in die Hosentasche stecken kannst. Ganz so weit treibt Bose es mit dem SoundLink Micro nicht, dafür ist er auf eine andere Weise besonders mobil: Mit einer Schnalle hinten kannst du ihn an Fahrradlenker, Sonnenstuhl und Co. klemmen, um ihn nie zu verlieren. Wasserschutz, Akku und freihändige Bedienung: Was du dir vom mobilen Bluetooth-Lautsprecher Bose SoundLink Micro erwarten kannst, erklären wir dir im Test.

Den Bose SoundLink Micro gibt es in verschiedenen Farben:

Bitte anschnallen: Bose SoundLink Micro hält am Fahrrad oder Rucksack

Der Bose SoundLink Micro soll unterwegs, am Strand oder bei Regen genutzt werden. Die Identität zieht sich quer durchs Design. Die Oberfläche besteht zum Beispiel aus weichem Silikon, welches zum Wasserschutz beiträgt. Dann wäre da die Größe: Der Bose Soundlink Micro misst nur 9,83 Zentimeter in Breite und Höhe, was ihn etwas größer als einen JBL Go 3, aber immer noch transportabel macht. Das gleichzeitig recht hohe Gewicht von 290,3 Gramm verstärkt den kompakten, robusten Eindruck.

Von vorn wirkt der Bose SoundLink Micro schlicht, robust und ansprechend. Der Clou verbirgt sich aber hinten: die Schnalle. Es handelt sich dabei um ein reißfestes Silikon-Halteband, das unten in eine Halterung eingehakt werden kann. Einmal eingehakt, ist es stark auf Spannung und hält den Bose SoundLink Micro gut fest. Bose zeigt den SoundLink Micro im Marketingmaterial gern am Fahrradlenker. Ob du dir einen doch recht teuren Bluetooth-Lautsprecher ans Fahrrad binden willst, musst du mit deinem eigenen Gewissen vereinbaren.

Im Test sind wir zwar kein Fahrrad gefahren, haben den Bose SoundLink Micro aber an die Hand gebunden und wild herumgewirbelt (zum Glück haben sich keine Kolleg:innen unverhofft ins Testlabor verirrt…). Wir waren verblüfft, wie fest der kleine Bose-Lautsprecher sitzt. Auch wenn wir es uns wahrscheinlich doch nicht trauen würden, können wir uns gut vorstellen, dass der SoundLink Micro eine Fahrradtour übersteht. Allerdings musst du vorsichtig sein, denn wenn du in einem bestimmten Winkel Druck auf die Halterung ausübst, kann die Schnalle sich doch recht schnell lösen.

Bose SoundLink Micro im Klang-Check

Genug von Fahrradtouren: Wie klingt der Bose SoundLink Micro? Wir verbinden uns mit unserem Test-iPhone über Bluetooth und starten Tidal. Los geht’s mit Janelle Monáe und dem Album Dirty Computer. Als Vergleich ziehen wir den Sony SRS-XB13 und den JBL Go 3 heran. Ab den ersten Tönen von Make Me Feel beweist die kleine Box, dass sie die DNA größerer Bose-Lautsprecher, etwa eines Bose Portable Smart Speakers, in sich trägt. Der Klangcharakter ist Bose-typisch warm und angenehm, die Stärke ist der Bass. Die Aussage muss natürlich in Relation zur Größe des Lautsprechers gestellt werden: Pumpenden Club-Bass schafft der Kleine nicht, Beats mit Nachdruck aber allemal.

Gleichzeitig kann der Bose SoundLink Micro Stimmen, etwa in Crazy, Classic, Life, natürlicher darstellen als die Konkurrenz. Janelle Monaés Stimme erklingt weniger künstlich, als aus dem Sony SRS-XB13, der ein fast schon blechernes Klangbild hat. Detailreichtum ist zwar nicht die Stärke des SoundLink Micro, der kräftige Bass drängt die höheren Mitten tendenziell an den Rand des Songs. Dafür rutscht der SoundLink Micro nie ins Anstrengende oder Zischende ab, der Sound bleibt stets angenehm und weich.

Der Micro wird auch recht laut. Ab 70 Prozent Lautstärke flacht der Klang etwas ab, noch höher, und der Sound verzerrt merklich. Das ist bei Bluetooth-Lautsprechern dieser Größenklasse leider die Norm, der SoundLink Micro schlägt sich aber tapfer. Insgesamt erhältst du mit so einem kleinen Lautsprecher natürlich nicht die Partybox für die nächste Feier, für die Hintergrundbegleitung im Park, am Strand oder eben auf der Radtour, reicht der Klang aber allemal. Wie Sony, JBL Bose und Co. in unseren Tests abgeschnitten haben, siehst du übrigens in unserer Bestenliste im Überblick:

Party oder Stereo? Spaß mit mehreren SoundLink-Lautsprechern

Du brauchst etwas mehr Power? Dann kannst du auch zwei SoundLink-Lautsprecher von Bose kaufen. Über die Bose-Connect-App lassen die sich dann entweder im Party-Modus oder im Stereo-Modus verwenden. Im Party-Modus spielen beide Lautsprecher synchron. Im Stereo-Modus teilen die Lautsprecher den linken und rechten Kanal eines Stereo-Mixes untereinander auf, sie spielen also als Stereo-Paar.

Praxis: Lautsprecher auf Tauchtour

Im Urlaub hast du vielleicht nicht immer eine Steckdose parat. Mit dem Bose SoundLink Micro überbrückst du immerhin bis zu sechs Stunden, abhängig von Lautstärke und Audioinhalten, bevor du aufladen musst. Das ist nicht die kürzeste Akkulaufzeit, die wir erlebt haben, ein Teufel Boomster Go mit zehn Stunden oder Marshall Willen mit über 15 Stunden übertrumpfen den Bose-Lautsprecher aber locker. Der Bose SoundLink Micro ist außerdem schon etwas älter und lädt nicht, wie etwa der SoundLink Mini II Special Edition, über USB-C, sondern Micro-USB. Das entsprechende Kabel ist im Lieferumfang enthalten. Den SoundLink Micro vollständig aufzuladen, dauert etwa vier Stunden.

Wenn der SoundLink Micro dir unterwegs in den Pool fällt, brauchst du übrigens keine Sorge haben: Der Speaker ist nach IP67 gegen Staub und Wasser geschützt. Das heißt, er kann 30 Minuten bei einer Wassertiefe von bis zu einem Meter untertauchen, ohne Schaden davonzutragen. Auch eine Dusche überlebt er also. Das Eindringen von Staub und Sand schließt das Gehäuse vollständig aus, einem Ausflug an den Strand oder Baggersee steht also nichts im Wege.

Bedienung mit Tücken

Komischer Vergleich: Die Tasten des Bose SoundLink Micro zu drücken, erinnert uns ein bisschen an die Gummitasten an unserem Autoschlüssel. Das Silikon lässt etwas Luft zum Druckpunkt, sodass es etwas mehr Mühe erfordert, eine Taste zu drücken. Gleichzeitig ist das Gefühl griffig genug, dass wir uns gut vorstellen können, den SoundLink Micro selbst mit nassen Händen ohne Probleme zu bedienen. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit kommen wir mit dem SoundLink Micro gut klar. Vorn sitzen drei Tasten, markiert mit einem Minus, einem Plus sowie drei kleinen Punkten – letztere nennt Bose Multifunktionstaste. Oben sitzen der Ein-/Ausschalter und eine Bluetooth-Taste.

Je nachdem, wie oft du auf Plus, Minus oder die Multifunktionstaste drückst, startest oder stoppst du die Wiedergabe, regelst die Lautstärke oder springst in deiner Spotify-Playlist hin und her. Die Multifunktionstaste regelt außerdem Anrufe und Sprachbefehle. Wenn du auf dem Handy, das du per Bluetooth verbunden hast, Siri oder den Google Assistant verwendest, kannst du diesen mit den Mikrofonen im SoundLink Micro ansprechen.

Der Bose SoundLink Micro hat eine Eigenheit, die dir von anderen Bose-Lautsprechern bekannt sein könnte: Eine Frauenstimme verkündet laut den Akkustand, wenn du die Box einschaltest, oder führt dich durch den Bluetooth-Kopplungsvorgang. Akkustand und Bluetooth-Verbindung kannst du aber auch über eine Reihe LEDs oben am Lautsprecher prüfen. Zum Glück gibt es die Möglichkeit, die Stimme auszuschalten. Dafür greifst du zur Bose-Connect-App, in der du auch einen Equalizer findest.

Unser Testfazit zum Bose SoundLink Micro

Kleine Lautsprecher stellen den Kompromiss zwischen Größe und Leistung dar. Der Bose SoundLink Micro schlägt sich in seiner Gewichtsklasse hervorragend: Er klingt angenehm natürlich, hat einen warmem Bass, wird vergleichsweise laut und ist mit Schnalle, App und Sprachsteuerung vielseitig einsetzbar. Auch der Schutz gegen den Sturz ins Bad macht ihn attraktiv. Dem gegenüber steht die vergleichsweise recht geringe Akkulaufzeit – und der Preis. Denn der Bose SoundLink Micro zieht zwar in vielen Punkten an Konkurrenten wie dem Sony SRS-XB13 oder dem JBL Go 3 vorbei, kostet aber auch deutlich mehr. Im Falle des JBL Go 3 beträgt der Abstand ganze 70 Euro.

Den Bose SoundLink Micro findest du bei MediaMarkt:

Doch nicht der richtige Bluetooth-Lautsprecher für dich? Noch kleinere Modelle findest du in unserer Bestenliste: