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Bluesound Pulse 2i im Test: Konkurrenz für den Sonos Five?

Wie Sonos, aber besser? Bluesound verspricht dir hochwertigen Multiroom-Klang. Doch kann es der Bluesound Pulse 2i auch mit dem Sonos Five aufnehmen? In unserem Test findest du die Antwort.
Bluesound Pulse 2i im Test | HIFI.DE
Abmessungen (BxHxT)
420 x 198 x 192 mm
Schnittstellen
AirPlay 2, WALN, LAN, USB, Kombiniert Toslink / 3,5-mm-Miniklinke), Kopfhörerausgang
Bluetooth
Bluetooth 5.0 aptX™ HD
Sprachassistenten
Nein
Verfügbare Farben
Schwarz, Weiß
Preis
799 Euro
In Kürze
Der Bluesound Pulse 2i klingt eine Spur besser als die Konkurrenz von Sonos und bietet ähnlichen Komfort. Dafür verlangt Bluesound aber auch einen ordentlichen Aufpreis.
Vorteile
  • Klarer und entspannter Sound
  • Umfangreiche App
  • Zusätzliche Audio-Eingänge
Nachteile
  • Stolzer Preis
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Mit Bluesound gibt es einen weiteren Lautsprecher-Profi, der sich mit eigener App, umfassender Streaming-Ausstattung und vor allem gutem Klang gegen Multiroom-Giganten Sonos durchsetzen möchte. Der hier als Herausforderer zu Test angetretene Bluesound Pulse 2i versteht sich dabei als netzwerkfähiges HiFi-Produkt, das entsprechende Ansprüche an den Sound stellt. Kann die WLAN-Box dieses Versprechen einlösen?

Im Portfolio von Bluesound findest du neben dem Pulse 2i zwei weitere Lautsprecher, eine Soundbar, einen Streaming-Verstärker, einen Streamer und sogar einen Netzwerkspeicher mit eingebautem CD-Ripper. In unserem Test konnte sich bereits der Bluesound Powernode beweisen. Der Pulse 2i ist der größte Lautsprecher aus Bluesounds Portfolio und ähnelt bei den Maßen und Funktionen sehr dem Sonos Five.

Der Bluesound Pulse ist in zwei Farben erhältlich:

Bluesound Pulse 2i Logo
Bluesound verspricht dir mit dem Bluesound Pulse 2i anspruchsvollen Musikgenuss im kompakten Format.

Was kann der Bluesound Pulse 2i?

Kurz und knapp: Mit dem Bluesound Pulse 2i steht zunächst einmal ein Aktivlautsprecher mit Zugang zum Internet vor dir. Wie die vergleichbaren Produkte von Sonos kann der Pulse 2i aber nicht nur alleine Musik von Streamingdiensten wiedergeben sondern auch mit anderen Bluesound-Geräten im gleichen Netzwerk kommunizieren. Dabei verzichtet Bluesound allerdings komplett auf die Unterstützung von Sprachassistenten, dir bleibt nur die Steuerung per App.

Ohne Siri, Alexa oder Google Assistant geht es nicht? Dann wirst du vielleicht in unserer Übersicht der getesteten Smart Speaker fündig:

Zusätzlich zum WLAN kann der Bluesound Pulse 2i deine lässt dich Musik auch über Bluetooth 5.0 aptX HD empfangen und sogar von per Kabel angeschlossenen Zuspielern. Im Gegensatz zur etablierten Konkurrenz kann ein Bluesound-Netzwerk sogar echtes Highres-Audio mit einer Auflösung von bis zu 192 kHz und 24 Bit streamen. Das ist aber höchstens im Zusammenhang mit einem Bluesound-Verstärker an einer hochwertigen Anlage sinnvoll. Ein alleine stehender Streaming-Lautsprecher wie der Pulse 2i kann eventuelle klangliche Vorteile der höheren Auflösung sicher nicht abbilden.

Bluesound Pulse 2i Schriftzug
Die Rückseite lässt keine Zweifel daran, was der Bluesound Pulse 2i ist.

Bluesound Pulse 2i im Klang-Test

Für einen WLAN-Speaker ist der Pulse 2i recht groß und massig, das weckt gewisse Erwartungen. Und gleich von Anfang an liefert der Bluesound Pulse 2i auch eine Fülle an Details, die sich vor dir ausbreitet. Hier zeigt sich ein ganz anderer Charakter als beim Sonos Five. Während dieser auf einen sehr direkten Sound setzt, versucht der Pulse 2i einen etwas feinfühligeren Weg. Wenn du genau hinhörst wirst du merken, dass es der Pulse 2i schafft, deine Musik ein bisschen harmonischer und mit etwas feinerer Struktur abzubilden.

Der Bluesound Pulse 2i hat jedoch keineswegs einen “weichen” Klang. Vielmehr gibt der Lautsprecher alle Bereiche der Musik unangestrengt und mit einer, für einen Multiroom-Lautsprecher ungewöhnlichen Portion Neutralität wieder. So klingen auch harte Instrumente stets detailreich, ohne zu nerven. Besonders deutlich wird das bei Idiot Prayer. Nick Cave haut auf die Tasten des großen Flügels, der völlig allein im leeren Saal des Alexandra Palace steht. Nicks Stimme kling entspannt, wölbt sich weiter über das Frequenzspektrum und transportiert jede Menge Emotionen durch.

Bluesound Pulse 2i Front
Hinter dem Gitter verbergen sich zwei Hoch- und zwei Tiefmitteltöner, die mit insgesamt 150 Watt tollen Klang erzeugen.

Völlig anderes Genre, ähnlicher Effekt: alt-J massiert mit Nara dein Zwerchfell. Gut dosiert und mit viel Kontrolle fördert der der Bluesound Pulse 2i die Bässe ans Tageslicht – wenn das Möbel, auf dem er steht, das mitmacht. Ähnlich wie beim Braun LE02 kommst du auch beim Bluesound Pulse 2i in den Genuss jedes Beats, ohne dabei vom restlichen Song abgelenkt zu werden. Der preislich vergleichbare B&W Zeppelin bietet klanglich noch einmal ein Stückchen mehr und kann – wie übrigens auch der Braun-Lautsprecher – mit smartem Assistenten und Sprachsteuerung zusätzlich punkten.

Viel Leistung, gutes Staumaß

Im Bluesound Pulse 2i sorgt ein Class-D-Verstärker mit insgesamt 150 Watt für den Antrieb der vier Treiber. Zwei Hochtöner mit einem Membrandurchmesser von 25 mm sitzen in den beiden unteren Ecken der Schallwand. Weiter mittig sitzen die beiden 133 mm messenden Tiefmitteltöner. Somit kommt zwar jeweils ein Treiber weniger als im Sonos Five zum Einsatz, der Effekt kann sich aber dennoch sehen lassen.

Auf der Rückseite findest du alle Anschlüsse des Bluesound Pulse 2i. Direkt an der LAN-Buchse sitzt der USB-Slot, mit dem du deine Musiksammlung auch via Festplatte oder USB-Stick einspielen kannst. Darüber findest du den Kombi-Steckplatz für eine analoge 3,5-mm-Klinke oder eine optische Audioverbindung. Ein Adapter von Toslink auf Klinke findest du im Zubehör des Pulse 2i.

Bluesound Pulse 2i Anschlüsse
Neben den verschiedenen Eingängen, findest du auf der Rückseite des Bluesound Pulse 2i auch einen Kopfhörer-Ausgang.

Auf der Oberseite seines Griffs trägt der Bluesound Pulse 2i die typischen Steuerelemente, die du zum Musikabspielen brauchst. Das Touchpanel mit Symbolen für Start/Stop, Laut/Leiser, vorwärts und zurück reagiert durch dezentes Aufleuchten auf die leichteste Berührung. Natürlich ist so ein Bedienfeld enorm praktisch, willst du nicht für jedes Pausieren erst dein Handy aus der Tasche ziehen. Die designierte Bedienapp ist aber das Entscheidende. Verstehst du die Bedienung auf Anhieb oder braucht es viel Try & Error? Nehmen wir also die BluOS-App unter die Lupe.

Bluesound Pulse 2i Bedienfeld
Das Bedienfeld des Pulse 2i zeigt dir durch verschiedenfarbiges Aufleuchten den Status des Geräts an.

Einfache Steuerung dank BluOS

BlueOS – kurz für Bluesound Operating System – ist das Betriebssystem, auf dem alle Produkte von Bluesound basieren. Die entsprechende App findest du kostenlos im im Google Play Store oder im App Store unter BluOS Controller. Ist die App einmal installiert, und dein Pulse 2i mit Strom versorgt, funktioniert die Einbindung fast von alleine. Die App führt dich Schritt für Schritt durch die Einrichtung und gibt dir gleichzeitig wichtige Hinweise zum Umgang mit ihr. Aber auch ohne dieses Briefing verstehst du die App durch ihren horizontalen Aufbau sehr schnell:

Ein Swipe vom linken Rand nach rechts und auf der linken Seite öffnet sich deine Quellenauswahl. Hier findest du neben der Bluetooth- und AUX-Schnittstelle des Bluesound Pulse 2i auch das Internetradio TuneIn und sämtliche von dir ausgewählten Streamingdienste. Einmal über die BluOS App beim Streamingdienst deines Vertrauens angemeldet, kannst du für die meisten Belange auf die hauseigene App des Musikanbieters verzichten. Ausgerechnet beim Marktführer Spotify verweigert Bluesound jedoch die komplette Integration. Zwar lässt sich die aktuelle Wiedergabe von Spotify in BluOS pausieren und Lieder skippen, für alles andere bist du leider weiterhin auf die Spotify-App angewiesen.

Bluesound BluOS Quellen Streamingdienste
So ziemlich jeder Streamingdienst lässt sich in die BluOS-App integrieren und erscheint dann zusammen mit allen anderen Quellen in der linken Spalte. | Screenshot: Bluesound

Unter “Meine Wiedergabelisten” findest du alle von dir angelegten Playlists nach Provider sortiert. Auf die Art hast du alle Playlists auf einer Seite, egal ob du sie bei Spotify, Tidal, oder in BluOS selbst abgespeichert hast. Ein sehr praktisches Feature, das schon entfernt an an den Funktionsumfang von Roon erinnert. Wischst du vom rechten Bildschirmrand nach links, erscheint eine Liste aller im Netzwerk befindlichen BluOS-Geräte. Diese kannst du nach Belieben zu Gruppen – oder Räumen – zusammenfügen. Auch Stereopaare sind so problemlos möglich.

Bluesound BluOS Meine Player
In der rechten Randleiste findest du deine Bluesound-Produkte. Hast du mehrere Bluesound-Player, kannst du sie hier gruppieren, um in mehreren Räumen das selbe zu hören. | Screenshot: Bluesound

Automatische Playlists

Die Mitte der Anwendung füllt deine aktuelle Wiedergabe aus. Hier findest du auch deine aktuelle Wiedergabeliste, denn Bluesound macht es dir besonders leicht, eigene Playlists anzulegen. Die BluOS-App legt automatisch eine Chronik der von dir gehörten Musik an. Auf Wunsch kannst du diese direkt abspeichern. So bleibt zum Beispiel die über die Party gewachsene Playlist, zu der all deine Freunde beigetragen haben, erhalten.

Bluesound BluOS Wiedergabeliste
In deiner Wiedergabeliste findest du eine Chronik deiner abgespielten Songs. | Screenshot: Bluesound

Praktische Features

In der App kannst du zudem eine Vielzahl an praktischen Einstellungen vornehmen und deinem Bluesound Pulse 2i auch beibringen, auf eine Fernbedienung zu reagieren. Ein Infrarot-Empfänger macht es möglich. Auf die Art kannst du auch deine Presets abrufen, die von Radiosendern, über Playlists bis zum Inhalt des USB-Sticks auf der Rückseite, alles sein können. Insgesamt kannst du bis zu 40 Presets anlegen und für jeden einzeln bestimmen, welche Startlautstärke er haben soll. Das nur als Beispiel dafür, wie umfangreich die BluOS App ist. Dabei wird sie aber nie unübersichtlich.

Den vollen Funktionsumfang der BluOS-App kannst du dann abrufen, wenn sich weitere kompatible Geräte im Netzwerk finden. Du kannst etwa einen Bluesound Node X an deinen Verstärker hängen und so deine ganze HiFi-Anlage zu einer Station deines BluOS-Multiroom-Systems machen. Da tönt dann entweder synchron die gleiche Musik wie auf dem Pulse, oder völlig andere.

Während bei der übermächtigen Konkurrenz von Sonos zahlreiche eigene Produkte, Einbau-Lautsprecher von Sonance und sogar Lampen und klingende Bilderrahmen von IKEA Teil eines Multiroom-Systems werden können, bist du bei Bluesound auf eine Handvoll Produkte aus dem eigenen Haus, einige Lautsprechern von Dali und Streaming-Verstärker von NAD angewiesen. Etwa den NAD M33.

Das System von Sonos bietet unterm Strich mehr (und günstigere) Multiroom-Erweiterungen und kann zusätzlich mit der automatische Klangoptimierung Trueplay punkten. Gerade in schwierigen Aufstellsituationen gleicht diese Einmessung den theoretischen klanglichen Vorteil des Bluesound Pulse 2i oft wieder aus.

Markantes Design: Für die Ecke gedacht

Von vorne betrachtet unterscheidet nicht vieles den Bluesound Pulse 2i vom Sonos Five. Beide Fronten werden vom einfarbigen, leicht nach vorne gewölbten Schallgitter dominiert. Aus jeder anderen Perspektive werden die Differenzen jedoch schnell offensichtlich. Von oben siehst du, dass sich der Bluesound Pulse 2i nach hinten stark verjüngt. So nimmt er weniger Platz ein und passt – trotz seiner üppigen Maße – auch in eine Ecke und klingt dann noch kräftiger.

Bluesound Pulse 2i von oben
Von oben betrachtet wird die spitz zulaufende Form des Bluesound Pulse 2i sichtbar.

Die Oberfläche des Bluesound Pulse 2i ist nicht glatt, sondern hat eine matte, leicht rutschfeste Struktur. Von dieser heben sich bei unserem weißen Testmodell die Steuerelemente auf ihrem schwarzen Hintergrund besonders gut ab. Positiver Nebeneffekt: weiß ist ziemlich empfindlich gegenüber unsauberen Fingern. Da kann es praktisch sein, alle Anschlüsse und Bedienelemente schwarz zu halten. Praktisch ist auch der Griff, der sich elegant ins restliche Gehäuse einbindet. Schön gelöst und sehr nützlich, willst du den Player von A nach B tragen.

Bluesound Pulse 2i Griff
Durch die Aussparung im Korpus wird das Bedienfeld zum praktischen Griff.

Fazit: Multiroom auf hohem Niveau

Klang, der für einen Multiroom-Lautsprecher einen Schritt in Richtung HiFi macht, eine saubere und durchdachte Bedienung per App und die Einbindung fast aller gängigen Streamingdienste machen den Bluesound Pulse 2i für sich genommen zum Star in jedem Wohnzimmer. Ob dir das allein den Verzicht auf Sprachsteuerung und einen Aufpreis von Aufpreis von 200 Euro im Vergleich zum Sonos Five wert ist, kannst du nur selbst entscheiden. Wenn du aber in Zukunft die Highres-Fähigkeiten von Bluesound nutzen kannst und willst, beispielsweise mit einem Streaming-Verstärker von NAD, könnte der Pulse 2i eine lohnenswerte Investition für dich sein.

 

Hier gehts zu den Angeboten des Bluesound Pulse 2i:

Technische Daten
Abmessungen (BxHxT) 420 x 198 x 192 mm
Gewicht 5,05 kg
WLAN-Verbindung Gigabit Ethernet RJ45 / WLAN 5 (802.11ac, Dualband)
Schnittstellen AirPlay 2, WALN, LAN, USB, Kombiniert Toslink / 3,5-mm-Miniklinke), Kopfhörerausgang
Bluetooth Bluetooth 5.0 aptX™ HD
Sprachassistenten Nein
Stereo-Modus verfügbar (Mit weiteren Speakern) Ja
Steuerungs-App BluOS
Anzahl Treiber 4 (2x Hochtöner, 2x Tiefmitteltöner)
AUX-Eingang/Ausgang 3,5-mm-Klinkeneingang
Verfügbare Farben Schwarz, Weiß
Preis 799 Euro

Du suchst nach einem Smart Speaker, den du per Sprachsteuerung bedienen kannst? Dann wirst du garantiert in unserer Bestenliste fündig:

Wie hältst du vom Bluesound Pulse 2i? Für welches Multiroom-System würdest du dich entscheiden? Schreib es uns in die Kommentare!

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