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Cabasse The Pearl im Test: WLAN Speaker de luxe

Die Cabasse The Pearl ist gleichzeitig Design-Objekt und WLAN-Speaker, und als Paar genutzt eine hochwertige HiFi-Anlage. Wir haben getestet, ob der Kugel-Lautsprecher so gut klingt, wie er aussieht.
HIFI.DE Test | Cabasse The Pearl
Leistung
1.600 Watt
Eingänge
LAN, Optisch, Cinch, USB
HDMI ARC / eARC
Quellen kabellos
WLAN, Bluetooth 4.2 (aptX), AirPlay 2
Streaming
Spotify, Tidal, Qobuz, Deezer, Napster
Abmessungen (BxHxT)
326 x 327 x 323 mm / 380 x 1167 x 380 mm mit Ständer
Gewicht
18 kg / 33 kg mit Ständer
Preis
3.400 Euro (6.800 Euro pro Paar)
In Kürze
Die Cabasse The Pearl zeigt, wie weit du mit einem WLAN Lautsprecher kommen kannst: Genialer Sound mit kräftigem Bass treffen auf ein ungewöhnliches – aber auch polarisierendes – Design.
Vorteile
  • Beeindruckender Klang
  • Klangeinstellungen und Einmessung
  • Ungewöhnliches Design
Nachteile
  • Hoher Preis

Dass Lautsprecher keine rechteckigen Kisten sein müssen, beweist Cabasse schon seit mehr als drei Jahrzehnten, und die Cabasse The Pearl setzt diese Tradition fort. Und garniert das Ganze mit hochwertiger Treiber-Technik, moderner DSP-Elektronik und smarten Streaming-Funktionen. Wie sich die Klangkugel unter Testbedingungen schlägt, verraten wir dir hier.

Cabasse The Pearl schräg seitlich
Die Cabasse The Pearl macht auf den ersten Blick klar, dass sie kein Lautsprecher wie jeder andere ist.

Cabasse The Pearl im Detail

Nur damit wir uns richtig verstehen, die Cabasse The Pearl ist nicht bloß aus modischen Gründen eine Kugel. Diese Form ergibt auch aus akustischen Gesichtspunkten Sinn. Aber der Reihe nach. Schon vor dem Auspacken wird klar, dass es Cabasse hier ernst meint. An etwas Pappe und Styropor wird das hohe Gewicht der Kartons zumindest nicht liegen. Tatsächlich wiegt jede Pearl beeindruckende 18 kg. Bei einem Durchmesser von ca. 32 Zentimetern ist das schon eine Hausnummer.

Wie sich die schwere Klangkugel im Vergleich mit der Konkurrenz schlägt, siehst du in unserer Bestenliste:

Noch mehr Eindruck hinterlässt jedoch der Blick auf die Leistungsangaben. 1.600 Watt gibt Cabasse für den WLAN-Lautsprecher an. Jetzt sind solche hohen Zahlen in der HiFi-Welt nicht selten, beziehen sich aber meistens auf kürzeste Peaks. Hier soll es sich aber um die Dauerleistung handeln, der Wert also stetig abrufbar sein. Im Peak soll dieser Wert noch mal verdoppelt werden können. Die Pearl ist also auch im übertragenen Sinne alles andere als ein Leichtgewicht.

Cabasse The Pearl Hoch-Mitteltöner Detail
Der Hochtöner sitzt prominent und akustisch optimal sich im Zentrum des vorgewölbten Mitteltöners.

Punktschallquelle à la Cabasse

Hinter dem magnetisch haftenden Gitter an der Front sitzt ein Koaxialtreiber, der Mittel- und Hochtöner in sich vereint. Dabei sitzt der Hochtöner genau im Zentrum der 130 mm durchmessenden Mittelton-Membran. Diese wölbt sich in der Mitte weit nach vorn und wirkt erzeugt so eine Mulde in der Mitte, die ganz nebenbei als eine Wave Guide für den Hochtöner dient.

Einen ähnlichen Aufbau kennen wir bereits von der KEF LS50 Wireless II. Die Vorteile des Koaxtreibers liegen darin, dass sie einer Punktschallquelle so nahe wie nur irgend möglich kommen. Dein Ohr also für alle abgegebenen Frequenzen nur eine Quelle erkennt. Das kann die Abbildung und Räumlichkeit der Lautsprecher verbessern.

Cabasse The Pearl Anschlüsse auf Rückseite
Die Cabasse The Pearl verfügt über die wichtigsten Anschlüsse. Extras wie HDMI ARC fehlen jedoch.

Der Großteil der großzügigen Leistung, nämlich 1000 Watt, ist für den Basstreiber reserviert. Seine Membran besteht aus dem gleichen Kohlefasergewebe wie die des Mitteltöners und hat einen Durchmesser von ganzen 250 mm. Auf den ersten Blick ist sie jedoch nicht sichtbar, da sie sich auf der Rückseite der Kugel befindet. Gleich darunter findest du auch alle Anschlüsse: Ganz rechts sitzt ein Paar Cinchstecker für eine Quelle wie deinen CD-Player oder Plattenspieler mit eingebautem Vorverstärker. Auf der anderen Seite des Netzsteckers findest du eine USB-Buchse für deine Musikfestplatte, eine LAN-Buchse und den Eingang für ein optisches Kabel.

Klang: Du kannst Cabasse nicht ohne Bass schreiben

Die Cabasse The Pearl ist nicht der erste französische WLAN-Lautsprecher mit ungewöhnlichem Design, den wir getestet haben. Auch die Devialet Phantom I 103 dB legte einen extrem beeindruckenden Auftritt hin. Gerade im Bass ließ sie kein Auge trocken. Die Cabasse ist deutlich größer und mehr als dreimal so viel Leistung. Die Erwartungen waren also entsprechend hoch.

Cabasse The Pearl Basstreiber auf Rückseite
Der Basstreiber auf der Rückseite der Cabasse The Pearl durchmisst stattliche 25 Zentimeter.

Dementsprechend durfte mit Monomyth von Animals as Leaders direkt ein Testtrack den Anfang machen, der schon so manchem Lautsprecher das Genick gebrochen hat. Die fetten Gitarrenakkorde und von Doppelfußmachinen malträtierten Bassdrums verlangen einem Lautsprecher alles an Kontrolle ab. Kein Problem für die Pearl und ihre 1.600 Watt. Jede Auf- und Abschlag der Gitarrensaiten kann unterschieden werden, jeder Tritt aufs Pedal füllt den Raum mit einem neuen Bassimpuls, der sofort wieder verschwindet, nur um vom nächsten abgelöst zu werden.

Stücke wie North von Prince oder Flight of the Cosmic Hippo von Béla Fleck and the Flecktones zeigen darüber hinaus auch, dass der Bass nicht nur kontrolliert wird, sondern auch weit herab reicht. Bässe, die nicht ganz so tief gehen, wie uns die Produzenten gerne glauben machen lassen, werden gnadenlos enttarnt. Undisclosed Desires von Muse ist so ein Kandidat. Der Song macht auch über die Cabasse extrem Laune, verliert aber, nachdem wir gehört haben, was an Bass tatsächlich möglich ist, etwas an Spannung.

Cabasse The Pearl Basstreiber Detail
Die Membran des Basstreibers besteht aus einem leichten, aber festen Gewebe und soll eine lineare Auslenkung von bis zu 3 cm zurücklegen können.

Interessanterweise zeigen Prince und das kosmische Hippo auch, dass bei all der Tiefe feine Details im Oberbass teils nicht ganz so zur Geltung kommen: Der Einsatz des Saxophons oder das Sliden über Basssaiten haben wir schon differenzierter gehört. Das relativiert sich aber schon mit dem nächsten Song:

Cabasse The Pearl: Doppelter Spaß mit Stereo

Roger Waters zollt in Perfect Sense Pt. 1 Kubricks Odysse im Weltraum Tribut. Um die Klangeffekte dieses Stückes genießen zu können, haben wir zwei Cabasse The Pearl per App zu einem Stereo-Paar verbunden. Die Wirkung der Aktivlautsprecher ist enorm. Waters Stimme scheint man die Jahre auf den Bühnen dieser Erde anhören zu können. Aber schon lange, bevor seine Stimme mitten zwischen den Lautsprechern auftaucht, ist uns klar, dass hier großes passiert.

Cabasse The Pearl Paar ganz auf Ständern
Die beste Performance erlebst du, wenn du zwei The Pearl per App zu einem Stereopaar koppelst.

Die Trommeln direkt am Start des Stückes scheinen zu atmen. Plötzlich erschallt Donnergrollen direkt über dir – ganz ohne Dolby Atmos – und die Stimme von Bordcomputer HAL 9000 wandert um dich herum. Die Punktschallquelle macht ihren Job also wirklich gut.

Ähnlich schön bauen sich die verschiedenen Trommeln des Schlagzeugs bei And If the World Would End Tonight von Feline & Strange auf und schält sich Leonard Cohens Stimme aus dem Äther. Die Cabasse The Pearl ist auch nach mehreren Stunden voller Testtracks durch nichts aus der Ruhe zu bringen und zeigt – mit Ausnahme leichter Zurückhaltung im Oberbass – keinerlei Makel.

Praxis und Bedienung: Vielseitige App von Cabasse

Wie es sich für eine smarte Box gehört, nimmst du die Einrichtung und Bedienung über die passende App vor. Diese kennen wir schon von unserem Test des Streaming-Verstärkers Cabasse Abyss. In unserem Test fand die App die Pearl nach kurzer Zeit problemlos. Anschließend kannst du die Pearl einmessen. Dafür benutzt Cabasse die Mikrofone der Aktivbox, du bist also nicht auf das Mikrofon deines Smartphones oder Tablets angewiesen.

Falls du direkt zwei Pearl als Stereo-Paar aufstellen möchtest, musst du die Einmessung übrigens zweimal machen. Ein mal für jeden Lautsprecher. Obwohl die beiden Lautsprecher schon per App miteinander verbunden sind. Das erscheint etwas befremdlich. Sonos zum Beispiel misst alle Lautsprecher eines Stereo- oder Surround-Sets in einem Durchgang ein.

Der Effekt ist – ähnlich wie bei Sonos – je nach Song und Raum stärker oder schwächer zu hören. Doch besonders in den tiefen Tonlagen klang die Cabasse The Pearl nach der Einmessung ausgeglichener. So ist auch eine wandnahe Aufstellung deutlich leichter möglich.

Neben der Einmessung bietet dir die App noch einige weitere praktische Klangeinstellungen, mit denen es sich lohnt, herumzuspielen. Im Alltag aber zweifellos wichtiger ist die Quellenwahl. Neben den weiter oben schon aufgelisteten Quellen Toslink, USB und Cinch kannst du dich hier auch noch für AirPlay 2, Bluetooth und diverse Streamingdienste entscheiden. Zur Auswahl stehen Spotify (über Spotify Connect), Tidal, Qobuz, Deezer und Napster. Amazon Music wird leider nicht nativ unterstützt.

An physischen Eingängen vermissen wir höchstens HDMI ARC. Natürlich kannst du deinen Fernseher auch über den optischen Digitaleingang anschließen, doch das ist eben weniger komfortabel.

Cabasse The Pearl Fernbedienung
Die Fernbedienung der Pearl passt optisch sehr gut zu ihr. Etwas weniger Kunststoff wäre beim hohen Preis aber schön gewesen.

Aufstellung & Ausrichtung: Einfache Einmessung per App

Deinen Lautsprecher richtig aufzustellen, kann zu deutlich besserem Sound führen. Die Cabasse The Pearl macht hier keine Ausnahme. Natürlich kannst du den Kugellautsprecher auch auf dein Sideboard oder ins Regal stellen. Der nach hinten abstrahlende Basstreiber hat es aber in sich und sollte möglichst viel Abstand von Wänden oder Raumecken haben. Sonst wird es schnell etwas zu viel des Guten im Tieftonkeller.

Am stilechtesten steht der Lautsprecher natürlich auf dem passenden Ständer. Bevor du Lautsprecher und Ständer jedoch verheiratest, solltest du dir ein zweites Paar Hände besorgen. Am einfachsten geht das nämlich, wenn du die Pearl in ihrem Karton auf den Kopf drehst und den Ständer kopfüber anschraubst. Die Kabelführung erfolgt dann durch eines der beiden hohlen Standbeine.

Cabasse The Pearl Kabelführung durch Fuß
Das mit Stoff ummantelte Stromkabel der Pearl kann diskret durch den Standfuß verlegt werden.

Ist einmal alles eingerichtet, kannst du auch auf die Puck-förmige Fernbedienung zurückgreifen. Deren äußerer Ring kann gedreht werden und dient als Lautstärkeregler. Die Musikwiedergabe und Quellenwahl erfolgt über entsprechende Tasten. Alternativ kannst du die Pearl auch via Alexa steuern oder in dein Google Home Netzwerk einbinden. Für beides musst du vorher in der App ein Cabasse-Konto anlegen.

Design: Durchdachter Hingucker

Auch wenn es gerade unter den WLAN-Lautsprechern den ein oder anderen Exoten gibt, haben wir noch keinen gesehen, der so sehr aus der Einheitsmasse herausgestochen ist, wie die Cabasse The Pearl. Ähnlich wie bei der KEF Blade Two Meta hat die besondere Form aber nicht nur ästhetische Vorteile. Dadurch, dass sich die Schallwand von den Treibern weg wölbt, gibt es keine harten Kanten, an denen sich der Schall brechen könnte. Auch die Kühlrippen der Verstärker gehen passend im Gesamtkonzept auf. Bilden sie doch eine Art senkrechten Äquator um den Lautsprecher.

Cabasse The Pearl Seitenansicht
Das Design der Cabasse The Pearl ist etwas ganz Besonderes, folgt aber dennoch stets der Funktion.

Das ungewöhnliche Design wird durch die Standfüße nochmals betont. Die Form der Ständer orientiert sich an dem der weit teureren Pearl Pelegrina und dem Flaggschiff La Sphère, beschränkt sich aber auf nur zwei Metallstreben. Auch wenn das Konstrukt so etwas o-beinig aussieht, steht es doch stabil.

Leider bleibt die Anfassqualität – mal von dem schieren Gewicht abgesehen – hinter dem Design und den geweckten Erwartungen zurück. Was in Chromoptik glänzt, entpuppt sich als Kunststoff – sowohl am Lautsprecher als auch an der Fernbedienung. An der Integrität des Lautsprechers ändert das jedoch nichts. Die Pearl ist extrem stabil konzipiert und kann auch stärkste Basssalben verteilen, ohne stark zu vibrieren.

Cabasse The Pearl single auf Ständer
Die Pearl thront auf Wunsch auf ihrem massiven Ständer. Für den werden allerdings weitere 450 Euro fällig.

Unser Fazit zur Cabasse The Pearl

Cabasse hat gut erkannt: Um mit einem Produkt irgendwo anecken zu können, braucht es … Ecken. Und die hat die kugelrunde Pearl eben nicht. Stattdessen begeistert sie mit ihrer Klangperformance in gleich mehreren Kategorien. Es ist nämlich gar nicht so einfach, die Cabasse The Pearl in eine Schublade zu stecken. Hauptsächlich ist sie ein WLAN-Speaker, mit dem du deine Musik streamen kannst, andererseits schlägt ihr Mikrofon auch die Brücke zu einem echten Smart Speaker. Als Stereopaar kann sie es aber auch mit den besten Aktiv-Lautsprechern aufnehmen. Was von unserem Test bleibt, sind offene Münder in der Redaktion und die Lust, so manchen Track ein weiteres Mal zu hören.

HIFI.DE Testsiegel WLAN-Lautsprecher Cabasse The Pearl 8.9

Technische Daten
Bauart 3-Wege mit Hoch-Mittelton-Koaxialtreiber
Leistung 1.600 Watt
Eingänge LAN, Optisch, Cinch, USB
HDMI ARC / eARC
Quellen kabellos WLAN, Bluetooth 4.2 (aptX), AirPlay 2
Ausgänge
Streaming Spotify, Tidal, Qobuz, Deezer, Napster
Sprachassistenten Google Assistant, Alexa
Bedienung App, Fernbedienung, Sprache
Verbindung Master/Slave Kabellos
Akku
Abmessungen (BxHxT) 326 x 327 x 323 mm / 380 x 1167 x 380 mm mit Ständer
Gewicht 18 kg / 33 kg mit Ständer
Verfügbare Farben Schwarz, Weiß
Preis 3.400 Euro (6.800 Euro pro Paar)

Alle von uns getesteten WLAN-Lautsprecher findest du in unserer Bestenliste:

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