JBL Pulse 5 im Test: Das Erbe der Lavalampe

JBL-Lautsprecher eignen sich mit ihrem kräftigen Sound, Funktionen wie dem Party Booster und der bequemen Bedienung üblicherweise gut als Lautsprecher für Partys. Der Pulse 5 treibt das Konzept auf die Spitze: Er bringt seine eigene Partybeleuchtung mit. Wir haben schon etliche Bluetooth Speaker getestet und verraten dir hier, was der kleine Lautsprecher alles leistet.

Den JBL Pulse 5 gibt’s bei MediaMarkt:

JBL Pulse 5 im Klang-Check

Der JBL Pulse 5 baut eine Brücke zwischen Bluetooth-Lautsprecher und Partyboxen: Er bringt eine eigene Lichtshow mit, die du sogar per App individuell steuern kannst, ist aber deutlich kleiner als zum Beispiel die JBL Partybox 110. Stattdessen ähnelt er eher einem JBL Charge 5. Bei einem Lautsprecher, der dich so offensichtlich auf die nächste Feier begleiten will, stellt sich natürlich die Frage, wie gut er deine Hausparty-Playlist wiedergibt. Bevor es an den Klangtest geht, kannst du dir in unserer Bestenliste einen Überblick verschaffen, wie JBL-Lautsprecher bisher in unseren Tests abgeschnitten haben:

Wir verbinden den Pulse 5 über Bluetooth mit unserem Test-iPad, öffnen Tidal und legen los mit Keshas neuem Album Gag Order. Die Beleuchtung des Pulse 5 verändert sich im Rhythmus, was aber nicht von einigen klanglichen Schwächen ablenken kann. Dem Chor, der den Refrain der Single Only Love Can Save Us Now untermalt, fehlt über den Pulse 5 an Pathos und auch die Stimme der Sängerin lässt Charakter vermissen. Ähnlich verhält es sich mit Eat The Acid vom gleichen Album. Der Klang des JBL-Lautsprechers hat einen irgendwie künstlichen Charakter, der vor allem die höheren Mitten und Höhen anstrengend scheppern lässt.

Das liegt auch daran, dass ihm im Bassbereich wirklicher Tiefgang fehlt. Der Beat des Songs Chicken Teriyaki von Rosalía hat zwar einiges an Kraft, angefeuert durch die Passivmembran, die unter dem Bluetooth-Lautsprecher ordentlich mitschwingt. Wirklich tiefe Töne bringt der Pulse 5 aber nicht auf, was der (zugegebenermaßen unfaire) Test mit unserer Bassreferenz Limit To Your Love von James Blake aufzeigt. Dadurch, dass der Pulse 5 kein ordentliches Fundament aufbaut, können Songs weniger emotional klingen, als gewohnt.  Das heißt nicht, dass der Pulse 5 keinen Punch hat: Er bringt schon mal den Tisch zum Wackeln und verleiht Beats Nachdruck. Wer gern Songs mit besonders tiefen Basslines hört, wird hier allerdings enttäuscht. Immerhin hast du die Option, mit dem Dreiband-Equalizer in der App nachzuhelfen.

JBL Pulse 5 vs. JBL Charge 5

Auch im Vergleich mit dem Charge 5 zeigen sich die Schwächen des Pulse 5. Der Charge 5 klingt beim selben Lautstärkepegel voller und größer. Er hat außerdem einen eher warmen Klangcharakter, während der Pulse 5 daneben zu hell klingt. Auch bei der maximalen Lautstärke hängt der Charge 5 den Pulse 5 ab, wobei man beiden Lautsprechern anrechnen muss, dass sie erst ab sehr hohen Lautstärken den Ton merklich verzerren. Insgesamt finden wir, der Pulse 5 liefert guten Sound, um dich beim Kochen oder einem gemütlichen Spieleabend zu begleiten. Für Partys und höhere klangliche Ansprüche gibt es aber bessere Alternativen – auch in JBLs eigenem Katalog. Dafür hat der JBL Pulse 5 aber natürlich andere Vorzüge.

Der Pulse 5 in der Praxis: Tragekomfort und Akku

Bluetooth-Lautsprecher sollten handlich und robust sein, damit sie gut in die meisten Taschen passen und auch Ausflüge an den See oder auch mal einen Sturz vom Fahrrad überleben. Der JBL Pulse 5 wird dem Anspruch zumindest in Teilen gerecht. Relativ klein ist er – er hat in etwa dieselbe Größe wie ein JBL Charge 5. Mit seinen 1,5 Kilogramm wiegt er ein halbes Kilogramm mehr, dafür bringt er aber auch eine praktische Trageschlaufe mit. Er ist außerdem nach IP67 gegen Staub und Wasser geschützt. Du kannst ihn also sogar für kurze Zeit untertauchen.

Unterwegs versorgt er dich dann mit bis zu zwölf Stunden Musik, wobei die reale Laufzeit davon abhängt, wie laut du den Pulse 5 nutzt. Zwölf Stunden ist natürlich eine ganze Weile, die Konkurrenz verspricht aber mehr: Ein Marshall Middleton hält zum Beispiel 20 Stunden durch. Ob du einen so starken Akku brauchst, kommt natürlich ganz auf deine Nutzung an.

PartyBoost: So verbindest du deine JBL-Boxen

Ein nettes Extra von JBL-Boxen ist der PartyBoost. Dabei verbindest du mehrere der Lautsprecher über Bluetooth mit deinem Smartphone oder Tablet und drückst dann an beiden Boxen die PartyBoost-Taste, die mit einem Kettenglied-Symbol gekennzeichnet ist. Du kannst dann entweder zwei Boxen im Stereo-Modus oder noch mehr Lautsprecher im Party-Modus verwenden. In unserem Test mit einem Pulse 5 und dem Charge 5 hat das ohne Probleme und auf Anlauf funktioniert. Aber Achtung: Nicht alle JBL-Lautsprecher verfügen über die Funktion.

Bedienung: Lichtshow und Einschlafhilfe in der JBL-App

Um den JBL Pulse 5 einzurichten, musst du zunächst in den Einstellungen deines Smartphones oder Tablets die Bluetooth-Verbindung einrichten. Danach kannst du die JBL Portable App öffnen, nach einer kurzen Weile sollte der Pulse 5 dort auftauchen.

In der App gibt es dann einiges an Einstellungsmöglichkeiten. Besonders spannend ist natürlich die Lichtshow. Dafür hast du in der App einige Presets, die verschiedene Lichtmuster beschreiben. Etwa ein ringförmiges Pulsieren oder ein Modus, der sich „Wetter“ nennt, in dem Wolken über den Lautsprecher driften. Tatsächlich kannst du sogar die Farben einstellen und ein „Canvas“-Modus lässt dich noch individuellere Muster einstellen. Auch das Tempo der Lichtshow lässt sich ändern.

Eine Überraschung hält der Pulse 5 noch bereit: In der App kannst du Umgebungsgeräusche einstellen. Du kennst das Prinzip vielleicht von diversen anderen Apps. Dir werden verschiedene Geräusche wie das Rauschen von Wellen oder das Knistern eines Feuers angeboten, die du nach Belieben mischen kannst. In der JBL Portable App findest du sogar einen Timer, der die Geräusche nach einer bestimmten Zeit wieder ausschaltet. Das ist schön, wenn du gern mit leichtem Rauschen einschläfst.

Bedienung am Gerät

Am Gerät gibt es leider nicht so viele Bedienelemente. Du kannst den Lautsprecher ein- und ausschalten, die Bluetooth-Kopplung starten und die PartyBoost-Funktion aktivieren. Eine Taste wechselt außerdem die verschiedenen Lichtmodi durch, ohne dass du die App in die Hand nehmen musst. Eine Start/Pause-Taste oder Tasten für die Lautstärkeregelung, suchst du allerdings vergeblich.

Verarbeitung und Design: Blickfang in robuster JBL-Manier

In puncto Design spricht der Pulse 5 für sich. Die Partybeleuchtung macht Spaß und setzt ihn von der Konkurrenz ab. Ob dir der Lavalampen-Look gefällt, ist natürlich Geschmackssache.

Wie bei den meisten JBL-Boxen lässt sich aber sagen, dass die Verarbeitung nichts zu beanstanden lässt. Auch liegt der Pulse 5 gut in der Hand. Der Mix aus Gummi und Kunststoff ist zwar nicht sonderlich edel, dafür taugt der Lautsprecher für unterwegs – und ist dabei noch ein Blickfänger. Ganz so robust wie seine Kollegen ohne Acrylglas ist der Pulse 5 jedoch nicht.

JBL Pulse 5: Unser Testfazit

Mit seiner spaßigen Partybeleuchtung liefert der Pulse 5 ein schlagkräftiges Kaufargument. Auch die gute App und die lange Akkulaufzeit sprechen für die tönende Lavalampe. Allerdings ist der Klang eher fürs Nebenher-Hören geeignet; zur Party-Beschallung eignet sich der Pulse 5 eher nicht. In der Preisklasse gibt es von JBL und anderen Herstellern Lautsprecher, die zwar nicht so schön leuchten, dafür aber  deutlich kraftvolleren, angenehmeren Sound bieten und auch ein Stück lauter spielen können.

Den JBL Pulse 5 erhältst du bei MediaMarkt:

Du brauchst doch etwas mehr Power? Wir haben auch zahlreiche Partyboxen getestet. Alle Modelle findest du in unserer Bestenliste: