Hama Glow Pro im Test: Ein neues Licht am mobilen Lautsprecher-Firmament

- Preis
- 89,00 Euro
- Abmessungen (BxHxT)
- 9.6 x 19.5 x 9.6 cm
- Gewicht
- 700 g
- Akku-Laufzeit
- 12 h
- Wassergeschützt
- IPX4
- Verfügbare Farben
- Schwarz
Der Hama Glow Pro zeigt wieder einmal, dass die Kooperation zwischen Hama und Canton voll aufgegangen ist. Für den aufgerufenen Preis ist der Lautsprecher selten gut klingend und praxisgerecht ausgestattet.
- Sehr ausgewogener Klang
- Ordentliche Verarbeitung
- Lichtshow
- Sehr günstig
- Akku könnte besser sein
- Leichte Schwächen bei den Mitten
Der große Hama Mate Pro hat die Messlatte in unserem Test bereits sehr hoch angelegt. Jetzt steht auch schon das nächste Testexemplar aus dem Hause Hama in unserem Büro. Der Hama Glow Pro kommt mit bunter LED-Beleuchtung, Klangtuning vom HiFi-Experten Canton und deutlich schlankeren Maßen als der Mate Pro daher. Alles nur Show, oder kann auch der Klang der kleinen Bluetooth-Box begeistern? Alle Antworten erhältst du in unserem Test!
Den Hama Glow Pro findest du bei Otto:
Der Hama Glow Pro im Klangtest: Canton zeigt, wie es geht
Die Erwartungen waren nach dem Test des Hama Mate Pro schon hoch, aber sie wurden noch übertroffen. Der Klang, mit dem der Hama Glow Pro uns im Test die Ohren schmeichelt, ist mit das beste, was wir bisher in dieser Preisklasse hören durften. Punkt. Eine derart harmonische Abstimmung hätten wir von so einem kleinen Speaker nicht erwartet. Beim ersten Testhören fällt uns direkt auf, wie wenig wir zu bemängeln haben. Der Glow Pro kann tatsächlich mit teureren Lautsprechern mithalten. Hatten wir beim Test erst einen JBL Flip Essential 2 danebengestellt, wurde dieser direkt gegen einen JBL Charge Essential 2 ausgetauscht. Und ganz ehrlich, der Hama Glow Pro hat uns an einigen Stellen besser gefallen.

Charakteristisch für den kleinen Bluetooth-Lautsprecher ist die schöne tonale Balance. Klar, hier ist natürlich nicht alles perfekt, aber wir bewegen uns weit oberhalb dessen, was du normalerweise in dieser Preisklasse serviert bekommst. Die Bässe sind auffällig kräftig und können selbst mit den berüchtigten Bässen von JBL-Lautsprechern mithalten. Dabei werden sie aber nie dominant, sondern fügen sich harmonisch ins Klangbild ein. Die Höhen funkeln geradezu und sind für uns das klangliche Highlight.

Kein Licht ohne Schatten
Etwas negativ ist aber die Mitteltondarstellung des Hama Glow Pro. Die Mitten klingen zwar einwandfrei, was besonders bei Podcasts gut zur Geltung kommt, jedoch fallen sie bei Songs häufig hinter den Höhen und den Tiefen zurück. Das ist etwas schade und sorgt dafür, dass Blechbläser und Gesangsstimmen im Mix manchmal etwas untergehen und nicht die nötige Präsenz haben. Trotzdem fühlt sich die Box bei Jazz und Singer/Songwriter-Musik sehr wohl. Das Xylofon in Señor Mouse von Chick Corea und Gary Burton etwa perlt ganz hervorragend aus dem Gehäuse.
Bei Pretty Fly (for a white Guy) von The Offspring kann der Glow Pro ebenfalls beweisen, dass ordentlich Power in ihm steckt. Das schwere Gitarrenriff kommt kräftig aus dem Lautsprecher gepeitscht und sorgt direkt für wippende Füße im Hörraum. Zudem wird die Box angemessen laut, ohne wirklich stark zu verzerren. Eine tolle Performance! Man fühlt sich von der Abstimmung leicht an den Klipsch Nashville erinnert.

Stereo par excellence und Klang-Presets
Zuletzt wollten wir auch noch zwei Glow Pro im Stereo-Set-up testen. Das Gebotene weiß eindeutig zu begeistern. Im Stereobetrieb sind beide Lautsprecher so gut, dass du beim günstigen Preis des Glow Pro durchaus über die Anschaffung von zwei Geräten nachdenken kannst.
Zudem hast du die Möglichkeit, den Klang mit drei verschiedenen Klangmodi anzupassen. Durch zweimaliges, schnelles Drücken der „M“-Taste kann zwischen „Bass Sound“, „Power Sound“ und „Balanced Sound“ gewechselt werden. Alle drei Modi erzielen zwar einen Effekt, dieser fällt aber eher übersichtlich aus. „Bass Sound“ sorgt für minimal mehr Bass und „Power Sound“ für unwesentlich mehr Power. Wir fanden, dass der „Balanced Sound“-Modus die beste Option ist und haben ihn die meiste Zeit beibehalten.
Design des Hama Glow Pro: Besser als vermutet
Grundsätzlich ist Hama mit dem Glow Pro beim Design eher auf Nummer sicher gegangen. Die Optik des Lautsprechers wird von einem weißen Plastikring auf der Oberseite des Gehäuses geprägt. Darunter befinden sich LEDs, die bei Bedarf eine Lichtshow abliefern. Die Materialanmutung ist gut und man hat das Gefühl, ein solides Produkt in der Hand zu halten. Dies ist Hama mit dem Glow Pro etwas besser gelungen als mit dem Mate Pro. Allerdings muss auch erwähnt sein, dass der Mate Pro wesentlich größer ist als der Glow Pro. Der Preisdruck war daher vermutlich geringer.

Der Hama Glow Pro ist bei ausgeschalteter Lichtshow fast schon zurückhaltend elegant gestaltet. Im Gegensatz zu einem JBL Pulse 5, sieht man dem Glow Pro sein Showtalent nicht direkt an. Man ist auch weit entfernt vom extrovertierten Design der Konkurrenz. Das ändert sich natürlich, wenn man die Lichtshow aktiviert. Dann legt er die vornehme Zurückhaltung nämlich ab. Ein Wolf im Schafspelz also. Dieser Ansatz könnte viele Kund:innen ansprechen, die einfach einen funktionellen Bluetooth-Lautsprecher wollen und nicht unbedingt ein Design-Statement. Wer etwas Spektakuläres sucht, ist mit dem JBL Pulse 5 oder Bang & Olufsen Beosound A1 wahrscheinlich besser beraten.
Falls du auf der Suche nach einem schicken Bluetooth-Lautsprecher bist, wirst du in unserer Bestenliste sicher fündig:
Die Verarbeitung kann überraschen
Die Oberfläche des Hama Glow Pro wird hauptsächlich von einem Kunststoffgeflecht dominiert, das sich fast über den gesamten Lautsprecher spannt. Somit vermeidet man hier das etwas billig wirkende Plastik, dass beim Mate Pro zum Einsatz kommt. Die Unterseite und die Bedienfläche sind zusätzlich gummiert und machen ebenfalls einen wertigen Eindruck. Einzig die Abdeckung der LEDs ist aus einfachem Plastik, wirkt aber ebenfalls sehr stabil. Für den Transport findest du auch noch eine kleine, praktische Tragelasche an dem Lautsprecher.

In Summe gefällt uns die Verarbeitung des Hama Glow Pro sehr gut. Dem Hersteller ist ein hochwertiges Produkt gelungen, das trotz des geringen Gewichts sehr stabil wirkt. Beim Design gibt sich der Lautsprecher sehr diskret und findet eine etwas harmonischere Designsprache als der Hama Mate Pro.

Hama Glow Pro in der Praxis: Nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig
Den Hama Glow Pro bedienst du, wie die meisten Bluetooth-Lautsprecher, entweder über dein Handy oder über Tasten an der Oberseite. Es gibt einen Power-Schalter, eine Lauter- bzw. Leiser-Taste, eine Play-Taste und eine „M“-Taste, über die du zwischen verschiedenen Soundmodi switchen kannst. Die sechste Taste dient zur Bedienung der farbigen LEDs.
Hama nutzt die wenigen Knöpfe aber effizient und belegt sie parallel mit mehreren Funktionen. Du kannst etwa durch langes Drücken der Lauter-Taste einen Song skippen, oder durch langes Drücken der Play-Taste Anrufe abweisen.

Ein besonderes Feature des Hama Glow Pro ist die 360-Grad-LED-Beleuchtung. Über die Bedientaste kann zwischen fünf verschiedenen Voreinstellungen gewechselt werden: etwa wechselnde Farben, ein passend zum Takt passendes Pulsieren, ein Kreisen des Lichts und eine Dauerbeleuchtung. Das ist ein nettes Feature und sorgt abends fürs passende Ambiente. Das Ergebnis ist aber deutlich weniger filigran als beim JBL Pulse 5.
Um zwei Hama Glow Pro zu koppeln, musst du zunächst die Bluetooth-Verbindung zu deinem Smartphone trennen. Dann aktivierst du die Kopplung, indem du dreimal auf den Einschaltknopf der beiden Lautsprecher drückst. Nach wenigen Augenblicken ist die Verbindung hergestellt.

Eher durchschnittlich fällt dabei der Akku aus. Der Glow Pro macht nach ca. zwölf Stunden schlapp, während etwa ein Soundcore Boom 2 oder Klipsch Nashville gut 24 Stunden schaffen. Im Vergleich zum JBL Pulse 5 relativiert sich der Kritikpunkt aber wieder etwas: Der deutlich teurere JBL-Lautsprecher hält auch nur zwölf Stunden. Der Akku dürfte bei beiden auch auf Kosten der Lichtshow gehen. Beim Laden verlangt der Glow Pro Geduld: ganze 3 Stunden benötigt der Akku, bis er wieder vollgeladen ist.

Ansonsten ist die restliche Ausstattung des Glow Pro absolut praxisgerecht. Unter einer Gummiabdeckung finden sich ein zeitgemäßer USB-C-Anschluss zum Laden und ein 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss. Somit kannst du Spotify, Tidal und Apple Music auch über Kabel nutzen. Das Ganze wird mit einer IPX4 Klassifizierung abgeschmeckt, womit die Box gegen Spritzwasser geschützt ist. Das ist aber eher ein schwacher Wasserschutz für einen Lautsprecher dieser Klasse.
Unser Fazit zum Hama Glow Pro
Der Hama Glow Pro sorgt besonders beim Klangtest für hochgezogene Augenbrauchen. Ein so guter Klang, in dieser Größe, für diesen Preis – das sieht man selten. Leichte Schwächen leistet sich der Lautsprecher nur beim Akku und kleineren Details. Dennoch ist der Hama Glow Pro ein absoluter Preistipp. Mehr geht nicht fürs Geld.
Den Hama Glow Pro findest du bei Otto:
Technische Daten | |
Preis | 89,00 Euro |
Abmessungen (BxHxT) | 9.6 x 19.5 x 9.6 cm |
Gewicht | 700 g |
Akku-Laufzeit | 12 h |
Wassergeschützt | IPX4 |
Verfügbare Farben | Schwarz |
Anschlüsse / Schnittstellen | USB-C, 3,5-mm-Klinke |
Mikrofon | Ja |
Multiroom-fähig | Nein |
Trage-Vorrichtung | Ja |
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