Soundboks 4 im Test: Die lauteste Partybox legt nochmal nach

Die Soundboks hat Festival im Blut. Hervorgegangen aus einer Idee von drei dänischen Festivalgängern, ist sie nicht locker laut genug für den Campingplatz und gegen jedes Wetter gewappnet. Jetzt steht die vierte Generation in unserem Testlabor. Die Soundboks 4 sieht der Vorgängerin Soundboks 3 ziemlich ähnlich. Welche Unterschiede es gibt und ob die neue Soundboks 4 wirklich besser ist als die 3.Generation haben wir getestet.

Das Gehäuse der Soundboks 4 ist immer schwarz, aber bei der Gitterfarbe kannst du wählen:

Soundboks 4: Kleinere Updates statt Generalüberholung

126 Dezibel, ein robustes Gehäuse und theoretisch unbegrenzte Akkulaufzeit dank wechselbarer Batterie: Auf dem Papier unterscheidet sich die Soundboks 4 kaum von Vorgängerin. Hauptargument für die große Soundboks bleibt also weiter die beeindruckende Lautstärke. Klanglich wwollen die Entwickler von Soundboks jedoch ein wenig nachgeholfen haben. Dieselbe Treiberanordnung, aber ein überarbeiteter digitaler Signalprozessor (abgekürzt: DSP) schmücken die vierte Generation. Beim Klang hatte Soundboks durchaus Nachholbedarf – zumindest war das unsere Meinung nach dem Test. Denn obwohl die Soundboks 3 lange die Bestnote unter den von uns getesteten Partyboxen innehatte, waren wir von ihrem Klang im Vergleich mit der Konkurrenz nicht vollends überzeugt.

Nun gut, Bassdruck und Lautstärke sind eben die wichtigsten Eigenschaften einer Partybox. Hier lieferte schon die Soundboks 3 ab, und die Soundboks 4 steht dem in nichts nach. Der dänsiche Partybox ist Power eben wichtiger als Ausgeglichenheit oder Musikalität.

Die Soundboks 4 im Klang-Check

Die vierte Generation zeigt im Klang-Test also ähnliche Prioritäten wie die Vorgängerin. Android-Smartphone über Bluetooth verbunden, Spotify an und Billy Porters Children (What Time It Is) mit Lady Blackbird schallt mit Nachdruck durch den Testraum. Aus sicherer Entfernung nähern wir uns der Maximallautstärke an – und müssen sogar noch weiter zurückweichen, denn schon zwei Drittel des Pegels sind im geschlossenen Raum unerträglich. Die Soundboks 4 und ihre Vorgängerin sind lauter als jede andere Partybox, die wir getestet haben. Das beste: Selbst bei maximalem Pegel hören wir kaum Verzerrungen, der Sound bleibt voll und so angenehm, wie er es bei der Lautstärke eben sein kann.

Auch ruhigere Musiksessions sind aber möglich. Wir drehen den Regler wieder runter und wechseln zu Must Be Love von Laufeys zweitem Album Bewitched. Gitarre und Stimme klingen warm und gemütlich, die Soundboks fängt die Kaminfeuer-Stimmung des Songs schön ein. Geschäftigere Instrumentale, wie Florence + The Machines King bereiten ihr da schon eher Probleme, ebenso wie rockigere Stücke. Fall Out Boys Hold Me Like A Grudge fällt über die Soundboks 4 mit deutlich kräftigerem Bass als gewohnt auf. In den Mitten verlieren sich aber verschiedenen Instrumente und Rhythmen ineinander. In den Höhen tendiert die Partybox zur Schärfe, bleibt aber erträglich. Hier hilft auch, dass du am Equalizer in der App nachhelfen kannst.

Für die nächste Party ist der Klangcharakter der Soundboks 4 damit mehr als geeignet. Auch abseits der Tanzfläche musst du sie aber nicht stumm in die Zimmerecke verbannen. Sie lässt auch ruhigere Musiksessions zu, wenn auch nicht so ausgeglichen wie eine Klipsch Gig XXL oder JBL Partybox 710.

Bedienung: Nur das Nötigste

Die Soundboks 4 erschlägt dich nicht mit Knöpfen und Reglern. Stattdessen bleibt die Bedienung überschaubar. Auf dem seitlichen Bedienfeld findest du die wichtigsten Tasten: Ein-/Ausschalter und Lautstärkerad. Dazu gesellt sich eine Taste, die du nur brauchst, wenn du mehrere Soundboksen miteinander verbindest. TeamUP heißt die Funktion, über die sich bis zu fünf kompatible Lautsprecher verbinden lassen. Zum Einsatz kommt hierfür das SKAA-Protokoll.

Das war’s auch schon mit Steuerungselementen – bis auf eine kleine Taste hinten bei den Anschlüssen, die weitere SKAA-Funktionen steuert. Play, Pause oder eine Skip-Taste suchst du vergebens.

Die Soundboks-App

Mehr zu tun gibt’s in der Soundboks-App. Die sieht recht ansprechend aus und verbindet sich schnell mit der Box. Allerdings musst du dir zwingend einen Account anlegen, um sie zu nutzen. Wenn du die App länger schließt, schmeißt sie den Lautsprecher außerdem gern mal raus. Da die Verbindung schnell wieder aufgebaut wird, fanden wir das verkraftbar. Vor allem, da die Bluetooth-Verbindung trotzdem bestehen bleibt und deine Musik33 nicht abreißt.

Die App hat einen Equalizer, um den Klang der Box zu verändern. Auch den Sound deines angeschlossenen Mikrofons oder Instruments kannst du hier anpassen. Zudem kannst du auch hier mehrere Boxen, die miteinander verbunden sind, managen.

Im Endeffekt ist die Steuerung der Box also recht rudimentär. Wenn du ohnehin die Musik meistens direkt in der Spotify-App steuerst, dürfte dich das nicht stören. Komplizierter wird’s, wenn du Instrumente anschließt. Partyboxen wie die Sony SRS-XV800, die dich Echo und Tonlage des Mikrofons direkt an der Box einstellen lassen, eignen sich eher für Hobby-Bands und Karaoke-Partys.

Anschlüsse: Für Karaoke ist gesorgt

Auch wenn es ihre Bedienung etwas umständlich macht: Instrumente kannst du an die Soundboks trotzdem anschließen. Dafür stehen dir ein 3,5-Millimeter-Klinkeneingang sowie zwei Kombi-Eingänge (XLR und 6,3 Millimeter Klinke) zur Verfügung. Am 3,5-Millimeter-Klinkenausgang wiederum kannst du das Tonsignal der Soundboks 4 an eine weitere Partybox weiterleiten.

Übrigens: Für die semiprofessionelle Anwendung hat die Box auf der Unterseite wieder eine Stativhalterung.

Lnger Atem: Der Akku der Soundboks 4

Ein großer Vorteil der Soundboks 4 gegenüber vielen großen Partyboxen wie der JBL Partybox Ultimate ist der Akku. Während du mit dem JBL-Lautsprecher immer in Nähe einer Steckdose bleiben musst, kann die Soundboks 4 dich auch fernab von Stromleitungen begleiten. Bei voller Lautstärke gibt ihr Akku sechs Stunden Wiedergabezeit her, eine volle Stunde länger als noch die Soundboks 3. Bei mittlerer Lautstärke liegt die Laufzeit bei etwa 40 Stunden, uns ist in den meisten Fällen laut genug.

Theoretisch kannst du mit der Soundboks sogar noch viel länger Musik hören. Denn der Akku ist auswechselbar. Geht dir unterwegs der Saft aus, legst du einfach eine neue Batterie, genannt Batteryboks genannt, ein. Jeder Extra-Akku kostet allerdings 150 Euro obendrauf.

Leider ist es auch in der vierten Generation immer noch schwierig, die Soundboks gleichzeitig aufzuladen und Musik zu spielen. Das T-förmige Ladekabel schließt du dafür direkt an die eingesetzte Batteryboks an. Laut Soundboks darfst du dann nur noch mit maximal halber Lautstärke Musik hören. Ansonsten könnte das den Lautsprecher beschädigen.

Die Soundboks 4 unterwegs – am liebsten mit Bollerwagen

Apropos beschädigen: In der Hinsicht brauchst du dir abseits vom Ladevorgang wenig Sorgen machen. Du kannst sie unbesorgt auch bei Regen nutzen, denn sie ist nach IP65 gegen Spritzwasser geschützt. Außerdem sind die auffälligen Silikonkugeln auf den Ecken zurück, die Stürze abfedern sollen.

Um die Soundboks 4 zu transportieren, sind in die Seiten zwei Stahlhandgriffe eingelassen. Leider sitzt kein dritter Griff auf der Oberseite, und Rollen wie der Teufel Rockster hat der übergroße Bluetooth-Lautsprecher auch nicht. Die Soundboks 4 ist sogar etwas schwerer als die Vorgängerin, mit 16,1 Kilogramm. So sind ein großer Kofferraum, ein Bollerwagen oder starke Freund:innen quasi Pflicht, wenn du dir den Lautsprecher zulegen willst. Immerhin ist sie mit ihrem halben Meter Höhe deutlich kompakter als der gleich teure Rockster oder die JBL Partybox 1000.

Design: Gewohnt robust

Ein paar Stellschrauben wurden dann noch beim Design bewegt. Das Gitter auf der Vorderseite hat die großmaschige Wabenstruktur verloren, durch die man bei der Soundboks 3 die Treiber erspähen konnte. Uns hat das alte Gitter gefallen, vielleicht kommt die Veränderung bei dir aber ja gut an.

Zum Lieferumfang gehört übrigens außer einem Inbusschlüssel für die Ecken-Schützer auch ein Haken mit Griff, mit dem du das Gitter aufhebeln kann. Im Test ging das wirklich sehr einfach und ohne Unfall von der Hand. Falls du also kreativ werden willst, lässt sich das Gitter ohne Probleme mit Sprühfarbe personalisieren.

Soundboks 4 vs. Soundboks 3: Lohnt sich das Upgrade?

Von der dritten auf die vierte Generation hat sich bei Soundboks wenig getan. Es läuft auf drei recht kleine Unterschiede hinaus:

• Das Gitter der Soundboks 4 sieht etwas anders aus.
• Die Soundboks 4 hat bei maximaler Lautstärke eine etwas längere Akkulaufzeit.
• Die Soundboks 4 ist 0,7 Kilogramm schwerer als die Soundboks 3.

Wenn du also bereits eine Soundboks 3 besitzt, besteht kein Grund für einen schnellen Austausch. Wenn überhaupt spricht das höhere Gewicht der Soundboks 4 sogar eher gegen sie.

Wenn du aber gerade einen wirklich lauten Bluetooth-Lautsprecher suchst, empfiehlt sich beim gleichen Preis der Griff zur Soundboks 4. Hier erhältst du immerhin den etwas stärkeren Akku. Klanglich darfst du dich bei beiden Boxen auf ohrenbetäubende Lautstärke und kräftige Bässe freuen. Der etwas unausgeglichenen Klangcharakter mit Schwächen in den mittleren Frequenzen ist ebenfalls bei beiden Lautsprechern gleich.

Unser Fazit zur Soundboks 4: Wenig verändertes Erfolgsrezept

Die Soundboks 4 ist wie die Vorgängerin die perfekte Begleitung fürs Festival. Ausgeglichen ist ihr Sound zwar nicht, dafür reicht ihr in puncto Power niemand das Wasser. Sie wird nicht nur beeindruckend laut, sondern lässt auch noch die Bässe fliegen. Dazu kommt eine lange Akkulaufzeit, die sich gegen Aufpreis verlängern lässt, sowie der gute Schutz vor Wasser und Stürzen.

All das trifft allerdings bereits auf die Soundboks 3 zu. Die Soundboks 4 stellt also eher ein kleines Update als die große Generalüberholung dar. Leichte Verbesserungen an Akku und Design verschaffen ihr dann doch eine minimal bessere Note – die Soundboks 4 ist definitiv eine Empfehlung!

Die Soundboks 4 findest du bei HiFi-Klubben in zwei Farben:

Die Soundboks 4 ist dir zu teuer? Unter den Partyboxen, die wir getestet haben, sind auch viele Modelle für 500 Euro oder weniger dabei: