JBL Partybox Ultimate im Test: Super laut, super bunt – und super teuer
- Preis
- 1499,99 Euro
- Abmessungen (BxHxT)
- 455 x 1049 x 440 mm
- Gewicht
- 39,5 kg
- Akku-Laufzeit
- –
- Ladedauer
- –
- Verfügbare Farben
- Schwarz
- Leistung
- 1100 Watt
- Anschlüsse / Schnittstellen
- WLAN, BT, USB, 2x 6,35-mm-Klinke, 3,5-mm-Klinke
Die JBL Partybox Ultimate hat weder einen Akku, noch liegt ihr Rockmusik so wirklich. Darüber hinaus lässt sie aber kaum Wünsche offen und überzeugt nicht nur mit ohrenbetäubendem Bass, Lichtshow und WLAN für bequemes Streaming, sondern auch mit einer Evolution der fragwürdig-spaßigen DJ-Qualitäten der Partybox-Reihe.
- Extrem bassstark
- WLAN für bequemes Streaming
- Lichtshow mit vielen Einstellungen
- Anschlüsse für Gitarre und Mikrofon
- DJ-Pad ist mehr Spielerei als ernstzunehmendes Feature
- Kein Akku
- Sehr schwer
Manche Produkte sind zum Angeben gemacht. Das traf auf die JBL Partybox 1000 ebenso zu wie auf die aktuelle Evolutionsstufe des Konzepts, die Partybox Ultimate. Beide Partyboxen sind überdimensional groß und mit Funktionen überladen – nur auf einen Akku verzichten sie, im Vergleich zu vielen anderen Partyboxen. Die Partybox 1000 hatten wir bereits im Testlabor, jetzt kommt die Ultimate hinzu. Wir wollen wissen, wie kompromisslos der Ausnahme-Lautsprecher wirklich ist.
Du findest sie bei MediaMarkt im Angebot:
JBL Partybox Ultimate: Koloss unter Kolossen
Die JBL Partybox Ultimate in den Hörraum zu bugsieren, war die erste Hürde des Tests. Der Party-Lautsprecher ist alles andere als leicht. 39,5 Kilogramm bringt die Ultimate auf die Waage – ohne Verpackung wohlgemerkt. Damit ist sie tatsächlich die schwerste Partybox, die wir je im Kölner Testlabor begrüßt haben. Selbst der Teufel Rockster machte bei rund 31 Kilogramm Halt.
Der massive Eindruck verfliegt auch nicht, sobald sie an Ort und Stelle gehievt ist. Sie ist wie die geistige Vorgängerin Partybox 1000 rund einen Meter hoch, aber einige Zentimeter breiter und wirkt dadurch stämmiger. Netterweise sind zwei Rollen integriert, damit du sie leichter verschieben kannst. Weite Strecken legst du mit ihr aber nicht zurück. Da ihr ein Akku fehlt, ist sie ohnehin eher für einen festen Stellplatz als als Wander-Lautsprecher gedacht.
Designtechnisch hat JBL sich hier zunächst nicht allzu viel einfallen lassen. Bevor du sie einsteckst, ist die Partybox Ultimate ein uninspirierter schwarzer Kasten mit Gitterfront und einigen Knöpfen auf der Oberseite. Die Party geht erst los, wenn sie an den Strom kommt. Dann leuchtet die Vorderseite nämlich auf. Hier zeigt sich das erste Mal, dass JBL seine XXL-Reihe mit der Ultimate auf ein Niveau mit dem modernen Produktkatalog hievt: Die Partybox Ultimate tauscht die vollständig beleuchtete Front der 1000 gegen die Leuchtringe von Partybox 710 und Co. ein.
Die JBL-Partybox im Klang-Check
Der wuchtige Körper der Partybox Ultimate ist nicht nur zur Schau. Im Innern verbirgt sie ganze sechs Treiber – jeweils zwei für den Tief-, Mittel- und Hochton. Sie alle sitzen auf der Front, wobei die Hoch- und Mitteltöner paarweise leicht nach außen geneigt nebeneinander sitzen. Die zwei Tieftöner mit je 24,2 Zentimeter Durchmesser sitzen mittig übereinander, direkt unter den Leuchtringen.
Wer sich jetzt gewaltigen Sound verspricht, wird nicht enttäuscht. Selbst bei knapp 30 Prozent der Maximallautstärke bringt der Bass die Wände zum Beben. 50 Prozent trauen wir uns in unserem recht großen Hörraum noch, alles darüber erfordert aber schon eine kleine Halle, um nicht erschlagend zu sein.
Star ist ganz klar der Bass. Mit den passenden Test-Songs – Ski Aggus Friesenjung oder Obsessed to Forget von Benzii – glaubst du mit geschlossenen Augen schnell, du bist im Club. Das ganze lässt sich über den zweistufigen BassBoost sogar noch steigern. In allen Modi schafft es die Partybox Ultimate, dass der mächtige Bass nicht über-mächtig wird und andere Instrumente oder Stimmen schluckt. Wohl auch, weil die Partybox nicht nur im Bass, sondern im gesamten Frequenzbereich sehr beherzt zugreift.
Für ruhiges Musikhören würden wir sie deshalb nicht empfehlen, dafür ist sie aber ja auch nicht gemacht. Auf Feiern wiederum dürfte der fast aggressive Klangcharakter sicherstellen, dass deine Musik sich auch in großen, vollen Hallen gegen die Menschenmenge durchsetzt. Ein echtes Manko finden wir hingegen, dass sie bei rockigeren Tracks allgemein schwächelt. Nicht nur auf hohen Lautstärken schmilzt sie z. B. Bring Me The Horizon und Babymetals Kingslayer in weißes Rauschen zusammen. Am anderen Ende des Spektrums lässt uns Fleetwood Macs The Chain über die Partybox Ultimate fast vollständig kalt.
Feinfühlig ist sie bei Weitem nicht – aber auch keine Axt im Walde. Partyboxen legen logischerweise den Fokus auf tiefe Frequenzen, JBLs Partyboxen inklusive der Ultimate schaffen es aber, insgesamt rund zu klingen. Das verschafft ihnen hohe Ränge unter den Party-Lautsprechern, die wir getestet haben:
Am Ende hält sie das, was sie verspricht: Sie lässt die Wände wackeln und verwandelt jeden Raum in einen Dancefloor. Für die Songs, die sie nicht ganz so gut transportiert, steht ein Equalizer parat.
Ausstattung: Bluetooth, AirPlay, Dolby Atmos…
Um die Musik an die Partybox zu tragen, steht zunächst Bluetooth zur Verfügung. Hochwertige Codecs wie aptX oder LDAC gibt es zwar nicht, dafür aber die moderne Bluetooth-Version 5.3 inklusive Auracast. Über letzteres verbindest du theoretisch unendlich viele Lautsprecher miteinander, sodass sie synchron spielen.
Praktischer als Bluetooth ist aber die WLAN-Fähigkeit der Box. Diese ist im Bereich der Partyboxen nicht selbstverständlich – die Partybox Ultimate ist tatsächlich bisher das einzige WiFi-Modell, das wir getestet haben. Dank WLAN steht dir Apple AirPlay oder Chromecast zur Verfügung, ebenso wie Spotify Connect und Tidal Connect. Das heißt, du kannst in hoher Qualität streamen und musst das Quellgerät, etwa dein Handy, nicht immer in Bluetooth-Reichweite der Box behalten.
Nicht nur Streaming in CD- oder sogar Highres-Qualität steht parat. Hast du ein Abo bei einem der Musik-Streamingdienste mit Dolby Atmos, kann die Box auch damit umgehen, denn sie unterstützt das 3D-Audioformat.
Es geht auch mit Kabel
Sorge um die Verbindungsqualität? Dann findest du unter einer Klappe auf der Rückseite mehrere physische Anschlüsse zur Musikwiedergabe. Da wäre zunächst eine USB-A-Schnittstelle, um deine Sammlung vom Stick abzuspielen. Dazu kommt ein 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss. Die zwei größeren Klinkeneingänge bieten Platz für Mikrofon und Gitarre. So bietet sich die Partybox auch für Karaoke-Partys an. Ein kabelloses Mikrofon, wie es der JBL Partybox Encore beiliegt, wird leider nicht mitgeliefert.
Achtung: Partybox ohne Akku
Wofür sie sich nicht anbietet, ist die Nutzung im Freien. Ihr Sound ist zwar präsent genug, sich auch auf freiem Feld nicht im Wind zu verlieren. Falls du aber kein Verlängerungskabel legen möchtest, ist die Outdoor-Nutzung gar nicht möglich: Die Partybox Ultimate hat keinen Akku und kann nur an der Steckdose betrieben werden. Eine Soundboks 4 ist da vielseitiger, mit 40 Stunden Akkulaufzeit bei mittlerem Pegel beschallt sie locker auch den Abend am Strand. Dafür ist sie auch wasserdicht, anders als die Partybox Ultimate. Der JBL-Lautsprecher trägt nur die Schutzklasse IPX4 und sollte höchstens ein paar Spritzer abbekommen.
Die Bedienung der Partybox Ultimate: Für Hobby-DJs
In dieser Generation lässt sich JBLs größte Partybox auch über eine App bedienen. Während die Partybox 310 und Partybox 110 die JBL-Partybox-App nutzen, verwendet die Partybox Ultimate die JBL-One-App. Diese steuert auch JBLs andere WLAN-Lautsprecher wie die Boombox 3 Wi-Fi oder den Authentics 500.
Mit Bluetooth, WLAN und diversen Kabel-Quellen ist der Funktionsumfang der Box einschüchternd groß. Zum Glück bleibt die App trotzdem ziemlich übersichtlich. Du kannst hier den BassBoost einstellen, mit einem Equalizer den Klang noch ausführlicher verändern und auch die Lichtshow umfangreich anpassen. Nicht nur für die Lichtringe lassen sich nämlich Muster und Farbe definieren: Die Box hat auch noch LED-Strips an den vorderen Kanten, eine LED, die nach unten strahlt und auf der Front verteilt kleine, weiße Leuchten.
Darüber hinaus kannst du noch dein Konto bei diversen Streamingdiensten hinterlegen oder den Klang eines angeschlossenen Mikrofons verändern. Am meisten Erklärung erfordert aber wohl das “Effekt-Lab”. Hier verbergen sich einige Features für Hobby-DJs. Du kannst Soundeffekte wie Scratching oder Hupen abspielen sowie der Musik verzerrende Effekte wie “Wipeout” oder “Gater” hinzufügen.
DJ-Pad mit reduzierter Funktion
Die DJ-Fähigkeiten der Box hat JBL deutlich zurückgeschraubt. So lassen sich wieder Effekte an Tasten auf der Box binden – von denen gibt es aber nur noch drei. Die Vorgängerin hatte ein Pad mit ganzen 16 Tasten. Wir hatten in der Redaktion damit viel Spaß, irgendwann haben die Effekte aber nur noch genervt:
Die drei Tasten der Partybox Ultimate sind da deutlich dezenter. Vor allem, da du sie in der App auch von jeglicher Belegung befreien kannst. Dann musst du nicht den ganzen Abend neben der Box stehen und Attacken auf die Soundeffekt-Maschine abwehren. Um Freund:innen beim Karaoke anzufeuern, kannst du den Applaus-Effekt ja spontan wieder einstellen.
Alle Tasten, die du brauchst: Direkt am Gerät
Rund um die drei beleuchteten DJ-Tasten sitzen die restlichen Bedienelemente. Die App brauchst du theoretisch gar nicht, denn die wichtigsten Befehle gibt’s alle als Knöpfe und Drehregler. Ein Drehrad verändert z. B. die Lichtshow, eins die Lautstärke. Vier kleinere Räder verändern den Klang des Mikros oder fügen ihm Hall hinzu. Den BassBoost kannst du ebenfalls ohne App einschalten. Genauso kannst du über eine Taste die Auracast-Verbindung starten. Die kleine Taste mit dem Herz lässt sich mit deiner Lieblings-Playlist belegen, dafür benötigst du aber die App.
Unser Fazit zur JBL Partybox Ultimate
Du möchtest deinen Partykeller oder die Hochzeits-Location in einen Club verwandeln? Dann bist du mit kaum einer Partybox besser bedient, als mit der JBL Partybox Ultimate. Sie fordert große Räume und tanzbare Musik quasi ein: Für alles andere ist sie einfach zu gewaltig. Die Lichtshow und die DJ-Effekte sorgen auch über den durchschlagenden Bass hinaus für Spaß. Allerdings ist ihr Preisschild schwer zu schlucken. Im Vergleich zu günstigeren, aber ähnlich kraftvollen Konkurrenten ist sie zumindest mit Hinsicht auf die Mobilität ziemlich unflexibel. Vergiss nicht, dass sie keinen Akku und nur schwachen Wasserschutz mitbringt. Andererseits ist sie auf weiter Flur die einzige Partybox mit WLAN-Streaming. Wäge also gut ab, ob sie zu dir passt.
Die JBL Partybox Ultimate ist bei MediaMarkt erhältlich:
Technische Daten | |
Preis | 1499,99 Euro |
Abmessungen (BxHxT) | 455 x 1049 x 440 mm |
Gewicht | 39,5 kg |
Akku-Laufzeit | – |
Ladedauer | – |
Powerbank | Ja |
Wassergeschützt | IPX4 |
Verfügbare Farben | Schwarz |
Leistung | 1100 Watt |
Anschlüsse / Schnittstellen | WLAN, BT, USB, 2x 6,35-mm-Klinke, 3,5-mm-Klinke |
Ausgänge | 3,5-mm-Klinke |
Steuerungs-App | JBL One App |
Trage-Vorrichtung | Räder |
Mitgeliefertes Zubehör | Stromkabel |
Stereo-Kopplung | Ja |
Treiber | 6 (2 x Tieftöner, 2 x Mitteltöner, 2 x Hochtöner) |
Klangeinstellungen | Equalizer, BassBoost |
Es soll doch eine Nummer kleiner sein? Hier findest du einen Überblick aller Bluetooth-Lautsprecher, die wir getestet haben: