JBL Flip 7 im Test: Die Bluetooth-Box wird zukunftsfest gemacht!

- Maße
- 182,5 x 69,5 x 71,5 mm
- Gewicht
- 560 g
- Akku-Laufzeit
- 14 Std. (16 Stunden mit PlayTime Boost)
- Wassergeschützt
- IP68
- Verfügbare Farben
- Pink, Blau, Rot, Weiß, Schwarz, Cameo, Lila
- Preis
- 149,99 Euro
Der JBL Flip 7 bessert in fast jeder Kategorie nach und überflügelt seinen Vorgänger in Sachen Sound, Akku, IP-Zertifizierung, App-Support und Co. Außerdem wird jetzt Auracast unterstützt und ein praktisches System macht die Nutzung von Schlaufe und Karabiner noch flexibler. Kurzum: ein rundum gelungenes Upgrade.
- Guter Sound mit starkem Bass
- IP68-Zertifizierung
- Praktischer Pushlock-Mechanismus
- Partyboost nicht mehr an Bord
Neues Jahr, neue Flip – nach knapp drei Jahren aktualisiert JBL seinen kompakten Bestseller und will mit dem Flip 7 das Kult-Modell in die Gegenwart hieven. Mit an Bord sind deshalb neben USB-Audio und Auracast auch künstliche Intelligenz, exzellenter Wasserschutz und – ein Karabinerhaken? Wir haben die neue Bluetooth-Box von JBL klangtechnisch mit ihren Vorfahren verglichen, das neue Design auf die Probe gestellt und uns eifrig durch die App geklickt. Los geht’s mit unserem Praxistest.
Hier kannst du den Flip 7 kaufen:
JBL Flip 7: Ikonisches Design – mit einigen Neuerungen
Starten wir ausnahmsweise mal beim Design, denn hier hat JBL einige Details verändert, die du vor dem Kauf definitiv auf dem Schirm haben solltest. An der allgemeinen Bauweise hat sich natürlich kaum etwas geändert – der Flip 7 sieht seinem Vorgänger auf den ersten Blick zum Verwechseln ähnlich und orientiert sich hier nicht am Retro-Design des JBL Flip Essential 2. Letzterer hatte als Budget-Modell den Zeitraum zwischen Flip 6 und 7 gefüllt und dürfte auch neben dem Flip 7 noch im Angebot bleiben.

Den ersten großen Unterschied gibt es dann bei den Bedienleisten zu bestaunen, die deutlich näher zusammengerückt sind. Während beim Flip 6 Bluetooth- und Power-Button noch neben dem Schlaufen-Scharnier platziert wurden, zieht es die beiden Knöpfe – samt zusätzlichem Auracast-Bedienelement – näher zur Wiedergabesteuerung. Das hat auch einen pragmatischen Grund. Anstelle einer gewöhnlichen Schlaufe setzt JBL beim Flip 7 nämlich auf einen neuen Pushlock-Mechanismus, mit dem wahlweise Schlaufe oder Karabiner an dem Lautsprecher befestigt werden können.

Dafür musst du einen kleinen Knopf gedrückt halten, das gewünschte Modul einführen und die Taste wieder loslassen. Im Test geht das nach einiger Eingewöhnung gut von der Hand und macht den Flip definitiv etwas flexibler. Ob das proprietäre System sich auf Dauer als Sollbruchstelle oder Ersatzteile-Magnet entpuppt, wird sich erst im Langzeittest offenbaren – im Test wirkt es äußerst stabil. Weil dieser Mechanismus aber etwas mehr Platz einnimmt, als eine gewöhnliche Öse, müssen die Bedienelemente nun mal umziehen.
Die besten Bluetooth-Lautsprecher auf einen Blick findest du in unserer Bestenliste:
So klingt der Flip 7 – Mehr Power, mehr Details
Damit wir im Klangtest keine Details verpassen, stellen wir JBL Flip 6 und Flip 7 in Reih und Glied nebeneinander auf und konfrontieren sie nacheinander mit denselben Test-Tracks.
Direkt das erste Stück, Little Simz‘ opulentes Introvert, offenbart, was den Flip 7 vom Flip 6 unterscheidet. Schon bei den Basics, der maximalen Lautstärke, überflügelt der Flip 7 seinen Vorgänger nämlich spürbar. Gleichzeitig gelingt es dem Flip 7 auch bei deutlich höheren Lautstärken noch vergleichsweise verzerrungsfrei zu arbeiten. Ob das an der beworbenen KI liegt, die Verzerrungen minimieren soll, können wir im Test nicht nachvollziehen. Die Praxis spricht aber für sich.

Während das Intro mit dem Flip 6 relativ schnell einen blechernen Anstrich bekommt, wenn die Cymbals ins Ohr schallern, wahrt der Flip 7 deutlich länger eine angenehme Balance und Räumlichkeit – bemüht sich dabei spürbar um genügend Raum zwischen den Frequenzen. Bei niedrigeren Lautstärken wird es schon deutlich schwieriger, einen Unterschied zwischen den beiden Bluetooth-Lautsprechern herauszuhören.
Wir hören in Haims Falling rein, das uns gleich zu Beginn die formatbedingten Limitierungen bei der Stereo-Abbildung veranschaulicht, sonst aber wirklich klar und knackig klingt. Uns gefällt, wie souverän sich der Flip 7 hier durch die Frequenzen spielt und sowohl Gitarren, Vocals als auch die trockenen Drums akkurat abbildet. Wenn wir einen Unterschied zwischen Flip 6 und 7 benennen müssten, dann, dass es bei der siebten Generation aufgeräumter klingt. JBL hat dem neuesten Modell etwas mehr Raum zur vollen Entfaltung eingehaucht.

Dichte Rockmusik wie etwa Rides I Came to See the Wreck zählt zwar immer noch nicht zu den Stärken des Flip, das haben wir von JBL aber auch nicht erwartet. Im Großen und Ganzen halten wir es mit dem Flip 7 wie auch schon mit dem Charge 6: Die neuen JBL-Lautsprecher behalten die klangliche DNA ihrer Vorgängermodelle bei, legen aber durch die Bank eine ordentliche Schippe drauf.
Aufgeräumter Hyper-Pop wie Charli XCX‘ Von Dutch klingt gewohnt intensiv, dynamisch und energiegeladen und zeigt eindrucksvoll, wofür JBL auch in dieser Generation steht: Für massentauglichen Sound, der auch außerhalb der eigenen vier Wände genug Wumms mitbringt und sich nicht zu sehr an feingliedriger Ziselierarbeit aufhängt.
JBL Flip 7 in der Praxis: Wasserfest mit starkem Akku
Ein wortwörtlich waschechtes Upgrade spendiert JBL dem Flip bei der IP-Schutzklasse. Der Flip 7 ist nämlich nach IP68 wasserfest und dürfte damit sogar längeres Untertauchen überstehen. Die Bluetooth-Box wird also nicht nur einen Ausflug mit dem Tretboot überleben, sondern sollte sogar einer kurzen Reinigung unter Wasser standhalten. Als Powerbank hält der Lautsprecher ebenfalls weiterhin her.

Ein weiteres Upgrade gibt es bei der Akkulaufzeit, allerdings mit einer Fußnote. Der JBL Flip 6 brachte 12 Stunden Akkulaufzeit aufs Parkett, der Flip 7 14 Stunden – oder doch 16? Teilweise wird der Bluetooth-Lautsprecher mit der längeren, teilweise mit der kürzeren Akkulaufzeit beworben. Woran das liegt, offenbart sich in den Spezifikationen und auch im Kleingedruckten auf der Verpackung. Die neue Funktion Playtime-Boost sorgt bei dem Flip 7 nämlich dafür, dass du dem Akku noch zusätzliche Stunden entlocken kannst, wenn du auf etwas Bass verzichten kannst.

In der Praxis blockiert der Playtime-Boost nämlich den Zugriff auf den manuellen Equalizer und fixiert den Sound mit abgeschwächten Tiefen und verstärkten Höhen und Mitten. So klingt der Sound beim ersten Einschalten des Playtime-Boosts zwar lauter, kann aber nicht mehr auf den eindrücklichen Bass zurückgreifen, der eigentlich den Sound des Flip 7 ausmacht. Wenn du aber etwa noch einen Podcast zu Ende hören oder etwas akustische Musik abspielen möchtest, ehe der Akku gänzlich versagt, kann der Playtime-Boost auf jeden Fall Abhilfe schaffen.
Jetzt mit Auracast statt Partyboost – Was bedeutet das für dich?
Mit Charge 6 und Flip 7 macht JBL ernst, was die neue Bluetooth-Technologie Auracast angeht. Auf die hauseigene Lösung PartyBoost, die dich mehrere Lautsprecher der Marke miteinander verbinden lässt, verzichtet JBL hier nämlich gänzlich. Der JBL Xtreme 4 setzte hier noch auf hybriden Support beider Technologien. Für Charge 6 und Flip 7 bedeutet das, dass sie nicht mit ihren Vorgängermodellen gepaart werden können, sich aber sehr wohl miteinander und mit anderen Auracast-fähigen Geräten verstehen. Ein Auracast-Broadcast funktioniert quasi wie ein kabelloser Y-Adapter, mit dem sich endlos viele weitere Geräte verbinden können.

Voraussichtlich wird JBL in Zukunft weiterhin exklusiv auf Auracast setzen und PartyBoost langsam ausschleichen. Darauf deutet auch JBLs aktuellster Over-Ear Kopfhörer, der JBL Tour One M3 hin, der sogar mit einem Auracast-Transmitter ausgeliefert wird. Du bekommst hier also definitiv zukunftssichere Technologie geboten, die sich übrigens auch markenübergreifend bei der Konkurrenz breit macht. Erst vor Kurzem hatten wir zum Beispiel die LG xboom Buds im Testlabor, die ebenfalls Auracast unterstützen.
Ist die holprige Umstellung also einmal gemeistert, dürften Verbraucher:innen von der neuen Technologie nur profitieren. Bis dahin werden sie sich aber noch durch einen Dschungel aus markenexklusiven Einschränkungen und anderen Flaschenhälsen kämpfen müssen.
App-Support und Bedienung: Das kann die App
Die JBL-Portable-App fällt gewohnt übersichtlich aus, erfüllt aber ihren Zweck. Der manuelle Equalizer hat sogar ein Upgrade erhalten und lässt dich jetzt noch feingliedriger am Sound herumdoktern. Statt Drei-Band-EQ steht hier nämlich ein Sieben-Band-EQ zur Verfügung. Dazu gesellen sich diverse Presets, die du für bestimmte Genres direkt anwählen kannst. Ebenso prominent wird der zuvor besprochene Playtime-Boost in der App präsentiert.
Ansonsten bleibt noch ein Button, um zwei kompatible JBL-Lautsprecher als Stereo-Paar zu koppeln. Das macht im direkten Zusammenspiel mit einem weiteren Flip 7 auch die Schwächen in der Stereo-Abbildung vergessen. Auracast wird über die entsprechende Taste am Flip 7 aktiviert und startet damit einen Auracast-Broadcast, mit dem sich andere kompatible Geräte verbinden können. Alle Bedienelemente am Flip 7 sind übrigens fest belegt, du kannst die Bedienung in der App also nicht personalisieren.
Wenn du auch ohne einen Blick auf dein Smartphone den Akku im Blick behalten willst, wirst du an der Seite des Flip 7 fündig. Eine kleine Leucht-Leiste gibt Auskunft über den aktuellen Akkustand.
JBL Flip 7 vs. Flip 6: Lohnt sich das Upgrade?
Angesichts des stolzen Preisunterschieds von knapp 50 Euro fällt die Entscheidung zwischen Flip 7 und Flip 6 gar nicht mal so leicht. Wenn dir Auracast, lückenlose Kompatibilität mit zukünftigen JBL-Geräten und ein etwas stärkerer Akku den Aufpreis wert sind, bist du mit dem Flip 7 auf jeden Fall gut bedient. Wenn es dir einzig und allein um einen kompetenten Bluetooth-Lautsprecher für basslastigen Pop und kleine Trips mit dem Fahrrad geht, kann auch der Flip 6 heutzutage noch überzeugen.

Erst recht, wenn du weitere JBL-Lautsprecher mit Partyboost-Funktion dein Eigen nennst, könntest du den Sprung auf Auracast noch etwas herauszögern. In ein paar Jahren dürfte die Technologie noch flächendeckender vertreten sein.
JBL Flip 7 vs. JBL Flip Essential 2: Doppelter Preis, doppelte Leistung?
Noch größer fällt der preisliche – und auch der qualitative – Unterschied zwischen Flip 7 und Flip Essential 2 aus. Hier bekommst du den Flip Essential 2 im besten Fall sogar zum halben Preis des Flip 7! Dafür verzichtest du auch auf jeglichen App-Support; die Möglichkeit, deinen Lautsprecher mit anderen Boxen zu koppeln und musst dich mit noch weniger Akkulaufzeit zufriedengeben. Der Flip Essential 2 schafft nämlich nur 10 Stunden. Zur Essential 2 solltest du also wirklich nur greifen, wenn der Preis für dich das wichtigste Kaufargument ist, du ohnehin nie zum Equalizer greifst und Auracast und Partyboost für dich keine Rolle spielen. Als robuster Speaker im Badezimmer etwa macht der Flip Essential 2 dank IPX7-Zertifizierung auch 2025 immer noch was her.
Unser Fazit zum JBL Flip 7
Der JBL Flip 7 markiert einen wichtigen Schritt von JBL – weg von proprietären Konnektivität-Lösungen, hin zu Auracast und Flexibilität. Dass dabei die Kompatibilität zur vorangegangenen Generation verloren geht, ist ärgerlich, mit Blick in die Zukunft aber zu verschmerzen. Dank Upgrades in Sound, Akku, IP-Schutzklasse und Equalizer ist der Flip 7 nicht nur für JBL-Fans eine Überlegung wert. Ob die Änderungen im Design und das Revival des Karabiners auf Dauer überzeugen, wird die Zukunft zeigen. Jedenfalls müssen wir jetzt keine Lasche mehr durch eine enge Öse friemeln – und dafür kann man ja nur dankbar sein.
Hier kannst du den Flip 7 kaufen:
Technische Daten | |
Maße | 182,5 x 69,5 x 71,5 mm |
Gewicht | 560 g |
Akku-Laufzeit | 14 Std. (16 Stunden mit PlayTime Boost) |
Wassergeschützt | IP68 |
Verfügbare Farben | Pink, Blau, Rot, Weiß, Schwarz, Cameo, Lila |
Ladedauer | ca. 2,5 Std. |
Leistung | 25 + 10 Watt |
Frequenzbereich | 60 Hz – 20 kHz |
Anschlüsse / Schnittstellen | Bluetooth 5.4, USB-C |
Mikrofon | Nein |
Trage-Vorrichtung | Ja (Schlaufe und Karabinerhaken) |
Preis | 149,99 Euro |
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