Samsung Galaxy Buds3 FE im Test: Warum klingen die so gut?

- Bluetooth-Standard
- 5.4
- Akku-Laufzeit
- 6 Std. bei eingeschaltetem ANC / Ladecase zusätzliche 18 Std.
- Schnellladefunktion
- -
- Noise Cancelling
- Ja
- Audio-Codecs
- AAC, SBS, SSC
- Preis
- 149 Euro
Die Samsung Galaxy Buds3 FE reichen in Klang und ANC an die Pro-Version heran und sparen dafür bei der Ausstattung des Ladecases und dem Bluetooth-Support. Der Kompromiss ist mehr als fair und die Buds3 FE damit der Preis-Leistungs-Tipp im Galaxy-Kosmos.
- Sehr guter Sound
- Kompetentes ANC
- Dolmetscher-Funktion mit Galaxy-Smartphone
- Einige Features Samsung-exklusiv
- Keine App für iOS
- Kein kabelloses Laden
Aller guten Dinge sind drei – dachte sich Samsung wohl auch bei der Konzeption der Samsung Galaxy Buds3 FE. Die In-Ears sind nämlich bereits das dritte Modell der dritten Galaxy-Buds-Generation. Klingt etwas unübersichtlich? Kein Problem, wir verraten dir, wie die Galaxy Buds3 FE im Praxistest und im direkten Vergleich mit dem Pro-Modell abschneiden.
Die Samsung Galaxy Buds3 FE findest du hier:
Wie klingen die Samsung Galaxy Buds3 FE?
Beim Klangtest scheint für die Galaxy Buds3 FE ein Vergleich mit den Galaxy Buds3 Pro sinnvoller als mit den günstigeren Galaxy Buds3. Warum? Weil die Buds3 FE im Grunde die Bauform des Pro-Modells kopieren. Ein Silikonaufsatz ragt in den Gehörgang und sorgt so für eine stärkere Isolation, was der Leistung in den Tiefen und Details zuträglich sein sollte.
Unser erster Test-Track, Beabadoobees Take A Bite, bestätigt diese Vorahnung. Die Galaxy Buds3 FE liefern hier sehr dreidimensionale Mitten und akkurate Höhen. Auch der Bass verleiht dem Sound eine angenehme Tiefe, insgesamt wirkt das Klangbild schon ab Werk gut abgestimmt. Der größte Unterschied zu den Buds3 Pro liegt unserem Empfinden nach in der Intensität des Basses.

Wo die Galaxy Buds3 Pro den Tiefen in Metronomys Whitsand Bay etwas zu viel Platz einräumen und dadurch hintergründige Gitarren und atmosphärischen Gesang leicht verschwimmen lassen, arbeiten die Buds3 FE sogar etwas präziser. Die In-Ears öffnen den Raum auch für eine grandiose Stereo-Abbildung der Drums, die buchstäblich um und durch unseren Kopf wandern und wabern.
Besser als die Galaxy Buds3 Pro?
Damit gehen die Galaxy Buds3 Pro in ihrer Abstimmung eher in Richtung der AirPods Pro 3 und die Galaxy Buds3 FE eher in Richtung der Sennheiser Momentum True Wireless 4. Beides hat natürlich seine eigenen Vor- und Nachteile. Wenn du etwa nach kraftvollen, bassstarken In-Ears für den Sport suchst, oder hauptsächlich tiefenbetonte Pop-Musik hörst, könnte dir das Pro-Modell besser gefallen. Wenn du hingegen auf der Suche nach genauerem Sound, auch für Gitarrenmusik, bist, haben die Buds3 FE sogar die Nase vorn.

Wir schließen den Hörtest mit Mk.gees I Want ab und finden darin ein gutes Beispiel für die Stärken beider In-Ears. Während die günstigeren Buds3 FE einen großen Teil des Lo-Fi-Tracks samt trockener Drums souveräner meistern als das Pro-Modell, glänzt Letzteres besonders zum abschließenden Höhepunkt mit raumfüllenden Tiefen.
Für Hörbücher und Podcasts eignet sich das Klangbild übrigens auch hervorragend, weil Höhen klar, aber nicht klinisch und Tiefen präsent, aber nicht brummig bei uns ankommen. Wenn du dir einen Überblick darüber verschaffen willst, wie sich die Samsung Galaxy Buds3 FE klangtechnisch mit der breiten Konkurrenz messen können, wirst du in unserer Bestenliste zum Thema fündig:
App: Alles für Samsung, vieles für Android, nichts für Apple
Was den App-Support der Samsung Galaxy Buds3 FE angeht, können wir nur unseren Eindruck von Pro- sowie Basis-Modell wiederholen. Apple-Nutzer:innen gehen leer aus, während Android-Nutzer:innen über die Samsung Wearables App Änderungen an den Buds3 FE vornehmen können. Hier ist es übrigens egal, ob du auf ein Samsung-Smartphone setzt, oder dich bei irgendeinem anderen Hersteller google-basierter Smartphones wohlfühlst, die Funktionalität bleibt – bis auf ein paar kleine Ausnahmen – gleichwertig.
In der Android-App angelangt, kann man den Sound der In-Ears in einem Neun-Band-EQ anpassen, sich durch diverse Presets klicken und etwa die ANC-Einstellungen justieren. Bei der Individualisierung der Bedienelemente legt uns Samsung dann aber ähnliche Ketten an wie Google. Das heißt, dass wir die Mediensteuerung nicht anpassen und uns lediglich in einer kleinen Übersicht über die Einstellungen ab Werk informieren können.
Immerhin: Im vorbestimmten Katalog an Befehlen ist auch die Lautstärkeregelung enthalten, das fehlt bei der Konkurrenz häufig. Dafür streichst du einfach über die seitliche Fläche des Stiels. Das ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, geht dank der glatten Oberflächen mit klaren Kanten aber gut von der Hand.
Auch in der EU: Samsungs KI-Übersetzer
Besonders spannend für Samsung-Nutzer:innen: Mit einem kompatiblen Galaxy-Smartphone werden die Buds3 FE zu Simultan-Dolmetschern, sowohl für persönliche Gespräche als auch am Telefon. Du kannst auf deinem Smartphone konfigurieren, welche Sprachen übersetzt werden sollen und für welche Situationen du eine Übersetzung wünschst.

Dann kannst du unter anderem deinem Gegenüber dein Smartphone vorzeigen, während du die Übersetzung im Ohr hörst, oder sogar am Telefon eine akustische Übersetzung für dich und deine Gesprächspartner:innen aktivieren. Damit bieten die günstigen Galaxy Buds3 FE übrigens ein Feature, auf das Nutzer:innen der Apple AirPods Pro 3 in der EU noch warten müssen.
Wie gut ist das ANC der Samsung Galaxy Buds3 Pro?
Von der aktiven Geräuschunterdrückung der Galaxy Buds3 FE sind wir positiv überrascht. Samsung scheint hier, ganz ähnlich wie Google bei den Pixel Buds 2a, für die Budget-Version weder beim Sound noch beim ANC Abstriche gemacht zu haben. Das bedeutet konkret, dass die Buds3 FE erfolgreich gegen sonoren Straßenlärm isolieren, aber auch spitze Geräusche wie Tastaturen spürbar abfedern.
Noch dazu lässt sich die aktive Geräuschunterdrückung in mehreren Stufen justieren – nicht selbstverständlich in dieser Preisklasse. Auch ein Transparenz-Modus ist an Bord und sorgt bei Bedarf für verstärkte Umgebungsgeräusche. Das funktioniert verlässlich, das Mausklicken unseres Sitznachbarn im Büro klingt jetzt plötzlich so, als würde es in unserem Kopf stattfinden. Einzig das ständige Grundrauschen, dem die meisten Hersteller nicht Herr werden können, stört im Transparenz-Modus und macht ihn eigentlich nur bei gleichzeitiger Musikwiedergabe nutzbar.

Unsere Aussage von vorhin müssen wir übrigens doch noch etwas relativieren. Samsung hat auch am ANC gespart, der adaptive Modus fehlt beim FE-Modell nämlich. Weil die App aber so viele Einstellungsmöglichkeiten für die Intensität der Geräuschunterdrückung bietet, ist das definitiv verschmerzbar.
Praxistest: Bluetooth, Akku und mehr
Jetzt sind wir in der Kategorie angekommen, in der Samsung für die Light-Version die meisten Kompromisse eingeht. Das IP-Rating „schrumpft“ von IP57 auf IP54, was immer noch sehr gut ist, Multipoint und Auracast werden nicht unterstützt und kabelloses Laden ist nicht möglich. Das ist zwar alles ärgerlich, erscheint uns aber trotzdem so, als hätte Samsung an den richtigen Enden gespart. Während ein schlechterer Sound und ANC wirklich jede:m Nutzer:in im Alltagsbetrieb auffallen würden, bleiben diese „Soft Skills“ ohnehin von vielen Käufer:innen ungenutzt.

Die Akkuleistung an sich hat sich nämlich auch nur minimal verschlechtert. Die Earbuds halten weiterhin sechs Stunden am Stück durch, das Ladecase steuert aber nur noch zusätzliche 18 statt 20 Stunden bei. Damit schlagen die Buds3 FE übrigens sogar die normalen Buds3, die wegen der halb offenen Bauweise etwas mehr Power in die Umsetzung kompetenter Geräuschunterdrückung investieren müssen.
Ansonsten wagen die Buds3 FE bluetooth-technisch und Samsung-typisch keine Höhenflüge. SBC und AAC sind als Codecs an Bord, der Samsung Scalable Codec kann im Zusammenspiel mit einem kompatiblen Endgerät zudem die Bitrate an die Stärke der Bluetooth-Verbindung adaptieren, etwa wie bei aptX Adaptive. Der Bluetooth-Standard 5.4 wird zwar unterstützt, wie oben bereits erwähnt bleiben Funktionen wie Auracast aber auf der Strecke. Obwohl die Funktion rein technisch möglich wäre, vermuten wir, dass Samsung der Budget-Version hier bewusst einen Riegel vorschiebt und auch in Zukunft nicht nachrüstet.
Design: getönte Scheiben und matte Lackierung
Designtechnisch machen es die Buds3 FE im Grunde ähnlich wie die früheren Galaxy Buds FE: Sie orientieren sich am aktuellen Pro-Modell und heben sich nur durch minimale Variation vom teureren Ursprungsmodell ab. Für die Buds3 FE bedeutet das aber auch, dass jetzt keine zusätzliche Silikonfinne mehr für Halt sorgt und die In-Ears das Stiel-Design übernehmen.

Dafür kehren die Buds3 FE dem futuristischen Design des Pro-Modells vorsichtig den Rücken, verabschieden sich von knalligen Farb-Details und setzen auf matte Farbtöne statt glänzender Oberflächen. Damit heben sich die Buds3 FE nicht nur stärker von den AirPods Pro 3 ab, sondern sie wirken auch etwas seriöser und neutraler als die Galaxy Buds3 Pro.

Das Ladecase setzt grundsätzlich weiterhin auf einen transparenten Deckel, jetzt aber mit getönten Scheiben. Ob die Buds nach mehr Privatsphäre beim Ladevorgang verlangt haben? Wahrscheinlich nicht. Ästhetisch gefällt uns die Änderung aber – im Zusammenspiel mit der optischen Abdämpfung des ursprünglichen Designs – wirklich gut.
Unser Fazit zu den Samsung Galaxy Buds3 FE
Samsung gelingt mit den Galaxy Buds3 FE, was Google mit den Pixel Buds 2a gelungen ist. Die In-Ear-Kopfhörer müssen sich in den Disziplinen Sound, ANC und App-Support kaum vor dem Pro-Modell verstecken, gehen an den richtigen Stellen Kompromisse ein und könnten durch das veränderte Design sogar noch massentauglicher werden. Wie immer bei Light-Versionen gilt: Informiere dich vor dem Kauf über die fehlenden Features (kabelloses Laden, Auracast etc.) und entscheide für dich persönlich, ob dir diese Features den Aufpreis rechtfertigen.
Wenn du auf diese zusätzlichen Funktionen verzichten kannst, bekommst du mit den Galaxy Buds3 FE aber höchst kompetente In-Ears, die über ihrer Preisklasse mitspielen können und das Basis-Modell der Buds3 sogar hinter sich lassen können. Diese bleiben aber nach wie vor Samsungs einzige halb offene In-Ears und kommen somit für dich infrage, wenn du keine Silikonstöpsel im Ohr haben möchtest.
Die Samsung Galaxy Buds3 FE findest du bei MediaMarkt:
Technische Daten | |
Bluetooth-Standard | 5.4 |
Akku-Laufzeit | 6 Std. bei eingeschaltetem ANC / Ladecase zusätzliche 18 Std. |
Schnellladefunktion | - |
Anschlüsse des Ladecase | USB-C / Wireless |
Noise Cancelling | Ja |
Audio-Codecs | AAC, SBS, SSC |
Wasser- und Staubschutz | IP54 |
Gewicht | Hörer: je 5 g / Ladecase: 41,8 g |
Preis | 149 Euro |
Doch nicht die richtigen Kopfhörer für dich? Alle In-Ears, die wir getestet haben, findest du hier: