Samsung Galaxy Buds3 im Test: Mehr als eine reine Budget-Version

- Bluetooth-Standard
- 5.4
- Akku-Laufzeit
- 5 Std. bei eingeschaltetem ANC / Ladecase zusätzliche 19 Std.
- Schnellladefunktion
- 10 Min. Laden für 1,5 Std. Wiedergabe
- Noise Cancelling
- Ja
- Audio-Codecs
- AAC, SBS, SSC, SSC-UHQ
- Preis
- 179 Euro
Wer sich an Silikonaufsätzen stört und mit Galaxy-Geräten ausgestattet ist, bekommt mit den Samsung Galaxy Buds3 wirklich smarte und zukunftsfähige Allrounder. Alle anderen bekommen in dieser Preisklasse woanders mehr geboten.
- Angenehmer Klang
- IP57-Zertifizierung
- Auracast (im Samsung-Kosmos)
- Einige Features Samsung-exklusiv
- Mäßiges ANC (der Bauweise geschuldet)
- Keine App für iOS
Wo ein Pro-Modell erscheint, wartet meist auch ein Basis-Modell. So auch bei Samsung, die mit den Samsung Galaxy Buds3 das günstigere Pendant zu den Galaxy Buds3 Pro veröffentlichen. Im Gegensatz zum direkten Vorgänger setzt der koreanische Hersteller hier auf ein Design ohne Silikonaufsätze. Die Kopfhörer stecken also nicht ganz so tief im Gehörgang. Was das für Sound, ANC und Tragekomfort bedeutet – und wo Samsung sonst so gespart hat – haben wir im Test herausgefunden.
Die Samsung Galaxy Buds3 findest du hier:
Wie klingen die Samsung Galaxy Buds3?
Eines der größten Fragezeichen der neuen Passform der Galaxy Buds3 dürfte hinter dem Sound stehen. Schließlich setzt Samsung hier nun auf ein Design, das eher an die Apple AirPods 3 erinnert. Und diese müssen sich den Apple AirPods Pro 2, jedenfalls was den Klang angeht, definitiv geschlagen geben. Damit unsere persönliche Erfahrung möglichst vergleichbar ist, hören wir uns mit den Galaxy Buds3 dieselben Tracks an, wie im Test der Galaxy Buds3 Pro.

Los geht es also mit Beabadoobees Take A Bite, das schon im ersten Moment ein ähnliches Klangbild offenbart wie beim großen „Pro“-Bruder. Basslastiger Sound mit angenehm dezenten Mitten und Höhen, definitiv gefällig und nicht anstrengend. Allerdings haben wir hier schon das Gefühl, dass die Galaxy Buds3 mit den fehlenden Silikonaufsätzen auch etwas Breite im Sound einbüßen müssen.
Die Klangbühne wirkt etwas enger und feine Nuancen im Sound verstecken sich, mehr noch als bei den Galaxy Buds3 Pro, hinter einer etwas flacheren Wiedergabe. Das wird dann noch deutlicherer, wenn wir mit Whitsand Bay von Metronomy den zweiten Song unserer Test-Playlist ansteuern und die Buds3 etwas mehr herausfordern. Wo andere In-Ears wie die Jabra Elite 10 Gen 2 hier wirklich immersiv und dynamisch klingen, fühlen wir uns mit den Galaxy Buds3 eher wie am Rand stehende Beobachter.

Was man den Galaxy Buds3 positiv zusprechen kann ist, dass sie selbst in solchen Tracks nicht ins Unangenehme abdriften. Wo andere In-Ear-Kopfhörer ohne Silikonaufsatz ihre Probleme mit intensivem Bass haben und Plosivlaute dabei schnell verzerren, bleibt der Klang der Galaxy Buds3 angenehm warm. Beizeiten vergessen wir sogar, dass wir keine „echten“ In-Ears im Ohr haben. Die Konkurrenz der Galaxy Buds3 kannst du dir übrigens in unserer Bestenliste genauer ansehen.
Bei Podcasts gefällt uns die empfundene „Beobachterrolle“ sogar ganz gut. Stimmen klingen angenehm, klar und natürlich. Für weitere Feinjustierungen des Sounds steht außerdem noch ein Equalizer in der App parat, den wir uns als Nächstes anschauen.
Samsung Wearables: Wer bekommt die App?
Wie gewohnt gehen Apple-Nutzer:innen bei der zugehörigen App für die Galaxy Buds3 leer aus. Dafür ist die Samsung Wearables-App für jedes Android-Gerät verfügbar – ungeachtet des Herstellers. In der App steht dann unter anderem ein Equalizer zur Verfügung, mit dem du den Sound an deinen persönlichen Geschmack anpassen kannst. Dabei kannst du dich entweder auf EQ-Presets verlassen, oder selbst Hand anlegen.
Unter „Angepasst“ lässt sich nämlich ein eigenes Hörprofil abspeichern. Mehrere eigene EQ-Presets, wie sie bei anderen Herstellern teils möglich sind, gibt es hier nicht. Im direkten Vergleich mit den Samsung Galaxy Buds3 Pro verzichtet Samsung – verständlicherweise – aber auch auf einige Funktionen in der App.
So fällt unter anderem der Passtest weg, mit dem du bei den Galaxy Buds3 Pro den Halt überprüfen kannst. Weil die Galaxy Buds3 keine wechselbaren Silikonaufsätze bieten, erscheint uns das aber auch einleuchtend. Außerdem fährt Samsung hier einige Gänge zurück, was ANC angeht. Ein simpler Schalter aktiviert und deaktiviert die aktive Geräuschunterdrückung. Verschiedene Intensitäten oder gar einen Transparenz-Modus gibt es hier nicht.
Deshalb wollen wir unser Fazit zum ANC auch (relativ) kurz halten. Die Bauform macht es den Galaxy Buds3 nämlich schon merklich schwerer, passiv Geräusche zu unterdrücken. Die aktive Geräuschunterdrückung fällt entsprechend moderat aus. Für wirkliche Stille sorgen die Galaxy Buds3 also keinesfalls, Geräusche werden eher abgedämpft.
Trotzdem: Für In-Ear-Kopfhörer in dieser Bauweise ist das ANC wirklich passabel. Vergleichbare Modelle, wie die JBL Live Flex 3, leisten hier nicht mehr. Die Bedienung der Earbuds erfolgt über den Stiel, der dank der glatten Kanten recht leicht zu greifen ist. Über Pinch- und Wisch-Gesten erfolgt die Bedienung recht intuitiv, wobei letztere etwas mehr Übung erfordern. In der App kannst du die Steuerung personalisieren.
Nur für Samsung: KI-Spielerei oder wirklich praktisch?
Nicht gespart hat Samsung hingegen bei der Unterstützung neuer KI-Funktionen, die wir schon bei den Samsung Galaxy Buds3 Pro ausprobieren konnten. Konkret haben wir hier den KI-Dolmetscher getestet, der sowohl persönliche Dialoge als auch Telefonate nahezu simultan übersetzt.
Über die Einstellungen in einem kompatiblen Samsung-Gerät kannst du diesen Übersetzer aktivieren und die gewünschten Sprachpakete herunterladen. Dann kannst du über die Samsung Galaxy Buds3 eine Übersetzung deines Gegenübers hören, während dieser auf deinem Smartphone mitlesen und -hören kann. Das Gerät gibt dann nämlich zwei verschiedene Tonspuren über Buds und Lautsprecher wieder.
Entscheidest du dich für die Übersetzung im Telefonat, hören du und dein Gegenüber jeweils die computergenerierte Übersetzung des Gesagten. Damit es nicht zu Missverständnissen kommt, erfolgt die Übersetzung aber ganz transparent und nachvollziehbar. Die Software hat nämlich besonders mit eingedeutschten Fremdwörtern ein Problem. Aus „In-Ear-Kopfhörer“ wird im Test „In-Bretagne-Kopfhörer“.
Ob du die Funktion im Alltag wirklich benötigst? Fraglich. Trotzdem gefällt uns, dass Samsung beim günstigeren Modell nicht darauf verzichtet. Im Test haben wir ein Samsung S23 verwendet.
Praxis: Bluetooth, Akkuleistung und mehr
Ebenfalls keine Unterschiede zwischen Basis- und Pro-Modell gibt es beim Bluetooth. Hier setzt Samsung auf Bluetooth-Standard 5.4 samt Auracast. Dieses neue Feature lässt sich allerdings nur mit Auracast-fähigen Samsung-Geräten nutzen, du bist hier also relativ eingeschränkt. Auch hochauflösende Bluetooth-Codecs bleiben Samsung-Kund:innen vorbehalten. Der Samsung Scalable Codec wird hier nämlich neben SBC und AAC unterstützt.

Bei der Akkuleistung haben die Buds3 dem Pro-Modell gegenüber leicht das Nachsehen. Fünf Stunden mit ANC werden durch das Case um weitere 19 Stunden aufgestockt. So stehen am Ende knapp 24 Stunden auf dem Zeugnis, was höchstens solide ist.
Design: Samsung-Buds für Apple-Fans?
Wenn die Samsung Galaxy Buds3 Pro sich von den Apple AirPods Pro 2 haben inspirieren lassen, dann standen für die Galaxy Buds3 die Apple AirPods 3 Modell. Auch hier gilt: Besonders in der weißen Farbversion ähneln die Samsung-Hörer den Apple-Evergreens optisch besonders stark. Die silberne Version sieht da schon mehr nach Samsung aus und lenkt die Blicke auf die kleinen, futuristischen Akzente.

Da wären zum Beispiel der transparente Deckel des Ladecases und die kleinen Farb-Akzente, die linken und rechten Buds kennzeichnen. Ansonsten heben die Galaxy Buds3 sich besonders durch die fehlenden Silikonaufsätze vom Gros der Konkurrenz ab. Diese Bauweise ist natürlich Geschmackssache, für einige aber sicherlich auch ein Kaufgrund.

Leider bieten unsere Ohren den Galaxy Buds3 deshalb aber nicht genug Halt, um wirklich als Sport-Kopfhörer herhalten zu können. Dafür wären sie dank IP57-Zertifizierung nämlich eigentlich prädestiniert. Wenn du dir nicht sicher bist, ob du bessere Halt benötigst, probiere beide Alternativen also besser einmal an.
Unser Fazit zu den Samsung Galaxy Buds3: Eine echte Alternative
Samsung verfolgt mit den Galaxy Buds3 und dem entsprechenden Pro-Modell ein Konzept, das uns noch etwas besser gefällt als beispielsweise bei den Denon PerL und den Denon PerL Pro. Anstatt zwei optisch beinahe identische Kopfhörer mit abweichenden Features zu veröffentlichen, setzt Samsung beim Basis-Modell auf eine ganz andere Bauweise.
Weil Auracast, SSC und KI-Features trotzdem an Bord sind, dürften manche Nutzer:innen hier sogar bewusst zum günstigeren Modell greifen, weil ihnen die Passform besser gefällt. Für Samsung-Fans sind die Galaxy Buds3 also eine echte Alternative zum teureren Pro-Modell. Android-Nutzer:innen allgemeinen und insbesondere Apple-Nutzer:innen bekommen in derselben Preisklasse woanders mehr geboten.
Die Samsung Galaxy Buds3 findest du bei MediaMarkt:
Technische Daten | |
Bluetooth-Standard | 5.4 |
Akku-Laufzeit | 5 Std. bei eingeschaltetem ANC / Ladecase zusätzliche 19 Std. |
Schnellladefunktion | 10 Min. Laden für 1,5 Std. Wiedergabe |
Anschlüsse des Ladecase | USB-C / Wireless |
Noise Cancelling | Ja |
Audio-Codecs | AAC, SBS, SSC, SSC-UHQ |
Wasser- und Staubschutz | IP57 |
Gewicht | Hörer: je 4,7 g / Ladecase: 46,5 g |
Preis | 179 Euro |
Doch nicht die richtigen Kopfhörer für dich? Alle In-Ears, die wir getestet haben, findest du hier: