Apple AirPods 4 ANC vs. Samsung Galaxy Buds3: Duell der „unechten“ In-Ears

In der vierten Generation stattet Apple die normalen AirPods erstmals mit ANC aus. Damit stehen die AirPods 4 ANC nun in direkter Konkurrenz zu den ANC-Hörern anderer Marken. Samsung hingegen nähert sich mit den Samsung Galaxy Buds3 designtechnisch dem Apfel-Konzern immer mehr an. Aber wo liegen die Unterschiede zwischen Samsung und Apple – und lohnen sich die In-Ears nur mit dem entsprechenden Smartphone? Wir wagen den direkten Vergleich.
Die wichtigsten Fakten:
- Der Akku der Galaxy Buds3 hält bis zu 24 Stunden mit ANC durch, die AirPods 4 ANC nur 20 Stunden
- Die Galaxy-App bietet einen 9-Band-EQ, Apple bietet kaum Sound-Personalisierung (nur sehr versteckt)
- Die AirPods 4 ANC sind nach IP54 geschützt, die Galaxy Buds3 nach IP57
- Die Samsung-In-Ears setzen auf Bluetooth 5.4, die AirPods auf 5.3
- In puncto Codecs bietet Apple SBC und AAC, Samsung zusätzlich noch SSC
- Die Galaxy Buds 3 sind 20 Euro günstiger, dafür ist das ANC der AirPods 4 ANC besser
Bevor wir uns dem ausführlichen Vergleich widmen, stellen wir dir die beiden Kontrahenten hier noch mal ausführlich vor:
Apple AirPods 4 ANC
Endlich AirPods mit ANC
Preis (UVP): 199 Euro | Bluetooth-Codecs: SBC, AAC | Bluetooth-Standard: 5.3 | Akku-Laufzeit: 20 Stunden (mit ANC und Ladecase) | Schnellladefunktion: 5 Minuten laden für 1 Stunde Wiedergabe | Anschlüsse: USB-C, kabellos
- Ansprechender Klang
- Gutes ANC (relativ zur Bauweise)
- Gute Kompatibilität mit Apple-Geräten
- Kompakter als die Vorgänger
- Schwacher Akku
- Einige Features fehlen mit Android-Geräten
Lange mussten Apple-Fans auf der Suche nach In-Ears mit Noise Cancelling auf die AirPods Pro 2 vertrauen. Der Nachteil? Das Pro-Modell setzt auf Silikonaufsätze, die manchen Nutzer:innen einfach nicht gefallen wollen, weil sie ein unangenehmes Druckgefühl auslösen können. Dieses Problem haben die AirPods der Hauptreihe nicht, weil sie quasi halboffen im Ohr sitzen. Weil das wiederum die aktive Geräuschunterdrückung erschwert, setzte Apple bis zu den AirPods 3 nicht auf ANC-Technologie. Bei den AirPods 4 ist das anders. Hier gibt es erstmals ein Modell mit und eines ohne ANC.
Unser Fazit zum ANC-Modell? Auch wenn die Geräuschunterdrückung nicht an richtig gute In-Ears herankommt, überflügelt sie doch die Konkurrenz der halboffenen In-Ears. Noch dazu klingen die AirPods 4 ANC gut und bieten zahlreiche Features – wenn du im Apple-Kosmos unterwegs bist.
Die AirPods 4 ANC bekommst du bei MediaMarkt:
Erfahre mehr in unserem ausführlichen Test zu den Apple AirPods 4 ANC.
Samsung Galaxy Buds3
Futuristisch und smart – im Galaxy-Kosmos
Preis (UVP): 179 Euro | Bluetooth-Codecs: SBC, AAC, SSC | Bluetooth-Standard: 5.4 | Akku-Laufzeit: 25 Stunden (mit ANC und Ladecase) | Schnellladefunktion: 10 Minuten laden für 1,5 Stunden Wiedergabe | Anschlüsse: USB-C, kabellos
- Angenehmer Klang
- IP57-Zertifizierung
- Auracast (im Samsung-Kosmos)
- Einige Features Samsung-exklusiv
- Mäßiges ANC (der Bauweise geschuldet)
- Keine App für iOS
Das Gegenstück zu Apple AirPods 4 ANC findet sich in Samsungs Galaxy Buds3. Die In-Ears setzen ebenfalls auf die halboffene Bauweise, bieten ANC und wollen besonders mit Android- oder Samsung-Geräten überzeugen. Welche Features mit welchem Gerät verfügbar sind, kannst du in unserem Test nachlesen. Neben den Galaxy Buds3 gibt es auch noch eine Pro-Variante, die wir aufgrund des Silikonaufsatzes eher mit den AirPods Pro 2 vergleichen würden.
Im Test konnten die Galaxy Buds3 besonders durch die intuitive Bedienung und den angenehm warmen Klang überzeugen, wobei auch das futuristische Design positiv auffiel. Die aktive Geräuschunterdrückung hat besonders im Vergleich mit den Buds3 Pro keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, schwächt Umgebungsgeräusche aber jedenfalls merklich ab.
Hier bekommst du die Samsung Galaxy Buds3:
Lies hierzu auch unseren ausführlichen Test zum Samsung Galaxy Buds3.
Der direkte Vergleich: Apple AirPods 4 ANC vs. Samsung Galaxy Buds3
Äußerlich sahen sich AirPods und Galaxy Buds vermutlich noch nie so ähnlich wie in dieser Generation. Weil auch die Preise der beiden Modelle extrem nah beieinander liegen, liegt ein Vergleich der beliebten Marken nahe. Wir könnten es uns hier natürlich leicht machen, und dich einfach auf die Kopfhörer verweisen, die der Marke deines Smartphones entsprechen.
Vielleicht willst du aber auch gerade wissen, auf welche Features du mit dem „falschen“ Endgerät verzichten musst. Schließlich greifen auch Android-Nutzer:innen – allein aus Gewohnheit – immer wieder gern zu Apples ikonischen Earbuds. Starten wir also mit dem Vergleich!
Klangcheck – Apple oder Samsung
Das Wichtigste vorab: Sowohl Apple AirPods 4 ANC als auch Samsung Galaxy Buds3 klingen wirklich gut. Auch ohne Silikonaufsatz, der den Gehörgang zusätzlich versiegelt und in der Regel einen etwas dynamischeren Sound erlaubt, machen beide In-Ears einen richtig guten Eindruck. Dabei fallen beide Modelle mit einem kräftigen Bass auf, der sich leicht in den Vordergrund drängt.
Während beide In-Ears ihre Probleme mit lauterer Gitarrenmusik und dichten Rock-Produktionen haben, gefällt uns die Klangbühne der AirPods 4 ANC noch besser als die der Samsung Galaxy Buds3. Der Klang ist etwas weiter und Instrumente treten anspruchsvoller gestaffelt aufs Parkett. Mit den Galaxy Buds3 fühlen wir uns eher wie Beobachter, der Sound fällt also weniger immersiv aus.
Im Großen und Ganzen ist der Unterschied in der Soundwiedergabe hier so marginal, dass die Zwischennoten sehr nah beieinanderliegen. Allerdings solltest du, falls du den Sound gern personalisieren möchtest, genau hinsehen. Die Samsung Galaxy Buds3 kannst du via Equalizer über ein Android-Gerät justieren, den Sound der AirPods 4 ANC kannst du nur mit einem iOS-Gerät korrigieren. Außerdem ist der Weg zum versteckten Equalizer ziemlich kompliziert – wir zeigen ihn dir im Test der AirPods 4 ANC.
Unsere Sound-Noten:
Apple AirPods 4 ANC: 8,7
Samsung Galaxy Buds3: 8,6
Praxistest: Ist dir ANC oder Akkuleistung wichtiger?
Weiter als beim Sound geht die Leistung der beiden In-Ear Kopfhörer im Praxistest auseinander. Was Praxis bei uns bedeutet? Hier bewerten wir im Grunde all die Faktoren, die im Alltag stark ins Gewicht fallen, und mehr oder weniger zu den Komfort-Features moderner Kopfhörer zählen. Konkret wollen wir hier über ANC und Akkuleistung sprechen.
Beim ANC hat Apple mit den AirPods 4 ANC nämlich wirklich einen Sprung hingelegt. Die AirPods 4 ANC übertreffen die bisherige Konkurrenz im Sektor der In-Ears ohne Silikonaufsatz deutlich und bieten wirklich gutes Noise Cancelling – auch mit einem Android-Smartphone. ANC kann hier nämlich auch über Gesten am Kopfhörer selbst aktiviert und deaktiviert werden. Aber dazu weiter unten – wenn es exklusiv um ANC geht – mehr.
Die Galaxy Buds3 bieten ebenfalls solides ANC, kommen aber nicht an Apples Entwurf heran. Bei den AirPods 4 ANC soll der H2-Chip größtenteils dafür verantwortlich zeichnen, dass die offenere Bauweise durch eine höhere Rechenleistung kompensiert wird. Ob das ein Grund für die relativ schwache Akkuleistung von nur vier Stunden bei aktivierter Geräuschunterdrückung ist, können wir nur spekulieren.
Fest steht allerdings, dass die AirPods 4 ANC schneller den Geist aufgeben als die Galaxy Buds3. Diese halten nämlich fünf Stunden mit ANC durch und kommen mit Case auf 24 Stunden. Die AirPods schaffen hier gerade einmal 20. Insgesamt genügt das – auch weil die Wasserschutz-Klasse der Galaxy Buds3 mit IP57 über der IP54 der AirPods liegt – für einen knappen Rundensieg. Wem es vor allem auf das ANC bei den halboffenen In-Ears ankommt, ist aber – ungeachtet des Betriebssystem – bei den AirPods 4 ANC besser aufgehoben.
Unsere Praxis-Noten:
Apple AirPods 4 ANC: 8,8
Samsung Galaxy Buds3: 8,9
Kopfnicken und Dolmetschen – Ist das die Zukunft?
Wenn es um die Bedienung der beiden In-Ears geht, haben beide Modelle ihre ganz eigenen Asse im Ärmel. Über die Touch- und Pinch-Steuerung wollen wir dabei gar nicht zu viele Worte verlieren, diese funktioniert nämlich in beiden Fällen einwandfrei. Erwähnenswerter ist da schon die Steuerung der AirPods 4 ANC über Kopf-Gesten.
Du kannst hier über Nicken und Kopfschütteln etwa Anrufe ablehnen oder Siri steuern. Damit hat Apple einen intuitiven Weg gefunden, um die grundlegenden Befehle auch bei freier Hand zu ermöglichen. Wenn du beim Musikhören etwas zu vehement mitnickst, kann es dabei aber schon mal passieren, dass du versehentlich einen Anruf annimmst. Diese Gestensteuerung ist mit einem Android-Smartphone nicht möglich.
Samsung hat die Galaxy Buds3 dafür im Zusammenspiel mit einem Galaxy-Gerät mit wirklich smarten Features ausgestattet. So kannst du die In-Ears als Simultanübersetzer für Telefonate oder persönliche Gespräche verwenden. Dabei übernimmt entweder eine Computerstimme die Übersetzung, oder du kannst parallel auf dem Smartphone nachlesen, was gesagt wurde. Das funktioniert übrigens in beide Richtungen, dein:e Gesprächspartner:in profitiert also auch davon.
Im Großen und Ganzen bietet die Bedienung beider Kopfhörer innovative Ansätze, plattformtechnisch sind sie aber leider auf einer Einbahnstraße unterwegs. Hier gilt: Wenn dich die jeweiligen Optionen zur Bedienung ansprechen, musst du auch das entsprechende Endgerät besitzen. Ansonsten wirst du mit beiden Modellen bei der Bedienung keine Probleme haben – ein verdientes Unentschieden.
Unsere Bedienungs-Noten:
Apple AirPods 4 ANC: 8,7
Samsung Galaxy Buds3: 8,7
Bluetooth: Welche Codecs haben die beiden Kopfhörer ab Bord?
Hier legen wir mit dem Bluetooth-Standard los. Während die Samsung Galaxy Buds3 hier auf 5.4 setzen, steht bei den AirPods 4 ANC 5.3 auf dem Programm. In der Praxis dürftest du hier keine Unterschiede merken. Außerdem sind beide Standards theoretisch für Auracast geeignet. Zum jetzigen Zeitpunkt unterstützen aber nur die Galaxy Buds3 Auracast – im Galaxy-Kosmos.
Auch bei den Bluetooth-Codecs geht es Samsung-exklusiv weiter. Neben den Codecs AAC und SBC bieten die Galaxy Buds3 nämlich noch Samsungs Scalable Codec, der immerhin mit Samsung-Endgeräten eine höhere Auflösung ermöglicht. Mit einem entsprechenden Device bist du also mit den Samsung Galaxy Buds3 auf der sicheren Seite.
Unsere Bluetooth-Noten:
Apple AirPods 4 ANC: 9
Samsung Galaxy Buds3: 9,1
Apple AirPods 4 ANC vs. Samsung Galaxy Buds3: Mehr ANC, besseres ANC
Wir haben es oben schon angedeutet und wiederholen es gern noch einmal. Die Apple AirPods 4 ANC beherrschen deutlich stärkeres ANC als die Samsung Galaxy Buds3. Hier reicht die Geräuschunterdrückung sogar an das ein oder andere „echte“ In-Ear-Modell heran. Die Samsung Galaxy Buds3 isolieren deutlich weniger effizient und lassen auch Komfort-Features vermissen, die wir von ANC-Kopfhörern eigentlich gewohnt sind.
So fehlt hier ein Transparenz-Modus, der Umgebungsgeräusche verstärkt zu dir durchlässt oder eine Konversationserkennung, die das ANC in einer Gesprächssituation abschwächt. Die AirPods 4 ANC bieten beides neben der deutlich performanteren Geräuschunterdrückung und empfehlen sich dadurch sogar für Android-Nutzer:innen als halboffene In-Ears mit Noise Cancelling, wenn letztere Funktion eben für dich im Vordergrund steht.
Unsere Noten für Noise Cancelling:
Apple AirPods 4 ANC: 7,9
Samsung Galaxy Buds3: 7
Design im Vergleich: Voneinander abgeguckt?
Wenn man die Samsung Galaxy Buds3 in weiß in der Hand hält, könnte man sie glatt für ein Apple-Produkt halten. Die klaren Kontraste und das schicke Case wirken definitiv so, als hätte Samsung sich hier von der Konkurrenz inspirieren lassen. Der transparente Deckel und die neonfarbenen Akzente heben die Buds3 dann aber doch etwas von der Masse ab und verleihen den In-Ears einen futuristischen Touch.
Apple hingegen bleibt sich mit den AirPods 4 ANC treu, schraubt die Maße aber deutlich nach unten. Das Case ist extrem kompakt und handlich und auch gewichtstechnisch unterbietet Apple Samsung deutlich. Weil das nicht auf Kosten des Tragekomforts oder der Haptik geht, geht der Rundensieg hier an Apple.
Unsere Noten für Design:
Apple AirPods 4 ANC: 9,2
Samsung Galaxy Buds3: 8,9
Unser Fazit: Apple AirPods 4 ANC versus Samsung Galaxy Buds3
Der Blick auf die Gesamtnoten der beiden Kopfhörer verrät schon: Es ist eine knappe Kiste. Letztendlich hievt aber besonders die ANC-Performance und das Design die AirPods 4 ANC vor die Buds3. Sehr gute Noten gibt es trotzdem für beide Modelle – einmal eine 8,7 und einmal eine 8,6.
Wenn dir ANC bei halboffener Bauweise besonders wichtig ist, kannst du das restliche Fazit eigentlich auch schon überspringen. Hier bieten die AirPods 4 ANC aktuell die beste Leistung auf dem In-Ear-Markt, und das auch gepaart mit einem Gerät von der Konkurrenz. Mit einem Apple-Gerät gibt es als i-Tüpfelchen dann noch die Kopfgesten-Steuerung, 3D-Audio und diverse andere Features obendrauf.
Die Galaxy Buds3 hingegen haben die Nase vorn, wenn die Akkuleistung nicht zu kurz ausfallen soll und du im Samsung-Ökosystem investiert bist. Hier bieten die Buds3 mit Auracast und ausführlicher KI-Einbindung zahlreiche Funktionen, die für In-Ears in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich sind. Android-Nutzer:innen bleiben diese Funktionen verwehrt, dafür können sie über die Galaxy-App auch Einstellungen am Equalizer vornehmen.
Diesen bieten die AirPods nur mit einem Apple-Gerät – und nur über Umwege. Wenn personalisierbarer Sound ganz oben auf deiner Wunschliste steht, empfehlen wir dir also eher den Griff zu den Galaxy Buds3.
Zu guter Letzt noch ein paar Worte zum Preis. Dieser fließt nicht in unsere Endnote mit ein, spielt bei der Kaufentscheidung aber natürlich eine Rolle. Die Galaxy Buds3 sind nach der UVP schon 20 Euro günstiger als die AirPods 4 ANC, mit aktuellen Angeboten steigt die Differenz aber gut und gern auf knapp 35 Euro an. Damit liegen die Buds3 preislich schon näher an den AirPods 4 ohne ANC – und besser als diese sind die allemal.
Hier gibt es die Apple AirPods 4 ANC zu kaufen:
Und den Samsung Galaxy Buds3 gibt’s bei MediaMarkt:
Dir gefallen beide In-Ears nicht, oder du willst dich noch über die Alternativen informieren? Hier findest du unsere Bestenliste mit allen In-Ear-Kopfhörern, die wir bisher getestet haben: