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Bang & Olufsen Beoplay Eleven im Test: Können In-Ears besser klingen?

Mit einem Preisschild von 499 Euro sind die Bang & Olufsen Beoplay Eleven wohl die teuersten In-Ears mit Noise Cancelling, die wir bisher getestet haben. Aber sind es auch die besten?
Bang & Olufsen Beoplay Eleven – HIFI.DE Test
Akku-Laufzeit
6 Std. (mit ANC) / 14 Std. zusätzlich mit Ladecase
Schnellladefunktion
20 Minuten Laden für 1,75 Stunden Wiedergabe
Noise Cancelling
Ja
Preis
499 Euro
In Kürze
Die Bang & Olufsen Eleven spielen in puncto Sound und Design auf allerhöchstem Niveau. Allein deswegen dürften die In-Ears bei der audiophilen Zielgruppe ganz hoch im Kurs stehen. ANC, Akkuleistung und Personalisierbarkeit in der App stehen hier weniger im Fokus und sind eher Mittelmaß.
Vorteile
  • Exzellenter Klang
  • Edles Design mit Aluminium-Case
  • IP57-Zertifizierung
  • Intuitiver EQ
Nachteile
  • Mäßiger Akku
  • Spezielle Passform
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Der Markt der In-Ear Kopfhörer ist ein Markt der Extreme. Auf der einen Seite buhlen Marken wie Nothing, Soundcore, aber auch Samsung und Sony um die Gunst der Sparfüchse und bieten sogar im zweistelligen Bereich immer mehr Features. Am anderen Ende des Spektrums toben sich Marken wie Bowers & Wilkins und Bang & Olufsen aus. Jüngst haben wir uns hier von den Bowers & Wilkins PI8 klangtechnisch bereitwillig aus den Socken hauen lassen. Die Bang & Olufsen Beoplay Eleven haben mindestens dasselbe vor, müssen sich aber auch an ihren exzellenten Vorgängern, den Beoplay EX, messen lassen. Wir haben die edlen In-Ears ausgepackt und für dich getestet.

Die Bang & Olufsen Beoplay Eleven gibt es hier:

Klang – Das klingt nach mehr als nur In-Ear

Die Bang & Olufsen Beoplay Eleven kosten so viel wie Over-Ear-Kopfhörer – und zwar wie richtig gute Over-Ear-Kopfhörer. Für 499 Euro bekommst du schließlich auch Sonos‘ neuen Ace, zweimal den Sony WH-1000XM5 oder dreimal den Bowers & Wilkins Px7 S2. Aber genug darüber geredet, was du sonst noch mit dem Geld anstellen könntest, auf geht es zu den Bang & Olufsen Beoplay Eleven.

Und die lassen uns, sobald die Wiedergabe startet, recht schnell vergessen, dass wir „nur“ In-Ear-Kopfhörer im Ohr stecken haben. Wir hören Falling von Haim und sind ab der ersten Sekunde begeistert davon, wie voll und warm die In-Ears klingen. Wir fühlen uns regelrecht umgeben vom harmonischen Zusammenspiel der drei Schwestern aus Los Angeles und spüren den Bass bis in die Fingerkuppen.

Bang & Olufsen Beoplay Eleven – Case in der Hand
Die Bang & Olufsen Beoplay Eleven schmeicheln nicht nur der Hand, sondern auch den Ohren.

Dabei finden auch die Gitarren immer wieder ihren Weg in den Vordergrund und klingen extrem klar, kräftig und dreidimensional. Die Breite der Bühne und die Authentizität des Klangs hatte uns schon bei den Bang & Olufsen Beoplay EX begeistert, die Beoplay Eleven halten damit mindestens Schritt, legen in puncto Klarheit aber sogar noch ein kleines Schippchen drauf.

Das macht dann etwa bei Christine and the Queens Full of life besonders Spaß, wenn die kräftige Gesangsstimme auf einen noch kräftigeren Bass trifft. Wer das Ganze nacherleben möchte, bei etwa einer Minute und 30 Sekunden haben die Beoplay Eleven uns vollends in der Tasche.

Bang & Olufsen Beoplay Eleven – Einzelner Bud
So sehen die Buds selbst im Detail aus. Die Beoplay Eleven bringen für ihr kleines Format beachtlich großformatigen Sound mit.

Man hätte es fast ahnen können, aber mit einem derartigen Druck im Bass und verzerrungsfreien Drums macht auch Hip-Hop äußerst viel Freude. In unserem Test dürfen BROCKHAMPTON mit MICHIGAN ran und überzeugen mit glasklaren Vocals und vehementem Wumms. Den Abschluss dieser Tour de Force macht das französiche Duo Justice mit Neverender und ekstatischem French House.

Der klingt mit den Beoplay Eleven so mitreißend und voluminös, wie es selbst viele Over-Ears nicht hinbekommen. Negative Anmerkungen nehmen wir aus dem Klangtest nicht mit. Bei gesprochenen Inhalten beweisen die Beoplay Eleven nämlich auch genug Selbstbeherrschung, um uns keine dröhnenden Stimmen um die Ohren zu pfeffern. Stimmen klingen deutlich und natürlich. Und wer hier trotzdem noch etwas nachhelfen möchte, kommt in der App auf seine Kosten.

Du willst dir direkt einen Überblick über alle In-Ear-Kopfhörer mit Noise Cancelling verschaffen, die wir bisher getestet haben? In unserer Bestenliste wirst du fündig:

App: Intuitiver EQ, übersichtlich personalisierbar

Hier findet sich nämlich der bewährte „Beosonic“-Equalizer, der dich Anpassungen am Sound an einem kreisförmigen Regler vornehmen lässt. Zugriff auf einzelne Frequenzbereiche hast du so zwar nicht, dafür übernimmt die Software direkt eine möglichst harmonische Feinjustage des Klangs. Neben konkreten Hinweisen auf die Intensität von Höhen und Tiefen verrät dir der EQ-Kreis auch gleich, wie sich das Klangbild mit den entsprechenden Einstellungen verändert.

„Hell“, „Energiegeladen“, „Warm“ und „Entspannt“ beschreibt dabei auch ganz akkurat, wie die jeweiligen Optionen in der Praxis wirken. Im Test hatten wir wirklich Spaß daran, beim Musikhören am Regler herumzuspielen, bis wir die ideale Einstellung für das aktuelle Genre gefunden hatten. Diese Einstellung lässt sich dann auch als Preset abspeichern, das du jederzeit flexibel anwählen kannst. Einige Presets sind auch schon vorinstalliert, um dich etwa für die Podcast-Wiedergabe zu wappnen.

Sonst kannst du über die App noch das ANC regeln, bestimmen, wie sich das ANC bei einem Anruf verhalten soll und über Multipoint und den automatischen Standby verfügen. Natürlich finden auch Software-Updates hier Platz und lassen sich bequem über das Startmenü installieren. Und falls dir die Farbe nicht gefällt, für die du dich bei deinen Beoplay Eleven entschieden hast, kannst du in der App sogar die (digitale) Farbe deiner Kopfhörer ändern. Das grenzt zwar schon etwas an Selbstbetrug, ist aber trotzdem amüsant.

B&O Beoplay Eleven: Ein leichtes Downgrade in der Akkuleistung

Beim Akku müssen die Beoplay Eleven sich leider sogar ihren direkten Vorgängern geschlagen geben. Die Beoplay EX schaffen hier sechs Stunden mit ANC und 21 Stunden, wenn du die Ladungen im Case mitzählst, die Beoplay Eleven nur sechs bzw. 20 Stunden. Weil schon die Beoplay EX hier höchstens Mittelmaß waren, können wir auch die Beoplay Eleven nicht wirklich als Dauerläufer bezeichnen. Hier rangieren die Beoplay Eleven eher auf einem Niveau mit den ähnlich gut klingenden B&W PI8. Die Prioritäten sind also klar gewählt.

Bang & Olufsen Beoplay Eleven – Case
Neben dem USB-C-Anschluss steht dir mit den Beoplay Eleven auch das kabellose Laden zur Verfügung.

Eine Schnellladefunktion ist ebenfalls an Bord, im direkten Vergleich zum Gros der Konkurrenz lädt diese aber nur mäßig schnell. Innerhalb von 20 Minuten ist der Tank für 1,75 Stunden Wiedergabe gefüllt. Wenn es mal richtig schnell gehen muss, musst du dich also damit abfinden, dass die Beoplay Eleven nicht ganz so lang durchhalten. Kabelloses Laden ist übrigens ebenso möglich, wie das Laden über USB-C.

Was den Bluetooth-Support angeht, sind die Beoplay Eleven mit Bluetooth 5.2 ausgestattet, verstehen die Bluetooth-Codecs SBC, AAC und aptX Adaptive und beherrschen auch Multipoint. Letzteres lässt sich über die App einrichten und verwenden. Das funktioniert im Test problemlos.

Touch-Felder und Geräuschunterdrückung

Den intuitiven und einfach designten EQ haben wir noch gelobt, bei der Bedienung fällt uns die App aber etwas zu minimalistisch aus. Die Touch-Bedienung funktioniert einwandfrei und geht nach einer kurzen Eingewöhnung auch gut von der Hand. Als Touch-Fläche dienen die großen Aluminium-Flächen an den Buds. Frei belegen kannst du sie aber leider nicht. Wenn du etwas mehr Freiheit bei der Bedienung suchst, wirst du auf diesem Niveau eher bei Sennheiser glücklich.

Bang & Olufsen Beoplay Eleven – Bedienung im Ohr
Die Touch-Fläche ist empfindlich, funktioniert im Test aber gut. Eigene Einstellungen an der Bedienung lassen sich nicht vornehmen.

Die Sennheiser Momentum True Wireless 4 bieten nämlich vermutlich den besten Kompromiss aus Sound und Bedienung, den wir bisher getestet haben. Falls das für dich relevant ist: Die Beoplay Eleven lassen sich auch einzeln benutzen, während der zweite Bud im Ladecase ruht.

Toller Transparenz-Modus, ordentliches ANC

Ohne ANC kommen heutzutage kaum noch In-Ear-Kopfhörer aus. Erst recht, wenn die Kopfhörer nicht nur in den eigenen vier Wänden für audiophile Sternstunden sorgen, sondern auch im Zug, im Büro oder beim Spaziergang zum Einsatz kommen sollen, ist die aktive Geräuschunterdrückung gefragt. Und die ist bei den Beoplay Eleven vorhanden, qualitativ aber nur in Ordnung. Einen großen Schritt nach vorn im Vergleich zum Vorgänger-Modell nehmen wir nicht wahr.

Damit geraten die Beoplay Eleven im direkten Vergleich mit AirPods Pro 2 und Co. immer noch ins Hintertreffen, haben das beliebte Feature aber jedenfalls an Bord. Besser gefällt uns im Test der Transparenz-Modus, der Umweltgeräusche verstärkt an dich weitergeben soll. Im Gegensatz zu großen Teilen der Konkurrenz klingt dieser nämlich überhaupt nicht unangenehm künstlich oder sorgt gar für Desorientierung.

Bang & Olufsen Beoplay Eleven – Im Ohr
Das ANC der Beoplay Eleven ist nicht auf Sony- oder Apple-Niveau. Besonders der Transparenz-Modus gefällt uns aber richtig gut.

Ganz im Gegenteil: Selbst die räumliche Verortung der Umgebungsgeräusche gelingt mit dem Transparenz-Modus der Beoplay Eleven formidabel. Das bemerken wir im Test etwa, als uns eine Fußgängerin verfolgt, die ihr Fahrrad schiebt. Das typische Klicken eines rollenden Fahrrads hören wir ganz klar links hinter uns und ein Blick verrät, dass das Ganze auch der Wahrheit entspricht. Zum Test schmeißen wir schnell die aktive Geräuschunterdrückung an und siehe da: Das Klicken verschwindet. Fans eines natürlichen Transparenz-Modus kommen hier also definitiv auf ihre Kosten.

Übrigens: Die Windschutz-Funktion, die sich ebenfalls in der App aktivieren lässt, schützt nicht nur dich beim Musikhören vor externem Windrauschen, sondern macht dich auch deutlich verständlicher bei Telefonaten mit den Beoplay Eleven. Wir nehmen hier im Test jedenfalls einen klaren Unterschied wahr.

Design: Alles beim Alten

Das Design der Beoplay EX hat Bang & Olufsen bei den Eleven größtenteils beibehalten. Das begrüßen wir zwar eigentlich, weil Besitzer:innen des Vorgänger-Modells so unbeirrt zum Nachfolger greifen können, die Passform ist aber trotzdem gewöhnungsbedürftig. Das liegt daran, dass der Silikonaufsatz, den du dir direkt in den Gehörgang schiebst, an einem relativ großen Bud befestigt ist.

Bang & Olufsen Beoplay Eleven – Design
Das Aluminium-Case setzt ein Statement: Die Beoplay Eleven wollen auch optisch Eindruck schinden.

Der Halt kommt so nur teilweise von den Silikonaufsätzen, teilweise aber auch davon, dass der Bud in deiner Ohrmuschel liegt. Kleine Ohren könnten damit Probleme haben oder auf Dauer ein leichtes Druckgefühl wahrnehmen. Wenn du auf der sicheren Seite sein willst, probiere die Beoplay Eleven vor dem Kauf also an.

Beibehalten hat Bang & Olufsen bei den Beoplay Eleven auch das wasserfeste Design. Die In-Ears selbst sind nach IP57 gegen Wasser und Schmutz geschützt, was für Kopfhörer dieser Preisklasse beachtlich ist. Theoretisch sind die Beoplay Eleven damit sogar gegen zeitweises Untertauchen geschützt und eignen sich als Sport-Kopfhörer. Ob du mit knapp 500 Euro im Ohr joggen gehen willst, ist natürlich eine ganz andere Frage.

Bang & Olufsen Beoplay Eleven – Case im Detail
Viel hochwertiger wird es im Feld der In-Ear Kopfhörer mit Noise Cancelling nicht. Hier siehst du das Case der Beoplay Eleven in der Nahaufnahme.

Ansonsten überzeugen die Beoplay Eleven mit rundum hochwertigem Design und einem Ladecase aus Aluminium. Das ist nicht nur ein kühler Handschmeichler, sondern zieht sicherlich auch Blicke auf sich. Hier legt Bang & Olufsen merkbar Wert darauf, dass das Produkt bis ins letzte Detail höchsten Ansprüchen genügt.

Fazit zu den Bang & Olufsen Beoplay Eleven

Die Bang & Olufsen Beoplay Eleven sind herausragende In-Ear-Kopfhörer, besonders was den Sound angeht – da besteht kein Zweifel. Schwieriger zu beantworten ist die Frage danach, ob sich der happige Preis für die Beoplay Eleven lohnt. Der Preis von 499 Euro setzt selbst für hochwertige In-Ears einen neuen Maßstab und überbietet die Beoplay EX und PI8 um satte 100 Euro.

Weil etwa die Beoplay EX zum Start der Beoplay Eleven schon für knapp 200 Euro weniger zu haben sind, fast genauso gut klingen und sogar einen stärkeren Akku bieten, gibt das Preis-Leistungs-Verhältnis hier eindeutig dem direkten Vorgänger recht. Wenn ANC und Personalisierbarkeit bei dir ganz oben auf der Wunschliste stehen, bist du ohnehin bei großen Teilen der höherpreisigen Konkurrenz besser bedient.

Trotzdem – und das bleibt auch uns als letzter Eindruck aus dem Test erhalten – handelt es sich bei den Beoplay Eleven um ein bemerkenswert hochwertiges Stück Technik, das allein schon wegen des Aluminium-Cases ein Statement setzt.

HIFI.DE Testsiegel In-Ear-Kopfhoerer Bang&Olufsen Beoplay Eleven 9.0

Hier kannst du die Beoplay Eleven in zwei Farbversionen kaufen:

Technische Daten
Bluetooth-Standard 5.2
Akku-Laufzeit 6 Std. (mit ANC) / 14 Std. zusätzlich mit Ladecase
Schnellladefunktion 20 Minuten Laden für 1,75 Stunden Wiedergabe
Noise Cancelling Ja
Codecs SBC, AAC, aptX Adaptive
Wassergeschützt IP57
Anschlüsse des Ladecase USB-C, kabelloses Laden
Gewicht 6 Gramm (je Earbud) / 53 Gramm (Ladecase)
Maße 22,5 x 34,8 x 22,7 mm (BxHxT)
Preis 499 Euro

Hier findest du weitere In-Ear-Kopfhörer, die in unserem Testlabor von unseren Expert:innen getestet wurden:

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