AKG N5 Hybrid im Test: Dieser Geheimtipp kann nicht nur Bluetooth!

- Akku-Laufzeit
- 6 Std. (mit ANC) / 26 Std. zusätzlich mit Ladecase
- Schnellladefunktion
- 15 Minuten Laden für 4 Stunden Wiedergabe
- Noise Cancelling
- Ja
- Preis
- 279,99 Euro
Die AKG N5 Hybrid setzen sich mit ihrem USB-C-Dongle vom Gros der In-Ear Kopfhörer ab und liefern so unabhängig vom Bluetooth-Codec hochauflösenden Sound. App-Erfahrung und Design erinnern – wohl dank der Harman-Zugehörigkeit – an die aktuellen Kopfhörer von JBL. Das erleichtert den Einstieg ungemein.
- Viele EInstellungsmöglichkeiten
- Spaßiger Klang mit sattem Bass
- USB-C-Dongle für 2,4Ghz-Verbindung
- ANC nicht auf Top-Niveau
- Recht teuer
Wenn man sich auf der Suche nach den nächsten ANC-Allroundern für den Alltag so durch die beliebtesten In-Ear-Marken probiert, könnte man AKG fast übersehen. Das österreichische Unternehmen, mittlerweile Teil von Harman, macht weder medial noch in den gängigen Handelshäusern wirklich offensiv auf ihre neuen In-Ear Kopfhörer, die AKG N5 Hybrid, aufmerksam. Dabei sehen diese wirklich vielversprechend aus – und bieten mit 2,4Ghz-Audio ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Ob die AKG N5 Hybrid sich auch im Praxistest als echter Geheimtipp behaupten können? Hier erfährst du’s.
Aktuell kannst du die AKG N5 Hybrid hier bestellen:
AKG N5 Hybrid – Was bedeutet der Namenszusatz?
Hybrid steckt im Namen, aber was steckt dahinter? Schwimmen können die AKG N5 Hybrid schon mal nicht – ehe hier noch jemand auf dumme Ideen kommt! Wer nach Amphibien-Kopfhörern sucht, sollte sich lieber bei Shokz‘ OpenSwim und ähnlichen Modellen umschauen. Die N5 Hybrid bieten zwar die sehr gute IP54-Schutzklasse, das „Hybrid“ hat mit Land- und Tauchgängen aber nichts zu tun.

Viel mehr geht es hier um die Übertragungsweise, über die deine Earbuds mit dem versorgt werden, was du dann wiederum zu hören bekommst. Für gewöhnlich setzen TWS-Kopfhörer hier nur auf Bluetooth, wobei die mögliche Qualität der Übertragung auch vom unterstützten Bluetooth-Codec abhängt. Die AKG N5 Hybrid verstehen Bluetooth 5.3 ebenfalls und unterstützen mit LDAC auch einen höher auflösenden Codec – haben aber noch ein Ass im Ärmel.
Den AKG N5 Hybrid liegt nämlich noch ein kleiner USB-C-Dongle bei, den du einfach an dein Endgerät anschließen kannst, ganz egal, ob es Bluetooth unterstützt oder nicht. Dieser Dongle verbindet sich dann über die Funkfrequenz von 2,4Ghz mit deinen Earbuds – am Endgerät musst du hier gar keine Einstellungen mehr vornehmen. Dank beigelegtem USB-C zu USB-A-Adapter bist du bei der Wahl des Gerätes noch flexibler. Eine ausführliche Gegenüberstellung von WLAN vs. Bluetooth im Musik-Streaming kannst du in unserem Ratgeber nachlesen.
Du willst sehen, wie sich die AKG N5 Hybrid im direkten Vergleich mit der In-Ear Konkurrenz schlagen? In unserer Bestenliste wirst du fündig:
Um uns hier im Test etwas kürzer zu fassen, gehen wir einmal die unmittelbaren Vorteile, die damit einhergehen, durch. An erster Stelle steht die mögliche Qualität der gestreamten Musik, die per 2,4Ghz deutlich höher ist. Durch die üblichen Bluetooth-Codecs SBC und AAC werden die Dateien stark komprimiert, höherauflösende Codecs wie LDAC verlangen dafür ein kompatibles Endgerät, sind also auch nicht immer eine Lösung. Der 2,4Ghz-Dongle umgeht dieses Problem, ein entsprechendes HiFi-Abo beim Streaming-Dienst deiner Wahl ist aber natürlich trotzdem notwendig, wenn du die bestmögliche Qualität streamen willst.
An zweiter Stelle steht die Reichweite des Signals. Während Bluetooth bekanntermaßen bei Betonwänden gern an seine Grenzen stößt und auch innerhalb einer mittelgroßen Wohnung mal abreißt, ist die Reichweite bei 2,4Ghz deutlich größer. Im Test können wir uns frei durch die Wohnung bewegen, ohne auch nur ein Stottern in der Wiedergabe wahrzunehmen. Selbst wenn drei Wände zwischen Buds und Dongle liegen: Die Wiedergabe bricht nicht ab. Das ist äußerst komfortabel und praktisch, wenn du beim Hausputz dein Smartphone an der Steckdose laden möchtest.

Zu guter Letzt – und hier könnten Gamer:innen aufhorchen – ist die Latenz, also die Verzögerung des Signals, bei 2,4Ghz deutlich geringer als bei Bluetooth. Der USB-C-Dongle lässt sich also auch prima an einer Nintendo Switch benutzen, um in Online-Spielen den Überblick zu behalten oder bei Dark Souls auf audiovisuelle Hinweise akkurat reagieren zu können.
AKG N5 Hybrid im Klangtest
Jetzt, da wir die Besonderheit erst mal aus dem Weg geräumt haben, können wir ja direkt mit dem vielleicht wichtigsten Thema bei In-Ear Kopfhörern loslegen, dem Sound. Und dieser fällt bei den AKG N5 Hybrid wirklich gefällig aus. Dafür sorgt im Inneren der Earbuds jeweils ein Zehn-Millimeter-Karbon-Treiber, wie wir es etwa von den JBL Tour Pro 2 kennen. Dieser leistet etwa bei Little Simz‘ Introvert beste Arbeit und liefert vollen, breiten Sound bei treibenden Tiefen.

Leichte Probleme bekommen die AKG N5 Hybrid erst bei höheren Lautstärken. Hier scheint die Balance aus Höhen und Tiefen etwas ins Straucheln zu geraten. Plosivlaute klingen teils streng und die Wucht des Basses nimmt der Gesangsstimme, zum Beispiel bei Atavista von Childish Gambino, den nötigen Platz, um mit genug Klarheit im Gehörgang zu landen. Nach kurzer Korrektur im Equalizer ist das aber auch kein Problem mehr.
Klanglich merkt man den AKG N5 Hybrid ihr verwandtschaftliches Verhältnis zu JBLs Top-In-Ears also durchaus an. Hier steht spaßiger Klang im Vordergrund, der sich mit etwas Geduld auch zu einem neutraleren Klangbild für kritischere Ohren umformen lässt. An die Dynamik und Genauigkeit der Sennheiser Momentum True Wireless 4 kommen die AKG N5 Hybrid aber zum Beispiel nicht ganz heran.
App: Ein bekanntes Interface
Auch wenn du bisher nicht allzu viel von AKG gehört hast, könntest du dich in der zugehörigen App unerwartet gut zurechtfinden. Das liegt daran, dass AKG und JBL – beides Harman-Töchter – hier auf ein fast identisches Design bei sehr ähnlichen Funktionen setzen. Falls du also die JBL Tour Pro 3 schon mal in der Hand hattest und dich in der App umgeschaut hast, musst du dich für die AKG N5 Hybrid kaum umgewöhnen. Nicht nur der Sound weist also einige Ähnlichkeiten auf.
Konkret bedeutet das zum Beispiel, dass du etwa über einen ähnlichen, ausführlichen Equalizer verfügen kannst, der dich auch eigene Presets abspeichern lässt. Auch „Personi-Fi“, das ein individuelles Equalizer-Profil erstellt, und ein Test der Passform sind analog zu den JBL-Hörern an Bord.
Dazu gesellen sich praktische Funktionen wie die automatische Trageerkennung, eine automatisierte Aktivierung der „TalkThru“, wenn du bei einem Gespräch deine eigene Stimme deutlich hören möchtest, und eine manuelle Anpassung der Empfindlichkeit deines Mikrofons. Letzteres ist besonders praktisch, wenn du beim Telefonieren privat bleiben möchtest. So kannst du auch leise reden, ohne dass dein Gegenüber es merkt.
Überhaupt bieten die AKG N5 Hybrid überraschend viele Einstellungen für Telefonate. Du kannst in der App etwa bestimmen, ob und wie laut du deine eigene Stimme in Telefonaten hören möchtest. Auch Bässe und Höhen lassen sich speziell für Anrufe gesondert anpassen. Ein „Schallpegel-Optimierer“ sorgt zudem dafür, dass die Lautstärke deines Gegenübers für dich immer angenehm bleibt. Das klingt schon nach einer Menge, bei der Einrichtung der Touch-Bedienung bietet die App aber auch noch mal (fast) das volle Programm.
Profile, ANC und Akku: Bedienung und Praxis
Nur fast, weil du zwar beide Buds autonom mit Funktionen belegen kannst und die Befehle vielfältig sind, die Touch-Steuerung aber immer an bestimmte Profile gebunden ist. Das bedeutet, dass etwa Lautstärke und die Wiedergabe nie am selben Bud gesteuert werden können. Du musst dich hier also für die Profile entscheiden, die dir am wichtigsten sind. Bei eingehenden Anrufen schalten aber beide Buds in den Anrufmodus.
Wie es sich für In-Ears heutzutage gehört, haben die AKG N5 Hybrid natürlich auch ANC und einen Transparenz-Modus an Bord. Dazu gesellt sich noch der bereits erwähnte „TalkThru“-Modus, der besonders Stimmen (auch deine eigene) klar verständlich macht. In puncto ANC kannst du dich hier zwischen adaptivem ANC und einer manuellen Auswahl der Intensität entscheiden. Das gefällt auch deshalb, weil die adaptive Geräuschunterdrückung manchmal mit plötzlichen Änderungen in der Umgebungslautstärke nicht direkt zurechtkommt.
Alles in allem gefällt uns die aktive Geräuschunterdrückung sowohl in Funktionalität als auch in der Flexibilität wirklich gut. Monotone Geräusche werden angenehm herausgefiltert und auch der Tastenanschlag klingt so deutlich sanfter. Das Hintergrundrauschen im Transparenz-Modus fällt außerdem weniger intensiv aus als bei Teilen der Konkurrenz.

Auch bei der Akkuleistung wissen die N5 Hybrid zu überzeugen. Die Buds selbst bringen bei eingeschaltetem ANC laut Spezifikationen acht Stunden aufs Parkett, mit dem Ladecase wächst die Wiedergabezeit sogar auf bis zu 32 Stunden an. Ohne ANC schaffen die AKG-Kopfhörer sogar 40 Stunden, was ein richtig guter Wert ist. Beachte dabei aber, dass die Akkulaufzeit sich hier auf den Bluetooth-Betrieb bezieht. Benutzt du 2,4Ghz über den Dongle halten die Kopfhörer nicht ganz so lang durch. Mit der Schnellladefunktion stattest du die AKG N5 Hybrid innerhalb von 15 Minuten mit genug Akku für vier Stunden Wiedergabezeit aus.
Design: Da versteckt sich was im Case
Auch designtechnisch bleiben die AKG N5 Hybrid der Harman-Familie treu. Auf den ersten Blick sehen die Buds den JBL Tour Pro 3 nämlich zum Verwechseln ähnlich. Als etwas bauchig und klobig haben wir das Design der JBL-In-Ears bezeichnet, gleiches gilt auch für die N5 Hybrid. Der Silikonaufsatz sitzt hier nämlich an einem ziemlich voluminösen Bud, der in der Ohrmuschel für zusätzlichen Halt sorgen soll.

Ob das in der Praxis wirklich gelingt, hängt dann eher von der Ohrform ab. Wir nehmen den Halt als durchaus angenehm und sicher wahr, in einem kleineren Ohr könnten die Buds wegen der Bauweise aber auch für unangenehmen Druck sorgen. Im Endeffekt ist es aber Geschmackssache, genau wie das restliche Design.
Hier setzt AKG nämlich auf einen flachen Stiel, auf dem sich die Touch-Oberfläche und ein kleines Licht befinden. Durch den starken Kontrast zwischen Stiel und Bud wirken die Kopfhörer in der Hand etwas unförmig. Im Ohr relativiert sich dieser Eindruck aber, besonders auffällig ragen die In-Ears nicht hervor.
Was das Ladecase angeht, scheint man sich unter den Harman-Marken mittlerweile darauf verständigt zu haben, dass irgendein zusätzliches Feature hermuss. Wo die JBL Tour Pro 3 ein Display im Case unterbringen, beherbergt das Case der N5 Hybrid den oben erwähnten USB-C-Dongle.

Das macht optisch natürlich weniger her als ein farbenfrohes Display und sorgt eher dafür, dass das Case etwas dicker als gewohnt wirkt. Weil das Case aber trotzdem handlich bleibt und gut verarbeitet wirkt, winken wir das hier als gute Design-Entscheidung durch. Schließlich hast du den USB-C-Dongle so auch immer dabei, wenn du ihn mal benötigst. Eine ähnliche Lösung hätten wir uns auch für das Bluetooth-Case der Jabra Elite 10 Gen 2 gewünscht, bei denen du immer ein separates Kabel mitschleppen musst.
Unser Fazit zu den AKG N5 Hybrid
Wir sind mit der Frage danach in diesen Test gestartet, ob die AKG N5 Hybrid als Geheimtipp und waschechte Alternative zu den Top-Modellen von Sony, Bose und Co. durchgehen können. Die Kurzfassung? Ja! Die lange Version? Die AKG N5 Hybrid halten in fast allen Kategorien Schritt mit den besten Allround-In-Ears, die wir bisher testen durften. Sowohl in der Praxis als auch im Design profitieren die In-Ears augenscheinlich von ihrer JBL- und Harman-Nähe.
Dank USB-C-Dongle mit 2,4Ghz-Übertraghung liefern die AKG N5 Hybrid aber auch ein Alleinstellungsmerkmal, das Audiophile und Gamer:innen gleichermaßen freuen dürfte. Wer mit diesem Feature, das dazu noch wirklich praktisch umgesetzt wurde, also etwas anfangen kann, macht mit den AKG N5 Hybrid nichts falsch.
Momentan bekommst du die In-Ears hier:
Technische Daten | |
Bluetooth-Standard | 5.3 |
Akku-Laufzeit | 6 Std. (mit ANC) / 26 Std. zusätzlich mit Ladecase |
Schnellladefunktion | 15 Minuten Laden für 4 Stunden Wiedergabe |
Noise Cancelling | Ja |
Codecs | SBC, AAC, LDAC |
Wassergeschützt | IP54 |
Anschlüsse des Ladecase | USB-C |
Gewicht | 6 Gramm (je Earbud) / 48,4 Gramm (Ladecase) |
Maße | 17 x 30 x 22 mm (BxHxT) |
Preis | 279,99 Euro |
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