Samsung OLED S90F im Test: Mit neuer Bedienung auf der Überholspur?

- Display
- OLED
- Auflösung
- 4K (3.840 x 2.160)
- Verfügbare Größen
- 42", 48", 55", 65", 77", 83"
- Getestete Größe
- 65"
- HDR-Unterstützung
- HDR10, HDR 10+, HLG
- Bildfrequenz
- 100 / 120 Hz
- Video-Eingänge
- 4 x HDMI 2.1
Der OLED S90F von Samsung legt im Bedienkomfort nach. Seine Brillanz und Spitzenhelligkeit, guter Klang, viele Apps und umfangreiche Features für Gaming und TV-Empfang machen ihn zum empfehlenswerten Alleskönner, der kaum Wünsche offen lässt.
- Brillantes Bild mit hoher Helligkeit und tiefem Schwarz
- Guter Ton
- 4 HDMI 2.1 für Gaming
- Gute Bedienung und Sprachsteuerung
- Kein Kopfhöreranschluss
- Kein Dolby Vision
Noch bevor Samsung seine neuen Fernseher in den Handel bringt, haben wir bei HIFI.DE bereits ein Muster des OLED S90F im TV-Labor. Er wird den S90D ablösen, der im vergangenen Jahr zu den besten OLED-TVs zählte. Das Gerät, das auf dem Prüfstand steht, ist ein QG65S90FAT aus der Vorserie, der einige spannende Veränderungen im Vergleich zu den Modellen von 2024 mitbringt. Bis zur Markteinführung sind technische Verbesserungen freilich immer noch möglich. Daher ist unser Testurteil zunächst ein vorläufiges, wir werden diesen Testbericht updaten, sobald wir neuere Ergebnisse haben.
Du findest ihn schon teilweise im Handel, hier sind die passende Angebote:
Samsung S90F: Das Design
Das Design des Samsung S90F unterscheidet sich so gut wie nicht von seinem Vorgänger, dem Samsung S90D. Die größte Veränderung ist die silbern-seidenmatte Farbe des Standfußes und des minimalen Rahmens um das Bild.

Die Jahreszahl steckt bei Samsung übrigens im Buchstaben der Modellbezeichnung: D steht für die Generation 2024, F für die Generation 2025. Das E, das normalerweise nach D käme, hat der koreanische Hersteller offenbar übersprungen.
Den S90F kannst du in vielen verschiedenen Größen bis zu beeindruckend großen 83 Zoll kaufen. Dabei steckt in den meisten Größen das WRGB-OLED-Panel von LG Display, nur in 65 Zoll ist ein QD-OLED-Panel von Samsung eingebaut. Erkennbar ist das am Modellcode; heißt es S90FAT ist QD-OLED an Bord, bei den WRGB-Panels heißt es S90FAE.
Schon im letzten Jahr hatte der 65 Zoll große GQ65S90D ein QD-OLED-Panel und die anderen Größen WRGB-OLED. Die Bauform hat sich nicht verändert. Ein superschlankes OLED-Panel, dahinter ein kompaktes Gehäuse mit Elektronik und Lautsprechern. Und dazu ein stabiler Standfuß, der ohne Schrauben angebracht wird.

Der neue OLED-Fernseher von Samsung kam schon vor dem Verkaufsstart zu uns. Und seine Firmware war zum Zeitpunkt unseres Tests sicher größtenteils, aber wohl nicht hundertprozentig final. Wir gehen davon aus, dass es zum Verkaufsstart, der für Ende April 2025 geplant ist, noch Verbesserungen in einzelnen Details geben wird.
Bildtechnik mit zwei Sorten OLED
Im Samsung S90F kommt eine neue Generation von Bildprozessor zum Einsatz, die wohl in erster Linie die KI-gestützten Bildverbesserungen leistungsfähig machen soll. Im Test setzen wir allerdings auf die möglichst originalgetreue Bildwiedergabe im Filmmaker-Modus, bei der der Prozessor unter anderem für das korrekte Farbmanagement, Upscaling von HD- und SD- Inhalten zuständig ist.
Dazu kommen je nach TV-Größe verschiedene OLED-Displays: In 65 Zoll hat der S90F ein QD-OLED-Panel, in allen anderen Größen ein WRGB-OLED-Panel. Anders also als beim Samsung S85F, wo der 55-Zöller das QD-OLED-Panel bekommen hat.
Das macht gewisse Unterschiede bei hellen, satten HDR-Farben. QD-OLED kann die hellsten und knalligsten Farben noch brillanter und intensiver strahlen lassen, in den WRGB-Varianten hingegen dürfte er nicht ganz mit Spitzenmodellen wie dem LG OLED G5 mithalten können.

Die Bildqualität des Samsung OLED S90F
Die Bildqualität des S90F kommt sehr nahe an die Qualitäten eines Samsung S95D von 2024, dem OLED TV-Spitzenmodell von Samsung des vergangenen Jahres und Gewinner des HIFI.DE Shootout 2024.
Seine Stärken sind OLED-typisch: ein enormer Kontrast mit selbstleuchtenden Pixeln, breiter Betrachtungswinkel, ein sehr schneller Bildaufbau. Dazu kommen hohe Helligkeitsreserven und ein riesiges Farbvolumen. Beides wichtig für brillante HDR-Bilder, die Samsung mit HDR10+, HDR10 und HLG unterstützt – Dolby Vision fehlt, dafür müsstest du dann zum Philips OLED810 greifen.
Doch zunächst gehen wir auf die SD-Inhalte wie TV-Sendungen und Full-HD-Streaming ein. Im Bild-Modus Filmmaker entspricht die Farbwiedergabe ziemlich genau den Produktionsstandards für HD-Inhalte und 4K-HDR. Dementsprechend fallen unsere Messungen, die wir mit Calman durchgeführt haben, hervorragend in ihren Ergebnissen aus. Die gemessenen Farbabweichungen liegen selbst beim Vorserien-Muster so gut wie alle unter dem Delta-E2000-Wert 2, also in einem Bereich, wo sie in der Praxis nicht von Bedeutung sind.

Der größte Unterschied zum OLED-Spitzenmodell ist die besondere Mattierung, über die der S90F nicht verfügt. Wie sein Vorgänger S90D schluckt der S90F von vorn auftreffendes Licht fast komplett. Es spiegelt daher insgesamt weniger als viele andere TVs. Seine Oberfläche ist aber glänzend und nicht so matt wie beim S95D oder beim aktuellen Samsung The Frame. Das, was sich am Ende noch in schwarzen Bildpartien spiegelt, ist dann eben auch scharf umrissen. Und deutlich weniger ablenkend als die – zwar geringen – Spiegelungen bei herkömmlichen OLEDs wie dem LG OLED B5.
Fernsehbilder detailreich hochskaliert
Lobenswert sind zudem die guten Upscaling-Eigenschaften. Der Samsung-TV rechnet normales Fernsehprogramm, das in HD Auflösung ausgestrahlt wird, auf Ultra-HD-4K sauber hoch. Die neue Prozessor-Generation mit ihren neuronalen Netzen soll helfen, Feinheiten und Texturen noch genauer als bisher abzubilden.

Auch die Bewegungsglättung mit der Samsung-eigenen Bildschärfe-Funktion leistet, wie auch schon zuvor, eine sehr gute Arbeit. Filme und Sportsendungen werden flüssig wiedergegeben, wenn man die Bildschärfe auf „Auto“ einstellt. Dabei entstehende Artefakte sind geringfügig und im Alltag meist gut zu verschmerzen. Wer mag, kann sich bei Bedarf eine eigene Dosierung zum Glätten der Bewegtbilder von Hand einstellen.
HDR mit dem Samsung S90F
- Außergewöhnliche Spitzenhelligkeit
- Extra große Farbskala für HDR
Dank seines QD-OLED-Bildschirms erreicht der Samsung S90F als 65-Zoll-Fernseher zweierlei: zum einen schafft er sehr hohe Spitzen-Helligkeiten für brillante Glanzlichter oder funkelnde Sterne in dunklen HDR-Szenen. Zum anderen verfügt er über einen sehr großen Farbraum, der helle, gesättigte, intensive Farben noch leuchtender als andere OLED-Fernseher wiedergeben kann.

Gerade wenn es bei HDR um helle, strahlend bunte Farben geht, kann der GQ-65S90F dank seines QD-OLED-Bildschirms auftrumpfen. Die sattesten HDR-Farben leuchten mit dieser Technik noch etwas brillanter als bei WRGB-OLED wie dem LG OLED C5 oder auch dem Philips OLED959.

Generell überzeugt der Samsung OLED auch bei der HDR-Sichtprüfung mit einer sauberen Farbwiedergabe. Vielfach konnten wir keine sichtbaren Unterschiede zwischen dem Panasonic Z95A – immerhin unsere Nummer 1 der Fernseher mit der besten Bildqualität –, unserem Referenzmonitor und dem S90F ausmachen. Dennoch ist uns in einzelnen HDR-Testszenen ein etwas zu rötlicher Hautton aufgefallen. Doch wie gesagt, unser Testmuster kam aus der Vorserie, daher ist unsere Bewertung zu diesem Zeitpunkt nur vorläufig. Man darf annehmen, dass per Firmware-Update Abhilfe geschaffen wird.
In den anspruchsvollen HDR-Szenen von Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2 auf 4K-Blu-ray-Disk glänzt der Samsung-Fernseher mit verbesserten Schattierungen in den dunkelsten und den hellsten Bildbereichen. Auch wenn Samsung nach wie vor kein Dolby Vision unterstützt, vermissen wir nichts.
Bedienung: Neue Übersichtlichkeit
Die unserer Meinung nach wichtigsten Verbesserungen bietet der Samsung S90F in der Bedienung. Auf den ersten Blick sollte man meinen, Samsungs Fernbedienung ist gleich geblieben. Doch auch wenn immer noch die farbigen Tasten für Sender-Mediatheken und eine Eingangswahl-Taste fehlen, hat sich einiges in der Bedienung getan. Und unserer Meinung nach zum Guten geändert. Das grundlegende Konzept mit der batterielosen One Remote ist jedoch geblieben.

Die Bildschirmmenüs sind nämlich übersichtlicher angeordnet als bisher, die Grafik noch etwas ansprechender gestaltet. Zuletzt aufgerufene Funktionen bei den Einstellungen werden als Schnellzugriff gespeichert. Es wird optisch weniger vom Bildinhalt verdeckt. Oder zumindest zieht sich die eingeblendete Grafik nicht quer über den ganzen Bildschirm, wenn es mal etwas einzustellen gibt.

Zudem gibt es eine hilfreiche und gut funktionierende Suchfunktion in den Einstellungen, die man zwar erst einmal finden muss, dann aber eine Bedienungsanleitung weitgehend überflüssig macht. Praktisch ist darüber hinaus, dass sich die Bildschirmmenüs in ihrer Größe und Durchsichtigkeit nach eigenem Geschmack in mehreren Stufen anpassen lassen. So kann man sie etwa vergrößern, um besser lesen zu können, oder kleiner und transparenter.
Besonders für diejenigen, die lineares Fernsehen über Satellit, Kabelanschluss oder Antenne nutzen, bietet Samsung viele gute Funktionen. Dazu zählen ein übersichtlicher Programmführer (EPG) und die Möglichkeit, Sendungen per USB-Recording zeitversetzt anzuschauen oder aufzuzeichnen.
Ein paar neue Funktionen, die das Fernsehen noch komfortabler machen sollen, wie eine automatische Übersetzung von Untertiteln oder die Recherche von Zusatzinfos auf Knopfdruck waren bei unserem Vorserienmuster noch nicht implementiert. Sie sollen per Update nachgereicht werden. Ausschlaggebend für unsere Bewertung ist jedoch der offensichtliche Fortschritt in der generellen Bedienbarkeit.
Anschlüsse beim OLED S90F
Hier ist alles drin, was wichtig ist. Dazu zählen Twin-Triple-Tuner und dazu passende USB-Schnittstellen, über die du Live-TV pausieren und Aufnahmefunktionen nutzen kannst, nachdem du eine USB-Festplatte angedockt hast. Der Samsung S90F kann sogar zwei TV-Programme über DVB-T2HD, Satellit oder Kabel-TV gleichzeitig auf Festplatte aufzeichnen. Ethernet-Buchse und WLAN sind für den Zugang zu Internet und Heimnetzwerk dabei. Und natürlich vier HDMI-Anschlüsse nach der HDMI 2.1-Spezifikation.

Die HDMI-Eingänge kommen mit allen Funktionen, die fürs Gaming relevant sind. eARC, um eine Soundbar oder einen AV-Receiver anzuschließen, darf natürlich ebenfalls nicht fehlen. Möchtest du einen Kopfhörer anschließen, ist die drahtlose Übertragung die einzige Möglichkeit, einen Kopfhörer-Ausgang gibt es nicht.
Tizen als Betriebssystem
Weiterhin setzt Samsung beim Betriebssystem auf das eigene Tizen. Auf den ersten Blick hat Samsung beim S90F daran nicht viel verändert. Doch auf den zweiten Blick ist zu bemerken, dass auch hier die Übersichtlichkeit der grafischen Bildschirmoberfläche leicht verbessert wurde.

Die größte Stärke des Samsung Smart-TV-System ist nach wie vor die beeindruckend große Auswahl und Verfügbarkeit von Online-Apps. Ob Gaming-, Video- oder Musik-Streaming-Dienste, hier wirst du mit ziemlicher Sicherheit fündig. Ansonsten bietet der Samsung-Fernseher noch einen übersichtlichen Hub als Steuerzentrale für vernetzte, smarte Geräte in deinem Haushalt.
Gaming
Für Gamer:innen ist hilfreich, dass der S90F die volle Ausstattung mit vier HDMI 2.1-Eingängen hat. Du kannst also mit einem Gaming-PC oder einer Konsole mit 120 Hz in 4K-Auflösung zocken. Dabei unterstützt der S90F natürlich die variable Bildrate VRR. Und das automatische Umschalten auf schnelles Gaming mit dem Auto Low Latency Mode ALLM kann ebenfalls genutzt werden.
Der Ton: So klingt der S90F
Einen Lautsprecher sieht man wie bei den meisten heutigen Fernsehern nicht, doch im Praxistest überzeugt die Klangqualität der eingebauten Lautsprecher des S90F. Sowohl bei Nachrichten als auch bei TV-Serien bringt er neben guter, klarer Sprachwiedergabe auch ein gewisses klangliches Volumen mit, das ihm ein „gut“ in der Klangbewertung einbringt.

Bei 4K-Kino-Filmen mit Mehrkanal- oder 3D-Ton, vor allem mit Dolby Atmos, kommt der recht schlanke Fernseher dann aber an seine Grenzen. Wir würden für immersiven Film- oder Gaminggenuss eine Soundbar empfehlen – vielleicht direkt eine Samsung-Soundbar. Q-Symphony ist hier das Stichwort – die Samsung-eigene Funktion lässt TV-Lautsprecher und Soundbar zusammen aufspielen.
Unser vorläufiges Testurteil für den Samsung S90F
Der S90F zählt schon vor dem Verkaufsstart zu den besten Fernsehern 2025, auch wenn wir heute kein finales Urteil abgeben können. In der Bildqualität ist er dem 2024er-Topmodell S95D dicht auf den Fersen, rein messtechnisch sogar auf Augenhöhe, und wir erwarten noch einen Feinschliff per Firmware.
Die größten Verbesserungen sind Veränderungen in der Bedienung. Davon hat man den größten Nutzen im Vergleich zum Vorgänger. Der Klang mit den eingebauten Lautsprechern ist rund, die Ausstattung lässt kaum zu wünschen übrig. Denn der Samsung S90F hat – bis auf analoge Anschlussmöglichkeiten – quasi für alle und jeden das passende Angebot, um mit ihm glücklich zu werden: Streaming-Fans werden hier genau so fündig wie Gamer:innen und diejenigen, die das klassische Fernsehen lieben und Sendungen auch mal aufzeichnen möchten.
Technische Daten | |
Display | OLED |
Panel Typ | QD-OLED |
Auflösung | 4K (3.840 x 2.160) |
Verfügbare Größen | 42", 48", 55", 65", 77", 83" |
Getestete Größe | 65" |
HDR-Unterstützung | HDR10, HDR 10+, HLG |
Bildfrequenz | 100 / 120 Hz |
Digitaler Tuner | 2x DVB-C, -S2, -T2HD |
Video-Eingänge | 4 x HDMI 2.1 |
HDMI-Funktionen | 4K@144Hz, eARC, ALLM, VRR, CEC |
Sonstige Anschlüsse | 3 x USB, LAN, opt. Digitalausgang, CI+ |
Sprachassistenten | Amazon Alexa, Bixby |
AirPlay 2 | Ja |
Drahtlos | WLAN, Bluetooth |
Smart TV | Tizen |
Maße mit Sockel | 1444 x 897 x 265 mm |
Maße ohne Sockel | 1444 x 832 x 40 mm |
Gewicht ohne Standfuß / mit Standfuß | 21,2 kg / 22,5 kg |
Durchschnittliche Leistungsaufnahme (SDR / HDR) | 89 W / 204 W |
Energieeffizienzklasse (SDR / HDR) | F / G |
Preis (UVP/Straßenpreis) | 2.499 € / um 2.500 € |
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