JBL Live Flex 3 im Test: Überraschend gute In-Ears mit Display-Case

- Bluetooth-Version
- 5.3
- Akku-Kapazität / Laufzeit
- Hörer: 10 Std. / mit Case: 50 Std.
- Schnellladefunktion
- 10 Min. Laden für 4 Std. Wiedergabe
- Noise Cancelling
- Ja
- Wassergeschützt
- IP54
- Preis
- 199,99 Euro
Die JBL Live Flex 3 bieten trotz der Bauweise ohne In-Ear-Aufsatz hochwertigen Klang, festen und angenehmen Halt im Ohr und eine ordentliche Akkulaufzeit. Der Star der Kopfhörer ist das Ladecase mit eingebautem Bildschirm. Leider kann das ANC nicht dem Preis entsprechend überzeugen.
- Ladecase mit Display
- Überraschend kraftvoller Klang
- Hoher Tragekomfort
- Lange Akkulaufzeit
- Schwaches ANC
JBL hat nicht nur ein, sondern gleich drei Paar neue In-Ear-Kopfhörer auf den Markt gebracht. Sie liegen qualitativ weitestgehend auf dem gleichen Niveau, sind aber unterschiedlich aufgebaut. Die JBL Live Flex sind dabei die Variante für alle, die klassische In-Ears nicht so angenehm finden. Denn wie die klassischen Apple AirPods haben sie keinen In-Ear-Aufsatz. Ob die JBL Live Flex 3 genau das Richtige für dich sind, erfährst du hier.
JBL Live Flex 3, Live Buds 3 oder Live Beam 3 – Welche Variante ist die richtige für dich?
Die Kopfhörer der Reihe Live TWS 3 unterscheiden sich in erster Linie in ihrem Aufbau. Denn während die hier im Fokus stehenden JBL Live Flex 3 auf einen In-Ear-Aufsatz verzichten und sich wie die AirPods 3 nur in dein Ohr klemmen, kommen die anderen beiden Modelle mit klassischem In-Ear-Aufbau daher. Die JBL Live Beam 3 sehen dabei ähnlich aus wie die Flex 3 und haben einen Stick, während JBL bei den Live Buds 3, wie der Name es schon sagt, auf ein Buds-Design ohne Stick setzen.

Doch es gibt noch mehr Unterschiede zwischen den Modellen. So ist die Akkulaufzeit der Hörer bei den Beam 3 am längsten (zwölf Stunden), während die Flex 3 das leistungsstärkste Ladecase anbieten (40 Stunden Akkulaufzeit). Auch der Klang, das ANC und der Tragekomfort der drei Modelle unterscheidet sich. Was die drei In-Ears aber eint: Sie alle liegen in einem Ladecase mit Display. Das ersetzt fast komplett die Smartphone-App und sorgt für eine besonders komfortable Bedienung. Welches Modell das Beste für dich ist, hängt maßgeblich von deinen optischen Präferenzen ab. Welcher Kopfhörer sagt dir am meisten zu?
Die JBL Live Flex 3 im Klang-Check
Auch wenn die JBL Live Flex 3 mit einem eingebauten Display Aufmerksamkeit erregen, so bleibt der Klang das wichtigste Kriterium beim Kauf neuer In-Ear-Kopfhörer. Und was soll man sagen: Gerade für Kopfhörer ohne Aufsatz bringen die Flex 3 eine ordentliche Klang-Leistung in deine Ohren. Ob bei HipHop, Rock oder klassischer Musik: So gut klingen halboffene In-Ears nur selten.
Stürzen wir uns in den HipHop-Beef zwischen Drake und Kendrick Lamar, so können wir sowohl Push Ups als auch Not Like Us mit ordentlicher Power hinter den Stimmen genießen. Auch die Beats kommen detailreich und klar rüber und sogar der Bass kann sich hören lassen. Keine Selbstverständlichkeit bei In-Ears ohne Aufsatz.

Aber auch die andere Seite der musikalischen Medaille meistern die JBL Live Flex 3 sehr gut. Der Country-Song Mississippi von The Cactus Blossoms klingt wunderbar angenehm und atmosphärisch.
Nicht falsch verstehen: Natürlich haben In-Ears ohne Aufsatz einen leichten Nachteil gegenüber klassischen True-Wireless-Kopfhörern: Die Distanz zwischen Hörer und Ohr ist größer, weil die Flex 3 sich nicht direkt in den Gehörgang legen. Diese Hürde können auch die Flex 3 auch nicht komplett überwinden. Aber sie machen einen großen Schritt in die richtige Richtung, sodass Musik-Fans ebenso wie Podcast- und Hörbuch-Hörer:innen ihren Spaß mit den Kopfhörern haben werden.
Wie sich der Sound im Vergleich zu anderen In-Ear-Kopfhörern mit Noise Cancelling schlägt, erfährst du in der Bestenliste:
Ladecase mit eingebautem Display – Die Zukunft der In-Ears?
Die Live Flex 3 sind nicht die ersten JBL-Kopfhörer, die ein Display im Ladecase anbieten: Wir kennen es schon von den JBL Tour Pro 2 und Tour Pro 3. Das Feature konnte sich bisher nicht weit am Markt verbreiten. Selbst die großen Premium-Kopfhörer von Apple und Sony verzichten bislang darauf. Doch wofür ist das Display eigentlich gut?

Im Grunde ersetzt der Mini-Bildschirm die Smartphone-App. Anstatt erst dein Handy zu entsperren und die App herauszusuchen, kannst du einfach das Case zücken und:
- den aktuellen Song überspringen,
- die Lautstärke ändern,
- den Equalizer anpassen,
- den Hörmodus anpassen,
- einen Timer stellen,
- die Kopfhörer suchen,
- den Akkustand checken
und sogar Handynachrichten anzeigen lassen. Natürlich kann man argumentieren, dass so ein Display überflüssig ist, weil es immerhin auch die App gibt. Praktisch ist es aber allemal, da das Display übersichtlich gestaltet ist und sich sehr komfortabel per Touchscreen bedienen lässt. Dafür gibt es in Sachen Bedienung auf jeden Fall einen Pluspunkt.
Ebenso umfangreich wie das kleine Display ist natürlich auch die App. Wie gewohnt bietet JBL hier dank Equalizer mit verschiedenen Klangmodi einige Anpassungsmöglichkeiten. Es gibt auch hier die Funktion Smart Talk, durch die Musik automatisch leiser wird, sobald du anfängst zu sprechen. Diese lässt sich, ebenso wie Display-Einstellungen fürs Ladecase und die Gestensteuerung, in der App anpassen.
Apropos Gestensteuerung: Wie fast alle In-Ear-Kopfhörer bedienst du die JBL Live Flex 3 per Touchfeld an den Hörern. Du kannst Songs überspringen, ANC aktivieren und Anrufe annehmen. Die Bedienung funktioniert sehr zuverlässig. Die Lautstärke lässt sich über die Hörer aber leider nicht anpassen.
JBL Live Flex 3 im Praxis-Einsatz: In-Ears für In-Ear-Gegner
Du gehört zu den Personen, die In-Ears unangenehm finden? Die es nicht mögen, wenn sich die Aufsätze der Kopfhörer in deinen Gehörgang bohren? Dann könnten die JBL Live Flex 3 genau die richtige Wahl für dich sein. Denn sie verzichten auf ebendiesen Kunststoffaufsatz und du hängst sie einfach direkt mit dem Plastik in deine Ohrmuschel. Das sorgt für ein ganz anderes Tragegefühl als bei Standard-In-Ears. Vielleicht kennst du den Aufbau bereits von den normalen AirPods (also den „normalen“ AirPods, nicht den AirPods Pro 2), die genau so aufgebaut sind.

Da die Kopfhörer gerade einmal 4,5 Gramm wiegen, sitzen sie auch ohne Aufsatz sehr sicher und angenehm im Ohr. Ganz so starken Halt wie bei anderen Kopfhörern – vor allem solchen mit extra Haltebügel – kannst du aber nicht erwarten. Gerade weil du die Größe hier nicht anpassen kannst, hängt es von der Größe deines Ohres ab, ob sie nur gut oder sogar sehr gut halten und damit auch zur Nutzung beim Work-out geeignet sind. Angenehm und sicher sitzen sie im Alltag in jedem Fall. Als Sport-Kopfhörer sind sie trotz IP55-Schutz gegen Spritzwasser und Staub nur bedingt geeignet.
Akku: Auch hier ist das Ladecase der Star
Das Ladecase ist tatsächlich der Star der neuen JBL In-Ears. Denn es hat nicht nur ein integriertes Display, sondern sorgt auch für eine ordentliche Akkulaufzeit. Denn die JBL Live Flex 3 lassen sich stolze viermal im Case aufladen. Damit kommst du auf eine maximale Akkulaufzeit von 50 Stunden – und brauchst dir keine Sorgen zu machen, dass dir auf einer längeren Reise mal der Saft ausgeht.

Bei eingeschaltetem ANC halten die Kopfhörer selbst bis zu sieben Stunden, ohne ANC bis zu zehn. Eine gute Akkulaufzeit, die für so gut wie jede Nutzung ausreichend sein sollte. Ist der Akku doch mal leer, brauchen die Hörer nur zehn Minuten im Case und sind wieder vier Stunden lang einsatzbereit.
ANC – Der Schwächste der Reihe?
Die JBL Live Flex 3 sind die einzigen Kopfhörer der JBL Live 3-Reihe, die keinen In-Ear-Aufsatz mitbringen. Das führt natürlich dazu, dass dieses Modell beim ANC einen erheblichen Nachteil gegenüber den anderen Versionen hat. Denn es gibt keinen unterstützenden Stöpsel, der den Gehörgang verschließt. Dieses Dilemma löst JBL leider auch mit den JBL Live Flex 3 nicht. Das ANC sorgt für eine minimale Unterdrückung der Außengeräusche, wirklich leiser wird aber nicht mal das Rauschen von Wind oder Straßenlärm. Da hilft auch das adaptive ANC nicht viel. Wenn du also In-Ear-Kopfhörer mit Noise Cancelling suchst, die dich von der Außenwelt abschotten, dann findest du in dieser Preisklasse definitiv bessere Modelle.
Etwas Gutes hat das ganze aber auch: Da die Hörer sehr durchlässig sind, klingen Stimmen bei ausgeschaltetem ANC natürlich und du kannst die Kopfhörer auch bei Gesprächen problemlos in den Ohren lassen – sofern du den Transparenz-Modus eingeschaltet hast.
Design der JBL Live Flex 3: Schlicht und stilvoll
Wie gut das Design von In-Ears gefällt, ist natürlich immer Geschmackssache. Klar ist aber, dass die AirPods sehr beliebt sind – und genau an dieses Design sind die JBL Live Flex 3 angelehnt. Glänzendes Plastik, mit Stick und ohne Aufsatz, geben die Bluetooth-Kopfhörer sowohl im Ohr als auch außerhalb ein gutes Bild ab.

Das Ladecase ist zwar etwas klobig, sollte aber in fast jeder Hosentasche Platz finden. Das Display gibt dem ganzen zudem einen sehr modernen Look und da sich der Hintergrund anpassen lässt, kannst du ihm noch eine persönliche Note geben. Insgesamt hat JBL hier in puncto Design gute Arbeit geleistet.
Fazit zu den JBL Live Flex 3
Die JBL Live Flex 3 machen vieles richtig und werden damit zur idealen Wahl für alle, die keine Lust auf klassische In-Ears mit Aufsatz haben. Sie sitzen auch ohne super angenehm und fest im Ohr, klingen besser als erwartet und ihre Akkulaufzeit hat uns beeindruckt. Leider kann die aktive Geräuschunterdrückung da nicht ganz mithalten. Dass sie als halboffene In-Ears überhaupt ANC bieten, ist dennoch begrüßenswert.
Dazu kommt natürlich die Besonderheit der Reihe JBL Live TWS 3: das Display auf dem Ladecase. Ein Feature, das man vielleicht nicht zwingend braucht, das die Bedienung aber deutlich vereinfacht und die Smartphone-App so gut wie überflüssig macht. Einziger Nachteil ist, dass der Preis wahrscheinlich durch dieses besondere Feature etwas in die Höhe getrieben wurde. Die JBL Live Flex 3 sind etwas teurer, als vergleichbare In-Ears.
Hier lassen sich die JBL Live Flex 3 bestellen:
Technische Daten | |
Bluetooth-Version | 5.3 |
Akku-Kapazität / Laufzeit | Hörer: 10 Std. / mit Case: 50 Std. |
Anschlüsse des Ladecase | USB-C |
Schnellladefunktion | 10 Min. Laden für 4 Std. Wiedergabe |
Noise Cancelling | Ja |
Steuerungs-App | Ja |
Wassergeschützt | IP54 |
Gewicht | 4,5g / Hörer |
Preis | 199,99 Euro |
Doch nicht die richtigen Kopfhörer für dich? Alle In-Ears, die wir getestet haben, findest du hier: