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Denon PerL Pro im Test: Macht das Pro-Modell alles richtig?

Mit den Denon PerL Pro spielt Denon preislich in der oberen Liga der In-Ear-Kopfhörer mit. Ob die Qualität mit dem Preis Schritt hält, erfährst du hier in unserem Test.
HIFI.DE Test | Denon PerL Pro
Bluetooth-Standard
5.3
Akku-Laufzeit
8h / Ladecase bis 24h (ohne ANC)
Schnellladefunktion
5 Minuten Laden für 1 Stunde Wiedergabe
Noise Cancelling
Ja
Wassergeschützt
IPX4
Preis (UVP/Straßenpreis)
349,00 Euro / 300,00 Euro
In Kürze
Die Denon PerL Pro überzeugen auf ganzer Linie. Leistungsstarke Geräuschunterdrückung, akkurater und kraftvoller Sound ab Werk und Features wie Masimos Adaptive Acoustic Technology rechtfertigen den Premium-Preis.
Vorteile
  • Detaillierter Klang
  • Hochwertiges und praktisches Design
  • Gutes ANC
  • Sehr guter Transparenzmodus
Nachteile
  • Nur wenige Equalizer-Profile möglich
  • Spatial Audio eher störend
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Die Denon PerL Pro sind das Aushängeschild, wenn es um In-Ear-Kopfhörer aus dem Hause Denon geht. Das Basismodell Denon PerL, konnte uns im Testlabor gefallen, hatte aber mit einigen Makeln zu kämpfen. Die Pro-Variante soll alles besser machen – und den Rest mindestens genauso gut. Denn auch hier hat Masimo die hauseigene Adaptive Acoustic Technology (AAT) verbaut, die personalisierten Sound verspricht.

Mit einem Listenpreis von knapp 350 Euro stellen die Denon PerL Pro auf den ersten Blick schon mal Ansprüche darauf, ganz oben in unserer Bestenliste der besten In-Ear-Kopfhörer mitspielen zu dürfen. Ob die Denon PerL Pro dieser Ambition gerecht werden können, erfährst du hier im Test. Zum Schluss ordnen wir die Ergebnisse auch noch kurz für dich in den direkten Vergleich mit den Denon PerL ein.

Die Denon PerL Pro gibt’s aktuell reduziert bei MediaMarkt:

Denon PerL Pro: Hochklassig – vom Preis zum Design

Während Denon im Bereich der Soundbars und Plattenspieler in unserem Testlabor immer wieder überzeugen konnte, ist der Stand bei In-Ear-Kopfhörern mit ANC noch überschaubar. Der Mutterkonzern Masimo Consumer hat sich mit dem australischen Hersteller Nura im Jahr 2023 eine Marke ins Boot geholt, die in diesem Gebiet selbst schon überzeugen konnte. Die Nuratrue Pro sehen den Denon PerL Pro zum Verwechseln ähnlich. Grund genug, um bei diesen Premium-In-Ears ganz genau hinzusehen.

denon perl pro paar nah
Eine runde Sache. Das Design der Earbuds überzeugt. Hier folgt die Form der Funktion.

Du möchtest dir vor unserem Test noch einen Überblick über die besten In-Ear-Kopfhörer mit Noise Cancelling verschaffen? Dann wirf einen Blick auf unsere Bestenliste:

Denon PerL Pro: In-Ears im Klangtest

Einen ersten Eindruck über den Sound der Denon PerL Pro verschaffen wir uns direkt im Praxistest. Dafür hören wir uns zuallererst an, wie die Kopfhörer ohne eine zusätzliche Personalisierung klingen. Bilden die Kopfhörer ein angenehm neutrales Klangbild ab oder fallen uns direkt beim ersten Einsetzen schon kleine Defizite auf? Im Test der Denon PerL Pro fällt das erste Urteil relativ positiv aus. Der Bass hält sich dezent im Hintergrund und lässt Höhen und Tiefen viel Raum. Diesen nutzen sie auch aus: Welcome To My Island von Caroline Polachek klingt auf Anhieb kristallklar, ohne dabei an Charakter einzubüßen.

denon perl pro liegend
Die Denon PerL Pro klingen sehr genau. Weitere Anpassungen des Sounds sind dennoch möglich.

Einen ähnlich akkuraten Eindruck hinterlassen die Denon PerL Pro auch bei anderen Genres und gesprochenen Inhalten. Letztere klingen natürlich, und werden nicht durch überbetonte Tief- oder Hochtöne verzerrt und sind wirklich angenehm zu hören. Kommen Gitarren ins Spiel, wie in I Wanna Be Adored der Stone Roses, spielen die Denon PerL Pro mit ihrer breiten Klangbühne groß auf. Wenn du auf der Suche nach detailreichem und akkuratem Sound bist, sind die Denon PerL Pro im neutralen Modus schon etwas für dich. Aber wie sieht es aus, wenn dir ein kräftiger Bass mindestens genauso wichtig ist?

Dafür hat Denon in der hauseigenen App Denon Headphones – verfügbar für Android und iOS – einige Personalisierungs-Optionen in petto. Allen voran steht hier Masimos Adaptive Acoustic Technology, die wir ebenfalls für dich ausprobiert haben. Und so hat sie abgeliefert.

Masimo AAT und Spatial Audio: Gimmicks oder Features mit Mehrwert?

Masimo AAT verspricht ein Audioerlebnis, das ganz genau an das Gehör der individuellen Nutzer:innen angepasst ist. Bei In-Ear-Kopfhörern, die wie die Denon PerL Pro schon im neutralen Modus ein wirklich sattes und ergiebiges Klangbild vorweisen können, stellt sich bei einem solchen Modus natürlich umso mehr die Frage nach der Notwendigkeit. Gelingt es der Adaptive Acoustic Technology den natürlichen Sound der PerL Pro mit individuellen Verbesserungen anzureichern, oder nehmen wir die vermeintlichen Verbesserungen eher als Verzerrungen wahr?

Um den personalisierten Sound anwenden zu können, müssen wir unser Ohr otoakustisch vermessen lassen. Dafür sondern die Kopfhörer unterschiedliche Frequenzen ab und messen, wie der Gehörgang auf Höhen, Tiefen und Mitten reagiert. Das dauert in der Praxis zum Glück nur wenige Minuten. Währenddessen müssen wir einen ruhigen Raum aufsuchen und für einen guten Halt der Kopfhörer sorgen. Das alles wird von der App begleitet.

Ist dann ein Hörprofil angelegt, hören wir als Demonstration der Funktion den Song View2 von Sasha. Nach wenigen Sekunden wird der personalisierte Modus eingeblendet und wir können frei hin- und herwechseln. Dabei fällt uns beim ersten Versuch auf, dass der Bass im linken Ohr unangenehm verzerrt klingt. Wechseln wir in den neutralen Modus zurück, ist das Rasseln wieder verschwunden. Also wiederholen wir die Einrichtung und erhalten ein geringfügig anderes Ergebnis. Die Störgeräusche sind dieses Mal nicht zu hören.

Sind die Denon einmal korrekt eingerichtet, klingt der personalisierte Modus deutlich breiter als der neutrale. Insbesondere Percussions rücken deutlich näher. Das fällt so beispielsweise in Kid Cudis Man In The Night positiv auf. Bei anderen Stücken wie Changephobia von Rostam wirkt diese klangliche Neugliederung hingegen etwas desorientierend. Glücklicherweise bieten die Denon PerL Pro in der zugehörigen App auch noch einen Equalizer an, mit dem der personalisierte Sound weiter angepasst werden kann.

Der ProEQ, der ansonsten ganze Arbeit leistet, hat aber leider auch ein kleines Manko zu verzeichnen. Die Einstellungen des Equalizers sind immer an ein personalisiertes Klangprofil geknüpft, von denen du drei Stück anlegen kannst. Innerhalb eines Klangprofils lassen sich nicht noch weitere Equalizer-Presets abspeichern. Wenn du die Kopfhörer allein verwendest, kannst du also immerhin drei Equalizer-Profile einrichten. Im Vergleich zu anderen Herstellern, die den Equalizer deutlich intuitiver in die App einbinden, enttäuscht Denon also etwas.

Wer auf räumlichen Sound nicht verzichten möchte, geht mit den Denon PerL Pro ebenfalls nicht ganz leer aus. In der App lässt sich nämlich Spatial Audio aktivieren. Was dahintersteckt? Mithilfe der Dirac Virtuo-Technologie werden gewöhnliche Stereo-Inhalte so verarbeitet, dass du dich vom Sound umgeben fühlen sollst. Dafür muss die Musik nicht in einem objektbasierte 3D-Audioformat wie Dolby Atmos verfügbar sein. In der Praxis erscheint Spatial Sound hier eher als Gimmick. Da in der Verarbeitung einige Details verwaschen können, empfehlen wir die Nutzung höchstens in einem sehr stillen Umfeld.

Letztlich ist noch ein Immersionsmodus an Bord, der den Sound durch einen verstärkten Bass immersiver gestalten soll. Das macht im Praxistest teilweise wirklich Spaß. Disco von Geese gibt uns so ein wenig das Gefühl, wirklich im rauchigen Kellerclub zu stehen, während der Bass die Wände zum Wackeln bringt. Auf Dauer und besonders in poppigeren Produktionen wie TOOTIMETOOTIMETOOTIME von The 1975 wirkt der verstärkte Bass eher fehl am Platz und strengt an.

Alles in allem lenken die zahlreichen Features, die teilweise nicht gänzlich ausgereift wirken, nicht von dem tadellosen Klang ab, den die Denon PerL Pro schon im neutralen Modus versprechen.

Bluetooth: Bluetooth 5.3, aptX HD und Multipoint

Mit Bluetooth 5.3 unterstützen die Denon PerL den aktuellen Bluetooth-Standard. Die Einrichtung verläuft problemlos und die Verbindung ist stabil. Die PerL Pro unterstützen AAC und SBC, aber auch aptX Adaptive, aptX Classic und aptX Lossless. Besonders letzterer Codec lässt aufhorchen. In unserem Ratgeber zum Thema Bluetooth-Codecs erfährst du aber auch, warum selbst aptX Lossless nicht wirklich verlustfrei arbeitet.

denon perl pro zubehoer
Im Lieferumfang sind wechselbare Aufsätze und ein USB-Kabel enthalten.

Dank Multipoint kannst du auch zwei Geräte parallel mit den Denon PerL Pro verbinden. Das klappt dank der App ebenfalls problemlos. 

Praxis: Acht Mikrofone, überzeugendes ANC

Die Denon PerL Pro sind mit aktivem Noise Cancelling ausgestattet. Die Intensität des Noise Cancellings lässt sich leider nicht verstellen, dafür überzeugt das ANC im Praxistest fast ohne Schwächen. Tiefe Hintergrundgeräusche, aber auch Stimmen und andere hochfrequentere Töne, blendet die Geräuschunterdrückung zuverlässig aus. Ganz oben können die Denon PerL Pro damit zwar nicht mitspielen, einen Großteil der Konkurrenz lassen die In-Ear-Kopfhörer mit ANC aber hinter sich.

denon perl pro screenshot
Der Transparenzmodus heißt bei Denon Social Mode – und weiß zu überzeugen. | Screenshot: Denon Headphones-App

Ein Transparenzmodus – von Denon in Social Mode umgetauft – wird von acht Mikrofonen unterstützt, die bestimmte Frequenzen gezielt und zuverlässig verstärken. Im Transparenzmodus werden sonore und gleichmäßige Geräusche weiterhin herausgefiltert. Stimmen hingegen dringen durch und klingen noch näher, als ohne Earbuds. Im Test konnten wir hier ein leichtes Rauschen vernehmen, das bei gleichzeitigem Hören von Musik verblasst.

Denon PerL Pro: Ordentlicher Akku und kabelloses Laden

Der Akku der Denon PerL Pro performt ordentlich, setzt aber keine neuen Maßstäbe. Ohne ANC kommen die Bluetooth-Kopfhörer auf knapp acht Stunden Akkulaufzeit. Das Ladecase versorgt die Earbuds dann noch mit drei zusätzlichen vollen Aufladungen. Insgesamt kannst du bei ausgeschalteter Geräuschunterdrückung also knapp 32 Stunden Musik hören. Mit eingeschaltetem ANC dürftest du aber trotzdem noch bei knapp über fünf Stunden landen, insofern du dich mit einer geringeren Lautstärke anfreunden kannst.

denon perl pro case
Das Ladecase lässt sich kabellos oder via USB-C-Schnittstelle laden.

Das Ladecase der Denon PerL Pro verfügt über einen USB-C-Anschluss, über den du das Case laden kannst. Ein entsprechendes USB-Kabel liegt bei. Außerdem lässt es sich auch kabellos über ein Qi-Ladegerät aufladen. Ein solches ist im Lieferumfang nicht enthalten.

Bedienung an den Earbuds

Neben der App bieten die Earbuds selbst zahlreiche Bedienoptionen. Über Touch-Befehle am Denon-Logo kannst du unter anderem die Wiedergabe und ANC regeln oder den Sprachassistenten einschalten. Auch Anrufe lassen sich hier annehmen. Du kannst die Befehle für jeden Earbud separat festlegen. Das geschieht in der App sehr intuitiv und übersichtlich und funktioniert im Test tadellos. Weil die Denon PerL Pro ohne Stiel auskommen, wirst du beim Herausnehmen der Hörer nur sehr selten versehentlich die Touch-Oberfläche berühren – ein weiterer Pluspunkt.

denon perl pro
Eine matte Oberfläche und ein glänzender Rand lassen die Denon PerL Pro sehr hochwertig erscheinen.

Design: Form mit Funktion

Das Ladecase der Denon PerL Pro sieht edel aus und macht auf dem Schreibtisch eine gute Figur. In der Hosentasche hingegen fällt die hohe Bauweise eher negativ auf. Das matte Finish schützt es zudem vor Fingerabdrücken.

Bei den Earbuds wagt Denon das etwas größere Experiment. Mit Silikonaufsätzen und zusätzlichen Gummieinlagen, die sich in die Ohrmuschel legen, sitzen die PerL Pro fest und bequem im Ohr. Das ist insbesondere für Masimos Adaptive Acoustic Technology auch notwendig, da die App sonst keine ausreichende Abdichtung erkennt. Möglicherweise musst du dich also erst durch die unterschiedlichen Aufsätze probieren, bis du die beste Passform gefunden hast.

denon perl pro
Die besondere Optik der Denon PerL Pro bietet guten Halt.

Mit 8,6 Gramm je Earbuds fallen die Denon PerL Pro eher schwer aus. Die doppelte Absicherung im Ohr – im Gehörgang und in der Ohrmuschel – verteilt das Gewicht nach unserem Empfinden aber angenehm. Auch längere Hörsessions sind ohne Probleme möglich. Optisch setzt Denon mit einem metallenen Rahmen, der den PerL Pro eine angenehme Haptik verleiht, zusätzliche Akzente.

Denon PerL vs. Denon PerL Pro: Lohnt sich der Aufpreis für die Pro-Version?

Wenn du mehr über das Basismodell erfahren willst, kannst du einen Blick auf unseren Test zu den Denon PerL werfen. Im Grunde machen de Denon PerL Pro alles etwas und einiges viel besser. Im neutralen Modus klingen die Denon PerL teils klinisch und lassen einen präsenten Bass vermissen. Deshalb wirkt auch Masimos Adaptive Acoustic Technology bei den PerL eindrucksvoller. Die Differenz zwischen neutralem und personalisiertem Modus fällt hier deutlich größer aus.

Die Denon PerL Pro hingegen klingen schon im neutralen Modus richtig gut, bieten besseres ANC und einen stärkeren Akku, der sich jetzt auch kabellos laden lässt. Auch der fehlende manuelle Equalizer, den wir im Test zu den Denon PerL angemerkt haben, wurde mit dem ProEQ nachgelegt. Leistungstechnisch gewinnen die Denon PerL Pro also fast jeden Vergleich mit dem Basismodell. Gefällt dir das Design der PerL Pro, bekommst du mit den Denon PerL aber eine günstigere und gute Alternative.

Fazit: Hier stimmt (fast) alles

Mit den Denon PerL Pro dringt Denon definitiv in die obere Riege leistungsstarker In-Ear-Kopfhörer mit ANC vor. Design- und klangtechnisch gibt es an den PerL Pro kaum etwas auszusetzen. Das ANC weiß zu überzeugen und auch die Personalisierung macht mitunter echt Spaß. Einige der Funktionen – wie etwa der Immersionsmodus und Spatial Audio – dürften auf lange Sicht aber meist ungenutzt bleiben. Sie verzerren das Klangbild eher, als dass sie es verbessern.

Stattdessen hätten wir uns eher noch zusätzliche Equalizer-Profile gewünscht. Wer mit den diversen Spielereien um Masimos AAT und Dirac Virtuo aber etwas anfangen kann, wird bei den PerL Pro mit überdurchschnittlich guten und verlässlichen ANC-In-Ears belohnt.

 

Hier findest du die Denon PerL Pro:

Technische Daten
Bluetooth-Standard 5.3
Akku-Laufzeit 8h / Ladecase bis 24h (ohne ANC)
Schnellladefunktion 5 Minuten Laden für 1 Stunde Wiedergabe
Noise Cancelling Ja
Codecs AAC, SBC, aptX Lossless, aptX Adaptive, aptX Classic
Wassergeschützt IPX4
Anschlüsse des Ladecase USB-C
Gewicht 8,6g pro Hörer
Preis (UVP/Straßenpreis) 349,00 Euro / 300,00 Euro

Doch nicht die richtigen Kopfhörer für dich? Alle In-Ears, die wir getestet haben, findest du hier:

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