Samsung Galaxy Buds FE im Test: Was steckt in der Budget-Version?

- Bluetooth-Standard
- 5.2
- Audio-Codecs
- AAC, SBC, Samsung Scalable Codec
- Anschlüsse des Ladecase
- USB-C Ladeanschluss
- Preis
- 109 Euro
Die Samsung Galaxy Buds FE bieten für ihren Preis ein wirklich solides Gesamtpaket. Selbst ANC und Transparenzmodus überraschen positiv. Ohne Android-Smartphone gehen allerdings einige Features verloren und auch die Wasserschutz-Klasse ist unterdurchschnittlich.
- Komfortables Design
- Guter Klang
- Gutes Noise-Cancelling
- Keine eigenen Presets im Equalizer möglich
- Einschränkungen für iOS-Nutzer
- Wegen IPX2-Schutz nur bedingt für Sport geeignet
Hinter dem FE der Samsung Galaxy Buds FE versteckt sich die Bezeichnung „Fan Edition“. Die offizielle Begründung dafür? Samsung nimmt sich das Feedback treuer Kund:innen zu beliebten Produkten zu Herzen, und entwickelt preiswerte Galaxy-Geräte mit allen Features, die den „Fans“ wirklich gefallen haben. Nun sind die Galaxy Buds 2, eines der Vorbilder der Buds FE, aber schon stolze zweieinhalb Jahre alt – und selbst entsprechend preiswert. Hat eine Budget-Version da noch ihre Berechtigung? Wir finden es im Praxistest heraus.
Die Samsung Galaxy Buds FE findest du hier:
Samsung Galaxy Buds FE im Klangtest
Eine UVP von 109 Euro und ein Straßenpreis, der noch mal weit darunter liegt – Samsung will ein Statement setzen. Normalerweise berücksichtigen wir bei der Bewertung neuer In-Ear-Kopfhörer – und neuer Geräte im Allgemeinen, nicht den Preis. Für die Samsung Galaxy Buds FE machen wir da selbstverständlich keine Ausnahme.

Trotzdem wollen wir nicht außer Acht lassen, dass das Preisschild die breite Masse ansprechen soll, also auch Nutzer:innen, die keine Lust auf Feinjustage des Sounds und viel Brimborium rund um Bluetooth-Codecs und App-Bedienung haben. In dieser Preisklasse ist unkompliziertes Plug-and-Play gefragt – also ordentlicher Sound, direkt aus dem Karton. Liefern die Buds FE das ab?
Dahinter können wir direkt einen Haken setzen und all diejenigen beruhigen, die sich möglichst preiswert vom blechernen Sound kabelgebundener Billig-In-Ears befreien möchten. Die Galaxy Buds FE setzen auf einen basslastigen Sound, für den Räumlichkeit und Dynamik trotzdem keine Fremdwörter sind. Wir finden beim Hören der faröisch-dänischen Pop-Rock-Sängerin Brimheim wirklich Gefallen am Sound der Buds, Dancing in the Rubble klingt hier wirklich angenehm.

Wenn du auf kritisches Hören aus bist, dürfte dir der Klang der Galaxy Buds FE aber doch etwas zu schwammig sein. Die In-Ear-Kopfhörer lassen sich eher mit der niedrigpreisigen Konkurrenz vergleichen – etwa den Soundcore Liberty NC 4 oder den Nothing Ear (a). Hier wird – zugunsten eines möglichst positiven ersten Eindrucks und vollem Klang bei Pop-Produktionen – gern auf das ein oder andere Detail verzichtet.
Nicht für jeden Track perfekt
Der Grunge von Mudhoney zum Beispiel: Wir hören in Touch Me I’m Sick rein, was nur bedingt Spaß macht. Ob die App samt Equalizer daran noch etwas ändern kann, finden wir später heraus. Vorher legen wir uns noch ein wenig gesprochenes Wort aufs Ohr: Hip-Hop und Podcasts.

Beim Hip-Hop dürften sich die Geister scheiden, was die Galaxy Buds FE angeht. Das liegt aber kaum an den In-Ears selbst, sondern vielmehr an der Varianz innerhalb des Genres. Ein Venom von Little Simz etwa überfordert die Buds mit seiner aufwendigen und rhythmisch anspruchsvollen Inszenierung etwas. Brockhamptons deutlich pop-affineres Sugar hingegen liegt den Galaxy Buds FE eher.
Podcasts und Hörbüchern kommt die wirklich gute passive Geräuschunterdrückung zugute. Die Stimmen wirken dadurch wirklich nah und präsent und klingen nicht aus einem leeren, virtuellen Raum. Dafür strengen die aufdringlichen Tiefen bei längerem Hören etwas an.
Wenn du dir in einer Bestenliste Samsungs Konkurrenz anschauen möchtest, wirst du hier fündig:
Equalizer: Da geht mehr
Wer den Sound der Samsung Galaxy Buds FE an die eigenen Hörgewohnheiten oder ein Genre anpassen möchte, muss sich mit fünf Presets begnügen, die von Samsung direkt in der App bereitgestellt werden. Mit dem Presets „Klar“ werden gesprochene Inhalte jedenfalls etwas angenehmer, während der „Bass Boost“ bei den Galaxy Buds FE eher Fehl am Platz scheint. Mehr ist nicht immer mehr.

Eigene Presets oder gar ein frei bedienbarer Equalizer sind in der App nicht enthalten. Zudem ist die Samsung Wearables-App aktuell nur für Android verfügbar. Auf den rudimentären Equalizer und einige andere Features musst du als iPhone-Nutzer:in also ebenfalls verzichten.
Bluetooth: Kein Multipoint und nur Basic-Codecs
Bei der Unterstützung von Bluetooth-Codecs setzt Samsung auf den kleinsten gemeinsamen Nenner – SBC und AAC sind an Bord. Dazu gesellt sich der hauseigene Samsung Scalable Codec, den du allerdings nur mit einem Samsung-Gerät verwenden kannst – aptX bleibt hier außen vor. Außerdem wird der Bluetooth-Standard 5.2 unterstützt.

Leider unterstützen die Samsung Galaxy Buds FE kein Multipoint. Du kannst also nicht zwei Geräte gleichzeitig mit deinen Earbuds verbinden. Ansonsten verläuft die Einrichtung einer Verbindung aber problemlos und bleibt auch bei längerer Benutzung stabil.
Bedienung mit und ohne App
Zur Bedienung an den In-Ear-Kopfhörern selbst setzt Samsung auf Touch-Gesten. Das funktioniert im Praxistest auch relativ gut. Selbst lange Haare sorgen in unserem Testdurchlauf nicht dafür, dass falsche Kommandos von den Galaxy Buds aufgenommen werden. Du kannst so etwa die Wiedergabe regeln, Anrufe steuern und das ANC verwalten.
In der App kannst du die einzelnen, zugewiesenen Gesten entweder aktivieren oder deaktivieren. Eine weitere Personalisierung der Gesten ist nicht möglich. Wenn es dich stört, dass einmaliges Tippen die Wiedergabe pausiert, kannst du das also mit einem einzigen Wisch beenden – aber nicht einstellen, dass zum Beispiel zwei Klicks die Wiedergabe pausieren.
Ansonsten kannst du mithilfe der App auch den Sitz deiner In-Ear-Kopfhörer überprüfen lassen. Dank der Finnen an den Earbuds sitzen diese bei uns aber auf Anhieb sehr fest und versiegeln den Gehörgang effizient. Das kommt den Kopfhörern auch beim Noise Cancelling zugute.

Negativ fällt uns bei der Einrichtung per App allerdings auf, dass Samsung Zugriff auf zahlreiche persönliche Daten haben möchte. Kontakte? SMS? Anrufe? Die App fordert alles ein und funktioniert erst, wenn auch die letzte Berechtigung gegeben wurde.
Noise Cancelling und Akku
Beim Noise Cancelling punkten die Samsung Galaxy Buds FE schon mit einer wirklich ordentlichen passiven Geräuschunterdrückung. Die Earbuds sitzen so gut im Ohr, dass bereits ohne ANC eine deutliche Reduktion der Umgebungsgeräusche spürbar ist. Das dürfte besonders Nutzer:innen freuen, die aktive Geräuschunterdrückung eher als unangenehm empfinden.
Außerdem schont es den Akku, wenn ANC auch mal deaktiviert bleibt. Ohne ANC schaffen die Earbuds achteinhalb Stunden, mit nur sechs. Nimmst du das Case dazu, kommen die Buds FE auf solide 21 beziehungsweise 30 Stunden. Kabelloses Laden wird nicht unterstützt, du musst dein Ladecase also per USB-C-Kabel aufladen.

Genug Akku-Exkurs fürs Erste, zurück zum Noise Cancelling. Dieses lässt sich sowohl in der App als auch an den Earbuds aktivieren und arbeitet dezent aber effektiv. Konkret: Sonore Umgebungsgeräusche werden angenehm abgedämpft, du bist aber nicht komplett von deiner Umwelt abgeschirmt. Besonders gut arbeitet hingegen der Transparenzmodus, der gewisse Umgebungsgeräusche verstärkt.
Wir spazieren mit eingeschaltetem Transparenzmodus an einer Straße entlang und empfinden die Verstärkung der Motorengeräusche als sehr natürlich. Die Geräusche lassen sich klar verorten und wirken nicht – wie es bei In-Ear-Kopfhörern mit Noise Cancelling sonst gern der Fall ist – diffus und künstlich.
Design: Neues und Altes
Auf den ersten Blick sehen die Samsung Galaxy Buds FE den Galaxy Buds 2 zum Verwechseln ähnlich. Vom Design des Ladecases bis hin zur angenehmen Haptik der relativ kleinen Earbuds erwecken die Galaxy Buds FE nicht den Eindruck einer Sparversion. Ganz im Gegenteil. Die Samsung Galaxy Buds FE setzen neben den klassischen Silikonaufsätzen zusätzlich auf Silikonfinnen, die den Halt in der Ohrmuschel verbessern sollen.

Und das gelingt definitiv. Die Buds FE sitzen – wie wir schon im Rahmen des ANC angesprochen haben – wirklich gut und wären so rein theoretisch prädestiniert als Sport-Kopfhörer für Lauf-Begeisterte. Leider spielt die IP-Zertifizierung hier nicht mit. Sowohl Case als auch Earbuds sind nach IPX2 lediglich gegen Wassertropfen geschützt. Schweiß oder gar ein Regenschauer könnte den Samsung Galaxy Buds FE schon gefährlich werden.
Unser Fazit zu den Samsung Galaxy Buds FE: Eine Frage des Preises
Die Samsung Galaxy Buds FE stürmen auf einen hart umkämpften Markt, auf dem preiswerte In-Ear-Kopfhörer mit wirklich guter Leistung keine Seltenheit sind. Im Endeffekt müssen sich die Galaxy Buds FE sogar mit den hauseigenen In-Ears messen, die teilweise schon für unter 100 Euro zu haben sind. Bestehen die Kopfhörer den Vergleich?
In puncto Tragekomfort, Sound und ANC auf jeden Fall, hier halten die In-Ears locker mit anderen Galaxy Buds mit oder überflügeln sie sogar. Dafür fallen andere Features wie Multipoint, aptX-Unterstützung und eine gute IP-Schutzklasse über Bord. Ob die Galaxy Buds FE zu dir passen, hängt also zuallererst davon ab, was du von preiswerten In-Ears erwartest. Wenn dir Samsung Galaxy Buds aber ohnehin gefallen, kannst du bei dem häufig aufgerufenen Preis von unter 70 Euro überhaupt nichts falsch machen.
Die Samsung Galaxy Buds FE findest du bei MediaMarkt:
Technische Daten | |
Bluetooth-Standard | 5.2 |
Audio-Codecs | AAC, SBC, Samsung Scalable Codec |
Akku-Laufzeit | Hörer: bis zu 6 h (ANC), 8,5 (ohne ANC) / mit Ladecase: bis zu 21 h (ANC), 30 h (ohne ANC) |
Akku-Ladezeit | Ladezeit In-Ears: bis zu 100 Min., Ladecase: bis zu 110 Min. |
Schnellladefunktion | k.A. |
Anschlüsse des Ladecase | USB-C Ladeanschluss |
Noise Cancelling | Ja |
Wasser- und Staubschutz | IPX2 |
Gewicht | Hörer: je 5,6 g / Ladecase: 40 g |
Preis | 109 Euro |
Doch nicht die richtigen Kopfhörer für dich? Alle In-Ears, die wir getestet haben, findest du hier: