Dali Kupid im Test – Klein, bunt und erschreckend günstig

- Treiber
- 2 ( 1 x Hochtöner, 1 x Tiefmitteltöner)
- Frequenzbereich
- 63 Hz - 25 KHz
- Abmessungen (BxHxT)
- 140 x 237 x 195 mm
- Verfügbare Farben
- Schwarz, Beige, Blau, Gelb, Walnuss
- Paarpreis
- 338,00
Dalis kleinste, günstigste Box macht den Einstieg ins Thema HiFi ganz einfach. Sie ist kompakt, günstig und kann klanglich abliefern – auch wenn du angesichts ihrer Größe keine Wunder erwarten solltest.
- Klingt größer als sie ist
- Elanvoller Klang mit vielen hörbaren Details
- In vielen verschiedenen Farben erhältlich
- Sehr preiswert
- Schöner, aber etwas zu dezenter Bass
- Höhen können auf Dauer anstrengend sein
Über Dalis neue Kupid-Lautsprecher haben wir uns aus gleich zwei Gründen gefreut: Erstens kommt mit ihnen etwas mehr Farbe ins sonst doch eher eintönige HiFi-Segment. Und zweitens sind sie zum Paarpreis von 340 Euro die bisher günstigsten Boxen im Dali-Portfolio. Da wir neues Einstiegs-HiFi immer gern sehen, haben wir nicht gezögert und die Kupid alsbald ins Kölner Testlabor bestellt.
Die Dali Kupid kannst du über HiFi-Klubben bestellen:
Dali Kupid im Detail
Dali konnte in unseren Tests bereits mit mehreren seiner Regallautsprecher Lorbeeren einheimsen. Da wäre z. B. die Dali Oberon 3, die wir in unserem Testurteil als „stimmiges Gesamtpaket für unter 600 Euro“ bezeichnet haben. Ihre kleine Schwester, die Dali Oberon 1, war lange Zeit die mit rund 500 Euro günstigste Regal-Box im Dali-Portfolio. Direkt unter ihr ordnet sich die Kupid ein. Der neue Preisschlager ist im direkten Vergleich nicht nur günstiger, sondern auch kleiner. Mit ihren 14 Zentimetern Breite und rund 24 Zentimetern Höhe sparst du in beide Richtungen ein paar Zentimeter.

Auch im Vergleich zu den Einstiegsboxen anderer Hersteller ist die Kupid auffällig klein. Die Teufel Ultima 20 etwa ist sowohl in der Breite als auch in der Höhe grob geschätzt eine Handbreite größer. Auch die Canton GLE 20 S2 überragt die Kupid. Für die Dali Kupid dürfte also in jedem Fall ein Plätzchen in deinem Wohnzimmer zu finden sein.
Ob auf der Kommode, im Regal, auf dem Schreibtisch oder aufgebockt auf Ständern. Angst, dass der kleine Lautsprecher den Raum nicht ausfüllt, brauchst du dabei nicht haben – wie unser Klangtest zeigt. Denn der Sound der Kupid ist zwar klar durch ihre Größe begrenzt, wächst aber gleichzeitig weit darüber hinaus.

Das Gehäuse der Dali-Box besteht aus MDF. Auch die optisch vom Rest des Gehäuses abgehobene Frontplatte, in der beide Treiber sitzen, besteht aus den für Lautsprecher typischen Holzfaserplatten. Die abgerundeten Ecken und Kanten lassen die Box dabei etwas gemütlicher aussehen. Ebenso wie die optionalen, magnetischen Stoffabdeckungen.
Erfreulich bunt
Unser Testmuster erstrahlt, wie du auf den Bildern siehst, in einem fröhlichen Sonnengelb. Falls dir diese Farbe doch etwas zu auffällig ist, hast du Glück, denn die Auswahl ist groß. Neben den klassischen Farbausführungen Schwarz und Beige verkauft Dali die Kupid auch noch in einem dunklen Blauton sowie in Walnussholz-Optik.

Um die Musik kümmern sich dabei zwei Treiber: ein Tiefmitteltöner aus einer Papier-Holzfaser-Mischung mit ca. zehn Zentimetern Durchmesser sowie eine 2,6 Zentimeter durchmessende Gewebekalotte. Auf der Rückseite sitzt außerdem ein Reflexrohr für Verstärkung im Bass.
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Dali Kupid im Klang-Check
Als ersten Testsong haben wir uns einen alten Bekannten ausgesucht: Janelle Monáes I Like That. Das Lied vom 2018er-Album Dirty Computer lebt von einer durchdringenden Bassline, warmen, weichen Vocals sowie klaren, durchdringenden Hi-Hats – ein Rundumschlag also. Die Dali Kupid beweist hier schnell, dass sie sich im gesamten Frequenzbereich wohlfühlt. Angefangen bei der Bassline, die weder lasch noch unangenehm aufgeblasen daherkommt, sondern den Song fest untermauert. Klar – im Vergleich zu größeren Boxen klingt der Bass etwas dünn. Bis zum untersten Punkt im Frequenzgang – laut Datenblatt 63 Hz – gefällt uns der Bass der Kupid zwar sehr gut, für die wirklich tiefliegenden Beats fehlen ihr aber die Muskeln. Hier könnte ein passender Subwoofer aushelfen.

Praktisch das komplette Gegenteil: die Teufel Ultima 20, die wir zufällig gleichzeitig im Büro hatten und zum Vergleich heranziehen konnten. Während die Ultima – wie sich das für eine Teufel-Box gehört – ihren Fokus auf den Bass lenkt, sucht Dali mit der Kupid die Balance. I Like That klingt dadurch über die Ultima 20 wärmer und vor allem Janelle Monáes Vocals weicher. Im dicken Bass gehen aber auch vor allem höhere Details unter, die die Kupid wiederum sehr schön durchscheinen lässt.

Vielleicht siehst du das anders, aber für uns gehört der Herbst dem Indie-Rock. Da wir uns die Kupid im Oktober vorgenommen haben, musste deshalb auch wieder Hozier einen Testsong bereitstellen. Zuletzt hat es uns Nobody’s Soldier angetan. Über die Kupid startet der Song genauso elanvoll, wie wir ihn kennen.
Die kleine Box spielt dynamisch, flink und breit, was einem Song wie diesem, mit seinem explosionsartigen Einstieg und seiner großen Soundkulisse, sehr gut tut. Schließen wir die Augen, hört die Kupid sich deutlich größer an, als sie ist. Zwar hält sich ihr Sound vertikal ziemlich kompakt in einer Linie, zu den Seiten entfaltet er sich aber weit.

Auch bei diesem Song lässt die Kupid uns überraschend tief ins Instrumental blicken. Ganz so viel Luft wie teurere Lautsprecher – wir konnten z. B. die ELAC Elegant BS 312.2 im direkten Vergleich anhören – lässt sie den einzelnen Instrumenten zwar nicht. Aber durch die tendenziell neutrale Abstimmung verdrängt auch kein dominanter Bass die zarten Hochtöne, wie wir es z. B. bei der Teufel Ultima 20 beobachten.
Nur bei bestimmten Songs – Nobody’s Soldier gehört definitiv dazu – empfinden wir diese Abstimmung auch als Nachteil. Denn hier sind zwar viele Details hörbar, gerade im Hochton tendiert die Kupid aber zur Schärfe. Kurz vor Einsatz des Refrains ertönt z. B. von weit rechts eine penetrante E-Gitarre, die auf Dauer ganz schön an den Nerven zehrt. Etwas mehr Punch für Drums und Gitarren hätte den Song außerdem noch etwas spannender gemacht. So klingt die Kupid zwar keineswegs langweilig, aber manchmal etwas flach.

Apropos Punch: Auch Aggressive Evolution vom zweiten Studioalbum der britischen Heavy-Metal-Band Loathe fehlt uns über die Kupid etwas Kick. Dafür schafft die Dali, das vollgepackte Instrumental noch etwas besser aufzudröseln, als die Teufel-Konkurrentin.
Aufstellung und Verstärker
Wir haben im Klangtest etwas über die Stränge geschlagen und die Dali Kupid für knapp 340 Euro größtenteils am fast 10.000 Euro teuren Streaming-Vollverstärker McIntosh MSA5500 AC gehört. So weit musst du es natürlich nicht treiben. Verhältnismäßiger wäre z. B. ein Wiim Amp, von dem wir zum Glück auch ein Exemplar vor Ort hatten. Preislich liegt der Streaming-Verstärker von Wiim ungefähr auf Augenhöhe mit dem Dali-Paar.
Im Test zeichnete die Kupid unsere Musik mithilfe des McIntosh – wenig überraschend – mit noch etwas feinerem Stift und setzte kräftigere Impulse. Mehrere tausend Euro Aufpreis ist das kleine Klang-Update aber nicht unbedingt wert. Auch der Wiim Amp ist ein würdiger Zuspieler für die Kupid – und das Gesamtpaket eine sehr kompetente kleine HiFi-Anlage inklusive Zugriff auf Wiims umfangreiches Streaming-Angebot.

Die Dali Kupid hat übrigens eine Empfindlichkeit von 83 dB. Ein vergleichsweise niedriger Wert, was aber im Test wie beschrieben keine dramatischen Auswirkungen hatte. Auch schwächere Amps wie der von Wiim können die Kupid ohne Probleme antreiben. Du musst hier lediglich das Lautstärkerad etwas weiter aufdrehen, um Zimmerlautstärke zu erreichen, als bei einem Boliden wie dem MSA5500.
Der Wiim Amp passt auch größentechnisch besser zur Kupid. Ein kleiner Verstärker, und die Anlage passt in so gut wie jedes Regal und je nach Modell sogar auf den Schreibtisch. Dali empfiehlt einen Wandabstand von 2,5 bis 60 Zentimetern. Wir haben die Kupid versuchsweise mit dem Reflexrohr ganz nah vor die Wand geschoben und konnten ihr dadurch etwas kräftigere Bässe entlocken. Am besten experimentierst du etwas, um die perfekte Aufstellung zu finden.

Im Lieferumfang findest du Gummifüße, die für sicheren Stand sorgen. Ein Gewinde in der Unterseite, um sie auf Standfüße aufzuschrauben, hat sie nicht. Dafür legt Dali der Kupid eine Spange und Schrauben bei, um sie an der Wand anzubringen.
Unser Fazit zur Dali Kupid
HiFi-Setups lassen sich beliebig exzessiv betreiben – sowohl mit Blick auf die Anzahl der einzelnen Komponenten als auch auf den Preis. Es kann aber auch einfach gehen: eine passive Regalbox, ein kleiner Streaming-Amp, fertig. Und genau für solche Setups ist die Dali Kupid perfekt. Klar, klanglich musst du etwas kompromissbereit sein: Die Kupid gehört nicht zu den bassstärksten Boxen und klingt teilweise im Hochtonbereich etwas scharf. Angesichts ihres geringen Preises spielt sie aber beeindruckend breit und mit viel Liebe zum Detail.
Aktuelle Angebote
Technische Daten | |
Wege | 2 |
Treiber | 2 ( 1 x Hochtöner, 1 x Tiefmitteltöner) |
Anschlüsse | Single-Wiring |
Frequenzbereich | 63 Hz - 25 KHz |
Wirkungsgrad | 83 dB |
Abmessungen (BxHxT) | 140 x 237 x 195 mm |
Gewicht | 2,9 kg |
Verfügbare Farben | Schwarz, Beige, Blau, Gelb, Walnuss |
Paarpreis | 338,00 |
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