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KEF LSX II LT im Test: gleicher Klang für 400 Euro weniger?

Die KEF LSX II LT sollen so gut klingen wie die LSX II. Wir haben die Aktivboxen getestet und verraten dir, wie sie klingen – und auf welche Features du verzichten musst.
HIFI.DE Test | KEF LSX II LT
Leistung
2x 100 Watt (70 W MT; 30 W​​​​​​ HT)
Eingänge
HDMI ARC, opt. Digital, Koax Digital, USB-C, LAN
HDMI ARC / eARC
Ja / Nein
Quellen kabellos
AirPlay 2, Bluetooth 5.0, Chromecast, WLAN, UPnP
Streaming
Spotify Connect, TIDAL, Qobuz, Amazon Music, Deezer, Internetradio, Podcasts
Abmessungen (BxHxT)
240 x 155 x 180 mm​​​​​
Gewicht
6,8 kg
Paarpreis
999 Euro
In Kürze
Klanglich auf einem Niveau mit der LSX II bietet die KEF LSX II LT ein verlockendes Angebot, wenn du auf einige Features verzichten kannst. Ein ideales Upgrade für Schreibtisch oder TV-Sound.
Vorteile
  • Ersetzt eine komplette HiFi-Anlage mit allen wichtigen Quellen
  • Unkomplizierter TV-Anschluss über HDMI eARC
  • Gleichbleibend genialer Sound für diese Größe
  • Kompakt und stylish
Nachteile
  • Kein analoger Eingang
  • Nicht Roon ready
  • Keine MQA-Unterstützung
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Monitor-Boxen oder doch komplette HiFi-Anlage für den Schreibtisch? KEF hat bereits mit der LSX II bewiesen, dass das kein Widerspruch sein muss. Jetzt kommt mit der KEF LSX II LT – gesprochen „light“ – eine deutlich günstigere Version auf den Markt. Optisch etwas einfacher und mit geringen Einschränkungen in der Praxis wollen sie dennoch genauso gut klingen wie ihre Geschwister. Ob das Kunststück gelingt und worauf du verzichten musst, haben wir für dich geprüft.

KEF LSX II LT Paar frontal schräg
Die KEF LSX II LT kosten gut 400 Euro weniger als ihre Vollversion. Aber wie klingen sie?

Die KEF LSX II LT kannst du hier in drei Farben vorbestellen:

KEF LSX II LT vs. LSX II – Das sind die Unterschiede

Als Streaming-fähige Aktivbox vereint die KEF LSX II LT alles in sich, was du zum Musikhören brauchst. Dass die Box in dein WLAN und ihre App auf dein Handy kommt, ist dann auch schon alles, worum du dich kümmern musst. Der wichtigste Unterschied zwischen der Voll- und der LT-Version liegt in der Kommunikation des Boxenpaares. Während das bei der KEF LSX II neben einer LAN-Verbindung auch kabellos geht, besteht die KEF LSX II LT auf ihr USB-C-Kabel. Das liegt in 3 Meter Länge bei, kann aber auch in 8 Metern nachbestellt werden, falls deine Lautsprecher weiter auseinander stehen sollten.

KEF LSX II LT Paar Rückseiten
Die Verbindung zwischen beiden LSX II LT übernimmt ein USB-C-Kabel. Dafür fällt die separate Stromversorgung der zweiten Box weg.

Der große Vorteil der USB-Verbindung: Du benötigst nur noch eine Steckdose, um beide Lautsprecher zu betreiben, denn das USB-Kabel überträgt auch die 100 Watt, die jeder Lautsprecher maximal verschlingt. 30 Watt davon sind für den Hochtöner reserviert, 70 für den Tiefmitteltöner, der ihn umgibt. Dieser koaxiale Aufbau trägt bei KEF den wohlklingenden Namen Uni-Q und findet sich in so ziemlich jedem KEF-Lautsprecher: von der KEF LS50 Wireless II bis zur KEF Blade Two Meta.

In Leistung, Class-D-Verstärkung und Treiberbestückung gibt es zwischen KEF LSX II LT und LSX II also keine Unterschiede. Diese findest du dafür aber in der Software und dem Gehäuse. Zu beidem kommen wir später noch ausführlich. Aber keine Sorge: Sämtliche Streamingdienste, die es bei der LSX II gab, werden auch von der LT-Version unterstützt. Einzig der Codec MQA und die Roon-ready-Zertifizierung fallen weg.

KEF LSX II LT Treiber Detail
Der Uni-Q-Treiber in seiner kleinsten Form: Der Hochtöner durchmisst gerade einmal 19 Millimeter, der Tiefmitteltöner 115 Millimeter.

Der gleiche Klang für weniger Geld

In unserem Hörraum aufgestellt füttern wir die KEF LSX II LT direkt mit harter Kost: Animals As Leaders spielen feinsten, fast schon mathematisch berechneten Prog-Metal, der jedem Lautsprecher alles abverlangt. Die Schonfrist ist also schnell vorbei. Die rasanten Beckenschläge und Gitarrenriffs auf Red Miso können das Pärchen Aktivboxen dennoch nicht schocken. Gekonnt lassen sie die Klangeffekte durch den Raum springen und bilden die Musiker plastisch vor uns ab.

KEF LSX II LT Bassreflex
Auf der Rückseite findest du eine Bassreflexöffnung, die bei den tiefsten Frequenzen helfen soll.

Nur im Bassbereich muss sich die LSX II LT irgendwann den E-Bass-Riffs von Javier Reyes geschlagen geben. Auch das Doppelpedal mit dem Matt Garstka seine Base Drum bei Monomyth malträtiert, kippt ins Unsaubere. Hier kann KEF die Physik nicht bezwingen, auch wenn der gerade einmal 115 Millimeter durchmessende Tieftöner wirklich alle Möglichkeiten ausreizt. Denn verstehe uns hier nicht falsch: Die KEF LSX II LT kann Bass. Für ihre Größe sogar extrem gut. Ab und an versucht sie es nur zu stark, noch die letzten Tieftöne zu erreichen. Hier wäre weniger mehr gewesen, wie es etwa die Q Acoustics M20 beweist. Nur wenige Soundbars im selben Preisbereich können hier im Bass mithalten – und kommen noch seltener annähernd an das hier gezeigte Klangerlebnis. Falls Bass dir aber wichtiger als alles Andere ist, bekommst du bei der Teufel Stereo M2 für dasselbe Geld deutlich mehr davon – dafür mit einigen Einbußen bei der Klangqualität.

LSX II LT: Perfekter Partner für deinen Fernseher

Denn die KEF LSX II LT fühlt sich nicht nur zwischen Plattenspieler und Co. wohl – via HDMI-ARC mit deinem Fernseher verbunden, macht sie richtig Laune. Wenn es für den nächsten Actionfilm dann doch etwas mehr Bummbumm sein soll, kannst du dir immer noch einen externen Subwoofer besorgen. Der KEF KC62 etwa passt perfekt zu den LSX II LT und lässt sich kinderleicht per App auf die Boxen kalibrieren.

Als PC-Lautsprecher hingegen wirst du die zusätzliche Bassenergie vermutlich nicht benötigen. Stattdessen wählen wir den Desktop- und Wall-Modus aus. So staut sich der Bass weniger und das Klangbild wird auch auf kürzeste Distanz angenehm und weit. Egal, an wie vielen Ecken KEF bei der LSX II LT gespart hat, am Klang war es definitiv nicht. Natürlich ist es immer noch ein großer Schritt zur berühmten Schwester KEF LS50 Wireless II. Bei 1.300 Euro Preisdifferenz erwarten wir aber auch nichts anderes.

Alle von uns getesteten Aktivlautsprecher findest du zum Vergleich in unserer Bestenliste:

KEF LSX II LT: Kleine Beschränkungen in der Praxis

Wie bereits erwähnt ist die größte Einschränkung der KEF LSX II LT ihre Kabelverbindung zwischen beiden Lautsprechern. Die Einrichtung wird dadurch aber noch mal einfacher. Nur das USB-C-Kabel in die beiden Buchsen gesteckt, Stromkabel in die Hauptbox (standardmäßig die rechte, per App austauschbar) und schon geht’s los. Schon bei der LSX II bildete KEFs Connect-App die Steuerzentrale. Bei der LSX II LT ist es nicht anders. Zum Testzeitpunkt stand uns zwar nur eine Test-Version der App zur Verfügung, aber auch die lief reibungslos. Einmal aufgestellt, waren die Lautsprecher innerhalb weniger Minuten einsatzbereit. Nur noch mit dem Streamingdienst deines Vertrauens verknüpft – in unserem Fall Qobuz – und es konnte losgehen.

KEF LSX II LT Zubehör, Fernbedienung, Kabel
Neben den nötigen Kabeln schickt die KEF auch Fernbedienung und Anleitung mit. Sollte das USB-C-Kabel zu kurz sein, kannst du ein längeres nachbestellen. Kostenpunkt: 59 Euro.

Die App bietet dir zudem extrem umfängliche Optionen, mit denen du deine Lautsprecher auf ihren Platz kalibrieren kannst. Je nachdem, wie tief du in diese Einstellungen eintauchen möchtest, kannst du zwischen einem normalen und einem Experten-Modus wählen. Ersterer führt dich anhand von Fragen (Wie weit entfernt von den Wänden stehen die Boxen? Wie stark ist dein Raum gedämpft?) zum idealen Sound, letzterer gibt dir mehr Freiraum. Das alles kennen wir schon von der LSX II. Auch die Subwoofer-Einbindung ist gleich geblieben und funktioniert einwandfrei.

Kein Roon, kein MQA

All das kennen wir bereits unverändert von der LSX II. Wenden wir uns den Unterschieden zu. Die mitunter höchsten Kosten bei Aktivlautsprechern (und der Unterhaltungselektronik im Allgemeinen) sind die Lizenzen. Jeder Dolby-Atmos-Schriftzug, jede Zertifizierung kostet Geld. Es ist also nicht verwunderlich, dass man sich bei KEF LSX II LT auf die wesentlichen fokussiert hat. So kannst du sie nicht direkt über Roon steuern, da sie keine Roon-ready-Zertifizierung hat. Sie taucht dennoch in Roon auf, dann allerdings als AirPlay-Lautsprecher mit entsprechend begrenzter Auflösung.

Auch MQA fällt als unterstützter Codec raus. Natürlich sind PCM-Formate wie FLAC und Ein-Bit-Formate wie DSD immer noch dabei und werden bis hinauf zu 384 kHz und 24 Bit empfangen. Empfangen, wohlgemerkt, nicht wiedergegeben. Denn die Obergrenze für die Übertragung via USB von Box zu Box hat KEF bei 96 kHz gesetzt. Deine Musik wird also, egal, wie hoch aufgelöst sie ist, auf diesen Wert umgerechnet. Das ist übrigens schon bei der Vollversion der Fall.

Rudimentäres Bluetooth

Willst du nur mal schnell ein Video auf deinem Handy mit besserem Ton schauen, oder sich dein Gast mal eben mit den Boxen verbinden, könnt ihr getrost auf Bluetooth zurückgreifen. Die Verbindung funktioniert auf Anhieb, allerdings werden nur die beiden Bluetooth-Codecs SBC und AAC unterstützt. Auf höher auflösende Codecs der aptX-Familie wurde ebenfalls verzichtet.

KEF LSX II LT Anschlüsse Rückseite Detail
Alle physischen Anschlüsse tummeln sich auf der Hauptbox. Natürlich ist auch HDMI-ARC wieder dabei.

Soll deine Musik mal nicht aus dem Äther kommen, findest du auf der Hauptbox weitere physische Eingänge. Der Klinken-Eingang (AUX) der LSX II ist leider verschwunden. Es gibt als nur noch digitale Eingänge. Deinen Plattenspieler kannst du also nur über Umwege verbinden. (Etwa über einen Phono-Vorverstärker mit digitalem Ausgang). Oder du benutzt direkt einen Plattenspieler mit Bluetooth. Geblieben sind USB-C, TOSlink, HDMI-ARC und eine LAN-Buchse. Eine Cinch-Buchse erlaubt dir, deinen Subwoofer mit den LSX II LT zu verbinden.

Smartes Design mit einfachen Mitteln

Schaust du dir die KEF LSX II LT von vorn an, kannst du sie vermutlich nicht von ihrer teureren Schwester unterscheiden. Beide Fronten wölben sich vom Treiber aus nach hinten weg. Das soll nicht nur akustische Vorteile haben, sondern sorgt auch für einen lockeren Look. Der größte Unterschied liegt allerdings in der Oberfläche der Seitenwände. Auch hier konnte KEF sparen: Der hochwertige Webstoff der Firma Kvadrat fehlt jetzt. Die Oberfläche ist auch nicht mehr lackiert, sondern aus in Masse gefärbtem Kunststoff gefertigt. Das drückt den Preis – soll aber auch umweltfreundlicher sein.

KEF LSX II LT seitlich einzeln
Die Form ist gleich geblieben, nur der Stoffbezug hat sich verabschiedet. Das Design ist dennoch stimmig und clean.

„Billig“ sieht diese Lösung hingegen ganz und gar nicht aus. Immer noch dominiert der smarte Look für den KEF bekannt ist. Auch der Kunststoff fühlt sich weiterhin sehr wertig an. Einzig das Kabel zwischen den Boxen könnte dem Look schaden. Zumal es nicht so fest in seinen USB-C-Buchsen hält, wie wir es gerne hätten. Farblich hat sich KEF von sechs auf drei Farben reduziert. Du hast die Wahl zwischen Grün, Grau und dem hier getesteten Weiß.

Unser Fazit zur KEF LSX II LT

Trotz des „light“ im Namen sind die KEF LSX II LT kein klangliches Leichtgewicht. KEF hat stattdessen alles weggelassen, was du nicht unbedingt für entspanntes Musikhören benötigst. Wenn dir das Verbindungskabel, das einfache Design, und die fehlenden Zertifizierungen für Roon und MQA nichts ausmachen, findest du hier ein deutlich attraktiveres Angebot als das der LSX II. Denn klanglich treffen sich die Voll- und die LT-Version auf Augenhöhe. So bereichert die KEF LSX II LT deine HiFi-Anlage, deinen Schreibtisch und deinen Fernseher.

HIFI.DE Testsiegel Aktivlautsprecher KEF LSX II LT 8.9

HiFi-Klubben hat die KEF LSX II LT bereits im Angebot:

Technische Daten
Bauart 2-Wege Bassreflex
Leistung 2x 100 Watt (70 W MT; 30 W​​​​​​ HT)
Eingänge HDMI ARC, opt. Digital, Koax Digital, USB-C, LAN
HDMI ARC / eARC Ja / Nein
Quellen kabellos AirPlay 2, Bluetooth 5.0, Chromecast, WLAN, UPnP
Ausgänge Subwoofer
Streaming Spotify Connect, TIDAL, Qobuz, Amazon Music, Deezer, Internetradio, Podcasts
Sprachassistenten
HiRes-Wiedergabe max. 96 kHz / 24 Bit
HiRes-Quellen max. 384 kHz / 24 bit (Netzwerk), DSD
Bedienung App, Fernbedienung
Verbindung Master/Slave USB-C
Akku
Abmessungen (BxHxT) 240 x 155 x 180 mm​​​​​
Gewicht 6,8 kg
Verfügbare Farben Weiß, Grau & Grün
Paarpreis 999 Euro

Du hast bereits einen guten Verstärker? Dann wirst du sicher bei den von uns getesteten Regallautsprechern fündig:

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