Teufel Stereo M2 im Test: Kultivierter Kraftprotz
- Leistung
- 2 x 250 Watt
- Eingänge
- Analog Cinch, Digital optisch, AUX, USB-C, LAN
- HDMI ARC / eARC
- Nein
- Quellen kabellos
- Bluetooth 5.0, W-Lan, AirPlay 2, Chromecast
- Streaming
- Ja
- Abmessungen (BxHxT)
- je 210 x 432 x 268 mm
- Gewicht
- 10 Kg
- Paarpreis
- 999,99 Euro
Die Teufel Stereo M2 ist kein Freund des Understatement. Die Aktivbox überzeugt mit kraftvollem Bass und einer hohen Pegelfestigkeit. Kontrolle und Neutralität zählen jedoch nicht zu ihren Stärken. Für den Preis sind der Klang und die Ausstattung aber angemessen.
- Kräftiger, druckvoller Bass
- Einfach und flexibel in der Aufstellung
- Erwachsenes Design
- Sehr Pegelfest
- Klang könnte ausgewogener sein.
- Kein HDMI
Aktive Stereo-Lautsprecher ersetzen immer öfter ganze HiFi-Anlagen. Das ist auch Teufel nicht verborgen geblieben, und deshalb sind die Stereo M2 im Vergleich zu den Vorgängern Stereo M noch einmal deutlich mehr auf genussvolles Musikhören getrimmt worden. Das behauptet zumindest der Hersteller – ob’s stimmt, haben wir getestet.
Außer dem naheliegenden hausinternen Vergleich mit der Teufel Ultima 25 Aktiv hatten wir mit den ganz frischen KEF LSX II LT noch interessante Konkurrenz im Hörraum: Die Böxchen dieses Aktivsystems wirken winzig im Vergleich zu dem mächtigen Stereo M2, konnten im Test jedoch mit Klang und Ausstattung überzeugen und kosten exakt genau so viel wie das Teufel-System.
Die Teufel Stereo M2 bekommst du wie immer direkt im Teufel-Shop:
Teufel Stereo M2 oder Teufel Ultima 25 Aktiv?
Die Teufel Stereo M2 ist eine Streaming-fähige Aktivbox. Das heißt für dich, dass sie ein ganzes HiFi-System in deinem Wohnzimmer ersetzt. Du musst nur beide Boxen separat an den Strom anschließen und mit dem WLAN verbinden. Mehr musst du nicht machen. Die beiden Lautsprecher sind kabellos miteinander verbunden, und werden per WLAN mit deiner Musik gefüttert. Der Verstärker ist also jeweils direkt in den Lautsprecher integriert.
Die Teufel Ultima 25 Aktiv geht da einen anderen Weg. Bei ihr ist nur eine Box aktiv und mit einem Verstärker ausgestattet. Der andere Lautsprecher wird per Kabel verbunden und muss entsprechend nicht an die Steckdose angeschlossen werden.
Das ist aber nicht die einzige Besonderheit der Stereo M2. Sobald du nämlich die Abdeckung der Lautsprecher entfernst, wird dir vielleicht eine weitere Besonderheit auffallen: Der Hochtöner sitzt quasi in der Mitte des Mitteltöners. Das nennt sich Koaxial-Chassis und soll für Räumlichkeit und einen breiten Sweetspot sorgen.
Die Teufel Stereo M2 in Klang-Check: Das macht Laune
Solltest du also ein entsprechendes Kontingent an Steckdosen in deinem Wohnzimmer haben, sind die Teufel Stereo M2 eine bestechend einfache Möglichkeit dein Zimmer zu beschallen. Und das sollte am besten nicht zu klein ausfallen, da die Stereo M2 einiges an Leistung und Gehäusevolumen mitbringen. Pro Box ist ein 250 Watt Class D-Verstärker verbaut. Die befeuern jeweils einen 25 Millimeter großen Hochtöner, einen 152 Millimeter messenden Mitteltöner und einen 165-Millimeter-Tieftöner mit Kevlar-Membran. Die technischen Zutaten stimmen also schon mal, doch wie klingt das Ganze?
Wir beginnen mit Solar Sailor, aus dem brillant produzierten Soundtrack von Tron: Legacy. Daft Punks Liebe für detailversessene Produktionen ist hinlänglich bekannt und der Synthesizer-getriebene Song, über den sich zart schmelzende Streicher-Arrangements aufbauen, ist ein guter Test für Auflösung und Räumlichkeit eines Lautsprechers.
Sofort fällt das sehr kräftige Bassfundament auf, für das viele Teufel Lautsprecher bekannt sind. Die Stereo M2 ist aber dennoch in der Lage, brillante Höhen und feine Details über das Bassplateau ans Ohr des Hörers weiterzureichen. Das ist im ersten Moment eindrucksvoller, doch bei längerem Hören fällt auch immer wieder auf, dass es den Teufel-Boxen am Übergang von Mitteltöner zu Basstreiber an Feingefühl mangelt. Denn die Mitten versacken leider häufig in den starken Basssalven der Stereo M2, für wirklich kritisches Hören sind sie also eher ungeeignet.
Die KEF LSX II LT gibt sich im direkten Vergleich noch mal deutlich detaillierter und musikalischer, kann aber nicht mit derselben Power aufwarten. Dafür spielt sie schon bei geringen Pegeln prägnant und auf den Punkt. Die Teufel braucht einen gewissen Pegel, um zum Leben zu erwecken.
Bei leiseren Lautstärken wirkt der Klang ein wenig, als würde eine Decke über der Box liegen, Höhen und Mitten gehen in der würzigen Bass-Suppe unter. Erst ab einem Drittel der Lautstärke schafft es das Teufel-System, an die Oberfläche zu strampeln. Die KEF ist eher ein Lautsprecher für gediegene Hörsessions, während die Teufel eher auf Spaß und auch auf Effekt ausgelegt ist.
Kompaktes Powerhouse mit qualitativen Ambitionen
Bei Shoot to Thrill von AC/DC hat die Teufel Stereo M2 einfach Spaß gemacht. Es ist schon beeindruckend, welche Power die Boxen liefern können, wenn es darauf ankommt. Jazz auf gediegenem Lautstärke-Niveau ist eben weniger ihr Ding, wie The End of Dukka von Matthew Halsall beweist, bei dem wird die Teufel von der kleinen KEF deutlich auf die Plätze verwiesen wird.
Auch mit schnellen Impulsen kommt die Stereo M2 nicht so gut zurecht und wirkt dadurch mit manchen Tracks etwas müde; bei komplexen Fusion-Arragments à la Snarky Puppy fehlt es ihr etwas an musikalischer Übersicht. Aber das fällt nur im direkten Vergleich auf. Insgesamt das Gebotene angesichts des Preises voll in Ordnung.
Wie sich die Teufel Stereo M2 im Vergleich mit anderen getesteten Aktivlautsprechern schlägt, liest du inin unserer Bestenliste:
Wenn du also gerne laute, spaßbetonte Musik hörst, die mit ordentlich Präsenz dein Wohnzimmer füllt, wirst du mit der Teufel Stereo M2 sehr glücklich werden. Bei diesen Lautsprechern solltest du aber auch die Größe des Raumes beachten, denn durch den starken Bassdruck könnten die Lautsprecher in kleinen Räumen schnell zu viel des Guten sein.
Teufel Stereo M2: Für den Fernseher weniger geeignet
Es würde sich anbieten, mit der Teufel Stereo M2 ein Setup rund um den Fernseher aufzubauen, dass für Filme, Serien und Musik gleichermaßen gut geeignet ist. In der Praxis geht das jedoch nicht so einfach, wie bei vielen Mittbewerbern. Zum Einen sind die Lautsprecher alles andere als klein und passen vielfach nicht neben den Fernseher auf dem Lowboard. Dann musst du zusätzlich Platz und Budget für Boxenständer einplanen.
Viel ärgerlicher: Es gibt keinen HDMI-Anschluss, wie er bei vielen vergleichbaren Stereo-Systemen längst üblich ist. Wenn du die Stereo M2 mit deinem Fernseher verbinden möchtest, bist du also auf ein optisches Kabel angewiesen. Das bedeutet im Zweifelsfall, dass du die Lautstärke nicht über die Fernbedienung deines Fernsehers steuern kannst. Da die Teufel Stereo M2 ohne eigene Fernbedienung geliefert werden, bist du also auf die Teufel-App angewiesen, um die Lautstärke zu ändern. Und das ist in der Praxis einfach keine gute Lösung.
Und auch in der App findest du keine zusätzlichen Optionen für eine Einbindung in dein heimisches TV-System. Die gleich teure KEF LSX II LT kann in der App hingegen auf eine Vielzahl von Optionen zurückgreifen.
Die Teufel Stereo M2 in der Praxis.
Die Einrichtung der Teufel Stereo M2 gestaltet sich denkbar einfach: Zuerst schließt du beide Lautsprecher an den Strom an. Dann musst du die Teufel Home App herunterladen, beide Geräte mit dem Netzwerk verbinden und die Stereo M2 in der App einrichten. That´s it. Vom Auspacken bis zur Inbetriebnahme vergehen nur einige Minuten. Dabei ist der linke Lautsprecher der Master.
Was du generell beachten solltest, wenn du Lautsprecher aufstellen möchtest, erfährst du in unserem Ratgeber zum Thema.
Auch die Kopplung beider Lautsprecher geschieht schnell und unbemerkt im Hintergrund, Verbindungsprobleme oder gar Klangaussetzer gab es während unseres Tests keine.
Wie schon erwähnt, hat Teufel der Stereo M2 keine Fernbedienung gegönnt. Also ist der nächste Schritt das Herunterladen der App. Hier stellt sich jedoch auch Ernüchterung ein, der Funktionsumfang ist eher bescheiden.
Es gibt keine Kalibrierungsmöglichkeiten oder erweiterte Klangeinstellungen. Diese sind auf einen sehr einfachen 3-Wege-Mixer reduziert. Ansonsten findest du einige Einstellungen für Auto-Stand-by, eine Radiofunktion, ein paar Schnellzugriffstasten wie etwa für Spotify Connect und eine Funktion, um Schnelltasten zu programmieren. So kannst du etwa bestimmte Podcasts oder Playlists mit einem Klick aufrufen. Das funktioniert aber nur mit kompatiblen Wiedergabequellen, also Spotify oder dem eingebauten Tuneln-Radio.
Wichtig ist hier zu erwähnen, dass wir die Teufel-Home-App auf einem iOS-Gerät getestet haben. Hier fehlen bislang laut Teufel folgende Funktionen:
- Erweitere Sound-Einstellungen (Position im Raum / AUX Signalverstärkung)
- Stereo-Einstellungen (Balance / Stereo-Setup (Zuordnung der Stereo-Kanäle))
- LED-Helligkeit einstellen / Bedienung am Produkt sperren
Diese Funktionen kannst du momentan nur mit einem Android-Gerät nutzen. Sobald die Funktionen für iOS-Geräte verfügbar sind, werden wir den Test noch mal aktualisieren.
Wie sie sehen, sehen Sie nichts
Als Streaming-Quellen stehen außer Bluetooth und Internetradio nur noch AirPlay, Spotify Connect und Chromecast-built-in in der Teufel-App zur Verfügung. Andere Dienste wie Tidal oder Qobuz musst du also über die jeweils eigene App nutzen und bist dabei teilweise auf unter iOS auf AirPlay angewiesen.
Simple Bluetooth-Features
Falls sich auch mal Freunde von dir mit den Boxen verbinden wollen, geht das natürlich auch flott per Bluetooth. Das funktioniert in der Praxis schnell und reibungslos, allerdings unterstützt die Teufel Stereo M2 keine hochauflösenden Bluetooth-Codecs wie den aptX-Standard.
Wenn du noch weitere Geräte wie einen Plattenspieler oder CD-Player an die Teufel Stereo M2 anschließen möchtest, findest du auch eine Anzahl physischer Eingänge. So gibt es einen Cinch-Eingang, USB-C, zweimal TOSlink und LAN-Anschluss. Bis auf den weiterhin schmerzlich vermissten HDMI-Eingang ist die Ausstattung also solide.
Teufel Stereo M2: Erwachsene Designsprache
Bei der Ästhetik mancher Teufel-Lautsprecher scheiden sich die Geister. Aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, und die Verkaufszahlen geben dem Hersteller ja scheinbar recht. Mit der Stereo M2 geht Teufel optisch jedoch in eine deutlich gediegenere Richtung. Sie ist immer noch eindeutig als Teufel Lautsprecher zu erkennen, aber das Design wirkt erwachsener und irgendwie ausgereifter.
Generell kann die Stereo M2 mit einer absolut soliden Verarbeitung aufwarten. Insgesamt ist die Materialauswahl eher unspektakulär, der Lautsprecher macht trotzdem einen qualitativ hochwertigen Eindruck.
Auf der Oberseite des linken Lautsprechers findest du ein Bedienfeld. Dort findest du einen Power-Knopf, ein Touch-Wheel, einen Bluetooth-Knopf, einen Knopf für die Auswahl der Quelle und drei programmierbare Schnelltasten. Das Touch-Wheel hat dabei mehrere Funktionen. Du kannst damit entweder die Lautstärke ändern oder Songs skippen. Die Knöpfe sind aber unter einer Gummi-Oberfläche angebracht, was die Lautstärke-Reglung sehr zäh macht, da man das Touch-Wheel durch die Reibung nicht optimal drehen kann. Eine kleine LED-Leiste an der Front zeigt dir die aktuelle Lautstärke an. Die Knöpfe haben zusätzlich einen Näherungssensor verbaut und werden beleuchtet, sobald du dich mit deinen Fingern näherst. Ein cleveres Detail!
Unser Fazit zur Teufel Stereo M2
Die Teufel Stereo M2 ist eine gute, einfache All-in-one-Lösung zum unschlagbaren Preis. Die Einrichtung ist super easy, die Verbindung funktioniert tadellos und der Klang ist beeindruckend kräftig. Wenn dir der gebotene Funktionsumfang genügt, und du einen eher rustikalen, spaßbetonten Sound magst, kommst du hier auf deine Kosten. Filigrane Klangkunst liegt der Stereo M2 weniger, und den modernen HDMI-Eingang vermissen wir schmerzlich. Doch mit ihrem kräftigen Bass und der enormen Pegelfestigkeit gleicht die Teufel Stereo M2 das wieder aus.
Hier bekommst du die Teufel Stereo M2:
Technische Daten | |
Bauart | 3-Wege Bassreflex |
Leistung | 2 x 250 Watt |
Eingänge | Analog Cinch, Digital optisch, AUX, USB-C, LAN |
HDMI ARC / eARC | Nein |
Quellen kabellos | Bluetooth 5.0, W-Lan, AirPlay 2, Chromecast |
Ausgänge | Wireless-Transmitter für Sub und Surround |
Streaming | Ja |
Sprachassistenten | Nein |
Bedienung | App, Gerät |
Verbindung Master/Slave | Kabellos |
Akku | Nein |
Abmessungen (BxHxT) | je 210 x 432 x 268 mm |
Gewicht | 10 Kg |
Verfügbare Farben | Schwarz, Weiß |
Paarpreis | 999,99 Euro |
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