Canton Vento 30 im Test: Edle Regalbox mit entspanntem Sound

- Treiber
- 2 (1 x Hochtöner, 1 x Tiefmitteltöner)
- Frequenzbereich
- 47 Hz – 40 kHz
- Abmessungen (BxHxT)
- 230 x 360 x 310 mm
- Verfügbare Farben
- Hochglanz: Schwarz, Weiß, Nussbaum, Nussbaum dunkel
- Paarpreis
- ab 1.398 Euro
Die Canton Vento 30 macht so gut wie alles richtig und sieht dabei auch noch edel aus. Ist die Regalbox auch nicht ganz billig, entschädigt sie dich doch mit harmonischem Sound.
- Entspannter Klang für lange Hörsessions
- Feine Auflösung, ohne zu nerven
- Nahezu makellose Verarbeitung
- Der Bass könnte etwas fester zupacken
Das familiengeführte Unternehmen Canton entwickelt schon in zweiter Generation Lautsprecher. Die Vento-Serie bildet dabei – nach der Highend-Serie Reference K – den oberen Abschluss der HiFi-Klasse. Für unseren Test haben wir uns die Regalbox Canton Vento 30 in den Hörraum gestellt. Bei knapp 1.400 Euro Paarpreis geht es los, die Varianten mit Holzfurnier kosten fast 1.500 Euro. Ein Schnäppchen ist die kleine Vento also sicherlich nicht. Doch der Preis soll durch die aufwendige Herstellung und entsprechend guten Sound gerechtfertigt sein. Ob sich die Erwartungen bestätigen – und wie sich die Canton Vento 30 gegen die 400 Euro günstigere Townus 30 schlägt – erfährst du in unserem Test.

Canton Vento 30: Einfach schöner Klang
Vom ersten Ton an strahlt die Canton Vento 30 einen ausgewogenen Charakter aus. Alle Frequenzen scheinen passgenau ineinander zu greifen, nichts fällt aus der Reihe oder ist überbetont. Stattdessen kann der Regallautsprecher mit einer breit auffächernden Bühne und einer Menge Details begeistern.
Die Canton Vento 30 gibt es in zwei Holz- und zwei Lackvarianten:
Das fängt schon mit der A-Capella-Band Elsa K. an. Die fünfköpfige Gruppe aus Leipzig nimmt für It’s Gonna Be Okay gut gestaffelt vor den Vento 30 Aufstellung. So behältst du jederzeit den Überblick und kannst jeden Beatbox-Effekt einer Stimme zuordnen.
In unserem Hörstudio musste sich die Canton Vento 30 unter anderem gegen die Bowers & Wilkins 606 S2 Anniversary Edition beweisen. Diese kann mit ihrem starken und gut kontrollierten Bass für Aufsehen sorgen. Die Vento 30 geht hier etwas sanfter vor, bewegt aber ebenfalls mehr Luft, als du einer so kleinen Box zutrauen würdest. So zum Beispiel bei John Bleks Empty Pockets. Bassgitarre und Schlagzeug verteilen sich gleichmäßig im Hörstudio, statt sich nur frontal auf dich zuzubewegen.

Dieser Eindruck von einem weit ausladenden Sound bestätigt auch Aurora mit ihrem Song Everthing Matters. Ihre Stimme fächert sich weit vor dir auf, nur um im nächsten Moment wieder felsenfest und präzise platziert vor dir zu stehen. Ein toller Effekt, den die Vento 30 mit Bravour abbilden.
Detailreich, ohne sich aufzudrängen
Auch Klassik beherrscht die Canton Vento 30 aus dem Effeff. Jedem Instrument weist der Regallautsprecher seinen Platz und seinen Auftritt zu. Keines wird zu stark betont, keines verschwindet in der Belanglosigkeit. Die Flöte in Ciaccona von Los Temperamentos kommt mit all‘ ihren brillanten Tonspitzen zur Geltung. Von der Zurückhaltung, die die günstigere Canton Townus 30 im Hochtonbereich an den Tag legt, ist nichts mehr übrig geblieben.

Was bleibt, ist ein entspannt-ausgewogener Klang, der zu stundenlangen Hörsessions einlädt und sowohl bei lauten Rockstücken, als auch bei leiser Hintergrundberieselung einfach nur Spaß macht. Solltest du die Vento 30 mit weiteren von uns getesteten Regallautsprecher vergleichen wollen, ist unsere Bestenliste der geeignete Ort dafür:
Typisch Canton: Keramik-Membranen und Wave-Sicke
Vom Aufbau her recht klassisch, versteckt die Canton Vento 30 in ihrem Holzgehäuse Technik, die bereits in anderen Canton-Lautsprechern für Aha-Momente sorgte. Ein besonderes Merkmal vieler Canton-Boxen sind ihre Membranen. Lautsprecherhersteller versuchen, diese möglichst leicht und robust zu gestalten. Canton setzt hierbei oft auf Metall und Keramik. So ist es auch bei der Vento 30.

Der Tieftöner besitzt eine Titan-Graphit-Membran mit einem Durchmesser von 174 Millimetern. Dieser soll sowohl leichtgängig genug sein, um auch schnelle Impulse auszuführen, dabei jedoch auch steif genug, um den auf sie einwirkenden Kräften gewachsen zu sein. Wie schon beim Subwoofer Powersub 10 kommt bei der Vento 30 Cantons Wave Sicke zum Einsatz. Diese ist mehrmals gefaltet, was dem Treiber laut Canton eine hohe Auslenkung erlaubt, ohne an Kontrolle zu verlieren.

Die Hochtonkalotte mit einem Durchmesser von 25 Millimetern hingegen besteht aus einer Aluminiumoxid-Keramik. Ein harter, aber auch extrem leichter Baustoff. Eine ähnliche Kalotte kennen wir bereits von der Canton A35. In der Vento 30 klingt sie jedoch um einiges entspannter.
Canton Vento 30: Nichts fürs Regal
Mit einer Gehäusehöhe von 36 Zentimetern fällt die Canton Vento 30 knapp drei Zentimeter zu hoch für ein Kallax-Regal aus. Bei einer Tiefe von gut 31 Zentimetern und der auf der Rückseite befindlichen Bassreflexöffnung, ist der Lautsprecher aber sowieso auf Ständern mit etwas Abstand zu den Wänden besser aufgehoben.

Unter der Bassreflexöffnung hat Canton ein Paar vergoldete Polklemmen montiert, die sowohl blanke Kabel, als auch Bananenstecker und Kabelschuhe aufnehmen können. Falls du auf einen Verstärker und den dazugehörigen Kabelsalat verzichten möchtest, hat Canton einige Lautsprecher der Vento-Serie auch als aktive Version im Angebot. Dass Canton auch was von Verstärkern versteht, konnte bereits die Canton Smart A 45 unter Beweis stellen.

In unserem Hörraum zeigte sich, dass die kleinen Cantons nur leicht auf den Hörplatz eingewinkelt werden müssen, um eine gute Darstellung zu liefern. Die „Wave Guide“ genannten Mulde um den Hochtöner herum sorgt für ein gutes Abstrahlverhalten in den höheren Frequenzbereichen. Im Lieferumfang findest du zudem einfache, selbstklebende Gumminoppen, die sich schnell auf der Unterseite des Vento 30 aufbringen lassen.
Glänzendes Design à la Canton
Canton setzt bei der Vento-Serie auf gewölbte Seitenwände und Hochglanzlack. Beides zusammen sorgt für eine edle Wirkung, die durch die hellen Membranen noch verstärkt wird. Ein Lob gebührt Canton für die Lackierung, die dem Preis mehr als nur angemessen ist. So kann man nur schwer der Versuchung widerstehen, den Lautsprecher anzufassen – würde das nicht immer so schlimme Abdrücke hinterlassen…

Unser Fazit: Die Canton Vento 30
Die Canton Vento 30 ist auf den ersten Blick kein aufregend anderer Lautsprecher. Das muss sie auch gar nicht sein. Oft reicht es vollkommen aus, bereits Bekanntes noch eine Spur besser zu machen als andere. Genau das beherrscht die Vento 30 hervorragend. In ihr vereinen sich exzellente Verarbeitung, elegantes Design und entspannter Sound zu einem musikalischen Rundum-sorglos-Paket.
Klanglich spielt sie dabei in der oberen Liga dessen, was wir bisher haben testen können: Detailreiche Höhen, die nie nerven, eine breite Bühnenabbildung mit ordentlicher Tiefe und ein starker Bassbereich. Mit diesen Eigenschaften nähert sie sich bereits stark der KEF LS50 Meta. Wenn du also beim Musikhören entspannen willst, gibt dir die Canton Vento 30 alles, was du brauchst.
Hier geht’s zum Angebot der Canton Vento 30:
Technische Daten | |
Wege | 2 |
Treiber | 2 (1 x Hochtöner, 1 x Tiefmitteltöner) |
Anschlüsse | Single-Wiring |
Frequenzbereich | 47 Hz – 40 kHz |
Wirkungsgrad | – |
Abmessungen (BxHxT) | 230 x 360 x 310 mm |
Gewicht | 8,7 kg |
Verfügbare Farben | Hochglanz: Schwarz, Weiß, Nussbaum, Nussbaum dunkel |
Paarpreis | ab 1.398 Euro |
Alle von uns getesteten Regallautsprecher findest du in unserer Bestenliste:
Welche Lautsprecher stehen in deinem Wohnzimmer? Wäre die Canton Vento 30 eine Option für dich und wenn ja, warum? Schreib uns deine Antwort in die Kommentare!