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Sweetspot – Das ist die ideale Hörposition im Stereo-Dreieck

Bei der Einrichtung einer neuen HiFi-Anlage spielt auch deine Hörposition eine zentrale Rolle – und das meinen wir wortwörtlich. Hier erklären wir dir, was es mit Sweetspot und Co. auf sich hat.
Sweet Spot – Stereodreieck Bild: Unsplash / Vaido

Die neue HiFi-Anlage steht, die Musik läuft, aber irgendwas klingt noch nicht ganz so, wie du es dir vorgestellt hast? Das muss nicht am Equipment liegen, das du dir häufig für viel Geld angeschafft hast. Manchmal macht nämlich schon die Hörposition und die Ausrichtung der einzelnen Lautsprecher einen ordentlichen Unterschied. Zum Glück gibt es einige Faustregeln, die du ganz einfach beachten kannst, um die ideale Hörposition – also den Sweetspot – herauszufinden. Los geht’s!

Was ist der Sweetspot?

Wenn du eine HiFi-Anlage betreibst, hörst du in den allermeisten Fällen in Stereo. Du wirst also aus zwei unterschiedlichen Richtungen beschallt. Der Schall muss dabei die Distanz vom Lautsprecher bis zu dir zurücklegen. Damit bei dir auch wirklich der Eindruck einer kohärenten Schallquelle und ein echter Stereo-Effekt entstehen kann, sollten Laufzeit des Schalls und Schallpegel von beiden Lautsprechern möglichst identisch sein. Zwei wichtige Begriffe – Laufzeit- und Pegeldifferenz – erklären wir dir hier.

Laufzeitdifferenz und Pegeldifferenz: Faktoren der Stereo-Wahrnehmung

Bei der Lokalisierung einer Schallquelle ist die Laufzeitdifferenz besonders relevant. Sie beschreibt den Unterschied in der Laufzeit, die der Schall benötigt, um jeweils zu deinen beiden Ohren zu gelangen. Da das menschliche Gehör bereits Unterschiede ab 10 Mikrosekunden erkennt, kann schon eine leicht asymmetrische Ausrichtung der Lautsprecher dafür sorgen, dass du beide Schallquellen separat wahrnimmst und der Stereo-Effekt abnimmt.

Auch bei der Pegeldifferenz spielt die Anatomie des menschlichen Körpers eine wichtige Rolle. Wenn Schall von rechts auf dein rechtes Ohr trifft, wirft dein Schädel quasi einen Schallschatten auf dein linkes Ohr. Höhen ab ca. 2 kHz werden dann effektiv abgeschirmt, weil dein Kopf ein kaum überwindbares Hindernis für die kurzen Wellen darstellt. Bei tieferen Tönen können die langen Schallwellen um den Kopf herumgreifen, sodass kein Schallschatten geworfen wird. Der Mensch kann also besonders bei hochfrequenten Tönen und abweichenden Schallpegeln an beiden Ohren einzelne Schallquellen lokalisieren.

Hier liegt der Sweetspot

Der Ort, an dem du die beiden Klangquellen als eine gemeinsame Quelle – auch Phantomschallquelle genannt – wahrnimmst, nennt sich Sweetspot. Der Sweetspot befindet sich an der Spitze eines gleichseitigen Dreiecks zwischen dir und deinen beiden Lautsprechern. Hier klingt deine Musik im Bestfall nicht, als käme sie aus zwei Boxen, sondern als würde deine Lieblingsband direkt vor dir stehen. Wie du dieses Stereo-Dreieck erreichst, verraten wir dir im nächsten Abschnitt.

Sweet Spot Stereodreieck
Ein gleichseitiges Dreieck verspricht idealen Stereo-Sound. Solange das Dreieck gleichschenklig ist – die Lautsprecher also beide gleich weit von dir entfernt stehen – musst du dir aber keine Sorgen machen.

In einem 5.1 oder 7.1-Soundsystem hilft auf der Suche nach dem Sweetspot übrigens auch das Stereo-Dreieck aus. Hier findest du die ideale Hörposition ebenfalls anhand der Frontlautsprecher und richtest das restliche Setup danach aus. Der Center Speaker sollte beispielsweise zentral – daher sein Name – zwischen den beiden Frontlautsprechern stehen.

So berechnest du den Sweetspot

Um den Sweetspot herauszufinden, kannst du das Stereo-Dreieck berechnen. Das heißt, dass der Abstand zwischen deinen beiden Frontlautsprechern genauso groß sein sollte, wie zwischen dir und jedem deiner Frontlautsprecher. Um auszurechnen, wie weit du dich dafür von der Mitte deiner Lautsprecher entfernen solltest, genügt die Entfernung zwischen deinen beiden Lautsprechern. Pythagoras sei dank bekommen wir nach etwas Umformen nämlich den Faktor 0,866 heraus, der dir diese Entfernung ungefähr angibt. Eine Formel würde also so aussehen:

  • Lautsprecherabstand x 0,866 = Sitzabstand zur Mitte der Lautsprecher

Stehen deine Lautsprecher also 4 Meter auseinander, solltest du ca. 3,46 (4 x 0,866) Meter von der Mitte des Lautsprecherpaares entfernt sitzen.

Natürlich handelt es sich hier nur um eine Faustregel, die dir zur ersten Orientierung auf der Suche nach dem Sweetspot dienen soll. Beim Aufstellen neuer Lautsprecher kann auch ein gleichschenkliges Dreieck, in dem lediglich beide Speaker gleich weit von dir entfernt stehen, vollends ausreichen. Du selbst kannst dann auch näher oder weiter entfernt von den Lautsprechern sitzen und dennoch einen tollen Stereo-Effekt erleben. Hauptsache, du befindest dich genau mittig zwischen den Lautsprechern.

Außerdem ist es wichtig, dass beide Lautsprecher im selben Winkel zur Hörposition ausgerichtet werden. Je nach Bauart deiner Lautsprecher – und dem Winkel, in dem sie zu dir stehen – kann der Sweetspot zudem größer oder kleiner ausfallen. Wenn du noch mehr zur idealen Ausrichtung erfahren und deine Lautsprecher richtig aufstellen willst, empfehlen wir dir einen Blick in unseren Ratgeber.

Fazit: Nimm es nicht zu genau

Jeder Raum hat eine ganz individuelle Akustik. Eine Formel, die dir millimetergenau vorgibt, wo du zu sitzen hast, ist allein schon deshalb zum Scheitern verdammt. Meistens wirst du selbst etwas herumexperimentieren müssen, um den Punkt zu finden, an dem dir der Sound am besten gefällt. Du musst also nicht verzweifeln, wenn deine aktuelle Einrichtung ein perfektes, gleichseitiges Stereo-Dreieck nicht erlaubt.

Der Sweetspot ist gefunden, aber die Standlautsprecher könnten noch besser sein? In unserer Bestenliste findest du die besten Standlautsprecher, die wir bisher im Testlabor unter die Lupe nehmen durften.

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