iFi ZEN One Signature im Test: Ein Upgrade für deine HiFi-Anlage

- D/A-Wandlung PCM
- bis 384 kHz / 32 bit
- D/A-Wandlung DSD
- bis DSD256
- Kopfhörer-Verstärker
- Nein
- Akku
- Nein
- Eingänge
- USB-B, Koax, Optisch, Bluetooth 5.1
- Preis
- 349 Euro
Wer diesen DAC aufgrund seiner Größe unterschätzt, ist selbst schuld! Der iFi ZEN One Signature spielt in seiner Preisliga so manches an die Wand und sieht dabei auch noch echt schick aus!
- Genialer Sound mit einem Faible für Details Bühnenabbildung
- Versteht so ziemlich jeden Bluetooth-Codec
- Kompaktes und modernes Design
- Trotz USB-Schnittstelle auf Netzteil angewiesen
iFi audio fällt aus der Masse an HiFi-Elektronik-Herstellern heraus. Im Gegensatz zu vielen Herstellern setzt die britische Marke dabei nicht auf Größe, sondern auf Understatement. iFi audio baut HiFi-Geräte im Kleinstformat. Mit einem besonderen Blick für Head-Fi, also Musikgenuss über Kopfhörer, konzipiert iFi audio Elektronik, die auf jedem Schreibtisch Platz findet. Besonderen Wert legt man dabei auf die D/A-Wandler. Der iFi ZEN One Signature ist einer von ihnen und befindet sich mit seinen knapp 400 Euro im Mittelfeld dessen, was iFi audio anbietet. Kopfhörer finden an ihm zwar keinen Platz, Musik kann er jedoch per USB oder Bluetooth empfangen und als analoges Signal an deinen Verstärker weitergeben. Wie gut ihm das gelingt, haben wir in unserem Hörstudio getestet.

Der iFi ZEN One Signature im Detail
Auf einer Grundfläche von gerade einmal 158 x 100 Millimetern bringt der iFi ZEN One Signature eine ganze Menge an aktueller Technik unter. Ohne seine Bluetooth-Antenne ist der DAC zudem nur dreieinhalb Zentimeter hoch. Mit diesen Maßen findet er wirklich an jedem Schreibtisch und auch im engsten HiFi-Schrank Platz. Auf der Front fallen als Erstes zwei runde Fenster auf. Das mittlere schmückt das iFi-Logo, das rechte ist blank, wird aber mit der Aufschrift kHz bekrönt. Beide leuchten im Betrieb und geben Auskunft über das Sound-Format (großes Fenster) und dessen Auflösung (kleines Fenster).
Den iFi ZEN One Signature kannst du direkt bei Amazon kaufen:
Am linken Rand der Front sitzen der Standby-Knopf und die Quellenwahl. Du kannst zwischen Bluetooth, S/PDIF und USB wählen. Ein weiterer Knopf am rechten Ende der Front dimmt die beiden Displays und startet den Pairing-Modus, wenn du ihn länger gedrückt hältst. Somit ist die Quellenwahl nicht automatisch mit dem Pairing verbunden. Ein kluger Schachzug, da du so nicht jedes Mal, wenn du die Quelle wechselst, erneut nach deinem Bluetooth-Sender suchen musst.

Die Rückseite ist vollgestopft mit allen wichtigen Anschlüssen. Du kannst dein Musiksignal über ein optisches, koaxiales oder ein USB-B-Kabel an das Gerät schicken. Per Bluetooth 5.1 funktioniert das sogar kabellos und dank dem Bluetooth-Codec aptX – in all seinen verschiedenen Varianten – und LDAC auch in hervorragender Qualität. Natürlich unterstützt der iFi ZEN One Signature auch die üblichen Verdächtigen SBC und AAC. Du kannst also jedes beliebige Handy mit dem DAC koppeln.
Als besonderes Feature kannst du den koaxialen Eingang auch als Ausgang benutzen. Wenn du eine andere Quelle als S/PDIF auswählst, schleust er das Signal digital wieder heraus. Eine spannende Option, auch wenn du vermutlich die meiste Zeit von dem Paar Cinch-Buchsen Gebrauch machen wirst. Über sie kannst du das Signal analog an deinen Verstärker oder deine Aktivboxen leiten. Daneben bietet dir der iFi ZEN One Signature aber auch einen symmetrischen Ausgang in Klinkenform an. Willst du also noch mehr aus deiner Musik herausholen, ist dieser Ausgang deine Wahl.

Maximale Auflösung
iFi audio setzt in seinen Produkten mit Vorliebe Chips von Burr-Brown ein. So auch hier. Auch wenn wir weit davon entfernt sind, Chips einen Klangcharakter zu geben, ist es doch entscheidend, dass die D/A-Wandlung „bit-perfect“ bleibt, das ursprüngliche Signal also nicht durch die Wandlung in Mitleidenschaft gezogen wird. Genau das sagt iFi audio dem ZEN One Signature nach.

Mit seiner Hilfe sollst du Musikdateien bis zu einer maximalen Auflösung von 384 kHz bei einer Bittiefe von 32 bit in eine analoge Spannung wandeln können. DSD wird ebenso unterstützt wie das vom Streamingdienst Tidal verwendete Format MQA. Dieses kann der iFi ZEN One Signature nicht nur rendern, sondern auch dekodieren und somit die volle Auflösung aus deinem Abo herausholen. Das beste Highres bekommst du über die USB-Schnittstelle. Der optische und koaxiale Eingang sind jeweils auf eine Auflösung von 192 kHz beschränkt.
Als ideale Musikquelle für den hochwertigen DAC gibt es übrigens den iFi Audio Zen Stream. Beide teilen sich das schicke – und kompakte – Design. Und weil der ZEN One die Umwandlung übernimmt, kann sich der Zen Stream ganz auf das Heranschaffen der Musik fokussieren. Was ihm in unserem Test hervorragend gelang.
Kein Kopfhörerausgang, aber externes Netzteil
Im Gegensatz zum ebenfalls von uns getesteten iFi Zen DAC V2 hat der ZEN One Signature jedoch keine Kopfhörerausgänge und keine Lautstärkeregelung. Die Klinkenbuchse auf der Rückseite gibt also immer die volle Lautstärke aus und ist somit nicht für Kopfhörer geeignet.

Seinen Strom bekommt der D/A-Wandler über ein externes 5V-Netzteil. Obwohl die USB-B-Schnittstelle theoretisch auch als Stromquelle benutzt werden könnte, unterstützt der ZEN One Signature dieses Feature nicht. Im Gegensatz zum Zen DAC V2 bist du auf das Netzteil angewiesen.
Einfache Bedienung an jeder Quelle
Um den D/A-Wandler iFi ZEN One Signature verwenden zu können, reicht es aus, ihn per Kabel an deinen Verstärker zu klemmen und mit Strom zu versorgen. Schon kannst du ihn als hochwertigen Bluetooth-Empfänger benutzen. Auch über die anderen Anschlüsse ist der Betrieb denkbar einfach. Computer mit iOS erkennen den kleinen Kasten sofort, sodass du ihn in den Toneinstellungen als Ausgabegerät auswählen kannst. Für Windows und Linux musst du zuerst noch einen Treiber installieren. Diesen bietet iFi audio kostenlos auf seiner Homepage an. Zum Schluss musst du nur noch die Quelle wählen, schon schickt der ZEN One Signature deine Musik zu deiner HiFi-Anlage.
Wenn du wissen möchtest, wie der ZEN One Signature im Vergleich mit anderen DAC abschneidet, schau doch mal in unsere Bestenliste:
iFi ZEN One Signature im Klang-Test: Die nächste Stufe
Um herauszufinden, was der D/A-Wandler von iFi audio für einen Unterschied auf den Sound unserer HiFi-Anlage hat, haben wir ihn per Cinch-Kabel an unseren Rotel RA-1592MKII angeschlossen. Der Verstärkerbolide besitzt selbst einen hervorragenden Wandler und konnte sich schon in vielen Tests als kraftvoller, aber neutraler Begleiter beweisen. Sobald wir aber unseren Laptop mit Roon-Software an den ZEN One Signature klemmten, blieben uns die Münder offen stehen.

Um eines vorweg zu nehmen: Die Unterschiede, die zwischen verschiedenen D/A-Wandlern hörbar sind, fallen um einiges kleiner aus, als die zwischen Lautsprechern oder Verstärkern. Wenn du also den Sound deiner HiFi-Anlage verbessern möchtest, solltest du immer zuerst bei diesen Komponenten beginnen und dann erst an so feine Details wie D/A-Wandler oder Quellen gehen. Trotzdem waren die Unterschiede in unserem Test deutlich wahrnehmbar.
Größer, weiter, klarer
Die Verbesserung gegenüber des Wandlers im Rotel wurde schon bei den ersten Sekunden von Roger Waters Perfect Sense, Pt.1 deutlich. Das Gewitter, das schon vorher drohend über dich hinwegwaberte, schien jetzt direkt über dir seine gesamte Gewalt auszuschütten. Die Sound-Effekte schienen weiter aus den Audio Physic Midex herauszutreten und gleichzeitig von viel weiter oben zu kommen. Auch die um dich herumwandernde Stimme ließ sich exakt lokalisieren. Gestochen scharf, groß und vom Hintergrund gelöst erscheint Roger Waters dann vor dir. Wo der günstigere iFi ZEN DAC V2 noch gnädig einige Lebensjahre von seiner Stimme kaschiert hat, hörte man jetzt jeden rauen Unterton.

Auch klassische Musik lebt unter der Ägide des iFi ZEN One Signature merklich auf. Das Bremer Ensemble Los Temperamentos hat auf ihrem Album Entre Dos Tiempos barocke Musik aus Lateinamerika neu interpretiert. Was dabei herausgekommen ist, strotzt schon ohne externen DAC nur so vor Leben und Dynamik. Mit ihm wird aber erstmals deutlich, dass da zwischen Violinen, Trommeln und klatschenden Händen auch noch ein Cembalo klimpert. Alle Instrumente atmen merklich auf, der Raum, in dem sie sich befinden, nimmt Kontur und Größe an, alles wirkt weiter, luftiger.

Dass der DAC dabei nie die Kontrolle verliert, zeigt er eindrucksvoll an Kae Tempests Song I Saw Light. Die von einer Seite zur anderen wandernden Effekte fordern einer jeden HiFi-Anlage viel Kontrolle ab. Hier gilt es flinke Impulse, die sofort wieder abklingen, nur um dem nächsten Ton Platz zu machen, präzise zu steuern. Das gelang schon dem Rotel hervorragend, der externe DAC von iFi audio jedoch verleiht jedem Beat nochmal mehr Durchschlagskraft. Ja, an einem Chord Hugo 2 spielte unsere Testanlage in jeder Hinsicht noch Mal größer und kontrollierter auf, preislich liegen aber auch Welten zwischen den beiden Playern.
Design: Cool und durchdacht
Wie schon der iFi Zen DAC V2 kann der iFi ZEN One Signature mit seinem absolut schicken Design glänzen. Das Metallgehäuse ist sauber verarbeitet und die bläuliche Oberfläche gibt dem DAC einen frischen Charakter. Die beiden runden Indikatoren lassen sich in der Helligkeit dimmen oder ganz ausschalten. So stören dich die bunten Lämpchen nicht, wenn du sie nicht brauchst. Auf der anderen Seite ist die Aufteilung in Format und Auflösung äußerst praktisch, da du so auf einen Blick abschätzen kannst, was für ein Musikformat mit welcher Auflösung spielt.

Fazit – iFi ZEN One Signature
iFi audio beweist wieder einmal, dass großer Sound keine großen Gehäuse braucht. Im ZEN One Signature arbeiten beste Komponenten Hand in Hand und erzeugen einen genialen Sound, der selbst den DAC des 2.800 Euro teuren Rotel RA-1592MKII in die Knie zwingt. Für knapp 350 Euro bekommst du glasklaren Sound, der deine Klangbühne erheblich in alle Himmelsrichtungen erweitert. Um deutliche Unterschiede wahrzunehmen, musst du schon weitaus tiefer in die Tasche greifen. Dazu kommt noch die umfängliche Quellenauswahl samt Bluetooth. Somit ist der iFi ZEN One Signature eine dringende Empfehlung für alle, die ihrer ansonsten schon gut ausgestatteten HiFi-Anlage etwas Gutes tun wollen.
Hier geht’s direkt zum Angebot des iFi ZEN One Signature:
Technische Daten | |
D/A-Wandlung PCM | bis 384 kHz / 32 bit |
D/A-Wandlung DSD | bis DSD256 |
Kopfhörer-Verstärker | Nein |
Akku | Nein |
Eingänge | USB-B, Koax, Optisch, Bluetooth 5.1 |
Bluetooth | aptX, aptX HD, aptX Adaptive, aptX LL, LDAC, LHDC/HWA, AAC, SBC |
Ausgänge | Symmetrische Klinke, Cinch, Koax |
Kopfhörer-Anschluss | Nein |
Display | Nein |
Abmessungen (BxHxT) | 158 x 100 x 35 mm |
Stromversorgung | Netzteil (5 Volt) |
Gewicht | 485 g |
Preis | 349 Euro |
Alle von uns getesteten DAC findest du zum Vergleich in unserer Bestenliste:
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