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Dali Oberon 7 C im Test: Mächtiger Klang für bescheidenes Geld?

Die Aktivbox Dali Oberon 7 C bringt alles mit, was du für eine kabelarme HiFi-Anlage benötigst. Und das – je nach Ausstattung – für kleines Geld. Kann sie auch klanglich überzeugen?
HIFI.DE Test | Dali Oberon 7 C
Leistung
200 Watt (RMS)
Eingänge
Optisch, Koaxial, Cinch, 3,5-mm-Klinke, USB
HDMI ARC / eARC
Ja / Ja
Quellen kabellos
WLAN, Bluetooth 4.2, AirPlay 2, Roon, UPnP
Streaming
Spotify Connect, Tidal, Amazon Music, Qobuz, Deezer, Internetradio, Podcast
Abmessungen (BxHxT)
200 x 1015 x 340 mm / 300 x 76 x 213 mm (Sound Hub)
Gewicht
14,8 kg
Paarpreis
3.396 Euro (inkl. Sound Hub mit BluOS- & HDMI-Modul) / 2.497 Euro (inkl. Sound Hub Compact)
In Kürze
Die Dali Oberon 7 C spart bei den Kabeln, aber keinesfalls am Klang – im Gegenteil: Für ihren Preis spielt sie ganz hervorragend. Und mit dem richtigen Sound Hub hast du auch alle Anschlüsse, die du brauchst, um eine komplette Anlage zu ersetzen.
Vorteile
  • Genialer Klang für verhältnismäßig wenig Geld
  • Einfaches Setup und bequeme Bedienung
  • Viele Quellen
Nachteile
  • Nur in Grundausstattung günstig: Streaming- und Surround-Option kostet extra
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Eine vollwertige HiFi-Anlage, ganz ohne Lautsprecherkabel? Das verspricht dir die Dali Oberon 7 C. Denn das Paar Aktiv-Lautsprecher versteht sich über Funk. Mit dem richtigen Sender kannst du so nicht nur klasse Musik von Platte und CD hören, sondern gleich deinen Lieblings-Streamingdienst verknüpfen. Wir haben die Oberon 7 C mit dem vollausgestatteten Sound Hub von Dali getestet. Mit ihm wird das Boxenpaar zum Teil deines BluOS-Systems – und verbindet sich nebenbei auch noch mit deinem Fernseher.

Die Dali Oberon 7 C und alles, was du noch an Zubehör benötigst, findest du bei HiFi Klubben:

Die Dali Oberon 7 C im Detail

Die Oberon-Serie der „Danish Audiophile Loudspeaker Industries“ ist uns bereits seit unserem Test der Dali Oberon 3 wohlbekannt. Der kleine Regallautsprecher begeisterte mit vielen Details und knackigen Bässen. Die Dali Oberon 7 C ist ihr größerer, aktiver Bruder. Gleicher Hochtöner, gleicher Tiefmitteltöner, von letzterem hier allerdings zwei. Die Gewebekalotte durchmisst wieder beachtliche 29 Millimeter. So soll der Hochtöner einen ungewöhnlich großen Frequenzbereich von knapp 2,5 bis 26 kHz abdecken. Gegen die höhere Belastung ist der Spalt ihrer Schwingspule mit einem Ferrofluid gefüllt. Dieses kühlt den Treiber gleichzeitig.

Dali Oberon 7 C Paar frontal, rechts eingewinkelt
Die Aktivbox Oberon 7 C ähnelt ihrem passiven Zwilling bis auf die letzte Schraube. Für 1.000 Euro mehr bekommst du aber den passenden Antrieb direkt in den Gehäusen verbaut.

Die Tiefmitteltöner haben einen Durchmesser von 18 Zentimetern und bestehen aus der für Dali typisch roten Pappmaschee-Membran. Holzfasern auf der Membran stabilisieren sie weiter. Im Antrieb profitiert sie vom „Soft Magnetic Compound“ (SMC). Ein feines magnetisches Granulat, aus dem die Magnete geformt werden. Der Vorteil: SMC ist nicht elektrisch leitend. Somit soll das Magnetfeld nicht von der Stärke des anliegenden Stroms beeinflusst werden. Dieses Prinzip wird von Dali in vielen Lautsprechern angewendet, bis hinauf zum Highend-Lautsprecher Dali Epikore 11.

Jeder Lautsprecher verbirgt zwei Class-D-Endstufen mit jeweils 50 Watt Nennleistung in seinem Gehäuse. Die eine kümmert sich um den Hochtöner, die andere um die beiden Tiefmitteltöner. Macht also 200 Watt Gesamtleistung für das Boxenpaar. Physische Anschlüsse suchst du an den Boxen vergebens. Auch die Cinch-Buchsen zu deinem Vorverstärker, die wir noch von der Dali Rubicon 6 C kennen, sind verschwunden. Die Stärke der Dali Oberon 7 C liegt in ihrer kabellosen Verbindung mit dem Dali Sound Hub. An diesem finden deine Quellen Platz.

Dali Oberon 7 C Dali Sound Hub schräg
Mit dem vollausgestatteten Dali Sound Hub wird aus der Oberon 7 C eine Streaming-Box par excellence. Gleichzeitig kannst du sie nun zum kabellosen Surround-Set ausbauen.

Der schicke, schwarze Kasten enthält alle üblichen Eingänge, die dir auch ein HiFi-Verstärker bietet. Nur ein Phono-Vorverstärker ist nicht mit an Bord. Ist der Hub, wie in unserem Fall, noch mit zwei Zusatz-Modulen ausgestattet, unterstützt er auch HDMI-eARC für kabellosen Surround-Sound und ist komplett BluOS-kompatibel. Was genau das bedeutet, erklären wir dir im Praxisteil. Jetzt ist es aber Zeit zu hören, was die Dali Oberon 7 C im Hörtest bieten können.

Klang-Test: Partyfest und audiophil

„Das ballert!“ ist der erste anerkennende Ausruf dieser Hörsession – und es soll nicht der letzte sein. Ausgelöst wurde er durch Bubbles von Biffy Clyro. Das schottische Rock-Trio gibt hier feinste Gitarrenriffs, knackigen E-Bass und heftige Dynamiksprünge zum Besten. Das kann Lautsprecher schnell überfordern. Die Gitarre reißt dann schon mal ins Grelle aus, Simon Neils Stimme schlägt dann in dieselbe Ecke. Da drehst du schnell leiser. Nicht so bei der Dali Oberon 7 C. Wir ertappen uns dabei, wie wir immer weiter aufdrehen, denn die Lautsprecher machen einfach Spaß. Nichts an ihnen nervt. Stattdessen holen sie dich in deinem Wohnzimmer ab und setzen dich vor der Bühne aus.

Dali Oberon 7 C Tiefmitteltöner Detail
Die beiden dunkelroten Treiber sind sowohl für den Mittel- als auch Tiefton verantwortlich und sorgen für ordentlichen Druck im Hörraum.

Die Boxen haben definitiv ein Partygen, ihre DNS beschränkt sich aber keineswegs darauf. Von hartem Rock geht es zu walisischem Folk: Mit Gawain verarbeiten Trials of Cato arthurischen Legendenstoff mit modernem Touch. Gitarren und Mandolinen spielen sich hier die Bälle zu, in der Mitte der anfangs noch flüsternde Sänger. Auch hier wird die Bühne erfreulich tief gestaffelt, während die Saiten mit genau getimten Transienten für Stimmung sorgen. An das teurere Schwestermodell Dali Rubicon 6 C kann die Oberon 7 C zwar nicht heranreichen – ihr doppelter Hochtöner schafft hier einfach mehr – der gesamte Auftritt zeigt aber, dass sich beide eine Kinderstube geteilt haben.

Dali Oberon 7 C Hochtöner Detail
Üppig proportioniert und seidig-detailverliebt: der Hochtöner der Oberon 7 C.

Wenn du unbedingt einen Kritikpunkt finden müsstest, wäre es wohl, dass die Lautsprecher im Tieftonbereich etwas mehr Kontrolle vertragen könnten. Noisias Sinkhole zeigt das mit seinen ultraschnellen Impulsen. Das ist aber Meckern auf hohem Niveau, besonders beim verlangten Preis. Denn die Oberon 7 C macht auch bei dieser schweren Kost absolut Laune, bildet Soundeffekte loyal ab und wird auf Wunsch deine Gläser im Regal klirren lassen.

Wie sich die Dali Oberon 7 C im Vergleich mit allen anderen von uns getesteten Aktiv-Lautsprechern schlägt, findest du in unserer Bestenliste heraus:

Die Dali Oberon 7 C im Praxis-Check

Trotz ihrer beachtlichen Performance und Leistung ist die Dali Oberon 7 C recht leicht für einen Standlautsprecher – erst recht einen aktiven. Umso leichter fällt uns der Aufbau. Ihr Fuß ist bereits unter das Holzgehäuse geschraubt. Nur die Spikes musst du noch in ihre Gewinde drehen, solltest du dich für diese Option entscheiden.

Dali Oberon 7 C Anschluss-Terminal Bildschirm
Das Display auf der Rückseite jeder Oberon 7 C ermöglicht es dir, der Box einen Kanal zuzuweisen.

Ähnlich simpel verhält es sich mit dem Sound Hub. Erst alle vorhandenen Quellen an seiner Rückseite anbringen, dann Boxen und Hub ans Stromnetz klemmen. Gekoppelt hast du die drei Komponenten in unter einer Minute. Ein Bildschirm am Anschlussterminal der Lautsprecher lässt dich ihre Position bestimmen. Für links und rechts hätte es theoretisch auch ein Schalter getan. Allerdings könnten die Oberon 7 C auch Teil eines kabellosen Surround-Sets sein – und dort dann auch als Rear Speaker fungieren.

Um dieses Feature zu nutzen, benötigst du noch das optionale HDMI-Modul für den Sound Hub. Über dessen HDMI-eARC-Buchse füttert dein Fernseher anschließend deine Sound-Anlage mit bis zu 7.1 Kanälen. Diese sieben Kanäle kannst du nach Belieben mit Lautsprechern aus Dalis Equi-System bestücken. So nennt Dali sein Streaming-System aus den Lautsprechern der Oberon-C- und Rubicon-C-Serie.

Dali Oberon 7 C Sound Hub Rückseite Anschlüsse mit BluOS- und HDMI-Modul
Der Sound Hub ist zwar alles andere als preiswert, gibt dir aber durch sein HDMI- und BluOS-Modul (oben links und rechts) fast unbegrenztes Streaming- und Heimkino-Potenzial.

Für Heimkino-Fans bietet die Oberon 7 C also durchaus Potenzial: kein AV-Receiver, kein einziger Meter Lautsprecherkabel und alles aus einer Hand. Nur die Einmessautomatik könnte dir unter Umständen fehlen.

BluOS-Streaming und Multiroom mit der Oberon 7 C

Dass die Dali Oberon 7 C auch dein audiophiles Herz höherschlagen lassen kann, hast du ja bereits oben gelesen. Der Sound Hub gibt dir dafür jedoch noch ein mächtiges Tool mit an die Hand. Denn neben dem HDMI-Modul kannst du den Sound Hub auch noch mit einem BluOS-Modul ausstatten. Die Streaming- und Multiroom-Software ist uns bereits gut bekannt: Von Netzwerk-Playern wie dem Bluesound Node X, über Streaming-Amps wie den NAD M10 V2 bis hin zu WLAN-Lautsprechern wie dem Bluesound Pulse 2i – sie alle basieren auf demselben System.

Natürlich würde sich ein Abo bei einem Highres-Streamingdienst nur dann lohnen, wenn deine HiFi-Anlage die hohen Auflösungen auch verarbeiten kann. Das tut das BluOS-Modul bis hinauf zu 192 kHz und 24 Bit. Auch MQA und DSD werden als Formate unterstützt. Den Flaschenhals bildet jedoch die Verbindung zu den Lautsprechern. Zu ihnen wandert deine Musik mit höchstens 24 Bit und 96 kHz. Immer noch mehr als genug für genüssliche Musikabende – und deutlich mehr als eine CD hergibt.

Dali Oberon 7 C Screenshot Sound Hub BluOS
Über die BluOS-App kannst du alle deine Streamingdienste auf allen kompatiblen Audioprodukten verwalten. So auch auf der Dali Oberon 7 C. | Screenshot: Bluesound

So wird die Oberon 7 C zur mächtigen Multiroom-Station. Über LAN oder WLAN verbindet sich dein Sound Hub zudem mit dem Internet und ermöglicht dir, deinen Lieblings-Streamingdienst direkt in der BluOS-App auszuwählen und nutzen. Spotify ist die große Ausnahme. Hier kannst du aber einfach die Streaming-App via Spotify Connect mit den Lautsprechern verbinden.

Sound Hub vs. Sound Hub Compact

Wie bereits angesprochen, kannst du die Oberon 7 C mit einem von zwei Hub-Modellen steuern. Der Sound Hub Compact ist mit 299 Euro UVP die deutlich günstigere Option. Hier findest du alle wichtigen, physischen Anschlüsse, um dir eine einfache HiFi-Anlage zusammenzustellen: ein Paar Cinch-Buchsen, zwei optische Eingänge und einen HDMI-ARC-Eingang für deinen TV-Sound. Mit dieser Ausstattung liegst du bei einem Set-Preis von knapp 2.500 Euro. Du findest die Kombi jedoch auch deutlich günstiger im Netz:

Dafür verzichtest du beim Sound Hub Connect jedoch auf die Vorteile der beiden Steckmodule. Du beschränkst dich also auf Stereo- statt Surround-Sound und Musik vor Ort. Musikstreaming ist so nicht möglich. Allerdings kannst du diese Option ganz einfach mit einem Netzwerk-Player nachrüsten. Ein optisch-digitaler Ausgang reicht hier komplett. Einen WiiM Mini gibt es schon für um die 100 Euro. Und selbst den Weg in die BluOS-Welt kannst du in Form eines Bluesound Node (bei uns getestet in seiner Jubiläums-Edition Node X) nachrüsten – und bist damit immer noch mehrere hundert Euro günstiger unterwegs als mit dem vollausgestattetem Sound Hub.

Wenn du also auf großes Heimkino verzichten möchtest, ist der Sound Hub Compact vermutlich die günstigere Lösung für dich.

Typisch Dali: Das Design der Oberon 7 C

Dali wagt mit der Oberon 7 C keine optischen Eskapaden, sondern fokussiert sich auf das klassische Dali-Design: Ochsenblutrote Tiefmitteltöner, samtig glänzender Hochtöner im silbrigen Wave Guide. Ein Bassreflexrohr auf der Rückseite verstärkt den Tiefton im Bereich um 40 Hertz und freut sich über einen gewissen Abstand von der Rückwand.

Dali Oberon 7 C Paar Vor- und Rückseite
Understatement à la Dali: Die Oberon 7 C spart sich Echtholzfurnier und Metallfüße, ist aber dennoch stabil gebaut.

Auf Wunsch verschwinden die drei Treiber hinter einer stoffbespannten Abdeckung. Diese sitzt jedoch nicht magnetisch, du musst also mit unschönen Löchern in der Schallwand leben. Das Design der Oberon 7 C wird jedoch durch den schlanken Sockel merklich angehoben. Das Gehäuse besteht aus MDF-Platten, die mit einer Folie in Holzoptik beklebt sind. Das ist bewährte Praxis in dieser – und deutlich teureren – Preisklassen und hier sauber ausgeführt. Du hast die Wahl zwischen drei Holzversionen und mattem Weiß.

Unser Testfazit zur Dali Oberon 7 C

Klanglich muss sich die Dali Oberon 7 C in ihrer Preisklasse absolut nicht verstecken – und versucht es auch nicht. Ihr mächtiger Sound macht mit lautem Rock genauso viel Spaß wie mit leiser Klassik. Wenn du einen Klang-Allrounder suchst, der dein Wohnzimmer nebenbei auch noch um einige Kabel erleichtert, ist die Oberon 7 C mehr als bloß eine Überlegung wert.

In Kombination mit dem von uns getesteten, voll ausgebautem Sound Hub kann sie sich in puncto Anschlüssen mit ihrer großen Schwester Rubicon C vergleichen. Allerdings erhöht der Sound Hub den Preis extrem. Wenn du auf Surround-Sound verzichten kannst, ist die Kombi aus den Aktivboxen und dem Sound Hub Compact, erweitert durch einen Streamer, das deutlich attraktivere Angebot.

Hier findest du die Dali Oberon 7 C in verschiedenen Sets. Die Farbvarianten kannst du im Shop konfigurieren:

Technische Daten
Bauart 2-Wege
Leistung 200 Watt (RMS)
Eingänge Optisch, Koaxial, Cinch, 3,5-mm-Klinke, USB
HDMI ARC / eARC Ja / Ja
Quellen kabellos WLAN, Bluetooth 4.2, AirPlay 2, Roon, UPnP
Ausgänge Pre-Out, Sub-Out
Streaming Spotify Connect, Tidal, Amazon Music, Qobuz, Deezer, Internetradio, Podcast
Sprachassistenten
Bedienung Fernbedienung, App, Sound Hub
Verbindung Master/Slave Kabellos
Abmessungen (BxHxT) 200 x 1015 x 340 mm / 300 x 76 x 213 mm (Sound Hub)
Gewicht 14,8 kg
Verfügbare Farben Esche Schwarz, Eiche Hell, Walnuss Dunkel, Weiß
Paarpreis 3.396 Euro (inkl. Sound Hub mit BluOS- & HDMI-Modul) / 2.497 Euro (inkl. Sound Hub Compact)

Du hast bereits einen guten Verstärker und suchst nach passenden Standlautsprechern? Dann wirst du sicher in unserer Bestenliste fündig:

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