Elac Concentro M 807 im Test: Königin des Sweetspots
- Treiber
- 11 (1 x Hochtöner, 6 x Mitteltöner, 2 x Tiefmitteltöner, 2x Tieftöner)
- Frequenzbereich
- 24 Hz – 50 kHz
- Abmessungen (BxHxT)
- 461 x 1340 x 595 mm
- Verfügbare Farben
- Hochglanz-Schwarz, Hochglanz-Weiß | Deco-Ringe in Schwarz oder Grau | Sonderlackierungen auf Anfrage und gegen Aufpreis
- Paarpreis
- 44.000 Euro
Die Elac Concentro M 807 schafft es, in allen High-End-Tugenden gleichzeitig zu glänzen und der Musik trotzdem ihren Raum zu lassen. Einen Raum, den du kinderleicht an deinen Hörraum anpassen kannst.
- Bühnenabbildung per Knopf anpassbar
- Präzisionsmaschine bei jedem Detail
- Harmonische Abstimmung mit enormen Bassreserven
- Makellose Verarbeitung
- Keine Abdeckungen im Lieferumfang
2026 feiert Elac den 100. Geburtstag. Das wird groß gefeiert, so viel steht jetzt schon fest. Doch auch für die 99 hat sich Elac nicht lumpen lassen und kurzerhand das aktuelle Top-Modell auseinandergenommen, jeden einzelnen Aspekt überdacht und nebenbei völliges Neuland betreten. Die so entstandene High-End-Metamorphose heißt Elac Concentro M 807. Wir haben die Seriennummern 1 und 2 zum Exklusivtest in unseren Hörraum gebeten.

Elac Concentro M 807 im Detail
Selten hatten wir ein Paar Standlautsprecher in unserem Hörraum, das uns so intensiv zu beobachten schien: Die zentrale Hoch-Mitteltoneinheit erinnert uns einfach zu sehr an Facettenaugen – oder doch an Bordcomputer HAL aus 2001: Odyssee im Weltraum? Und das kommt nicht von ungefähr. Nichts an der Elac Concentro M 807 wurde dem Zufall überlassen. Und die „Augen“ der Lautsprecher haben tatsächlich eine ähnliche Funktion: Mit ihnen kannst du den „Blickwinkel“ der Lautsprecher anpassen. Aber der Reihe nach:
Die Elac Concentro M 807 wurde erstmals auf der High End 2025 der Öffentlichkeit präsentiert. Das Messepaar hat es nun, fest verschraubt auf einer Spezialpalette und ausgestattet mit Möbelpackergurten, vom Kieler Firmensitz in unsere Kölner Redaktion geschafft. Vor uns stehen zwei 134 Zentimeter hohe Skulpturen. Geschwungene Gehäuseflächen treffen auf scharfe Kanten, keine davon bekommt einen rechten Winkel auch nur aus der Ferne zu sehen. Auf diese Weise liegen sich keine zwei Gehäusewände parallel gegenüber, was stehende Wellen im Inneren verhindern soll.

An den beiden Seitenwänden arbeitet jeweils ein Tieftöner mit 250 Millimeter Durchmesser. Diese arbeiten entsprechend im Push-Push-Betrieb, was Resonanzen größtenteils verhindert, die andernfalls durch die Bewegung der Treiber im Gehäuse für Unruhe sorgen würden. Unterstützt werden sie von einem großen Bassreflexrohr, das unsichtbar im Fuß der Box endet. So weit nichts, das wir noch nie gesehen hätten. Auch andere High-End-Lautsprecher, etwa die KEF Blade One Meta und natürlich die Vorgängerin unseres Testpärchens, die Elac Concentro 2.0, nutzen einen ähnlichen Aufbau. Warum auch das Rad neu erfinden, wenn sich ein Ansatz bewährt hat?
Geheimwaffe: VXe
Das mit dem Rad ist aber nur eine 90-Grad-Drehung um den Lautsprecher entfernt, denn an der Front sitzt jene runde Treibereinheit, die Elac tatsächlich vollkommen neu entwickelt hat. Sechs niedliche Mitteltöner umringen eine kleine Sonderform des aktuellen JET-6-Hochtöners. VXe-System (Variable Coaxial Electric) nennt Elac diesen Aufbau. Auf den ersten Blick erinnert er uns an die Monitor Audio Hyphn, doch liegt die eigentliche Stärke der Elac Concentro M 807 auf ihrer Rückseite: Über einen Drehknopf kannst du entweder die linke oder die rechte Hälfte der Mitteltöner in ihrer Lautstärke absenken. Was das genau bewirkt, schauen wir uns im Praxisteil dieses Tests genau an.

Die Frequenzlücke zwischen den seitlichen Tieftönern und dem VXe-System füllen zwei weitere, mit 115 Millimetern deutlich größere, Mitteltöner. Wie jene ihrer kleineren Kollegen haben ihre Membranen eine kristallähnliche Struktur, die ihnen zusätzliche Stabilität verleiht. Kurz gesagt ist die Elac Concentro M 807 also ein Vier-Wege-Standlautsprecher mit elf Treibern und nach unten abstrahlendem Bassreflexloch. Noch Fragen?
Der Sci-Fi-Vibe ist im Preis inbegriffen, die passende Anlage in unserem Hörraum schon verkabelt. Zeit, die Boxen zu füttern.
Elac Concentro M 807 im Klangtest
Für unseren Test stehen neben unserer treuen Vor-End-Kombi aus SPL Director Mk2 und Performer s800 auch der nagelneue McIntosh MSA5500 AC bereit. Neben dem eingebauten Streamer des McIntosh-Verstärkers verwenden wir noch unseren Eversolo DMP-A6 Master Edition als Zuspieler. Wir haben die Elac Concentro M 807, wo nicht anders angegeben, mit ihren Drehreglern in der mittleren Position getestet.

Es fängt ganz ruhig an: Alt-J lässt in Intro vom Album An Awesome Wave Klaviertasten klimpern. Eigentlich waren wir auf den folgenden Übergang zu den verzerrten Percussions gespannt. Stattdessen fällt uns erst jetzt auf, dass das Klavier verstimmt ist. Eine kleine Anekdote, die aber bezeichnend für den gesamten Test bleiben soll: Tief, ganz tief lassen uns die Elac Concentro M 807 in die Musik hineinhören. Nicht nur im Sinne kleinster Details, sondern auch ganz wortwörtlich. Denn die Phantombühne ist von einem anderen Stern. Selten hat es uns ein paar Lautsprecher so einfach gemacht, jedem Aspekt der Musik zu lauschen, ohne dass unser Hirn akustisches „Whac-a-Mole“ spielen musste.
Kein Tempolimit
Als Nächstes zupft Kris Drever seine Stahlsaiten für uns. The Poorest Company ist eine Ode an den Zusammenhalt in schweren Zeiten – zumindest interpretieren wir es so. So wunderschön die getragene Melodie ist, die sich vor uns entfaltet, nimmt uns doch die Präzision gefangen, mit der jeder noch so kleine Kontakt von Finger und Saite wiedergegeben wird. Die Geschwindigkeit, mit welcher die Lautsprecher ansprechen, ist brutal. Die Elac Concentro M 807 verleihen dem Stück dadurch jedoch keine übertriebene Härte, sondern geben den Saiten den metallischen Glanz zurück, der ihnen zusteht. Diesen Spagat haben bisher nur ganz wenige Kandidaten in unserem Hörraum geliefert. Unter ihnen die Wilson Audio Sasha V.

Von lichten Höhen seilen wir uns ins Tieftontal ab und lassen Manu Katché bei seinem live mitgeschnittenen Drum Solo von der Leine. Wie nicht anders zu erwarten, setzen die Concentro Impulse so zielsicher wie Profiboxer. Die Wilson Audio konnten das in unserer Erinnerung noch einen Hauch direkter, das schmälert die Leistung der Elac jedoch in keiner Weise. Spannend ist hier der drastische Unterschied, den der Verstärker macht: Am McIntosh MSA5500 kann die Concentro M 807 noch mal tiefer ausholen. Das amerikanische Kraftwerk zaubert einfach noch mal mehr Basspräsenz aus den Lautsprechern – und das, obwohl die SPL-Endstufe auf dem Papier 125 Watt mehr pro Kanal bietet. Und wir reden hier von einem Lautsprecher, der mit 88 dB Empfindlichkeit und 4 Ohm Nennimpedanz einwandfreie Werte für einen Standlautsprecher hat.
Eine Frage des Verstärkers
Dafür schafft es unsere SPL-Kombi diskussionslos, die Klangbühne ein gutes Stück weiter aufzufächern. Natürlich im direkten Vergleich und mit derselben Quelle (Eversolo). Besonders deutlich wurde es bei I Fear You Just As I Fear Ghosts von Spiro. Über den McIntosh schienen die vier Musiker:innen plötzlich in Zweierreihen hintereinanderzustehen, statt in einer Reihe vor dir. Umso schöner, dass uns die Elac Concentro M 807 direkt das passende Werkzeug gibt, um diesen Klangcharakter unseren Vorlieben anzupassen.

Die Concentro M 807 hat sich in unserem Hörraum erst breit- und dann schmal gemacht. Ganz nach Gusto und Abstimmung. Was ganz unabhängig von der Einstellung bleibt, ist ihre unglaubliche Geschwindigkeit, Leichtigkeit und Präzision. Multipliziere das mit einer absolut in sich stimmigen Abstimmung vom markerschütternden Paukenschlag bis hinauf zu ätherischen Höhen, und du erhältst feinstes High End.
Unsere Bestenliste verrät dir, wie die Elac Concentro M 807 im Vergleich mit anderen Lautsprechern abschneiden:
Aufbau, Praxis und technische Raffinessen
Unser Abenteuer mit den Elac Concentro M 807 begann mit deren Lieferung. Von einfachen Kartons, über massive Holzkisten (GGNTKT Model 3 S) bis zu Flightcase-Sarkophagen (Dali Epikore 11) haben wir schon alles gesehen. Dass ein Lautsprecher mit der Sockelplatte direkt an die Palette geschraubt wird, war aber auch für uns ein Novum. Elac legt den Lautsprechern auch direkt eine Auspackanleitung bei, damit die beiden 62-Kilo-Boliden – und dein Rücken – unbeschadet im Hörraum ankommen.

Die Transportschrauben machen dicken Stahlösen Platz, in die nun Tragegurte eingehakt werden. Zu zweit schafft man auf diese Weise sogar Treppen und enge Flure. Und die Hände bleiben ebenfalls frei. Sehr durchdacht, Elac. Vermutlich wirst du, wenn du dich für High-End-Lautsprecher wie die Concentro entscheidest, aber ohnehin den Aufbau deinem HiFi-Händler überlassen.
An ihrem Bestimmungsort kannst du die beruhigend schweren Spikes in die Sockelplatte schrauben. Natürlich liegen für empfindliche Böden auch bekorkte Spiketeller bei. Für deinen Verstärker bietet jede Concentro M 807 ein mit hochwertigen Kabeln bebrücktes Bi-Wiring-Terminal. Entfernst du die Brücken, kannst du die hohen und niedrigen Frequenzen separat anspielen.

Wie wir in unserem Klangtest bemerkten, benötigen die Elac Concentro M 807 nicht übermäßig viel Power, um schöne Töne von sich zu geben. Doch profitieren gerade die großen Basstreiber von kräftigeren Verstärkern.
Sweetspot-Tuning á la Elac
Schauen wir uns noch mal die VXe-Einheit genauer an. Skarff Kiebach, geistiger Vater der Concentro M 807, erklärte uns während eines Besuchs in Kiel das Konzept hinter der konzentrischen Mittel-Hochton-Einheit. Ihre Anordnung birgt gleich mehrere Vorteile: Erstens lassen sich viele kleine Mittelton-Membranen – die hier wiegen nur 0,18 g pro Stück – einfacher ansteuern als eine große, was die Mitteltöner flinker agieren lässt.
Zweitens haben kleinere Chassis eine geringere Richtwirkung als große. Sprich: Ihr Schall breitet sich breiter gefächert im Raum aus. Da hohe Frequenzen aber generell eine höhere Richtwirkung haben, gleichen sich diese beiden Phänomene aus. Die Mitteltöner passen also besser zur Richtwirkung des Hochtöners. Drittens sorgt der konzentrische Aufbau dafür, dass es deinem Ohr so vorkommt, als würden sämtliche Töne der Einheit aus einer einzigen Punktschallquelle kommen.

Der Clou an der VXe-Einheit ist aber der Drehregler auf der Rückseite. Mit ihm senkst du entweder den Pegel der drei linken oder rechten Mitteltöner in zwei Stufen ab. Das klingt auf den ersten Blick abwegig: Warum solltest du die konzentrische Abstrahlung behindern, die dir doch so viele Vorteile bietet? Nun, weil die wenigsten unter uns einen perfekten, symmetrischen Hörraum zu Hause haben werden.
Diffus- oder Direktschall?
Durch den Drehknopf kannst du zur einen Seite des Lautsprechers – also zur Stereomitte hin, oder nach außen – mehr Schallenergie schicken. Stell dir vor, rechts von deinem Hörplatz ist eine Wand, nach links öffnet sich dein Wohnzimmer aber in das offene Esszimmer. Normalerweise würde dich zwar immer noch genauso viel Direktschall von beiden Lautsprechern erreichen, doch der von den Wänden reflektierte Schallanteil wäre von links viel geringer als von rechts. Und dieser Diffusschall trägt entscheidend dazu bei, wie du deine Musik wahrnimmst. Diese Diskrepanz im Diffusschall kannst du jetzt dadurch anpassen, dass du den linken Lautsprecher mehr Schallenergie nach außen schießen lässt.
Aber selbst wenn du einen perfekten Hörraum besitzen solltest, verwandelt ihn die Elac Concentro M 807 durch diese Option in deine persönliche Spielwiese. Denn das Verhältnis von Direkt- zu Diffusschall entscheidet auch über die Größe und Beschaffenheit deines Sweetspots. Beide Schalter nach außen gedreht? Deine Stereobühne wächst seitlich an. Du drehst die Schalter in die andere Richtung? Das Geschehen verdichtet sich, die Abbildung wirkt tiefer, direkter.
Übrigens versichert uns Herr Kiebach, dass die sechs Mitteltöner so abgestimmt sind, dass sie immer mit denselben Pegeln spielen. Ganz egal, wie viele Mitteltöner voll angespielt werden. Auch bleibt ihre Abstrahlung immer phasenrichtig. Der Frequenzgang soll auf Achse gemessen immer gleichbleiben. Direkt vor der Box sollst du also keinen Unterschied hören können.
Das Design der Elac Concentro M 807
Im Vergleich zum ursprünglichen Top-Modell Concentro, hat sich Elac bei den Concentro M 807 von der annähernd elliptischen Form verabschiedet. Dennoch – oder gerade deshalb – ist sie auf den ersten Blick als Elac-Lautsprecher erkennbar. Das Gehäuse wird von einem Profibetrieb mittels einer sechsachsigen Fräse hergestellt und intern aufwendig versteift.

Die Rückseite zieren insgesamt fünf Metallplatten, auf deren Rückseite die vier(!) Abteilungen der Frequenzweiche untergebracht sind. Serienmäßig kannst du dich zwischen den Hochglanzlack-Farben Schwarz und Weiß entscheiden. Jeweils mit schwarzen oder grauen Ringen um die Membranen. Macht also insgesamt vier Varianten.
Wie es sich für ein solches Luxusprodukt ziemt, kannst du die Lautsprecher aber auch passend zu deiner Tapete oder dem Lack deines Sportwagens bestellen. Alle RAL-Farben sind in Hochglanz oder matt möglich. Kostenpunkt für Sonderwünsche: zwischen 3000 und 6500 Euro, je nachdem, ob nur das Gehäuse oder auch Zierringe, Sockel und Füße angepasst werden sollen. Lackierung und Verarbeitung waren bei unseren weiß-grauen Testexemplaren makellos. Nur auf Abdeckungen musst du im Lieferumfang verzichten.
Elac Concentro M 807 – Unser Fazit
Schwer zu sagen, was uns an der Elac Concentro M 807 am meisten begeistert: die unglaubliche Präzision, mit der sie deine Musik vor dir abbildet, ihre trotz flinkster Impulsantwort und unerschöpflichem Detailreichtum harmonische Abstimmung oder doch ihre Einladung, immer wieder mit ihren Reglern zu spielen? Jeder dieser drei Punkte zeigt dir deine Musik in neuen Facetten. Auch noch so olle Test-Kamellen erhalten plötzlich ihren Reiz zurück: Langeweile? Kennen wir nicht. Ist das der Name einer Band?
| Technische Daten | |
| Wege | 4 |
| Treiber | 11 (1 x Hochtöner, 6 x Mitteltöner, 2 x Tiefmitteltöner, 2x Tieftöner) |
| Anschlüsse | Bi-Wiring |
| Frequenzbereich | 24 Hz – 50 kHz |
| Wirkungsgrad | 88 dB (2.83 V/m) |
| Abmessungen (BxHxT) | 461 x 1340 x 595 mm |
| Gewicht | 62 kg |
| Verfügbare Farben | Hochglanz-Schwarz, Hochglanz-Weiß | Deco-Ringe in Schwarz oder Grau | Sonderlackierungen auf Anfrage und gegen Aufpreis |
| Paarpreis | 44.000 Euro |
Du suchst noch nach dem passenden Verstärker für deine Lautsprecher? Hier findest du unsere Favoriten:

