Startseite HiFi Elektronik Endstufe SPL Performer S800 im Test: Edle Endstufe mit Hochspannungs-Sound

SPL Performer S800 im Test: Edle Endstufe mit Hochspannungs-Sound

Lass dich von dem Schuhkarton-Format der SPL Performer s800 nicht täuschen: Diese Stereo-Endstufe verspricht klangliche Höchstleistungen.
HIFI.DE Test | SPL Performer s800
Leistung
2x 185W (8 Ohm), 2x 285W (4 Ohm), 1x 450W (8 Ohm, gebrückt)
Eingänge
1 Paar XLR
Audio-Ausgänge
1 Paar Lautsprecher, 1 Paar XLR
Abmessungen (BxHxT)
27,8 x 100 x 342 mm
Gewicht
12,8 kg
Preis
3.399 Euro
In Kürze
Ob im Masteringstudio oder im audiophilen Wohnzimmer: Die SPL Performer s800 erledigt jeden Verstärkungs-Job absolut zuverlässig, mit klarem, neutralem Klang und großem Dynamikumfang.
Vorteile
  • Sehr kräftig, besonders im Bridge-Mode
  • Universell einsetzbar
  • Klarer, kontrollierter Klang
Nachteile
  • keine Cinch-Eingänge
Für Links auf dieser Seite erhält HIFI.DE evtl. eine Provision vom Shop. Weitere Infos

Sie ist die kleinste und erschwinglichste Endstufe im Programm der deutschen Firma Sound Performance Labs – kurz SPL. Dennoch kommt auch die Performer s800 mit der aufregenden Hochspannungs-Verstärkertechnik VoltAir, studiogerechter Ausstattung und jeder Menge Leistung. Wie sie klanglich einzuordnen ist, haben wir im Hörraum erforscht.

Schon neugierig? Dann kannst du den SPL Performer s800 direkt hier bestellen:

Für unseren Test standen uns auch ihren Geräte-Geschwistern zur Verfügung: Denn mit dem Phono-Preamp SPL Phonos und dem DAC-Vorverstärker SPL Director Mk2 entsteht aus der Endstufe nicht nur eine optisch absolut stimmige Anlage. Auch der Klang profitiert von Synergieeffekten. Denn technisch wie tonal teilen die Geräte des deutschen Studio-Herstellers viele Gemeinsamkeiten. Solltest du dich jetzt fragen, was überhaupt die Unterschiede zwischen Vollverstärker, Vor- und Endstufe sind, hilft dir unser Ratgeber auf die Sprünge.

SPL Performer s800 im Hörtest: Sag nie, der Klang sei schlank

Wenn man von großen HiFi-Verstärkern oder Endstufen aus klassischer HiFi-Tradition kommt, ist der Wechsel zur Performer s800 mit einer kurzen Gewöhnungsphase verbunden: Power ist reichlich da, aber wenig Eigensound, wenig akustisches Muskelspiel. Die s800 wirkt selbst bei hohen Lautstärken und bassreicher, impulsiver Musik lässig, beherrscht und akkurat. Und aufs erste Reinhören tatsächlich auch etwas schlanker im Bass. Je mehr Platten du auflegst, desto klarer wird, dass diese vermeintliche Schlankheit einfach auf einer sehr guten Differenzierung der tiefen Töne basiert.

SPL Performer s800 Set mit SPL Phonos und SPL Director Mk2 frontal
In unserem Test konnten wir die Endstufe auch als Set mit dem passenden Vorverstärker Director Mk2 und der Phono-Vorstufe SPL Phonos testen.

Der Bass hat Tonhöhe, Form und Rhythmus – Merkmale, die manchem fetter klingenden Vergleichs-Amp nach dem Wechsel zurück in fast erschreckendem Maß fehlen. So irritiert die s800 im Hörtest gleich doppelt: erst mit ihrem unerwartet agilen und leichtfüßigen Abstieg in den Basskeller. Und dann mit der Erkenntnis, wie schnell man sich an diese Qualität gewöhnt, und wie sehr sie plötzlich an anderen Amps fehlt.

Im besten Sinne neutral

Sicher ist die SPL nicht die einzige 3000-Euro-Endstufe am Markt. Wer für seine Boxen oder Hörgewohnheiten eine engagiert-präsente, rhythmusbetonte Spielweise sucht, wird vielleicht britisch geprägtes wie Naim oder Exposure noch passender finden. Und das emotionale, prickelnde Hochtonfeuer eines guten Röhrenamps kann und will die SPL ebenso wenig imitieren. Was nicht heißt, dass die Firma das nicht könnte, wenn sie wollte.

SPL Performer s800 Rückseite Anschlüsse
Auf den ersten Blick kann die Rückseite der SPL Performer s800 einschüchtern. Die Anschlüsse sind dadurch jedoch auch eingängig beschriftet.

Ganz im Gegenteil: Der deutsche Hersteller hat sich unter anderem auch mit Studio-Effektgeräten wie dem Vitalizer Weltruhm erspielt. Der kann fade Stimmen spannend machen, enge Aufnahmen raumfüllend und trockene Beats saftig. Aber das sind Produktionswerkzeuge. Zu Hause, mit den Geräten der „Professional Fidelity“-Serie, sollst du als SPL-Kund:in die Früchte der Studioarbeit einfach nur so unverfälscht wie möglich genießen können.

Neutral und doch entspannt

Der Hochton der Performer s800 besitzt eine Agilität und einen Fluss, wie wir es bei vergleichbar starken Amps nur sehr selten erleben. Gute Eintakt-Triodenamps können diesen superfluiden Glanz über Stimmen und Instrumenten ausgießen, der den Sinn für Melodie und Harmonie zu schärfen scheint. Der Unison Research Simply 845 ist hierfür ein gutes Beispiel. Bei der SPL passiert etwas Ähnliches, nur nicht ganz so plakativ wie bei den besten Röhren: Die s800 klingt nicht hell, sondern legt – wenn überhaupt – eher eine minimale Milde über den Klang.

SPL Performer s800 LED und Logo an der Front
Drei LED geben Auskunft über den Status der Endstufe. Mehr brauchst du im Alltag auch nicht.

Trotzdem fließen ihre Höhen erstaunlich rein und glänzend. Das merkt man eher indirekt, etwa an der weiten, offenen Raumabbildung des Verstärkers. Unsere Tannoy-Koaxmonitore spielen an der SPL jedenfalls äußerst motiviert mit einer praktisch begehbaren Klangbühne, wenn es die Aufnahme hergibt.

HiFi-Sound mit Studio-Wurzeln

Der neutrale, präzise Klang der s800 kippt aber nie ins Technische oder Analytische. Das SPL-Entwicklungsteam fällt seine Entscheidungen beim Feintuning eines Geräts stets im Hörtest. Bei der s800 haben die Rheinländer dann auch nicht ihre supersachliche Tonmeistermütze aufgesetzt, die sie zweifellos auch an der Garderobe hängen haben. Sondern erkennbar dem HiFi-Hut mit einer kleinen audiophilen Paradiesvogelfeder den Vorzug gegeben.

SPL Performer s800 Beschriftung Front
Als Stereo-Endstufe kannst du bis zu zwei Lautsprecher an die Performer s800 anschließen.

Wenn und wo also überhaupt Kompromisse nötig waren, wurden diese offenbar stets mit Blick auf ein weiches, fließend-elegantes Klangergebnis gemacht. Das macht die Performer s800 zu einem Verstärker, den man leicht unterschätzt: Manchmal klingt sie fast zu harmlos. Aber beim nächsten Orchester-Tutti, beim nächsten vielstimmigen Hardbop-Bläserfreakout oder dem nächsten in Highres remasterten Genesis-Album bist du schnell wieder beruhigt: Das Voicing der Endstufe haben ihre deutschen Entwickler umsichtig und goldrichtig hinbekommen. Es klingt damit einfach alles unglaublich echt.

Separate Endstufen sind dir zu aufwendig? Hier findest du alle von uns getesteten, integrierten HiFi-Verstärker:

SPL Performer s800: Technischer Aufbau und Praxis

Mit 285/185 Watt pro Kanal an 4/8 Ohm bringt die s800 für HiFi-Zwecke nahezu unerschöpfliche Leistungsreserven mit. Wer noch mehr braucht, kann zwei 800er in Mono-Brückenbetrieb fahren und erntet dann brutale 450 Watt an 8 Ohm. Trotz des kompakten Midiformat-Gehäuses kommt die s800 ohne aktive Belüftung aus und erwärmt sich im normalen HiFi-Alltag nur ganz geringfügig.

SPL Performer s800 Seitenansicht im Set mit SPL Phonos und SPL Director Mk2
In der Seitenansicht zeigt sich, dass die SPL Performer s800 etwas tiefer als ihre Kollegen ist. Ins IKEA-Regal passt die Kombi dennoch problemlos – wenn du dessen Boden verstärkst.

Da könnte man fast eine Class-D-Endstufe unter dem Stahlblech-Gehäusedeckel vermuten – die SPL arbeitet aber ganz klassisch im A/B-Modus. Beziehungsweise in einer besonders puristischen Variante davon: In der s800 arbeiten nur zwei Verstärkerstufen pro Kanal, wobei bereits die erste den vollen Spannungs-Gain von 26 dB leistet, während die zweite diese Spannungen nur noch mit adäquatem Strom unterfüttert. Möglich wird dieser extrem geradlinige Aufbau durch die SPL-eigenen VoltAir-Verstärker. Im Grunde sind das riesige, diskret aufgebaute Operationsverstärker, die mit vielfach höheren Spannungen arbeiten können als normale OP-Amp-Chips.

VoltAir-Technologie

Plus und Minus 60 Volt füttert SPL seinen mit bipolaren Spezialtransistoren bestückten VoltAir-Steckplatinen. 120 Volt Spannungshub also. Damit zeichnen die Treiberstufen die Musik im Alleingang vor, unbeirrt und ungestört. Nicht mal die Gegen-EMK der Lautsprecher hat eine Chance, die Verstärkungsarbeit zu stören. Denn sie kommt mangels Über-Alles-Korrekturschleife nie am Verstärkereingang an.

SPL Performer s800 Innenansicht
Der große Ringkerntrafo nimmt einen Großteil des Gehäuses ein – und sorgt für das stattliche Gewicht der Endstufe. | Bild: SPL

Die für stabilen, verzerrungsfreien Betrieb dennoch nötige Gegenkopplung ist zweigeteilt und für Strom- und Spannungsverstärkung komplett separiert. Für die eigentliche Power sorgen dann dicke (und wiederum bipolare) Endtransistoren an stabilen Guss-Kühlkörpern. Die Endstufe lief im Test absolut geräuschfrei und störte auch benachbarte Geräte – etwa Phono-Stufen – auffallend wenig. Hier zahlt sich aus, dass der verwendete Netztrafo mit 850 VA nicht nur riesig, sondern auch mit einem teuren Mu-Metallpanzer magnetisch abgeschirmt ist.

Durchdachte Ausstattung, zuverlässiger Betrieb

Hinein geht’s in die s800 nur per symmetrischem XLR – bei unsymmetrischen Preamps kannst du aber Adapter verwenden. Von den Eingängen wird das Signal direkt an ein paar XLR-Ausgänge durchgeschleift, wo du zum Beispiel für Bi-Amping weitere Endstufen anschließen kannst. Eine weitere Besonderheit sind die kanalgetrennten Pegelschalter am Heck. Hier kannst du jeden Kanal in feinen 0,5-dB-Schritten um bis zu 5,5 dB absenken – etwa zur Balanceeinstellung, oder zur Anpassung der Empfindlichkeit bei gemischten Bi-Amp-Setups. Je mehr Endstufen involviert sind, desto praktischer wird auch die Möglichkeit, die s800 per Steuerkabel von der Vorstufe aus einzuschalten.

SPL Performer s800 Rückseite Anschlüsse und Pegelanpassung Links
Per XLR kommt dein Musiksignal in die Endstufe – und auf Wunsch auch wieder unverändert für weitere Endstufen heraus. Die Regler über den Buchsen stellen die Lautstärke kanalgetrennt ein.

Eine Schutzschaltung überwacht den Betrieb der Endstufe und kappt bei Kurzschluss, Überhitzung oder Gleichstromsignalen zuverlässig die Stromversorgung. In unserem Hörraum schafften wir es allerdings nicht, die SPL in irgendwelche kritischen Temperaturregionen zu treiben: Mehr als gehoben handwarm wurde sie einfach nicht. Immerhin den DC-Schutz haben wir ein paarmal ausgelöst – etwa beim Umstöpseln am Phono-Preamp bei aufgedrehtem Vorverstärker. Abgesehen von solchen stumpfen Provokationen gab es nichts, was unser Testgerät aus der Ruhe brachte.

SPL Performer s800 – Unser Fazit

Puristischer Aufbau mit extrem geradlinigem Signalweg, Leistung in Hülle und Fülle – und ein Klang, der zugleich audiophil und perfekt neutral wirkt: Die SPL Performer s800 ist keine Soundmaschine, sondern ein absolut verlässliches Arbeitsgerät, das professionellen Ansprüchen gerecht wird. Der Hörspaß ist enorm, gerade weil die SPL sich jeglicher Effekte enthält. Der Preis geht dafür nicht nur in Ordnung, sondern ist – auch angesichts der überragenden Verarbeitung – sogar noch ausgesprochen vernünftig.

HIFI.DE Testsiegel Endstufe SPL Performer s800 8.9

Hier kannst du den SPL Performer s800 direkt bestellen:

Technische Daten
Leistung 2x 185W (8 Ohm), 2x 285W (4 Ohm), 1x 450W (8 Ohm, gebrückt)
Eingänge 1 Paar XLR
Audio-Ausgänge 1 Paar Lautsprecher, 1 Paar XLR
Abmessungen (BxHxT) 27,8 x 100 x 342 mm
Gewicht 12,8 kg
Mitgeliefertes Zubehör Netzkabel
Verfügbare Farben Schwarz, Rot, Silber
Preis 3.399 Euro

Dir fehlt noch die passende Vorstufe zu deiner Endstufe? Viele der von uns getesteten DACs lassen sich auch als Vorverstärker verwenden:

Für Links auf dieser Seite erhält HIFI.DE evtl. eine Provision vom Shop. Weitere Infos
zur Startseite Beitrag kommentieren
Für Links auf dieser Seite erhält HIFI.DE ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit * oder gekennzeichnete. Mehr Infos.