Startseite HiFi Elektronik Endstufe Teac AP-507 im Test: kompaktes, vielseitiges High-End-Kraftwerk

Teac AP-507 im Test: kompaktes, vielseitiges High-End-Kraftwerk

Mit modernster Class-D-Technik erzielt die kompakte Endstufe aus Teacs Reference-500-Serie einen verblüffend erwachsenen, hoch kultivierten Klang. Wir haben die Teac AP-507 sowohl Solo als auch als Mono-Paar getestet.
HIFI.DE Test | Teac AP-507

Was kleine Katzenbabys bei normalen Menschen auslösen, das schaffen die Edel-Minikomponenten aus Teacs 500er-Serie bei HiFi-Fans. Wer einen Sinn für feine Haptik und Technik-Ästhetik hat, gerät angesichts der Teac AP-507 augenblicklich in Verzückung. Aber dieses Technik-Kätzchen kann Krallen zeigen. Denn in dem kompakten Gehäuse mit A4-Grundriss lauert eine ausgewachsene Stereo-Endstufe mit knapp 100 Watt Dauerleistung pro Kanal. Die du für besonders anspruchsvolle Situationen per Schalter in einen Monoblock mit der mehr als dreifachen Leistung verwandeln kannst.

Teac AP-507 Testsituation
In unserem Hörraum mussten sich die Teac AP-507 sowohl solo als auch als Mono-Pärchen beweisen.

Das Miniformat wirkt umso hübscher, je mehr 500er sich zu einer gemeinsamen Anlage zusammenfinden. Du könntest die AP-507 zum Beispiel wunderbar mit dem Teac HA-507 kombinieren, einem rein analogen Vorverstärker und Kopfhörerverstärker. Und daran wiederum den fantastischen, vollsymmetrisch aufgebauten Phono-Preamp PE-505 anschließen. Streamingfans ohne Vinylambitionen greifen stattdessen einfach zum Teac NT-505-X, einem Streamer/DAC mit Vorstufenfunktion. In jedem Fall bekommst du ausgefuchste High-End-Elektronik, mit Liebe entwickelt in Japan. Als alternativen Zuspieler haben wir zusätzlich den Eversolo DMP-A6 Master Edition gewählt. Das Team bespielte in unserem Test unter anderem die elegant hochglanzlackierten Monitor Audio Studio 89.

Teac AP-507 im Hörtest: Lupenrein, klar und konturiert

Wahre Höhenflüge macht der Klang, wenn die HA-507 mit unseren Lautsprechern Kontakt aufnimmt. Die japanische Endstufe überrumpelt uns nicht, sondern zieht uns ganz behutsam, fast zärtlich in die Musik hinein. Je komplexer die Aufnahmen, desto deutlicher kommt ihre Qualität zutage. Bei großformatigen Inszenierungen wie Lust For Life von Lana Del Rey sind die Auflösungskünste der Teac geradezu erstaunlich.

Teac AP-507 Front schräg links
Die Teac AP-507 punktet mit klarem, konturiertem Klang – und Kraft, die man einer so kleinen Endstufe nicht zutraut.

Ganz unten brummen bedrohliche Basslinien, am Hochtonhimmel huschen hauchige Backing Vocals (vermutlich aus multiplen Lana-Spuren zusammengesetzt), dazwischen fügt sich Schicht um Schicht aus Piano, Orchester, programmierten Beats und diversen Geräusch-Schnipseln. Das bekommen viel größere und auch teurere Endstufen oft nicht so gut separiert wie die kleine Teac.

Weil wir zwei davon bestellt haben, können wir die AP-507 auch im Mono-Brückenmodus ausprobieren. Der Zugewinn ist in jeder Hinsicht deutlich. Vor allem Dynamik und Raumdarstellung scheinen regelrecht zu explodieren. Das leise Streicherintro zu 13 Beaches weht von weit hinter den Boxen zum Hörplatz und öffnet die Akustik eines tiefen, breiten Konzertsaals. Dann, ganz vorne auf der Bühne: Pianoakkorde, Del Reys Stimme, eine Tiefenstaffelung wie im 3D-Film.

Teac AP-507 Rückseite mit Anschlüssen von schräg links
Deine Musik strömt der Teac AP-507 entweder symmetrisch per XLR oder klassisch per Cinch-Verbindung zu. Denke daran, auch den richtigen Eingang per Schalter auszuwählen.

Die Teac-Endstufe serviert diesen klanglichen Leckerbissen in allen Dimensionen sauber aufgefächert und delikat-frisch wie im Sternerestaurant. Spektakulären Raum können andere Endstufen auch. Die Echtheit und Reinheit, mit der die AP-507 die Musik ausbreitet, ist aber in Verstärkern jeglicher Größe selten zu finden.

Monobetrieb lohnt sich

Arbeiten zwei AP-507 als Monoblöcke, bieten auch etablierte Monopaare wie die AVM MA30.3 überraschend wenig Gegenwehr. Die deutschen Amps, die wir für ihre ausgewogene Lebendigkeit schätzen, wirken sogar eher etwas träger und diffuser als die Japanerinnen, die im direkten Vergleich stets noch eine feine Schicht an zusätzlichen Informationen freilegen.

Teac AP-507 Mono-Paar mit Vorverstärker AH-507 als Turm
Mit passenden Teac-Komponenten wie dem Vorverstärker AH-507 entsteht ein totschickes HiFi-Türmchen.

Dass man die Musik in jeder Hinsicht – Bass, Größenmaßstab, Ortungsschärfe, Lebendigkeit – noch opulenter darstellen kann, führt dann erst eine wirklich teure Großendstufe vor: die Chord Ultima 6. Aber auch zwischen diesen beiden Kontrahenten liegen keine Welten. Vor allem, wenn man den wirklich subjektiven Teil abzieht. Denn dass die AP-507 hier den etwas schlankeren, grazileren Part gibt, ist keine Schwäche, sondern Teil des Klangideals ihrer japanischen Schöpfer.

Bemerkenswert finden wir an der Teac-Endstufe, dass sie überhaupt nicht „nach Class D“ klingt – obwohl sie in dieser Technik arbeitet. Feinste Hochtontexturen löst sie originalgetreu auf, und bewahrt dabei den Charakter der Aufnahmen, auch wenn dieser mal in Richtung hell, kristallin oder rau tendiert. Das fehlt uns bei Class D sonst oft: viele dieser Amps neigen zu einem gefälligen, auf den ersten Blick ausgewogenen Klang, der bei längerem Hören aber Unmittelbarkeit und Feinstruktur vermissen lässt.

Teac AP-507 Kippschalter Detail
Nötig? Nein, aber der Kippschalter, mit dem du die Endstufe aufweckst, hat eine traumhafte Haptik und klackt sehr befriedigend, wenn du ihn betätigst.

Anders die Teac: Solange es auf der Platte oder der Datei drauf ist, hörst du es. Die duftigen Obertöne der Streicher, das Abrutschen des Fingers von der Gitarrensaite, das metallische Farbenspiel der Becken, aber auch das leicht körnig klingende Gesangsmikrofon und das Knistern in einem verwendeten Analog-Sample. Zu viel von dieser Art Auflösung kann es nicht geben. Jedenfalls können wir gar nicht genug davon bekommen.

Du willst wissen, wie sich die Teac AP-507 im Vergleich mit anderen Endstufen schlägt? Dann findest du hier unsere Bestenliste:

Teac AP-507: Mehr als genug Leistung

Ein High-End-Powerbolide im Miniformat: Mit ihren beiden filigranen, beleuchteten VU-Metern und den angedeuteten Tragegriffen zitiert die AP-507 Fullsize-Vorbilder aus der goldenen HiFi-Ära. Deren Größe und Gewicht hat die Teac aber heute nicht mehr nötig, dank moderner Technologie. Und diese Technologie stammt aus den Niederlanden von Hypex, einem der Pioniere auf dem Feld der Class-D-Verstärkung.

Teac AP-507 Mono-Paar nebeneinander schräg links
Als Duo und im gebrückten Modus können die Teac AP-507 bis zu 350 Watt pro Kanal bereitstellen. Mehr, als du vermutlich jemals brauchen wirst.

Teac ordert von Hypex deren feinste aktuell lieferbare Baugruppe NCOREx. Und zwar nicht das Standardmodul, das auch schon so teuer ist und überragend klingt. Sondern eine auf die Vorgaben der japanischen Ingenieure abgestimmte Custom-Version, die dann auch stolz einen „Tuned by Teac“-Schriftzug auf der Leiterplatte trägt.

Das Endstufen-Netzteil – natürlich ein Schaltnetzteil – ist fester Teil der Hypex-Baugruppe. 170 Watt pro Kanal an vier Ohm traut Teac der Endstufe zu, oder jeweils 95 Watt an 8 Ohm. Egal, wie viel wir davon abfragten, wurde der Gehäusedeckel nicht mal lauwarm. Genauso wenig im Mono-Brückenbetrieb, der die Leistung pro Endstufe auf 1x 350 Watt erhöht. An 8 Ohm, versteht sich.

Teac AP-507 Polklemmen Detail
Die beiden Paar Polklemmen können entweder zwei oder nur einen Lautsprecher antreiben. Je nachdem, welchen Verstärkermodus du wählst.

In eine 4-Ohm-Last könnte theoretisch noch deutlich mehr Leistung fließen, aber hier bremst vermutlich die Strompotenz des Netzteils eventuellen Übermut. Teac empfiehlt den Brückenmodus dann auch ausdrücklich eher für hochohmige Lautsprecher. Wobei du dich an die genannten 8 Ohm nicht sklavisch halten musst. Unsere Tannoy-Monitore beispielsweise sind effektiv eher 6-Ohm-Boxen mit Minima deutlich darunter. Dennoch haben die gebrückten AP-507 sie mit jeder Musik und jeder Lautstärke im Griff.

Praxis: Auf alle Einsatzszenarien vorbereitet

Verwendest du nur eine Teac AP-507, verbleibt der Schiebeschalter auf der Rückseite in der Stellung „Stereo“. Ein weiterer Schalter erlaubt dir, zwischen XLR- und Cinch-Eingängen zu wählen. An der Frontplatte gibt es einen schönen Kippschalter zum Einschalten des Amps, daneben das breite Fenster mit den VU-Metern.

Teac AP-507 Schalter Dimmer Detail
Über den Knopf an der Front kannst du die Empfindlichkeit der VU-Meter und ihre Beleuchtung regeln.

Deren Empfindlichkeit kannst du mit dem Taster auf der rechten Seite der Frontplatte erhöhen. Das ist eine kleine Aufmerksamkeit für Leisehörer und Besitzer hocheffizienter (Horn-)Lautsprecher, die sonst vermutlich weitgehend ruhende Zeiger sehen würden. Ebenfalls über diese Taste kannst du die Hintergrundbeleuchtung der Drehspulinstrumente dimmen oder ganz abschalten.

Hast du das Glück, dir zwei AP-507 leisten zu können, darfst du die beiden Mono-Betriebsarten erforschen, die die Teac dir zur Auswahl gibt. Bereits erwähnt haben wir den Mono-Brückenbetrieb, bei dem die beiden Endstufenkanäle sich um Original respektive Spiegelbild jeweils nur eines Kanals kümmern. Minus wird dabei intern verbunden, während der Lautsprecher wie eine Brücke (daher die Bezeichnung) zwischen den beiden Pluspolen angeschlossen wird.

Teac AP-507 Schalter Detail Verstärkungsmodi
Die richtige Position der Schalter solltest du immer prüfen, bevor du deine Anlage einschaltest. Über die beiden kleinen Klinkenbuchsen können die Endstufen automatisch aufgeweckt werden, wenn ihre Vorstufe eingeschaltet wird.

Das klingt verwirrend, ist auf dem Gerät aber klar beschriftet. Alternativ zum Brückenbetrieb (am Gerät „BTL“ genannt) kannst du auch den Bi-Amp-Modus wählen. Dann bekommen beide Kanäle exakt das gleiche Signal und können zum Beispiel Hoch- und Tieftöner eines Lautsprechers separat versorgen. Jedenfalls solange dieser mit Bi-Wiring-Terminals bestückt ist.

Viel Aufmerksamkeit für audiophile Details

Welche Monovariante mehr bringt, hängt vom Lautsprecher ab, das kannst du unschwer in eigenen Hörvergleichen ermitteln. Denke dabei bitte unbedingt daran, die Verbindungsbrücken an deinen Bi-Wiring-Anschlüssen zu entfernen, bevor (!) du die Bi-Amping-Variante ausprobierst. Lässt du die Brücken drin, verbindest du effektiv die beiden Kanäle der AP-507 miteinander, was zu deren Zerstörung führen kann. Im BTL-Modus dagegen müssen die Brücken natürlich drin sein, sonst hörst du nur Bass oder nur Höhen.

Teac AP-507 Rückseite Betrieb im BTL-Modus
Im BTL-Modus musst du dein Boxenkabel an die beiden Pluspole der Endstufe anschließen. Etwas, was du bitte auch nur im BTL-Modus machst.

Aufgebaut ist die AP-507 wie ein Lehrstück in audiophiler Verfeinerung. Je genauer man sie anschaut, desto mehr spürt man die Sorgfalt und Detailverliebtheit ihrer Entwickler. Das fängt mit dem Gehäuse an, das beim Auspacken irritierend scheppert. Es stellt sich heraus, dass Teac sowohl die Füße als auch den Gehäusedeckel bewusst mit Spiel befestigt hat, weil sich das in Hörvergleichen als klanglich überlegen erwiesen hat.

Sparmaßnahmen sehen anders aus. Der Deckel etwa ist nicht verschraubt und dennoch unverlierbar, weil zwei eingefräste Nuten in den überstehenden Seitenteilen ihn mit etwas Luft in Position halten. Auch die sauber gedrehten Stahlkegel, die dem Amp als Füße dienen, sind viel teurer als Standardlösungen aus Plastik oder Alu. Je nach Rack kannst du sie barfuß verwenden oder mit beiliegenden Gummisohlen bekleben.

Teac AP-507 Detail Rückseite Eingänge und Füße
Viele kleine Details zeugen von Handwerkskunst: die drei frei schwingbaren Metallfüße etwa, die die Endstufe vom Boden abkoppeln. Drei Füße kippeln übrigens auch bei unebenem Untergrund nie – ganz im Unterschied zu vier.

Sound-optimierte Eingangsstufe

Auch die zahlreichen diagonalen Schlitze haben die Entwickler garantiert nicht aus Jux ins Blech der Rückwand stanzen lassen. In der Dokumentation finden wir nichts dazu. Wir würden aber auf irgendwas mit Wirbelströmen und deren Bändigung tippen. Weniger esoterisch muten da die elektronischen Maßnahmen an, die der Teac AP-507 zu optimalem Klang verhelfen sollen.

Neben der Sonderwunsch-Endstufe aus den Niederlanden ist das zum Beispiel die symmetrische Eingangsstufe, die mit vornehmsten Muses-OpAmps bestückt ist. Da auch die NCOREx symmetrisch arbeiten, ist der Amp somit vom Ein- bis zum Ausgang vollständig symmetrisch aufgebaut. Wenig überraschend, dass XLR dann auch die klanglich beste Anschlussart ist.

Teac AP-507 Zubehör
Neben einem Netzkabel legt Teac jeder Endstufe auch drei Klebepolster für die Füße bei.

Da auch Kleinsignalstufen eine stabile Stromversorgung honorieren, hat Teac eigens für die Eingangsverstärker ein luxuriöses Linearnetzteil eingebaut. Komplett mit kleinem Ringkerntrafo und insgesamt acht 4700-µF-Elkos, von denen jeder Stereokanal ein Quartett nutzen darf. Innen ist die kleine Teac-Endstufe also genauso seriös aufgebaut wie außen.

Unser Fazit zur Teac AP-507

Die Teac AP-507 ist keine pseudoedle Minikomponente mit verrutschtem Preisschild, sondern eine durch und durch audiophile, vollwertige Endstufe. Ihre kompakte Form erhält sie einzig, indem sie moderne Errungenschaften wie Schaltnetzteile und Class-D-Endstufen konsequent nutzt. Klanglich erfüllt sie – erst recht als Monopaar – höchste Ansprüche. Sie verfolgt dabei stets einen vornehmen, durch Reinheit und Leichtigkeit geprägten Stil, kann aber auch wuchtig zuschlagen, wenn das nötig ist.

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