Startseite Bestenlisten HiFi Elektronik Endstufe Endstufen Test: Die 5 besten Endverstärker 2025 im Vergleich

Endstufen Test: Die 5 besten Endverstärker 2025 im Vergleich

Endstufen stellen die Power bereit, mit der deine Lautsprecher angetrieben werden. Wir testen jährlich die spannendsten Endverstärker und verraten dir, worauf du achten musst.
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    Vorteile
    • Feiner, musikalischer, leichtfüßiger Klang bei zugleich gewaltiger Kraft
    • Überragende Verarbeitung
    • Verschiedene Upgrade-Wege durch Mono-Modus und separates Zusatznetzteil
    Nachteile
    • Teuer, schwer und stromhungrig
  2. Vorteile
    • Natürlicher, geschmeidiger Klang mit sehr hoher Dynamik
    • Geringe Wärmeentwicklung, stapelbar
    • Unverwechselbares Design, exzellente Verarbeitung
    Nachteile
    • Beleuchtung nicht komplett abschaltbar
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    Vorteile
    • Sehr kräftig, besonders im Bridge-Mode
    • Universell einsetzbar
    • Klarer, kontrollierter Klang
    Nachteile
    • Keine Cinch-Eingänge
  4. Vorteile
    • Hohe Leistung, sehr stabil auch an niedrigen Impedanzen
    • Ehrlicher, ausgewogener Klang mit ungebremster Dynamik
    • Kompakte Maße und schlichter Look
    Nachteile
    • Braucht – wie alle Monopaare – zwei Stromanschlüsse
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    Vorteile
    • Musikalisch-sonorer Klang
    • Ikonisches Design, exzellente Verarbeitung
    • Mono-Brückenmodus mit deutlichem Leistungs- und Klanggewinn
    Nachteile
    • Als Stereo-Endstufe schwächelt sie ein wenig im Tiefbass
  6. Vorteile
    • Musikalisch-sonorer Klang
    • Ikonisches Design, exzellente Verarbeitung
    • Mono-Brückenmodus mit deutlichem Leistungs- und Klanggewinn
    Nachteile
    • Als Stereo-Endstufe schwächelt sie ein wenig im Tiefbass
    • Gehäuse rappelt konstruktionsbedingt

Ohne Endstufen – alias Leistungsverstärker – kommt keine Anlage aus. Schließlich verleiht erst eine Endstufe deiner Musik genügend Spannung und Strom, um die Membranen und Schwingspulen deiner Lautsprecher in Bewegung zu setzen. Nicht immer kannst du Endstufen direkt sehen. Die Mehrzahl ist – als eine von vielen Baugruppen – in Vollverstärker, Receiver, Aktivboxen und Komplettanlagen integriert. Als separate Geräte treten Endstufen auf, wenn sie besonders gut oder besonders stark sein sollen – oder natürlich beides. Dann ist je nach Bauprinzip der Raum in einem HiFi-Gehäuse schnell gefüllt – mit Transformatoren, Transistoren und Kühlkörpern, die sich kaum miniaturisieren lassen.

Schließlich müssen hier hohe Spannungen und Ströme freigesetzt und die dabei entstehende Abwärme neutralisiert werden. Das jedenfalls war der ursprüngliche Grund, Verstärker zweihäusig aus Vor- und Endstufe aufzubauen: den sensiblen Kleinsignalstufen im Vorverstärker ungestörtes Arbeiten zu ermöglichen, und der Leistungsstufe Platz für Kraft und Kühlung zu schaffen.

Heute gilt dieses Argument nur noch eingeschränkt, weil Schaltnetzteile und Class-D-Endstufen hervorragenden Klang und nahezu unbegrenzte Leistung auf kleinstem Raum und ohne nennenswerte Abwärme ermöglichen. Auch konventionelle Verstärkertechnik hat große Fortschritte gemacht, arbeitet effizienter und ist geradliniger aufgebaut als früher. Vor-Endstufen-Kombis sind daher vor allem im vierstelligen Preisbereich ein wenig aus der Mode gekommen – zugunsten hochwertiger Vollverstärker. In der Praxis gibt es aber immer noch genug Gründe, sich für Einzelkomponenten zu entscheiden. Separate Endstufen machen dich flexibler in der Anpassung der Anlage an deine gewählten Lautsprecher. Und die Trennung scheint auch nach wie vor klangliche Vorzüge zu haben: Selbst bei vergleichbarer Leistung klingen Vor-Endstufen-Kombis oft dynamischer und lockerer als Vollverstärker.

In unserer Bestenliste findest du sowohl High-End-Boliden von T+A als auch kompakte Exemplare von Quad oder AVM. Neben diesen bekannteren Namen tummeln sich hier aber auch Exoten von SPL oder Chord, die ihren ganz eigenen Klang- oder Designcharakter mit in den Ring werfen. Und selbst das ein oder andere Pärchen Monoblöcke findet sich hier. Das Schöne: Du musst für deine Endstufe nicht unbedingt Unsummen ausgeben.

Endstufen – Unsere drei Empfehlungen

Bevor wir dir genau erklären, was es bei Endstufen zu beachten gibt, möchten wir dir drei unserer Favoriten genauer vorstellen. Wer weiß: vielleicht ist bereits der perfekte Endverstärker für dich dabei.

Beste Endstufen T+A A 3000 HV

T+A A 3000 HV

Unsere Testsiegerin unter den Endstufen

Leistung: 2x 300W (8 Ohm), 2x 500W (4 Ohm) | Eingänge: XLR, Cinch (umschaltbar) | Audio-Ausgänge: 2 Paar Lautsprecher (schaltbar) | Abmessungen (BxHxT): 460 x 170 x 460 mm | Gewicht: 38 kg | Preis: 18.000 Euro

  • Feiner, musikalischer, leichtfüßiger Klang bei zugleich gewaltiger Kraft
  • Überragende Verarbeitung
  • Verschiedene Upgrade-Wege durch Mono-Modus und separates Zusatznetzteil
  • Teuer, schwer und stromhungrig

Mit der T+A A 3000 HV stehen 38 Kilo Cutting-Edge-Audiotechnik vor dir. Denn kein Millimeter Leiterbahn wurde hier bequem nach Schema F verlegt, kaum ein Bauteil einfach aus dem Standardsortiment bestellt. Was dir das bringt? Zum Beispiel die Gewissheit, nicht nur mit ganz bestimmten, genau passenden Lautsprechern himmlischen Klang ernten zu können. Sondern jede Box des Universums, ganz gleich welcher Bauart und Provenienz, bis an ihre Limits auszureizen. Gefühlt auch oft darüber hinaus. Das bewies der aus den Vollem gefräste Alublock in unserem Test eindrucksvoll – und verbindet den leichtfüßigen Klang feinster Röhren-Amps mit einer Kraft, die sonst nur Halbleiter entfesseln können.

Um das zu erreichen, setzt T+A unter anderem auf eine extrem hohe Betriebsspannung von ±160 Volt – Das HV im Namen steht für High Voltage. Zwar ist die Endstufe auf Stereo-Betrieb ausgelegt, sie lässt sich aber auch als reine Mono-Endstufe betreiben. Das verdoppelt den Preis, verbessert den Klang aber auch noch mal. Falls dich das Upgrade-Fieber packt, kannst du alternativ auch zum externen Netzteil mit gleichen Ausmaßen greifen, das weitere 12.500 Euro verschlingt. Welcher Schritt bringt mehr? Stereo-Endstufe plus Turbo-Netzteil oder gleich zwei Monos. Für unsere Ohren war es bei einem Vergleich vor einigen Jahren klar (und etwas unerwartet), das Netzteil PS 3000 HV. Das nur der Vollständigkeit halber. Denn bereits für sich allein verstärkt die A 3000 HV so erhaben, effektfrei und lupenrein, dass wir nur widerwillig irgendetwas anderes anschließen.

Aktuelle Angebote:

Hier findest du unseren ausführlichen Test des T+A A 3000 HV.

Beste Endstufe SPL Performer s800

SPL Performer s800
Viel Power – für’s Studio und Wohnzimmer

Leistung: 2x 185W (8 Ohm), 2x 285W (4 Ohm), 1x 450W (8 Ohm, gebrückt) | Eingänge: XLR | Audio-Ausgänge: 1 Paar Lautsprecher, 1 Paar XLR | Abmessungen (BxHxT): 27,8 x 100 x 342 mm | Gewicht: 12,8 kg | Preis: 3.399 Euro

  • Sehr kräftig, besonders im Bridge-Mode
  • Universell einsetzbar
  • Klarer, kontrollierter Klang
  • Separate Pegelregler für beide Kanäle
  • Keine Cinch-Eingänge

Sie ist die kleinste und erschwinglichste Endstufe im Programm der deutschen Firma Sound Performance Labs – kurz SPL. Dennoch kommt auch die Performer s800 mit der aufregenden Hochspannungs-Verstärkertechnik VoltAir, studiogerechter Ausstattung und jeder Menge Leistung. Wenn man von großen HiFi-Verstärkern oder Endstufen aus klassischer HiFi-Tradition kommt, ist der Wechsel zur Performer s800 mit einer kurzen Gewöhnungsphase verbunden: Power ist reichlich da, aber wenig Eigensound, wenig akustisches Muskelspiel. Die s800 wirkt selbst bei hohen Lautstärken und bassreicher, impulsiver Musik lässig, beherrscht und akkurat. Und aufs erste Reinhören tatsächlich auch etwas schlanker im Bass. Je mehr Platten du auflegst, desto klarer wird, dass diese vermeintliche Schlankheit einfach auf einer sehr guten Differenzierung der tiefen Töne basiert.

Hinein geht’s in die s800 nur per symmetrischem XLR. Du solltest also auf passende Ausgänge bei deiner Vorstufe achten. Klanglich perfekt auf die Endstufe abgestimmt ist übrigens der SPL Director MK2. Von den Eingängen wird das Signal direkt an ein paar XLR-Ausgänge durchgeschleift, wo du zum Beispiel für Bi-Amping weitere Endstufen anschließen kannst. Eine weitere Besonderheit sind die kanalgetrennten Pegelregler am Heck. Hier kannst du jeden Kanal in feinen 0,5-dB-Schritten um bis zu 5,5 dB absenken. Das haben wir bisher noch nicht gesehen und finden es extrem praktisch – etwa zur Balanceeinstellung oder zur Anpassung der Empfindlichkeit bei gemischten Bi-Amp-Setups.

Puristischer Aufbau mit extrem geradlinigem Signalweg, Leistung in Hülle und Fülle – und ein Klang, der zugleich audiophil und perfekt neutral wirkt: Die SPL Performer s800 ist keine Soundmaschine, sondern ein absolut verlässliches Arbeitsgerät, das professionellen Ansprüchen gerecht wird. Der Hörspaß ist enorm, gerade weil die SPL sich jeglicher Effekte enthält. Der Preis geht dafür nicht nur in Ordnung, sondern ist – auch angesichts der überragenden Verarbeitung – sogar noch ausgesprochen vernünftig.

Hier kannst du den SPL Performer s800 direkt bestellen:

Lies hierzu auch unseren ausführlichen Test des SPL Performer s800.

Beste Endstufe Quad 303

Quad 303

Unser Preis-Leistungs-Sieger unter den Endstufen

Leistung: 2x 50 W (8 Ω), 2x 70 W (4 Ω) | Bridge Mode: 1x 140 W (8 Ω), 1x 170 W (4 Ω) | Eingänge: XLR, Cinch | Audio-Ausgänge: 1x Lautsprecherpaar (ein Lautsprecher im Bridge Mode) | Abmessungen (BxHxT): 120 x 176 x 325 mm | Gewicht: 8,4 kg | Preis: 1.490 Euro

  • Musikalisch-sonorer Klang
  • Ikonisches Design, exzellente Verarbeitung
  • Mono-Brückenmodus mit deutlichem Leistungs- und Klanggewinn
  • Als Stereo-Endstufe schwächelt sie etwas im Tiefbass

Quad will mit dem Revival der kompakten Classic-Line Vor-Endstufen-Kombis von ihrem Elfenbeinturm holen. Wie schon in den 60er-Jahren will die Kombi aus Vorstufe Quad 33 und der hier getesteten Endstufe Quad 303 nicht nur gut klingen, sondern auch optisch einiges hermachen. Erst recht, wenn dein Platz beschränkt, deine Klang-Erwartungen aber hoch sind. An der Originalschaltung hat man kaum etwas verändert, was aber auch nicht nötig war, wie unser Hörtest eindrücklich beweist.

In unserem Hörraum kann die kleine Endstufe sowohl im Stereo-Modus, viel mehr aber im Mono-Modus überzeugen. Hier entwickelt das Paar Mono-Blöcke unerwartete Kraft, die auch widerspenstige Lautsprecher in Habachtstellung zwingt. Tonal zeigt die Quad zudem schon jetzt Eigenschaften, die manchem Hörer fast wichtiger sind: Eine griffige, geschlossene Stimmigkeit, die jeden wiedergegebenen Ton vollständig und rund erscheinen lässt. Und eine gewisse Selbstbeschränkung in den allerhöchsten Registern, die den Ohren Ruhe schenkt, sich auf das Entscheidende zu fokussieren. Dieser etwas warme Charakter harmoniert vorzüglich mit ansonsten eher strengeren Studiomonitoren oder etwa den Monitor Audio Studio 89, die zeitgleich in unserem Testraum stehen.

Vorzüglich verarbeitet, technisch wie stilistisch nah am Original, aber auf moderne, niederohmige Lautsprecher optimiert – und zudem fair kalkuliert: Die neue 303 macht alles richtig. Sie ist nicht völlig konkurrenzlos, gehört aber klar zu den attraktivsten Endstufen ihrer Preisklasse – und damit meinen wir nicht nur die Optik!

Hier kannst du den Quad 303 direkt kaufen:

Lies hierzu auch unseren ausführlichen Test der Quad 303.

So testet HIFI.DE Endstufen

Jede Endstufe muss sich bei uns, unabhängig von Preis oder Verstärkerklasse, in denselben Kategorien beweisen: Klang, Ausstattung und Design. Wir verraten dir im Folgenden, was eine besonders gute Endstufe mitbringen muss – und was Extrapunkte gibt.

Klang

Wie es sich für eine audiophile Produktkategorie gehört, nimmt der Klang den größten Einfluss auf die Endnote. Wenn du dich bereits für den höheren Aufwand separater Geräte entschieden hast, solltest du dafür auch entsprechend klanglich entlohnt werden. Bei HIFI.DE suchen wir nach einem möglichst unverfälschten, neutralen Klang. Jedes Detail soll klar wahrnehmbar sein, aber kein Frequenzbereich unangenehm hervortreten. Eine weite, gut gestaffelte Klangbühne und ein festes Bassfundament sind ebenfalls wichtig. In unseren Tests vergleichen wir immer mehrere Leistungsverstärker miteinander, wobei Lautsprecher und Quellen und Vorverstärker identisch bleiben. Nur so können wir dir eine möglichst unverfälschte Einschätzung geben.

Ausstattung

Zwar ist eine Endstufe baubedingt nie so umfänglich mit Funktionen bestückt, wie ein Vorverstärker, aber auch hier sollten gewisse Punkte erfüllt werden. So gibt es Punkte für verschiedene Anschlussarten. Die meisten Endstufen bieten dir entweder einen Cinch- oder XLR-Anschluss für deine Vorstufe. Einige können aber nur mit einem von beiden Standards etwas anfangen. Aber auch die Anzahl von Lautsprecherklemmen kann wichtig sein.

Vielleicht möchtest du ja deine Lautsprecher per Bi-Amping betreiben. Auch kann ein Brückenmodus die für deine Lautsprecher notwendigen Leistungsreserven freischalten. Nette Extras sind zudem Trigger-Eingänge, über die deine Endstufen automatisch hochfahren, wenn du die Vorstufe einschaltest, dimmbare Displays oder optionale, externe Netzteile.

Design

Endstufen sind selten klein und zierlich und lassen sich daher auch umso schwerer verstecken. Auch ihre Abwärme sorgt dafür, dass du sie besser nicht in geschlossenen Regalfächern verstauen solltest. Umso schöner, wenn deine Leistungsverstärker auch optisch etwas hermachen. Da die Geschmäcker aber bekanntlich verschieden sind, werten wir in dieser Teilnote primär, wie hochwertig die Verarbeitung und die verwendeten Materialien sind. Zusätzliche Punkte gibt es aber natürlich für in sich stimmige Designkonzepte oder Entwürfe, die aus der Norm der schwarzen oder silbernen Metallquader herausfallen.

Endstufen – Kanalzahl nach Wahl

Separate Endstufen öffnen Upgrade-Optionen, die man sonst nicht hätte. Im einfachsten Fall kannst du damit deinem liebgewonnenen HiFi-Verstärker, sofern er über einen Pre Out verfügt, zu mehr Kraft und Autorität verhelfen. Auch Bi-Amping-Szenarien lassen sich damit schrittweise umsetzen. Du könntest mit einer Stereo-Endstufe beginnen und jederzeit eine zweite dazukaufen, falls dich das Upgrade-Fieber packt oder ein Gehaltsbonus deine HiFi-Kasse füllt. Das erlaubt dir dann, Hoch- und Tiefton mit separaten Amps zu verstärken. Viele Endstufen lassen sich zudem in einen Mono-Modus umschalten, was drastisch mehr Leistung bringt. Ob letztlich Mono-Brückenbetrieb oder Bi-Amping vorzuziehen ist, hängt von den jeweiligen Endstufen und deinen Lautsprechern ab. Beim Test der Quad 303 zum Beispiel waren wir schon von der einzelnen Stereo-Endstufe sehr angetan, vom Mono-Pärchen aus zwei 303 aber hell begeistert.

Beste Endstufe Quad 303 in Testsituation mit Quad 33 und Monitor Audio Studio 89
Als Mono-Paar konnten die Quad 303 unsere Monitor Audio Studio 89 noch besser antreiben.

Ein anderes tolles Einsatzgebiet für Endstufen ist das Heimkino. Denn da nutzen wir nicht wie bei Stereo zwei Audiokanäle, sondern fünf, sieben oder neun davon. AV-Receiver sind daher vollgestopft mit Endstufen. Der Platz, aber auch etwa die Netzteil-Ressourcen für jeden Kanal, sind dementsprechend beschränkt. Wenig überraschend, dass hier klanglich viel zu holen ist, wenn du die eigentliche Verstärkung ganz oder teilweise aus dem Receiver auslagerst. Zum Glück haben moderne Modelle fast immer die dafür nötigen Vorstufenausgänge. Oder du fängst direkt mit einem Prozessor-Vorverstärker und passenden Endstufen an. Das bringt nebenbei den Vorteil, dass du den schnelllebigen Teil der Technik – Decoder, Tonformate, Schnittstellen wie HDMI – unabhängig von den zeitlosen Leistungsverstärkern austauschen und modernisieren kannst.

Sinnvolle Features

Viel zu bedienen und einzustellen gibt es an Endstufen meist nicht. Oft beschränkt sich die Ausstattung aufs elementare Minimum, bestehend aus Eingängen für jeden Kanal, Lautsprecheranschlüssen sowie einem Netzschalter. Um zwischen Vor- und Endverstärker auch längere Kabelwege störfrei zu überbrücken, findest du neben Cinch häufig auch die symmetrischen XLR-Eingänge. Welche Kabelart du in deiner Anlage vorziehst, musst du ausprobieren. Denn je nach beteiligten Komponenten muss die symmetrische Verbindung nicht zwingend besser klingen. Brummsicherer ist sie auf jeden Fall. Zudem sind XLR-Stecker so konstruiert, dass die Masseverbindung beim Einstöpseln zuerst hergestellt wird. So kannst du deine Endstufe auch im eingeschalteten Zustand anschließen, ohne infernalische Brumm- und Knackgeräusche zu riskieren.

Beste Endstufe T+A A 3000 HV Rückseite Anschlüsse
Der Bolide T+A A 3000 HV kann gleich zwei Lautsprecherpaare gleichzeitig ansteuern – oder im Bi-Amping oder Brückenmodus die Kraft weiter bündeln.

Doppelt ausgeführte Lautsprecheranschlüsse sind bei Endstufen häufig vorhanden, meist sind sie aber nicht separat schaltbar. Ausnahmen wie die T+A A 3000 HV bestätigen diese Regel. Die deutsche Superendstufe kann zwei unabhängige Boxenpaare schalten – sogar per Fernbedienung, wenn eine T+A-Vorstufe ihr den Befehl weiterleitet. In der Praxis wichtiger ist aber ein automatisches Ein- und Ausschalten – erst recht, wenn du mehrere Endstufen betreibst und diese etwas abseits stehen. An vielen Endstufen findest du zu diesem Zweck einen Trigger-Eingang. Liegen da 12 Volt Gleichspannung an, schaltet sich die Endstufe ein. Das Verfahren ist simpel und herstellerübergreifend standardisiert, sodass du im Normalfall x-beliebige Vor- und Endstufen per Triggerkabel verbinden und dann synchron starten kannst.

Power, die man sehen kann

Schön, aber für die Praxis irrelevant sind die in den letzten Jahren wieder in Mode gekommenen Zeigerinstrumente. Wenn die Skalen hinter den Zeigern Watt-Angaben machen, sind diese meist nur als ganz grobe Schätzung zu verstehen. Denn tatsächlich gemessen und angezeigt wird von den VU-Metern nur die am Ausgang anliegende Wechselspannung. Was daraus an Leistung resultiert, hängt vom angeschlossenen Lautsprecher und dessen Impedanz-Verlauf ab. Zudem beeinflussen die Signalform und die Trägheit der Anzeige das Resultat. Nice to have sind VU-Meter dennoch, solange man sie nicht mit Präzisions-Messgeräten verwechselt.

Beste Endstufe T+A A 3000 HV VU-Meter Detail
VU-Meter sind ein bildschönes Extra und können deine Musik sichtbar machen. Allzu ernst solltest du die angezeigten Werte jedoch nicht nehmen.

So viel Leistung braucht deine Endstufe

Aber wie viel Leistung ist überhaupt sinnvoll oder notwendig? Tatsächlich richtet sich das nach deinen Lautsprechern: Mit einem Paar aktueller Klipschorn AK6 würdest du selbst eine 10-Watt-Miniendstufe nur seltenst wirklich ausfahren können. Bei solchen Hochwirkungsgrad-Lautsprechern treten andere Qualitäten der Endstufe in den Vordergrund, etwa Rauscharmut und Verzerrungsspektrum. Umgekehrt gibt es Lautsprecher, die mit Musik kurzzeitig hunderte von Watt schlucken können, und die ihre wahren Qualitäten nur an wirklich kraftvollen Endstufen preisgeben. Gut gemachte Power Amps meistern beide Herausforderungen sehr gut: Mit einer SPL Performer s800 oder der erwähnten T+A wirst du an praktisch jedem Lautsprecher der Welt überragenden Klang ernten.

Die Interaktion mit dem Lautsprecher prägt den Klang

Ist dein HiFi-Budget nicht unbegrenzt, lohnt es sich umso mehr, auf Synergie und Harmonie zwischen Verstärker und Lautsprecher zu achten. Und die Amps in der engeren Auswahl auch mit deinem konkreten Boxenmodell zu testen. Denn mit realer Musik an realen Lautsprechern verhalten sich Verstärker anders als in den Labormessungen, die ihren Prospektdaten zugrunde liegen. Auf dem Papier arbeitet jeder moderne Verstärker – vom 300-Euro-Vollverstärker bis zur 30.000-Euro-Endstufe – praktisch perfekt linear, verstärkt Bässe und Höhen also absolut gleich. Und doch scheinen verschiedene Modelle heller oder dunkler, weicher oder schärfer, klarer oder diffuser zu klingen. Was du hörst, sind die Auswirkungen der komplexen, schwer vorherzusagenden Interaktion: zwischen Lautsprecher und Endstufe.

Beste Endstufe Chord Ultima 6 Testsituation
Letztinstanzlich musst du selbst entscheiden, ob eine Endstufe, wie hier die Chord Ultima 6, klanglich zu deinen Lautsprechern passt.

Auch der häufig angegebene Klirrfaktor eignet sich nicht, um Klangqualität und -charakter zu erklären. Der Messwert ist letztlich nur die Summe vieler verschiedener Verzerrungskomponenten, von denen manche selbst in hoher Dosis unhörbar bleiben, andere schon in Spuren regelrecht giftig wirken. So können Röhrenverstärker subjektiv extrem sauber und fein klingen, obwohl sie zehn- oder gar hundertmal höhere Klirrfaktoren aufweisen als Transistor-Amps. Um konkrete Fehler oder Defekte zu entdecken, sind Messungen hilfreich. Den für dich und deine Boxen idealen Endverstärker findest du auf dem Weg aber nicht. Zumal Messwerte nur bei exakt gleicher Methodik überhaupt vergleichbar sind – zwischen zwei Marken klappt das so gut wie nie.

Fazit: Darauf solltest du beim Kauf von Endstufen achten

Du siehst: Nicht Watt-Angaben sind der Schlüssel zum guten Klang. Auch einfach die teuerste Endstufe zu kaufen, sorgt nicht automatisch dafür, dass sie perfekt zu deinen Lautsprechern passt. Einerseits müssen ihre Anschlüsse zu jenen deiner Anlage passen – also deines Vorverstärkers und deiner Lautsprecher. Das wichtigste Entscheidungskriterium ist und bleibt jedoch dein Ohr.

Auch wenn wir vielleicht nicht mit den gleichen Lautsprechern arbeiten wie du: Unsere Hörtests und Klangbeschreibungen sind durchaus reproduzierbar. Sie können dir auf der Suche nach einer Endstufe als Orientierung dienen. Für eine optimale Kombination ersetzt aber nichts deine eigenen Erfahrungen. Eigenes Experimentieren, Hinhören und Vergleichen, am besten zusammen mit Gleichgesinnten, gibt deinem Musikgenuss eine zusätzliche, kreative Dimension. Und es kann dafür sorgen, dass du ein gegebenes Budget in ein absolutes Maximum an Klang umwandelst.

Neugierig geworden? Dann haben wir dir hier weitere spannende Artikel rund ums Thema HiFi zusammengestellt:

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