Vorverstärker Test: Die besten Preamps 2025 im Vergleich
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- Absolut natürlicher, mitreißend-dynamischer Klang
- Große Auswahl an digitalen Anschlüssen
- Überragende Verarbeitung
Nachteile- Deutliches Knackgeräusch beim Einschalten
- Display lässt sich nicht ganz abschalten
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- Genialer Klang über symmetrische Kabel
- Zusätzliche analoge Eingänge
- Arbeitet auch als DAC und Vorverstärker
- Hochwertige Verarbeitung
Nachteile- Keine Anzeige zur aktuellen Signalauflösung
- Gain-Einstellungen nur über DIP-Schalter
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Vorteile
- Samtiger, großformatiger, fein aufgelöster Klang
- Hohe Dynamik, präzises Timing
- Tolle Verarbeitung, edles Finish
Nachteile- Keine Phono- und Digitaleingänge
- Kein Line Out, kein Kopfhörerausgang
- Gewählte Quelle nur per Farbcode ersichtlich
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Vorteile
- Phänomenaler, neutraler Klang an jeder Quelle
- Wandelt auch extrem hohe Highres-Files
- Extremer Umfang an Schnittstellen
- Hochwertiges und kompaktes Design
Nachteile- Keine Fernbedienung im Lieferumfang enthalten
- Hoher Preis
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- Feiner, entspannter und neutraler Klang
- Guter, rauscharmer Phono-Eingang für MM und MC
- Klassisches Design, sehr solide Verarbeitung
Nachteile- Keine digitalen Eingänge
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- Viele Anschlüsse
- Einfache Bedienung
- Kompententer Kopfhörerverstärker
Nachteile- Könnte in Details etwas präziser klingen
Wie bei vielen HiFi-Begriffen gibt es auch für „Vorverstärker“ verschiedene Bedeutungen. Es kann lediglich eine Baugruppe gemeint sein, die ein eingehendes Musiksignal kräftigt. Sehr leise Signalquellen, etwa Mikrofone oder Tonabnehmer, brauchen zum Beispiel eine deutliche Vorverstärkung, bevor sie gleichberechtigt mit Line-Quellen weiterverarbeitet werden können. Ein HiFi-Vorverstärker – das Gerät mit diesem Namen – kann einen Phono-Vorverstärker enthalten, muss es aber nicht. Seine Grundaufgabe ist eher das, was die englische Bezeichnung control amplifier verrät: Er ist das Kontrollorgan, an dem du deine Musikquellen anschließt, auswählst und ihre Lautstärke regelst. Darin gleicht er also weitgehend dem Vollverstärker, nur ohne dessen Leistungs- oder Endverstärkung. Diese Funktionen erfüllen dann eine oder mehrere Endstufen – entweder als eigene Geräte oder eingebaut in Aktivlautsprechern.
Salopp gesagt: Sobald ein HiFi-Gerät über einen Lautstärkeregler (und wenigstens einen Eingang) verfügt, ist ein Vorverstärker involviert. Diese Vorgaben treffen jedoch auf eine Vielzahl von Produkten zu, die man nicht unbedingt primär als Vorverstärker bezeichnen würde. Das erschwert eine faire Bewertung. Daher findest du in dieser Bestenliste beispielsweise keine Streaming-fähigen Vorverstärker. Diese bewerten wir als Netzwerk-Player und haben eine eigene Bestenliste. Hier behandeln wir ausschließlich Vorverstärker, die ihr Signal kabelgebunden empfangen – analog oder digital.
In unserer Vorverstärker-Bestenliste findest du bekannte HiFi-Namen wie Cambridge Audio oder Quad, neben edlen Exoten von HiFi Rose und aus der Studiotechnik entlehnten Spezialisten von SPL und Violectric. Viele von ihnen sind keine reinen Vorverstärker, sondern erfüllen mehrere Funktionen. Häufig sind sie gleichzeitig auch hochwertige DACs. Andere bieten auch deinem Kopfhörer adäquate Verstärkung. Wir verraten dir im Folgenden, worauf es bei Vorverstärkern ankommt – und welcher der beste Vorverstärker für dich ist.
Vorverstärker: Unsere drei Empfehlungen von High End bis Retro
HiFi Rose RD160
Unser Testsieger unter den Vorverstärkern
D/A-Wandlung PCM: bis 768 kHz / 32 Bit | D/A-Wandlung DSD: bis DSD512 | Kopfhörerverstärker: – | Eingänge: 2x Koax (BNC, RCA), 1x Toslink, 1x AES/EBU, 1x I²S (via HDMI), 1x USB-B, 1x SFP (Glasfaser) | Ausgänge: 1x Cinch, 1x XLR | Abmessungen (BxHxT): 430 x 88 x 330 mm | Preis: 3.699 Euro
- Absolut natürlicher, mitreißend-dynamischer Klang
- Große Auswahl an digitalen Anschlüssen
- Überragende Verarbeitung
- Keinerlei analoge Eingänge
- Deutliches Knackgeräusch beim Einschalten
- Display lässt sich nicht ganz abschalten
Wer in den HiFi Rose RD160 hineinschaut, erkennt auch ohne große Elektronikkenntnisse, dass der hier betriebene Aufwand enorm ist. Das Anschlussfeld an der Rückseite spiegelt die Rolle des RD160 in einer High-End-Anlage mit digitalem Schwerpunkt wider: Die Eingänge sind alle digital. Vertraute Klassiker wie TOSLink oder Koax findest du hier einträchtig neben exotischen Spezialitäten wie I²S oder SFP-Glasfaser. Der RD160 eignet sich also nur dann als Vorverstärker, wenn du auf Plattenspieler, Tapedeck und Co. verzichten kannst.
Ausgangsseitig gibt’s je ein Paar XLR- und Cinchbuchsen, die du mit neun schaltbaren Festpegeln oder vollwertiger Lautstärkeregelung betreiben kannst. Der richtige Platz für den HiFi Rose RD160 ist also zwischen einem CD-Laufwerk, PC oder Streamer einerseits und einem Verstärker, einer Endstufe oder einem Paar Aktivboxen andererseits. Besonders gefällt uns das im Standby komplett unsichtbare Display, auf dem du alle Informationen grafisch genial aufbereitet findest.
Mit seinem dynamischen, natürlichen Klang gehört der RD160 zu den besten D/A-Wandlern – oder Vorverstärkern, die wir gehört haben. Die vielen Übertragungsstandards und Betriebsmodi laden zum Experimentieren ein. Wer das unnötig kompliziert findet, kann – auch von Rose – jederzeit einen integrierten Netzwerk-Player kaufen. Die ausgereizte Umsetzung im RD160 bringt unvermeidlich eine gewisse Komplexität mit, zahlt sich klanglich aber definitiv aus.
Aktuelle Angebote:
Hier findest du unseren ausführlichen Test des HiFi Rose RD160.
Violectric DHA V590² Pro
Vorverstärker und Kopfhörer-Amp in Studioqualität
D/A-Wandlung PCM: bis 384 kHz / 32 bit | D/A-Wandlung DSD: bis DSD512 | Kopfhörerverstärker: Ja | Akku: – | Eingänge: 2x Cinch, XLR, Koax, Optisch, AES/EBU, USB | Abmessungen (BxHxT): 130 x 21 x 100 mm | Preis: 3.899 Euro
- Genialer Klang – besonders über symmetrische Verbindung
- Zusätzliche analoge Eingänge
- Arbeitet auch als DAC und Kopfhörerverstärker
- Hochwertig verarbeitet
- Keine Anzeige zur aktuellen Signalauflösung
- Gain-Einstellungen nur über DIP-Schalter
Der Violectric DHA V590² Pro verbindet die besten Eigenschaften hochwertigen Studio-Equipments und ergänzt sie um HiFi-Tugenden erster Güte. In seinem massiven Metallgehäuse schlummert nicht nur genug Kraft, um auch die widerspenstigsten Kopfhörer anzutreiben, sondern gleichzeitig auch noch ein vollwertiger DAC und – was Seltenheitswert hat – ein kompletter Vorverstärker samt analogen Eingängen.
In unserem Test konnte der DHA V590² Pro mit seinem kraftvollen, detailreichen und über alle Maßen luftig-räumlichen Klang begeistern, der sich besonders über seine symmetrische Kopfhörerbuchse entfaltete. Fürs Gain-Feintuning musst du dich zwar mit kleinen DIP-Schaltern herumschlagen, die wirst du aber nur in Ausnahmefällen nutzen müssen. Das einzige Manko sehen wir in der fehlenden Anzeige für die Signalauflösung. Wenn du darauf verzichten kannst, bekommst du mit dem Violectric DHA V590² Pro High-End-Sound, der sich auf deinem Schreibtisch genauso gut macht, wie im HiFi-Rack.
Hier kannst du den Violectric DHA V590² Pro direkt bestellen:
Lies hierzu auch unseren ausführlichen Test des Violectric DHA V590² Pro.
Quad 33
Analoger Klangriese im Retrokleid
Eingänge: 1x XLR, 3x RCA, 1x Phono MM/MC (RCA) | Ausgänge: 1x Pre Out XLR, 1x Pre Out RCA, 1x Line Out RCA, 1x Kopfhörer (6,3 mm) | Kopfhörerverstärker: Ja | D/A-Wandlung PCM: – | D/A-Wandlung DSD: – | Abmessungen (BxHxT): 258 x 94 x 165 mm | Preis: 1.490 Euro
- Feiner, entspannter und neutraler Klang
- Guter, rauscharmer Phono-Eingang für MM und MC
- Klassisches Design, sehr solide Verarbeitung
- Keine digitalen Eingänge
Der Quad 33 ist die Renaissance eines HiFi-Klassikers aus den Sechzigern. Komplett auf analoge Musikwiedergabe getrimmt, verzichtet der kompakte Vorverstärker auf DAC, Streaming oder sonstige neumodische Dinge. Stattdessen wurde das Innere auf den aktuellen Stand gebracht, ohne die Tugenden des Ahnen zu verändern. In unserem Test konnte der kleine mit einem wundervoll entspannten, feinfühligen Klang überzeugen, der besonders in Kombination mit einem Paar der passenden Endstufen Quad 303 zur Geltung kam.
Das komplett analoge Trio schafft es Emotionen zu wecken. Auf digitale Eingänge musst du zwar verzichten, dafür stattet Quad die Vorstufe mit einem hervorragenden Phono-Vorverstärker für MM- und MC-Systeme aus. Gerade in Kombination mit den Monitor Audio Studio 89 konnte das Gespann aufblühen. Die teilweise etwas übereifrige Hochtöner der Lautsprecher werden perfekt durch den entspannteren, wunderschön sonoren Klang der Quad-Kombi ausgeglichen.
Hier kannst du den Quad 33 direkt kaufen:
Lies hierzu auch unseren ausführlichen Test des Quad 33.
So testet HIFI.DE Vorverstärker
Alle Vorverstärker durchlaufen in unserer Redaktion denselben Testprozess, in dem sie sich in den Kategorien Klang, Ausstattung, Praxistauglichkeit und Design beweisen müssen. Aus diesen vier Teilnoten ergibt sich schließlich die Endnote. Wir erklären dir hier kurz, was sich hinter diesen Kriterien verbirgt – und was der perfekte Vorverstärker in der Theorie mitbringen müsste.
Klang
Wie du dir sicher schon gedacht hast, ist der Klang das wichtigste Kriterium in unserem Test. Schließlich geht es bei HiFi generell darum, mit gutem, natürlichem Klang dem Original so nahe wie möglich zu kommen. Kein Wunder also, dass die Klangnote die größte Auswirkung auf unsere Endnote hat. Aber natürlich ist Klang etwas sehr Subjektives. Während ein Vorverstärker für das eine Ohrenpaar schon empfindlich grell zischelt, freut sich ein anderes über die wiedergewonnene Detailfülle. Daher belassen wir es in unseren Tests nie bei einer unkommentierten Note, sondern beschreiben dir genau, welchen Klangcharakter der Vorverstärker hat.

Grundsätzlich suchen wir bei HIFI.DE nach einem ausgeglichenen, harmonischen Sound, der deiner Musik nichts hinzufügt, aber auch nichts wegnimmt. Präzise kontrollierte Bässe und eine weite, gut strukturierte Bühne sind ebenfalls wichtig. Da Vorverstärker meistens unterschiedliche Eingänge bieten, überprüfen wir den Klang auch mit verschiedenen Quellen. Denn nur, weil der DAC eines Vorverstärkers nicht restlos überzeugt, heißt es nicht, dass dein Plattenspieler an ihm nicht zu Höchstformen auflaufen kann.
Ausstattung
Für deine Auswahl ist es genauso wichtig, welche Anschlüsse der Vorverstärker bietet. Denn auch, wenn er noch so gut klingt, wirst du etwa mit einem HiFi Rose RD160 nur glücklich werden, wenn du ausschließlich digitale Quellen besitzt. Für diese Teilnote zählen wir also die Ein- und Ausgänge des Vorverstärkers, schauen uns aber auch zusätzliche, nicht physische Merkmale an. Etwa, welche Bluetooth-Codecs er unterstützt, mit welchen Highres-Auflösungen er zurechtkommt und welche Klangeinstellungen möglich sind. Extrapunkte gibt es etwa dafür, dass der Phono-Eingang sowohl mit MM– als auch MC-Systemen klarkommt, oder der Input-Gain einstellbar ist. Auch HDMI ARC oder die Unterstützung seltener Formate kann das Zünglein an der Waage sein.
Praxis & Bedienung
Auch, wenn Klang und Ausstattung stimmen, solltest du nicht erst jedes Mal in die Bedienungsanleitung blättern müssen, wenn du Musik hören willst. Daher bewerten wir auch, wie praxistauglich jeder Vorverstärker ist. Dabei überprüfen wir, welche Optionen du für eine Bedienung direkt am Gerät selbst hast. Denn mal eben schnell die Quelle wechseln oder die Lautstärke anpassen sollte auch ohne Fernbedienung möglich sein. Ein hübsches, gut leserliches Display nehmen wir ebenfalls wohlwollend zur Kenntnis. Zwar nicht unbedingt nötig, aber gerne gesehene Extras sind motorisierte Pegelräder oder dimmbare Bildschirme. Natürlich sollte auch die Fernbedienung übersichtlich gestaltet sein – oder das Gerät dir ermöglichen, eine fremde Fernbedienung anzulernen, wie es beim SPL Director MK2 der Fall ist.
Design
Ähnlich dem Klang ist auch das Design eine sehr subjektive Angelegenheit. Während in das eine Wohnzimmer der dunkel-robuste Look eines Violectric DHA V590² Pro passt, freut sich der/die nächste Audiophile über die orange-leuchtenden Taster des Quad 33. Wir schauen daher primär auf die Materialwahl und die Güte der Verarbeitung. Wie passgenau sind die Einzelteile zusammengefügt? Wurde leichtes Blech in Form gebogen oder doch alles aus dem Vollen gefräst? Ein ausgefallenes Design, jenseits des typischen HiFi-Quaders wird jedoch, egal, ob es uns persönlich zusagt, immer auch belohnt.
Separater Vorverstärker – Viele Vorteile, aber heute häufig nicht mehr nötig
Ihr separater Aufbau bringt der Kombination aus Vor- und Endstufe verschiedene Vorteile gegenüber integrierten Lösungen. Zum einen Vorteile qualitativer Natur: Die hohen Ströme in Leistungsverstärkern erzeugen auch entsprechend starke Störfelder, die dicken Trafos können vibrieren und die Endtransistoren erzeugen Hitze. Alles Einflüsse, die du von der sensiblen Kleinsignalelektronik in Vorverstärkern lieber fernhältst – erst recht, wenn auch ein hochempfindliches Phono-Teil mit von der Partie ist.
Zum anderen räumlich-logistische Vorteile: High-End-Amps können sehr groß und schwer sein, beziehungsweise werden es fast zwangsweise, wenn man alles 110-prozentig auslegt. Ein gutes Beispiel dafür ist der Dan D’Agostino Progression Integrated. Bei einer Vor-Endstufen-Kombi muss nur die Vorstufe exponiert im Rack oder Sideboard stehen. Die meist viel schwereren und größeren Endstufen kannst du dagegen diskret auf dem Boden platzieren oder ganz verstecken.
Modularer Aufbau sorgt für Flexibilität
Auf jeden Fall macht dich ein separater Vorverstärker flexibler, weil du die Endstufen genau auf deine Lautsprecher passend auswählen und auch separat tauschen kannst. Gar nicht wegzudenken ist ein Vorverstärker als Partner für klassische Aktivboxen, die häufig ein geregeltes Analogsignal an ihrem Eingang erwarten.
Dass heute nicht mehr so viele Preamp-Modelle angeboten werden wie früher, hat mehrere Gründe, die stromauf- wie stromabwärts im Signalpfad zu suchen sind. So bringen viele (Digital-)Player heute ihre eigene Lautstärkeregelung mit, häufig auch kombiniert mit Eingängen für weitere Digitalquellen. Immer mehr Aktiv-Lautsprecher brauchen aber nicht mal mehr einen externen Player, weil sie über integrierte Streamingfähigkeiten und mitunter auch Phono-Eingänge verfügen. Gerade aber bei den von uns getesteten Aktiv-Lautsprecher ohne Streaming bist du noch häufig auf einen separaten Vorverstärker angewiesen.

Netzwerk-Player mit Vorstufenfunktion, Vorstufen mit integriertem DAC oder Streaming, smarte Aktiv-Lautsprecher – die Grenzen zwischen den überlieferten Gerätegattungen sind längst verschwommen. Nur selten muss ein Vorverstärker heute noch wirklich verstärken. CD- oder Netzwerk-Player liefern Signalspannungen, mit denen du eine moderne Endstufe problemlos bis an ihre Leistungsgrenze aussteuern kannst.
Der Vorverstärker arbeitet in den meisten Fällen also als variabler Abschwächer und braucht dazu streng genommen auch keine aktiven Bauteile. Tatsächlich gibt es passive Preamps, die nur aus einem Eingangsumschalter und einem Potenziometer bestehen. Manchmal sind die Pegel- oder Spannungsreserven eines aktiven Preamps aber schon hilfreich. Zumal dieser meist über stabilere Ausgangsstufen verfügt. So entsteht auch an widerspenstigen oder sehr langen Kabeln und an etwas kapriziöseren (Röhren-)Endstufen-Eingängen kein unerwünschter Eigenklang.
Den richtigen Vorverstärker kaufen
Dass ein Vorverstärker im Idealfall neutral und transparent klingen sollte, leuchtet ein. Natürlich gilt das auch für Endstufen und jedes andere Glied der HiFi-Kette – in einer idealen Welt. Real weichen aber alle Komponenten etwas von der perfekten Neutralität ab. Manche Hersteller stimmen ihre Vor- und Endstufen so raffiniert mit- und aufeinander ab, dass sie zusammen besser klingen als die Summe der Einzelbeiträge. Gerade wenn du eine Vor- und Endstufenkombi als höchstwertigen Ersatz für einen Vollverstärker suchst, lohnt es sich, solche Synergien zu nutzen. Auch markenübergreifend sind besonders harmonische Paarungen möglich. Da die Wechselwirkungen zwischen Endstufe und Lautsprecher in der Regel stärker sind, empfiehlt es sich aber, zuerst die Endstufe auszusuchen, die zu deinen Boxen passt.

Nicht immer ist die Vorstufe mit den meisten Features auch die am besten geeignete. Zumal die Hersteller ganz unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Eine Quad 33 zum Beispiel repräsentiert den ganz klassischen Ansatz mit zahlreichen Analogeingängen, MM- und MC-fähigem Phono-Teil und umfangreicher Klangregelung. Digitale Funktionen haben die Entwickler ganz bewusst ausgeklammert. Das macht die 33 – und viele ähnlich konzipierte Vorstufen – absolut zeitlos, da an den analogen Grundfunktionen nichts mehr veralten kann. Willst du die Anzahl an Geräten in deiner Anlage reduzieren, bieten sich dagegen Vorstufen an, die einen eingebauten Digitalplayer mitbringen. Ein AVM PAS 30.3 etwa versteckt hinter seinem minimalistischen Design nicht nur eine luxuriös ausgestattete Analog-Vorstufe, sondern auch einen vollwertigen Streamer und D/A-Wandler.
So beeinflussen Vorverstärker den Klang deiner Anlage
Die Aufgabe eines Preamps liest sich sehr einfach – vor allem, wenn die Quelle bereits mehr Spannung liefert, als die Endstufe maximal benötigt. Dann gilt es nur, das 2V-Signal beispielsweise eines typischen CD-Players auf den gewünschten Wert zu verkleinern. Trotzdem befinden sich aktiv verstärkende Baugruppen in praktisch jedem Vorverstärker. Benötigt werden sie – neben Phono – für leise Vintage-Quellen wie FM-Tuner, Bandmaschinen oder Tapedecks. Aber auch, um beispielsweise eine sehr leise Stelle vorübergehend heranzuzoomen. Man braucht für eine universelle Vorstufe also Gain-Reserven. Das Signal wird intern verstärkt, zugleich aber heruntergeregelt und am Ausgang nochmals gepuffert. Nur so verhält sich die Vorstufe unabhängig von der eingestellten Lautstärke klanglich neutral und aus Sicht der angeschlossenen Zuspieler berechenbar.

Die aktive Elektronik bringt aber auch Nachteile mit, denn kein verstärkendes Bauteil arbeitet komplett rausch- und verzerrungsfrei. So trägt ein Vorverstärker, auch wenn er weder Leistung erzeugen muss, noch am Klang etwas verändern soll, einen mehr oder weniger deutlichen Hauch von Eigenklang bei. Um diesen zu minimieren, treiben High-End-Hersteller mitunter großen Aufwand, der sich oft auf die Lautstärkeregelung konzentriert: Variable Verstärkungsfaktoren halten das Rauschen gering, Relais-Spannungsteiler statt kontinuierlicher Potenziometer senken Verzerrungen und erhöhen die Genauigkeit. Gemein ist all diesen Lösungen aber, dass die Anpassung des Signals komplett analog erfolgt.
Gute Vorverstärker können heute auch digital arbeiten
Der rein analoge Signalweg ist eine Konzession an die eher konservative Zielgruppe der Audiophilen. Intuitiv sträubt man sich nun mal dagegen, das Signal eines Plattenspielers zu digitalisieren. Mit den heute verfügbaren Dynamikumfängen ist das aber längst kein klanglicher Fauxpas mehr. Im Gegenteil: Der Umweg übers Digitale ist unterm Strich sogar oft verlust- und rauschärmer. Und er ermöglicht ganz nebenbei den Einsatz extrem wirkungsvoller Klangwerkzeuge, etwa zur Anpassung an die Raumakustik. Die Pegelanpassung findet dann meist in der digitalen Ebene statt.
Das Signal wird also vor der abschließenden D/A-Wandlung auf die gewünschte Größe herunterskaliert. Vor einigen Jahren war das noch problematisch, weil bei Vollaussteuerung nur 16 Bit zur Verfügung standen. Jede Halbierung des Ausgangssignals kostete eines dieser Bits und verschlechterte damit die Auflösung. Heute arbeiten die meisten DACs intern mit 32 Bit und bieten somit riesige Reserven für Lautstärke, Equalizing & Co.
High-End-Vorverstärker leisten sich dennoch meist einen rein analogen Signalweg – und sei es nur als einstellbare Option. Plattenspieler sind ohnehin auf massive Vorverstärkung angewiesen, weil ihre Tonabnehmer nur etwa ein Tausendstel der Spannung eines CD-Signals ausgeben. Bei der Gelegenheit findet fast immer auch gleich die RIAA-Rückentzerrung statt – ganz klassisch auf analogem Weg.
Die richtigen Ein- und Ausgänge
Wie reich das Anschlussfeld an der Rückwand deines Vorverstärkers bestückt sein muss, hängt von deinen anzuschließenden Geräten und Zukunftsplänen ab. Genau hinschauen lohnt sich, denn nicht alles, was früher Standard war, findet sich auch heute noch an allen Preamps. Fast ausgestorben sind beispielsweise Tapeschleifen mit Monitorfunktion – schlicht und einfach, weil nur noch wenige Sammler:innen Bandmaschinen oder Tapedecks mit Hinterbandkontrolle betreiben. Hinzugekommen sind bei vielen Vorstufenmodellen digitale Inputs. Der Preamp dient damit auch als D/A-Wandler, etwa für einen externen Streamer, für deinen PC – oder deinen TV-Sound.

Bei den analogen Anschlüssen sind Cinch-Buchsen seit vielen Jahrzehnten Standard. Hinzu kommen bei etwas edleren Geräten oft symmetrische XLR-Anschlüsse. Diese charakteristisch einrastenden Dreipol-Kupplungen sind vor allem zwischen Vor- und Endstufen ideal, weil ihre symmetrische Arbeitsweise das transportierte Signal immun gegen eingestreute Störungen macht.
Schleicht sich auf langen Kabelstrecken zum Beispiel ein Brumm durch die Abschirmung, kommt dieser am symmetrischen Eingang der Endstufe gleichphasig in beiden Signalleitern an. Der Amp bildet aus den letzteren eine Differenz – was das Nutzsignal verdoppelt, die gleichphasigen Einstreuungen aber auslöscht. Ob der symmetrische Betrieb davon abgesehen auch klangliche Vorteile bringt, hängt von der konkreten Gerätekombination ab. Brumm- und Störfreiheit garantiert er auf jeden Fall – auch und gerade, wenn du Mono-Endstufen hast, die womöglich am anderen Ende des Wohnzimmers bei den Boxen stehen.

Subwoofer-Ausgang: Mehr als ein Nice to have
Möchtest du nicht nur Stereo- oder Mono-Endstufen, sondern parallel auch einen Subwoofer an deiner Vorstufe betreiben, freust du dich über einen eigenen Subwoofer-Ausgang. Je nach Bauweise kann der unterschiedlich nützlich sein. Im einfachsten Fall ist es eine einzelne Cinch-Buchse, die eine Mono-Summe der beiden Stereokanäle ausgibt. Die meisten HiFi-Subs können aber auch mit einem Stereosignal arbeiten, summieren dieses dann einfach selbst. Fehlt der Sub-Ausgang und bietet die Vorstufe nur ein Paar Stereo-Ausgänge, spricht nichts dagegen, diese mit einem Y-Adapter zu duplizieren. Denn die Ausgangsstufen in guten Vorverstärkern liefern zwar auch nur Line-Spannungen, typischerweise 3–6 Volt an den Cinch-Ausgängen. Sie sind aber so stromstabil ausgelegt, dass sie mit zwei oder auch drei parallel anzutreibenden Eingängen spielend zurechtkommen.
Viele moderne Vorstufen – oft diejenigen mit Streaming- oder DAC-Funktion – gehen beim Subwoofer aber noch weiter und bieten ein eigenes Bass-Management. Sie beschränken sich also nicht darauf, den Sub mit passenden Signalen zu beliefern, sondern schneidern auch das Hauptsignal passend zu, das sie an die Endstufe(n) schicken. Soll dein Woofer etwa die Schwerarbeit unter 80 Hertz übernehmen, kann der Preamp auf diesem Weg die Lautsprecher genau von diesen Signalanteilen befreien.

Das bringt, wenn der Woofer qualitativ passt, drastisch dynamischeren und verzerrungsärmeren Klang. Besonders Kompaktlautsprecher profitieren davon potenziell enorm. Aber selbst bei höchstwertigen Standlautsprechern lohnt es sich, mit gefilterten Hauptkanälen zu experimentieren. Dann kommt eine verstellbare Trennfrequenz gelegen, wie sie beispielsweise der Wiim Ultra bietet. Denn wirklich große Boxen wünschen sich eventuell einen anderen, etwas tieferen Übergabepunkt zum Sub als Kompaktmonitore.
HiFi-Rollenverteilung im Wandel
Der relativ preiswerte Wiim ist ein gutes Beispiel dafür, wie technischer Fortschritt die traditionellen Gerätegattungen auflöst und neue hervorbringt. Mit analogen Eingängen und sogar MC-Phono würde er auf dem Papier als waschechter Vorverstärker durchgehen – zumindest, solange du neben dem Plattenspieler nicht mehr als eine weitere Analogquelle hast. Für Vintage-Gerätesammler wäre das knapp. Für die meisten anderen Nutzer:innen sind aber schon die beiden vorhandenen Cinch-Pärchen mehr als genug. Denn der Wiim braucht, dank Streaming-Vollausstattung, eigentlich überhaupt keine externen Zuspieler. Solche multifunktionalen Rivalen machen den klassischen, rein analogen Vorstufen vor allem das erschwingliche Marktsegment streitig.

Letztlich ist es aber egal, ob und wie viele Talente der Preamp mitbringt: Die wichtige Trennung zwischen Kleinsignal- und Leistungsbereich ist in jedem Fall gegeben. Und damit auch die Freiheit, beides genau nach persönlichen Vorlieben auszusuchen: Du willst Streaming mit allem Komfort, hörst deine Lautsprecher aber lieber mit 10-Watt-Trioden? Kein Problem, kauf einfach die passende Endstufe und hör dir ein paar Streaming-Preamps daran an. Brauchst du umgekehrt richtige Power-Amps, weil du störrische Urzeitboxen zum Rocken bringen willst? Dann hindert dich niemand daran, eine moderne Class-D-Endstufe mit einem minimalistischen Röhren-Preamp zu kombinieren. Jedenfalls wenn diese Kombination deine klanglichen Vorstellungen am besten erfüllt.
Fazit: Darauf solltest du beim Kauf deines Vorverstärkers achten
Wenn du bis hier her gelesen hast, weißt du, wie groß das Feld potenzieller Vorverstärker ist. Und das verwirrendste: Nur die wenigsten werden primär als solche bezeichnet. Denn schon ein Netzwerk-Player mit Lautstärkeregelung und dem ein oder anderen Eingang kann dir als Vorverstärker dienen. Geht es dir aber einfach darum, eine möglichst gute Schaltzentrale für deine Quellen zu finden, ist es ein reiner Vorverstärker, nach dem du suchst. Wie du siehst, müssen die nicht unbedingt ein Vermögen kosten, auch wenn sie es natürlich können. Viel wichtiger ist, dass sie für all deine Quellen passende Schnittstellen bieten – und klanglich zu deinen Endstufen und Lautsprechern passen. Dann findest auch du bald den besten Vorverstärker für deine Anlage.
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