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TV-Sound verbessern: So sorgst du für Kino-Atmosphäre im Wohnzimmer

Moderne 4K-Fernseher bieten famose Bilder, schwächeln aber oft beim Ton. Kein Problem! Wir zeigen, wie du dünnen TV-Sound ganz einfach aufmotzen kannst.
Soundbar Ambiente Bild: Teufel

Seit sich 4K-UHD-Fernseher auf breiter Front durchgesetzt haben und die kommende 8K-Generation schon in den Startlöchern steht, sehen sich die TV-Hersteller vor einem kleinen Dilemma: Die riesigen Displays sollen möglichst elegant in so schmalen Gehäusen wie nur irgend möglich untergebracht werden, um die Wohnzimmer nicht völlig zu erschlagen.

Mit diesem Designtrend geht aber beinahe zwangsläufig der Umstand einher, dass die integrierten Lautsprecher bestenfalls für Talkshows und Seifenopern genügen – die Gesetze der Physik verlangen für satten Sound schlicht und ergreifend Volumen. Kinofilmen oder imposanten Serien nimmt der oftmals flache Klang der Top-TVs einen guten Teil ihrer Wirkung.

Sony AG9 Acoustic Surface
Dank Acoustic Surface Audio+ produziert der Sony AG9 einen vergleichsweise vollen TV-Sound. Das ist allerdings eher die Ausnahme. | Bild: Sony

Einige TV-Hersteller schaffen es freilich, durch ausgereifte Designs einen deutlich volleren Klang in ihre Geräte zu integrieren. Beeindruckend gelöst hat dies beispielsweise Sony bei seinem OLED-TV AG9.

Dieser nutzt die große Fläche seines Bildschirms zur Abstrahlung eines breiteren, satteren TV-Sounds. Die auf den Namen Acoustic Surface Audio+ getaufte Technologie konnte uns in der Praxis bereits überzeugen.

Philips OLED 934+
Per integrierter Soundbar von Bowers & Wilkins sorgt der Philips OLED 934 für guten TV-Sound. | Bild: Philips

Alternativ dazu integrieren einige Hersteller in bestimmten Modellen eigene Soundbars, etwa Phillips beim ‌OLED 934. Die von Bower & Wilkins entwickelte Soundlösung dürfte vielen TV-Fans bereits genügen. Der Großteil der erhältlichen Fernseher muss allerdings ohne eine solche Luxuslösung auskommen. Doch das macht nichts: Wir zeigen, wie der Sound jedes Fernsehers verbessert werden kann. Dabei berücksichtigen wir natürlich die unterschiedlichen Budgets und Ansprüche.

Fernseher-Sound aufmotzen: Der eigene Anspruch entscheidet

Neben der Investitionsbereitschaft spielen beim Upgrade für den Fernseherton natürlich auch andere Faktoren eine Rolle: Wie groß ist der Raum, der beschallt werden soll? Reicht ein satter Stereo-Sound, soll es ein voller Surround-Rundumton mit Dolby Atmos sein oder genügt vielleicht auch virtueller Raumklang mit Technologien wie DTS Virtual:X oder Dolby Atmos Height Virtualization? Raumklang erfordert nicht zwangsläufig die Installation vieler Lautsprecher.

Mit diesen Fragen sollte man sich vor der Anschaffung neuer Audiohardware beschäftigen. Freilich bieten einige der im Folgenden beschriebenen Varianten auch nachträglich noch einen gewissen Spielraum für weitere Upgrades.

So erlauben manche Soundbars den Anschluss eines separaten Subwoofers für sattere Bässe oder sogar die Verbindung von zusätzlichen, rückseitigen Lautsprechern für Raumklang.

Noch variabler ist der Einsatz eines passenden AV-Receivers. Ein solcher kann beispielsweise für den Start im Stereomodus mit Subwoofer genutzt werden und später für die volle Raumklang-Erfahrung um weitere Boxen erweitert werden.

Soundbars: TV-Sound mit wenig Aufwand verbessern

Die wohl unkomplizierteste Methode, den Sound eines Fernsehers zu optimieren, bieten Soundbars. Die Klangleisten lassen sich nicht nur besonders einfach einrichten, sie punkten auch mit geringem Platzbedarf – schließlich hat nicht jeder Lust, Zeit und Raumkapazitäten für die Verkabelung eines komplexen Surroundsystems.

nubert-box-as225
Der geringe Platzbedarf von Lösungen wie der Nubert Box-AS225 ist ein Argument pro Soundbar. | Bild: Nubert

Je nach persönlichem Anspruch und räumlichen Gegebenheiten muss auch beim Einsatz einer Soundbar nicht auf Raumklang verzichtet werden. Immer mehr Hersteller statten ihre Geräte mit der Unterstützung für virtuellen Raumklang auf Basis von Dolby Atmos aus. Vor allem in den höheren Preisregionen erreichen Soundbars eine teils beeindruckend raumfüllende Klangerfahrung.

Auch preislich bieten Soundbars einen hohen Grad an Flexibilität. Günstige Modelle können schon für unter 400 Euro den TV-Sound deutlich aufbessern. Das gilt beispielsweise für die exzellente ‌Nubert nuBox AS-225. Die kompakte Soundlösung eignet sich dank passender Modi nicht nur für die Wiedergabe von Filmen, sondern überzeugt auch bei Musik.

Die Sonos Beam bietet nicht nur bei Filmen und Serien guten Klang, sondern punktet auch mit Streaming-Funktionen
Die Sonos Beam bietet nicht nur bei Filmen und Serien guten Klang, sondern punktet auch mit Streaming-Funktionen. | Bild: Sonos

Noch günstiger sorgt die ‌Teufel Cinebar One für verbesserten Sound im Heimkino. Auch Sonos-Fans haben mit der Sonos Beam eine hochinteressante Option zur Hand. Die kompakte Klangleiste verfügt neben gutem Klang auch über die herstellertypischen Streaming-Möglichkeiten sowie die Sprachassistenten Google Assistant und Amazon Alexa.

Wenn es ein bisschen mehr sein darf, bietet der Soundbar-Markt erfreulicherweise jede Menge Alternativen. In der Preisklasse bis 700 Euro wäre etwa die Bose Soundbar 700 eine Überlegung wert. Auch Traditionshersteller Nubert hat mit der nuPro AS-250 eine vielseitige und dennoch kompakte Soundlösung in der gehobenen Mittelklasse im Angebot.

Noch eine Preisklasse darüber rangieren Lösungen wie die Sennheiser Ambeo Max. Die Edel-Soundbar emuliert mit 13 verbauten Lautsprechern und extrem tiefen 30-Hz-Bässen den voluminösen Klang eines vollwertigen 5.1.4-Kanal-Systems.

Sennheiser Ambeo Max Sound mit Dolby Atmos

Aufwendige Soundbars wie die Sennheiser Ambeo Max füllen auch ohne externe Lautsprecher den Raum mit Klang, inkl. Dolby Atmos Unterstützung. | Bild: Sennheiser

Auch Nubert liefert mit der ‌nuPro XS-7500 eine beeindruckende Soundbar, die sich klanglich nicht vor High-End-Lautsprechersystemen zu verstecken braucht. Außerdem sind Yamahas „Soundprojektoren“ wie der Musiccast YSP5600 für ihren Raumklang bekannt.

Fernseher an vorhandene Stereoanlage oder Desktop-Lautsprecher anschließen

Nicht immer ist es gleich nötig, viel Geld für neue Hardware in die Hand zu nehmen. Steht am TV-Rack bereits eine gute Stereo-Anlage, spricht wenig dagegen, den TV-Sound darüber wiederzugeben – in der Regel sind gute Musikanlagen dem klassischen Flachbildfernseher bei der Tonqualität meilenweit voraus. Das „Wenige“, was dagegen sprechen könnte, sind hier vor allem die Anschlüsse, die sowohl am Fernseher als auch an der Anlage passen müssen.

Am einfachsten ist es, wenn die Anlage über einen optischen Eingang verfügt, da fast an jedem Fernseher ein optischer Ausgang vorhanden ist. Alternativ kann – so vorhanden – auch die klassische 3,5-Millimeter-Stereoklinke für den Anschluss genutzt werden. Beispielsweise lässt sich bei vielen Fernsehern von Grundig, LG und Panasonic der Kopfhöreranschluss als Stereo-Ausgang einfach einstellen. Schon vergleichsweise günstige Stereoverstärker wie der Denon PMA-800NE oder der NAD AMP 1 eignen sich hervorragend dafür, den TV-Sound zu verbessern.

Aktivlautsprecher-Sets wie das KEF LSX Wireless Music System rüsten satten Stereosound bei Fernsehern nach

Aktivlautsprecher-Sets wie das KEF LSX Wireless Music System rüsten satten Stereosound bei Fernsehern nach. | Bild: KEF

Eine weitere unkomplizierte Option für besseren Klang beim Fernsehen bieten aktive Lautsprecher. Selbst günstige Modelle sind den integrierten Boxen in vielen Fernsehern klanglich oft überlegen. Hochwertige aktive Stereolautsprecher wie die kabellosen ‌KEF LSX mit Apple-AirPlay-2-Unterstützung oder Nuberts nuPro A-100 setzen nicht nur Musik, sondern auch Filme und Serien beeindruckend in Szene.

TV-Sound mit Smart Speakern aufrüsten

Eine alternative Möglichkeit für besseren TV-Sound liefern die verbreiteten Smart Speaker. So bieten etwa die vernetzten Amazon-Echo-Lautsprecher seit einiger Zeit die Möglichkeit, den TV-Sound über einen kompatiblen Fire TV Stick auf die Lautsprecher zu übertragen.

Je nach verfügbaren Echo-Lautsprechern lässt sich auf diese Weise beispielsweise ein klassisches Stereo-Setup, eine 2.1-Kanal-Lösung oder sogar die Wiedergabe von Raumklang mit Dolby Atmos realisieren. Letzteres erfordert derzeit allerdings noch den Einsatz von Amazons Top-Lautsprecher, dem Echo Studio.

Amazon Echo Studio
Amazons Top-Lautsprecher Echo Studio eignet sich hervorragend dazu, den TV-Klang zu verbessern. | Bild: Amazon

Über seinen Mini-optical-Eingang erlaubt der Echo Studio übrigens auch als einziges Mitglied der Echo-Familie die direkte Verbindung eines TVs über ein optisches Kabel.

Vergleichbar mit der Multiroom-Wiedergabe von Alexa erfolgt die Einrichtung des TV-Tons über die Echo-Lautsprecher über die Alexa-App für Android und iOS. In seinem Supportbereich zeigt Amazon, wie es funktioniert.

Apple erlaubt für seine Streaming-Box Apple TV ebenfalls die Wiedergabe auf externen Lautsprechern. Dazu gehören neben dem firmeneigenen HomePod auch sämtliche Lautsprecher oder AV-Receiver, die den Apple-Standard AirPlay 2 unterstützen.

Apple TV externer Speaker
Apple TV kann den TV-Sound nicht nur auf HomePods, sondern auf allen AirPlay-2-tauglichen Lautsprechern und Receivern ausgeben. | Bild: Apple

Auch bei Apple führt die Einrichtung der externen Soundwiedergabe über eine App, namentlich die auf allen iPhones und iPads vorinstallierte Apple Home App. Mehr dazu verrät Apple auf seiner Homepage.

AV-Receiver und Surround-Boxensets: Kinosound ohne Kompromisse

Die Königsklasse für das Upgrade des TV-Sounds liefern dedizierte AV-Receiver in Kombination mit einem vollwertigen Boxenset.

Da sowohl aktuelle Blu-rays als auch die meisten Streaming-Dienste wie Netflix, Amazon Prime Video oder Disney Plus ihren Content bereits mit 5.1-Surround-Sound im Dolby bzw. DTS-Standard ausliefern, bringen Surround-Systeme den Raumklang erst richtig zur Geltung.

Bei 5.1-Surround muss natürlich nicht Schluss sein: Selbst zu einem späteren Zeitpunkt ist es noch möglich, mit einem passenden Receiver und Deckenlautsprechern auf ein vollständiges Dolby-Atmos-System für dreidimensionalen Klang mit 7-oder 9-Kanaltechnik aufzurüsten.

Bei den Lautsprechern können selbst vergleichbare günstige Lösungen wie Canton Movie 95 für satten Kinoklang sorgen.

Ein 5.1 Surround-Set wie wie das Teufel Utima 40 Surround Set sorgt im Zusammenspiel mit einem AV-Receiver für Kinosound im Wohnzimmer. | Bild: Teufel

Nach oben hin sind hier freilich kaum Grenzen gesetzt. Edel-Lautsprechersysteme wie das Klipsch RP-8000F 7.1 Home Theater System oder das Teufel Definion 3 sind zwar in der Anschaffung teuer, machen sich für Heimkino-Enthusiasten aber mit einem grandiosen Klang bezahlt.

Die passenden AV-Receiver für jedes Budget

Gute AV-Receiver gibt es schon für deutlich unter 500 Euro. Ein Beispiel dafür liefert der Denon AVR-X2600H. Der für 7.2 Kanäle ausgelegte Receiver punktet mit erstaunlich satter Leistung und Unterstützung für Dolby Atmos. Ähnliches gilt für den ‌Onkyo TX-SR494, der mit 160 Watt pro Kanal sogar noch mehr Power bietet.Yamaha HTR-3072

Schon mit günstigen Modellen wie dem Yamaha HTR-3072 lässt sich ein durchaus brauchbares Raumklang-Setup realisieren. | Bild: Yamaha

Falls ein 5.1-Setup ausreicht, liefert der Yamaha HTR-3072 eine sehr gute Leistung für vergleichsweise wenig Geld. Eine Preisklasse darüber bewegen sich Lösungen wie der ‌Denon AVR-X3600H. Dieser bietet zu seiner hervorragenden Leistung außerdem eine breite Unterstützung von Streaming-Services und Diensten wie Amazon Alexa oder Apple AirPlay 2.

Denon-AVR-X3600H

Der Denon AVR X3600H bietet neben einer vielseitigen Ausstattung auch ausreichend Klangleistung fürs Heimkino. | Bild: Denon

Wer beim Heimkino-Sound keine Kompromisse eingehen will, kann natürlich ebenfalls aus dem Vollen schöpfen. Ein Beispiel dafür liefert der 9.2-Kanal-Receiver ‌Denon AVR-X4500H. Er unterstützt alle relevanten Sound- und HDR-Standards und bietet mit 200 Watt pro Kanal selbst für große Räume mehr als genug Leistung.

Eine vergleichbar gute Alternative bietet beispielsweise der Marantz SR6014, der ebenfalls praktisch keine Kompromisse in Sachen Klangformate und Ausstattung eingeht. Genügt ein 7.2-Setup, wäre beispielsweise der Yamaha RX-A1080 eine Überlegung wert.

Marantz SR6014
Im High-End-Segment erzeugen Top-Receiver wie der Marantz SR6014 eine grandiose Klangkulisse. | Bild: Marantz

Der kräftige Allrounder von Yamaha überzeugt unter anderem mit einer besonders komfortablen Raumeinmessung und leichter Verbindung mit den kabellosen Lautsprechern der Japaner.

Bist du mit dem Klang deines Fernsehers zufrieden? Und falls nicht: Was ist deine bevorzugte Lösung für besseren Sound? Verrate es uns in den Kommentaren unter dem Artikel!

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