Philips OLED908 im Test: Mit MLA und Ambilight an die Spitze der OLED-TVs?

- Panel Typ
- OLED
- Auflösung
- 4K (3.840 x 2.160)
- Verfügbare Größen
- 55", 65", 77"
- Getestete Größe
- 55"
- HDR-Unterstützung
- HDR10, HLG, HDR10+, Dolby Vision
- Bildfrequenz
- 100 / 120 Hz
- Video-Eingänge
- 2 x HDMI 2.1, 2 x HDMI 2.0
- Preis (UVP/Straßenpreis)
- 2.699€ / um 2.300€
Der Philips OLED908 überzeugt durch insgesamt sehr gute Bilder, mit hervorragender Entspiegelung und hoher Helligkeit. Für guten Klang sorgt die Lautsprecherausstattung von Bowers und Wilkins. Seine neue Fernbedienung hat uns ebenfalls überzeugt, schade ist aber, dass er weder Timeshift noch USB-Recording unterstützt.
- Sehr gute Bildqualität
- Alle wichtigen HDR-Formate
- Ambilight
- Komfortable, beleuchtete Fernbedienung
- Guter Klang, Aktiv-Subwoofer nachrüstbar
- Kein USB-Recording / Timeshift
- Nur einfache TV-Tuner
Nahezu alle 2023er-Spitzenmodelle unter den OLED-TVs haben wir bereits testen können – bis auf den Philips OLED+908. Glücklicherweise steht der jetzt bei uns im Testlabor bereit und bringt auf dem Papier alles mit, um die Spitze der OLED-Fernseher-Bestenliste zu erklimmen. Neben einem MLA-OLED-Panel bietet er zusätzlich noch das beliebte Ambilight sowie eine Soundlösung von Bowers & Wilkins. Ob das alles aber ausreicht, um die aktuellen Platzhirsche zu verdrängen, finden wir in unserem Test heraus.
Dabei haben wir den Philips OLED+908 in 55 Zoll getestet, der offizielle Modellcode lautet 55OLED908/1 – ohne „+“. Mit „OLED+“ weist das Philips-Marketing auf den hohen Anspruch der 900er Modelle in Bild, Design und Klang hin, das gehört aber nicht zum Modellcode.
Den Fernseher findest du zusätzlich in 65 sowie 77 Zoll im Handel:
OLED908 – Das Topmodell von Philips?
Falls du die Vorjahresmodelle von Philips im Hinterkopf hast, könntest dich jetzt fragen, warum wir den OLED908 als Spitzenmodell bezeichnen – schließlich gab es im letzten Jahr neben dem OLED907 noch den höher eingestuften Philips OLED937. Der bestach durch sein besonderes Soundsystem. Dies stammte ebenfalls von Bowers & Wilkins und hatte ein breites, eigenes Gehäuse unter dem Display. In diesem Jahr jedoch verzichtet Philips auf diese Bauweise.
Unterhalb des Philips OLED+908 ist übrigens der Philips OLED808 angesiedelt, darunter dann der OLED708. Die Ziffer am Anfang gibt also Aufschluss darüber, in welcher Modellreihe wir uns aufhalten. Wie bei diesem gibt es auch beim Philips OLED+908 kleine Unterschiede innerhalb der Modellreihe. Die Versionen in 55 und 65 Zoll bieten einen schwenkbaren, mittigen Standfuß, der 77-Zoll-Fernseher der Reihe verzichtet auf die Schwenkfunktion.
Design und Verarbeitung des Philips OLED908
- Schwenkbarer Fuß
- Hochwertige Verarbeitung
- Elegantes Soundsystem
Üblicherweise präsentieren sich nahezu alle OLED-Fernseher gleich – bis auf kleine Unterschiede bei den Standfüßen. Der Philips OLED908 sticht aber aus der breiten Masse heraus. Hier befindet sich unter dem Display eine Soundlösung von Bowers & Wilkins. Optisch passt sie unserer Meinung nach viel besser zum Gesamtkonzept als beim letztjährigen Topmodell.
Die zweite Besonderheit: Der Standfuß. Der tritt optisch nicht nur schlank und dezent auf, sondern lässt sich bei dem von uns getesteten 55-Zoll-Fernseher auch noch leichtgängig schwenken. Aufgrund des flachen Designs eignet sich der OLED+908 aber auch bestens für die Wandmontage – wo dann auch das Ambilight effektvoll leuchten kann.

Die Verarbeitung bewegt sich dabei auf einem durchweg sehr hohen Niveau. Die verwendeten Materialien sind einschließlich der Kunststoffteile durchweg hochwertig, so auch der Stoffbezug der Soundlösung. Hier kommt wie in den vergangenen Jahren Akustik-Stoff des dänischen Lieferanten Kvadrat zum Einsatz.

Die Bildqualität des Philips OLED908
- Sehr guter Bildeindruck mit Top-Helligkeit
- Alle relevanten HDR-Formate
- Firmware-Update für Bild und Ton angekündigt
Eine Bemerkung vorweg: Während unseres Tests (im Oktober 2023) hat Philips ein Firmware-Update für den OLED908 in Arbeit, das unter anderem Einfluss auf die Bild- und Tonqualität haben soll. Sobald das Update verfügbar ist, werden wir unser Testergebnis überprüfen und gegebenenfalls noch einmal ändern.
Der Philips OLED908 spielt mit seinem P5-Prozessor und leistungsstarkem, neuem OLED-Panel in der obersten Liga der TV-Geräte, und macht auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck, mit hellen, scharfen und kontrastreichen Bildern.

Mit dem Modell OLED908 bringt Philips nach LG und Panasonic als dritte Marke einen Fernseher mit einem MLA-OLED-Panel heraus. MLA steht für „Micro Lens Array“. Kurz gesagt handelt es sich dabei um Milliarden von Mikrolinsen, die in das Panel eingebaut werden, um die Lichtausbeute zu verbessern.
Falls du noch genauer in die Materie einsteigen willst, lohnt sich ein Blick in unseren MLA-OLED-Ratgeber:
Letztlich bieten MLA-Panel drei entscheidende Vorteile:
- Höhere Spitzenhelligkeit
- Breitere Betrachtungswinkel
- Sehr gute Entspiegelung
Mehr Helligkeit, sehr breiter Blickwinkel
Die Spitzenhelligkeit überprüfen wir messtechnisch mit unserer Laborausrüstung. In der HDR-Prüfung im sehr farbneutralen Filmmaker-Modus, mit dem klassischen „Weißfenster“, welches 10 Prozent des ansonsten schwarzen Bildes ausfüllt, schafft der OLED908 1.177 Candela pro Quadratmeter (bzw. Nit), bei kleineren Testbildern kommt er über 1.300 Nit. Zum Vergleich: Herkömmliche, gleich große OLEDs wie der Philips OLED807 oder LG C3 erreichen unter gleichen Bedingungen 800 bis 900 Nit.
Die breiten Betrachtungswinkel fallen uns auch ohne Messtechnik schon direkt nach dem Einschalten auf. Es spielt praktisch kaum eine Rolle, wo du im Raum sitzt, erst wenn du fast schon parallel zum Fernseher auf das Panel blickst, siehst du Abweichungen bei Farbe und Kontrast.

Erstklassig entspiegelt
MLA-OLEDs überzeugen gleichermaßen mit einer sehr guten Entspiegelung – wie unsere Testberichte vom LG OLED G3 und dem Panasonic MZW2004 bewiesen haben. Nur rund 0,3 Prozent des Lichts einer direkt auf den Fernseher gerichteten Lampe werden nach unserer Messung von dem Philips Topmodell zurückgeworfen. Reflexionswerte von 1 bis 1,5 Prozent gelten dabei schon als sehr gut. Der Philips 908 übertrifft also mit seiner Entspiegelung „normale“ OLEDs und QLEDs bei Weitem.
Das kann höchstens der Samsung The Frame toppen – der mit seinem besonderen, matten QLED-Display und als Bilderrahmen-TV aber nicht direkt mit OLED vergleichbar ist.
Hervorragende Bildqualität im Alltag für Film und Fernsehen
Bevor wir uns HDR-Inhalten widmen, überprüfen wir aber die Leistung des Philips OLED+908 bei Standard-Inhalten, die du etwa bei Fernsehsendern, auf DVDs oder Blu-rays findest. Der Bildmodus unserer Wahl ist der farbneutrale Calman-Modus. Der liefert warme, natürlich wirkende Farben, die dem Original auf der Disk schon sehr, sehr nahekommen. Batman und James Bond sehen auf Anhieb so aus, wie es sich für Heimkino-Abende gehört. Für Fernsehen und Filme in HD-Auflösung (ohne HDR) ist das Bild des Philips fast perfekt.
Für die Statistik-Liebhaber unter euch: Im SDR-ColorChecker von Calman liegt die durchschnittliche Delta-E-2000-Abweichung des OLED908 mit 1,3 unter der Grenze des mit menschlichen Augen Sichtbaren (Delta-E Wert 3 und höher). Und im Zweifelsfall bringt ohnehin eine Bildkalibrierung den letzten Feinschliff.

Wie sich der Philips OLED 908 im Vergleich mit anderen OLED-Fernsehern schlägt, zeigt ein Blick in unsere Bestenliste:
Lobend erwähnen müssen wir das Bewegtbild. Die Zwischenbildberechnung Perfect Natural Motion bringt nur selten Artefakte ins Bild ein und macht das Heimkino-Erlebnis deutlich ansehnlicher, wenn dich etwa das 24p-Ruckeln stört.
So geht der Philips mit HDR-Material um
Glücklicherweise liegen heute viele Filme und Serien in 4K und mit HDR vor – wenn man bereit ist, den Aufpreis gegenüber Standard-Blu-rays oder Full-HD-Streaming zu bezahlen. Praktisch: Der Philips OLED+908 beherrscht alle wichtigen HDR-Formate, vom Standard HDR10 und HLG bis zu den dynamischen Formaten HDR10+ und Dolby Vision.
Korrekt und komplett deckt der Philips den HDR-Farbraum P3 ab, eine saubere Voraussetzung für beste HDR-Farben. Und bei HDR spielt unter anderem die Spitzenhelligkeit eine große Rolle. Dank MLA erreicht der Philips-Fernseher in unserem Test auch tolle Werte: Rund 1.180 Nits sind es bei den üblichen Messungen im Filmmaker-Modus und bei einem 10-Prozent-Fenster. Bei noch kleineren Highlights können es aber durchaus auch 1.300 Nits und mehr werden. So beeindruckt der Philips OLED+908 mit vielen Details in hellen Bildbereichen, und strahlend-grellen Energieblitzen im 4K-HDR-Film Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil II.

Das Tone-Mapping bei HDR10 kann als recht neutral bezeichnet werden, auch wenn der Philips-TV dazu neigt, die dunklen Bereiche etwas zu hell dazustellen – wie wir es auch in Schattenbereichen von SDR-Bildern beobachten konnten. Andererseits fallen HDR-Mischfarben auch mal zu etwas dunkel aus. Wir sind gespannt, ob die nächste Firmware hier noch Verbesserungen bringt.
Die HDR-Farben haben wir ebenfalls im Calman-Modus unter die Lupe genommen. Trotz tadelloser Helligkeitskurve (EOTF) fallen die gemessenen Farbabweichungen größer aus als bei SDR. Der visuelle HDR-Gesamteindruck ist dennoch gut. Im direkten Vergleich mit LG G3 und dem Referenzmonitor Sony HX-310 werden die Farbabweichungen jedoch mit den Augen erkennbar. Das ist ohlgemerkt alles Kritik auf sehr hohem Niveau, aber die Unterschiede sind vorhanden. Andererseits zeigen aber auch andere Top-Modelle wie der Sony A95L in bestimmten Bereichen Farbabweichungen, die wir nachweisen können.

Dolby Vision mit Lichtsteuerung
Auch wenn es der Hersteller nicht so direkt nennt, macht der Philips OLED im Prinzip so etwas wie Dolby Vision IQ, indem er das HDR-Bild mit seiner Sensortechnik ans Raumlicht anpasst. Und bei Dolby Vision legt der Philips sogar noch einmal in der Bildqualität zu, wie wir im Film Joker mit Joaquin Phoenix und Ausschnitten der Netflix-Serie The Umbrella Academy sehen konnten. Als Bildmodus empfehlen wir Dolby Vision Hell, selbst für einen abgedunkelten Raum.
Ambilight für ein anderes Seherlebnis
Ambilight ist seit 20 Jahren ein Markenzeichen von Philips-Fernsehern. Hier kommt eine Version zum Einsatz, die viel feiner einzelne Bereiche der rundum laufenden LEDs ansteuern kann, als es in früheren Ambilight-Generationen der Fall war.
Der Bergriff „rundum“ stimmt in dem Fall leider aber nicht ganz. Denn in diesem Jahr bietet Philips bei seinem Topmodell „nur“ dreiseitiges Ambilight an. Sprich: An der Unterkante sind diesmal keine LEDs verbaut. Bei einer Standfußaufstellung nicht sonderlich tragisch. Soll dein Fernseher aber an die Wand, ist das dreiseitige Ambilight ein Downgrade im Vergleich zum Vorjahr. Ebenfalls nicht mehr dabei: Die enge Verzahnung von Ambilight und Hue, womit du passende Philips-Hue-Leuchten mit dem Feature synchronisieren konntest.

Nichtsdestotrotz ist Ambilight auch hier eine echte Bereicherung für Serien, Filme oder Gaming. Die LEDs tauchen die Wand hinter dem Philips-Fernseher in zum Bildinhalt passende Farben. Dadurch scheint der Bildeindruck noch imposanter. Eine eigene Taste auf der Fernbedienung bringt dich zudem in ein separates Menü, in dem du Intensität und Art und Weise der „Hintergrundbeleuchtung“ anpassen kannst. Du kannst dich sogar vom Fernseher in Kombination mit Ambilight wecken lassen – was dann entfernt an Tageslichtwecker erinnert.
So schlägt sich der Philips OLED+908 beim Gaming
- Dolby-Vision-Gaming
- Sehr niedriger Input Lag
- Schlichtes Gaming-Overlay
Nach all den Testszenen wollen wir natürlich sehen, wie sich der Philips OLED+908 beim Gaming schlägt. Zunächst die obligatorische Messung des Input Lag: Schnelle 13 Millisekunden sind es bei 60 Hertz. Verdoppeln wir die Bildwiederholrate, landen wir sogar nur noch bei 5 Millisekunden. Das allein reicht schon, um ihn als erstklassigen Gaming-Fernseher weiterzuempfehlen.
Aber natürlich muss sich der Philips auch verschiedenen Spielen stellen. In diesem Fall fällt die Wahl der Konsole, also ob PlayStation 5 oder Xbox Series X, leicht. Denn nur die Xbox Series X kann all das herauskitzeln, was der Fernseher verspricht. Was wir genau meinen: Dolby-Vision-Gaming bei 4K-Auflösung und mit 120 Hertz. Und das macht dem Philips-OLED überhaupt keine Probleme – wodurch er in diesem Punkt schon mit LG-Fernsehern gleichzieht. Denn natürlich sind auch VRR und ALLM mit dabei.

Ein wenig Nachsehen hat er im direkten Vergleich mit einem LG OLED G3 bei der Farbtemperatur – die fällt im Vergleich im Spielemodus etwas zu grell aus. Da der Philips OLED+908 aber nicht ganz so übertreibt wie etwa ein Samsung QN95C und zudem noch Ambilight mitbringt, bleibt er dennoch eine hervorragende Wahl für Gaming mit allen Features. Einzig Panasonic-Fernseher, die Spiel- und Bildmodus trennen, oder ein Sony A95L mit neutralerer Spielwiedergabe, könnten da mehr punkten. Dolby-Vision-Gaming ist beim Sony jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt verfügbar und bei Panasonic scheinbar gar nicht angedacht.
Die Anschlüsse des Philips OLED+908
Bei den Anschlüssen bietet Philips beim OLED908 im Großen und Ganzen den Standard, den wir von vielen TVs kennen:
- Vier HDMI-Anschlüsse, zwei davon mit allen Gaming-Features
- Drei USB-Buchsen
- Ethernet-Anschluss
- Digitaler Audioausgang
- Triple-Tuner
- CI+-Schacht
Einen Twin-Tuner gibt es hier leider nicht. Das geht aber auch mit der Streichung eines Features einher: USB-Recording. Ebenso ist Timeshift nicht vorhanden. Wenn du also gerne nebenbei Serien im TV aufzeichnest, solltest du dich nach einer Alternative umschauen. Hier musst du dann auf HbbTV oder Mediatheken zurückgreifen.

Erfreulich ist hingegen ein Kopfhörer-Ausgang. Zusätzlich gibt es noch einen Subwoofer-Anschluss. Darüber kannst du, wie der Name vermuten lässt, einen externen Subwoofer zusätzlich betreiben und so den Klang aufbohren. Und neben all den Kabelanschlüssen sind natürlich auch kabellose Varianten verfügbar: WLAN in Version 6 sowie Bluetooth mit Version 5.2
Philips 908: Smart TV ohne große Wünsche – dank Google TV
- Große App-Auswahl
- Recht gute Namen für Menüpunkte
- Etwas verschachtelte Menüs
Auf Google TV fällt die Wahl von Philips beim OLED908. Im Endeffekt eine konsequente Weiterentwicklung. Vorher setzte das Unternehmen auf Fernseher mit Android TV. Schon beim Einschalten merkt man den eigenen Anstrich an das Betriebssystem. So wird dir kurz aber verständlich erklärt, wie du einen OLED-Fernseher zu pflegen hast, um Burn-In zu vermeiden.
Dank Google TV steht dir nach der Ersteinrichtung dann die große App-Auswahl zur Verfügung, die wir auch von anderen Fernsehern mit dem Betriebssystem kennen, etwa Sony-Fernsehern. Du willst zocken, aber hast keine Konsole zur Hand? Dann nutze einfach Cloud Gaming via Nvidia GeForce Now. Dir steht der Sinn nach Serien und Filmen? Dann findest du so gut wie jeden Video-Streaming-Dienst – von Netflix über Paramount+ bis zu dem Anime-Dienst Crunchyroll.
Ganz an die Brillanz eines Sony X95L und Co. kommt die Menüführung dann aber nicht heran. Dort sind die Menüs etwas besser beschriftet und logischer sortiert, während du beim Philips OLED908 immer etwas suchen musst, bis du zu den passenden Einstellungen gelangst. Dafür reagiert der Fernseher schnell auf Eingaben und bewegt sich flüssig durch Menüs oder Sender. Dabei kannst du natürlich auch Sprachassistenten bemühen, Google Assistant und, mittels kompatiblen Smart-Speakern, Alexa helfen beim Öffnen von Apps oder dem Steuern vom Smart Home. Allerdings hat Philips eine viel attraktivere Art der Bedienung mitgliefert …
Ein Meister bei der Bedienung?
Maßgeblich für die hohe Bedienbarkeit verantwortlich ist der heimliche Star des Philips OLED908: die Fernbedienung. Auf den ersten Blick erinnert sie an eine auf Streaming angelegte Fernbedienung, etwa die One Remote von Samsung. So bietet sie einen Akku, den du per USB-C laden kannst, Wippen, um Sender und Lautstärke zu regeln und ein schlankeres Design.
Im Detail zeigen dann aber die wichtigen Unterschiede. So ist der Körper der Fernbedienung aus einem haptisch sehr hochwertigen Metall gefertigt. Die kompakte Remote liegt dabei mit angenehmem Gewicht in der Hand – was zu dem hochwertigen Gefühl beiträgt. Was sie aber erst so richtig von der Konkurrenz abhebt, ist ein kleiner Kniff. Denn per Tastendruck bekommt das Steuerkreuz mit den umliegenden Tasten für Menü und Co. eine andere Funktion. Das gesamte Feld fängt an zu leuchten und zum Vorschein kommen die Zifferntasten. Am Ende steckt so alles drin, was wir uns von einer guten Fernbedienung wünschen, nur eben im kompakten Gehäuse.


Einziger Wermutstropfen: Zwischen Fernbedienung und Infrarot-Empfänger am Fernseher darf sich kein Gegenstand befinden, dann werden Eingaben nur noch selten oder gar nicht mehr entgegengenommen. Da haben etwa Samsung-Fernseher mit ihrer Bluetooth-Steuerung die Nase vorn. Und auch LGs Magic Remote löst das besser – und bietet zudem programmierbare Tasten. Würde man diese Features noch zusätzlich beim Philips OLED-TV anbieten, hätten wir es hier vermutlich mit der perfekten Fernbedienung zu tun.
So klingt der Ambilight-TV OLED908
Beim Klang wird es wieder spannend – schließlich sitzt unter dem Display eine eigene, nach vorn gerichtete Soundlösung aus dem Hause Bowers & Wilkins. Da wir die Marke schon von so manchem, guten Standlautsprecher kennen, sind die Erwartungen an den Klang recht groß. Immerhin schwächeln viele andere Fernseher in den Klangeigenschaften.
Anders als beim Philips OLED808 finden wir keine Funktion zur Raumeinmessung. Sei es, wie es ist, dann können wir ohne große Umschweife einfach unsere Testszenen durchlaufen. Wir testen die Klang-Modi von Philips und entscheiden uns für den Modus Musik, der nach unserem Empfinden noch etwas natürlicher klingt als die Option Original.

Mit diesen Einstellungen haben wir dann eine Menge Spaß mit dem Sound. Die große Räumlichkeit, die einige andere Fernseher vortäuschen können, ist hier zwar nicht gegeben, dafür kommen Dialoge gut durch und Details in Höhen und Mitten haben Raum zum Atmen. Allerdings: An die Platzhirsche beim Sound, etwa den Panasonic MZW2004 oder Sony-Fernseher, kommt der Philips OLED+908 nicht ganz heran. Dafür fehlt es dann doch noch an der Auflösung der Details oder der räumlichen Wahrnehmung des Klangs.
Einfach den Sound erweitern
Möchtest du den Klang des Philips OLED+908 erweitern, bringt er die besten Voraussetzungen dafür mit. Denn er unterstützt sowohl Dolby Atmos als auch DTS:X, wodurch du bedenkenlos bei Dolby-Atmos-Soundbars und Co. zugreifen kannst, wenn du das möchtest.
Möchtest du den Klang des Fernsehers ausnutzen, ist aber auch noch DTS Play-Fi dabei. Im Endeffekt handelt es sich dabei um ein Multiroom-System, das es dir ermöglicht, zusätzliche kompatible Lautsprecher anzuschließen. So kannst du ganz schnell etwa nur Rears einbinden, um für Surround-Sound zu sorgen. Die Implementierung beim Philips OLED+908 ist dabei sehr gut, ein extra Menüpunkt führt dich schön bebildert durch die einzelnen Optionen.
Und dann gibt es den oben erwähnten Subwoofer-Anschluss, wodurch du ganz einfach bei den tiefen Frequenzen nachhelfen kannst.
Fazit: Unser Testurteil zum Philips OLED908
Alles in allem bekommst du mit dem Philips OLED908 einen sehr guten Fernseher, der rundum überzeugen kann. Die Fernbedienung ist unser heimliches Highlight. Dank der Soundlösung von Bowers & Wilkins, Ambilight und DTS Play-Fi hat der Philips einige Asse im Ärmel.
Auf der Zielgeraden im Wettrennen um die Nummer 1 in unserer Fernseher-Bestenliste geht ihm letztlich aber etwas die Luft aus. Allerdings muss man dazu sagen, dass die Top-Geräte in der Bestenliste alle sehr nahe beieinander liegen. Beim Philips 908 liegt es weniger an der generellen Bildqualität, als vielmehr an der abgespeckten TV-Ausstattung mit Single-Tunern, dem Verzicht auf eine Timeshift-Funktion und nur zwei vollwertigen HDMI 2.1 Eingängen. Wenn du hierauf keinen Wert legst, bekommst du mit dem Philips einen der besten TVs auf dem Markt.
Die enorme Spitzenhelligkeit und tolle Entspiegelung helfen dabei, HDR-Highlights in Szene zu setzen und in hellen Räumen noch ein kontrastreiches Bild zu liefern. Dafür musst du aber auch bereit sein, vergleichsweise tief in die Tasche zu greifen.
Aktuelle Angebote zum Philips OLED908:
Technische Daten | |
Panel Typ | OLED |
Display | OLED (WRGB) |
Auflösung | 4K (3.840 x 2.160) |
Verfügbare Größen | 55", 65", 77" |
Getestete Größe | 55" |
HDR-Unterstützung | HDR10, HLG, HDR10+, Dolby Vision |
Bildfrequenz | 100 / 120 Hz |
Digitaler Tuner | 1 x DVB-S/S2, -C / -T2HD |
Video-Eingänge | 2 x HDMI 2.1, 2 x HDMI 2.0 |
HDMI-Funktionen | 4K@120Hz , eARC, VRR, ALLM, CEC |
Sonstige Anschlüsse | 3 x USB, CI+, opt. Tonausgang, LAN, Kopfhörer, Subwoofer Out |
Sprachsteuerung | Google Assistant, Amazon Alexa |
AirPlay 2 | Nein |
Drahtlos | WLAN, Bluetooth |
Smart TV | Google TV |
Maße mit Sockel | 1225 x 768 x 260 mm |
Maße ohne Sockel | 1225 x 746 x 71 mm |
Gewicht ohne Standfuß / mit Standfuß | 19,2 kg / 21,7 kg |
Durchschnittliche Leistungsaufnahme (SDR / HDR) | 84 Watt / 82 Watt |
Energieeffizienzklasse | G / G (SDR / HDR) |
Preis (UVP/Straßenpreis) | 2.699€ / um 2.300€ |
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