Bang & Olufsen Beosound Theatre im Test: Soundbar in einer eigenen Liga
- Anzahl Kanäle
- 7.1.2
- Anschlüsse / Schnittstellen
- 1 x HDMI-eARC, 3 x HDMI, 4 x Ethernet, USB-C, Klinke, Bluetooth, WLAN
- Unterstützte Soundformate
- Dolby Atmos, Dolby Digital Plus, Dolby TrueHD
- AirPlay 2
- Ja
- Netzwerk
- Ja
- Sprachsteuerung
- Nein
- Abmessungen (BxHxT)
- 1222 x 197 x 157 mm
- Preis
- Ja nach Variante etwa 9.000 bis 11.000 Euro
Eine Soundbar wie keine andere: Wuchtiger Klang trifft bei der Bang & Olufsen Beosound Theatre auf edles Design – ein paar Schwächen hat sie jedoch auch.
- Wuchtiger, druckvoller Klang
- Edles Design mit hochwertiger Aufmachung
- Gute App mit vielen Einstellmöglichkeiten
- 3D-Effekte nicht besonders ausgeprägt
- Je nach Material etwas zu kräftig im Bass
- Sehr hoher Preis
Die Beosound Theatre von Bang & Olufsen verspricht nicht nur im Namen ein kinoartiges Klangerlebnis. Den exorbitanten Preis der Soundbar möchte Bang & Olufsen mit einer Kombination aus edlem Design und ausgeklügelten Soundeigenschaften rechtfertigen. Wir haben die Edel-Klangleiste ausführlich getestet und verraten dir, ob das Konzept aufgeht.
Du bist überzeugt? Dann kannst du dir hier deine Bang & Olufsen Beosound Theatre zusammenstellen:
Premium allenthalben
Bang & Olufsen hat sich durch die Verbindung von augenfälligem Design und moderner Technik einen Namen in der HiFi-Welt gemacht. Die High-End-Soundbar Beosound Theatre könnte als Blaupause für den Anspruch der Dänen herhalten. Das hat aber auch seinen Preis: Zwischen rund 9.000 und 11.000 Euro musst du, je nach verbauten Materialien, investieren.
Dafür bekommst du dann insgesamt zwölf Treiber mit einer Gesamtleistung von 800 Watt. Bang & Olufsen verbaut sie in einem Gehäuse, das eher an ein Designerstück als einen klassischen Lautsprecher erinnert. Zwei 100-Watt-Verstärker sind dabei alleine für den Bass abgestellt, der den wuchtigen Klang der Edel-Soundbar unterstreichen soll. Gleichzeitig verspricht B&O aber auch eine saubere Abstimmung von Mitten und Höhen. Das Lautsprecher-Setup soll zudem via 7.1.4-Dekodierung mit Support für Dolby Atmos für Raumklang in Kombination mit entsprechenden Tonspuren sorgen. Eine Unterstützung für DTS:X fehlt hingegen.
Bang & Olufsen Beosound Theatre im Klangtest
Schon nach wenigen Minuten mit der Bang & Olufsen Beosound Theatre in unserem Film-Testparcours zeigt sich, was die B&O-Soundbar von vielen anderen Dolby-Atmos-Soundbars abhebt: ihre ungeheure klangliche Wucht. Damit meinen wir mitnichten nur ihre beeindruckende Maximallautstärke, sondern die Fähigkeit, selbst leisere Töne mit großer Kraft in den Raum zu projizieren.
Die Klangbühne, die die All-in-One-Soundbar dabei aufbaut, ist breit und raumfüllend. Das Strandgewitter im Kurzfilm Meridian auf Netflix klingt schon auf mittlerer Lautstärke so, als würden wir uns mittendrin befinden. Gleiches gilt für den Dauerregen im futuristischen Los Angeles von Blade Runner 2049. Gut, mit ganzen Soundbar-Surround-Sets kann das nicht mithalten, aber was aus der Soundbar schallt, ist schon beeindruckend.
Orchestrale Soundtracks und aufwendige Schlachtszenen intoniert die Beosound Theatre von Bang & Olufsen ebenfalls beeindruckend. Einen guten Eindruck davon verschafft die Schlacht am Schwarzwasser in der zweiten Staffel von Game of Thrones. Vom sich drohend aufbauenden Soundtrack bis zur audiovisuell noch immer beeindruckenden Klangkulisse der Seefeuer-Explosion versetzt uns die Klangleiste mitten ins Kriegsgeschehen von Westeros.
Wucht bei jeder Lautstärke – mit Schwächen beim 3D-Klang
Die Klangkraft ist imponierend, setzt für unseren Geschmack aber ein wenig zu stark auf die Bassstärke des verbauten Lautsprechersetups. Während unser Testraum ebenso tief wie präzise wummert, gehen Dialoge und leisere Töne ein wenig unter. Daran ändert sich auch nicht viel, wenn wir in der B&O-App die prinzipiell empfehlenswerte Voreinstellung “Movie” zugunsten etwas zurückhaltender Bässe ändern.
Einen Eindruck davon liefert Hellblade: Senua’s Sacrifice auf der Xbox Series X. Die anklagenden Stimmen im Kopf von Protagonistin Senua projiziert die Beosound Theatre zwar schön in den Raum, gegenüber den lauteren Tieftönen im Spiel treten sie aber hörbar zurück.
Die Simulation von Höhen und die genaue Positionierung von Tonquellen in Dolby-Atmos-Tonspuren ist für Solo-Soundbars praktisch immer eine große Herausforderung. Daran können auch die Ingenieur:innen von Bang & Olufsen nichts ändern. Zwar schafft es die Beosound Theatre, in entsprechenden Tests ein gewisses Gefühl für die Richtung der Klänge zu erzeugen, ein echtes Wow-Erlebnis kommt dabei aber nicht auf.
Tatsächlich hatten wir beispielsweise beim Ausflug in die postapokalyptische Welt von Mad Max: Fury Road den Eindruck, dass die hochgezüchteten PS-Boliden greifbar im Raum sind. Das aber beispielsweise in der Eröffnungsszene präsente Rundum-Klangerlebnis kam trotz der großen Bühne etwas zu kurz. Dass das auch bei einzelnen Soundbars besser geht, zeigt etwa die Sennheiser Ambeo Soundbar Max.
Auch der Überflug eines Tie Fighters in unserer Testsequenz aus dem Shooter-Klassiker Star Wars: Battlefront II sorgte nicht dafür, dass wir uns nach hinten umdrehen wollen. Einen vollwertigen Atmos-Effekt darfst du also auch von der Premium-Klangleiste im Solo-Einsatz nicht erwarten. Legst du darauf wert, solltest du die Mehrinvestition in entsprechende Rears aus dem Bang & Olufsen-Sortiment einplanen.
Performance bei Musik
Bei der Musikwiedergabe macht die B&O-Soundbar dann spontan richtig Spaß. Dank der vielfältigen Verbindungsmöglichkeiten wie AirPlay 2 und Chromecast built-in ist es ein Leichtes, Musik zu übertragen. Und die bereits gelobte klangliche Wucht passt auch prima zu verschiedenen Musikgenres. Beim genaueren Hinhören und dauerhaft hohen Lautstärken relativiert sich der erste Eindruck aber: Vor allem bei deftigeren Rock- oder auch basslastigen Elektro-Stücken ist der Bass schnell zu laut, drängt sich in den Vordergrund und übertönt andere Teile der Musik. Imposant ist Ergebnis aber in jedem Fall!
Am besten gefällt uns die Bang & Olufsen Beosound Theatre im Pop-Genre. Die Neuauflage des Taylor-Swift-Hits Blank Space kommt auf hoher Lautstärke absolut punktgenau zur Geltung. Gleiches gilt für Die For You. Die Kooperation von The Weeknd und Ariana Grande scheint wie für die Klangeigenschaften der B&O-Soundbar zugeschnitten und erfüllt den Raum mit nuancierten Beats und sauberen Höhen.
Kurz: Den Raum füllt die Premium-Soundbar hervorragend, verlässt sich dabei für unseren Geschmack aber ein wenig zu sehr auf die schiere Wucht. Feinere Klänge kommen grundsätzlich ebenfalls zur Geltung, können sich aber schnell in der Lautstärke verlieren. Trotzdem erreichen nur wenige Solo-Soundbars eine solche klangliche Präsenz im Zimmer. Selbst große Wohnzimmer stellen für die B&O Theatre keine Herausforderung dar.
Wie die Bang & Olufsen Beosound Theatre insgesamt klanglich im Vergleich dasteht, zeigt ein Blick in unsere Liste der Dolby-Atmos-Soundbars:
So bewährt sich die Bang & Olufsen Beosound Theatre im den Alltag
Wie von einem Bang & Olufsen-Produkt in dieser Preisklasse nicht anders zu erwarten, sorgt die Beosound Theatre durch das hochwertige Design schon vor dem ersten Klangtest für einen großen Wow-Effekt.
Das Gehäuse der Soundbar ist nicht nur groß, sondern auch exzellent verarbeitet. Optisch ist dabei vorwiegend die Holzverkleidung vor dem Lautsprechergrill ein wahrer Hingucker. Sie sorgt dafür, dass die Beosound Theatre sich eher wie ein Designermöbelstück als ein technisches Gerät in den Raum einfügt. Nach dem Auspacken musst Standfüße und du die Holzfront allerdings manuell an der Soundbar anbringen, was ein gewisses Maß an Fingerfertigkeit und Geduld erfordert. Oder du bestellst die Soundbar einfach beim B&O-Dealer deines Vertrauens, der dir diese Arbeiten sicherlich gerne abnimmt.
Auch die Metallapplikationen rund um den Standfuß wissen zu gefallen. Von der Stange ist hier gar nichts, du bestimmst beim Bestellvorgang, welche Art von Verkleidung und welche Farbe die Akzente haben sollen. So kann sie sich noch besser in deinen Raum einfügen. Durch ihre Größe und Form ist die Soundbar von Bang & Olufsen übrigens vor allem für die Wandmontage prädestiniert. Planst du, sie vor dem Fernseher zu positionieren, solltest du die Maße deines TVs im Auge behalten. Denn mit rund 20 Zentimetern Höhe verdeckt die Beosound Theatre vermutlich so gut wie jeden TV.
Einmessung und die Anschlüsse
Bevor du die Holzverkleidung an der Front anbringst, solltest du übrigens der Möglichkeit Gebrauch machen, den Klang für deine Sitzposition über die B&O-App einzumessen. Den dafür nötigen Mikrofonanschluss findest du nämlich hinter der Front.
Ihre Anschlüsse versteckt die Soundbar hinten auf der Rückseite – und hier geizt der Hersteller nicht. Gleich drei HDMI-Eingänge für den Anschluss von Blu-ray-Player und Co. sind vorhanden. Die Verbindung zum TV erfolgt über einen eARC-fähigen HDMI-2.1-Port. Neuere LG-Fernseher wie den LG OLED G3 kannst du zudem über einen Ethernet-Port mit der Klangleiste verbinden. Durch die Kooperation der Hersteller ergeben sich dadurch zusätzliche Steuerungsmöglichkeiten, etwa durch die separat erhältliche Fernbedienung Beoremote One.
Über B&Os Powerlink-System kannst du die Soundbar zudem um bis zu acht Surroundlautsprecher erweitern – je nach Modell sogar kabellos. Apropos kabellos: WLAN und Bluetooth sind natürlich ebenfalls dabei, damit du so Musik übertragen kannst. Dann bist du nicht auf die USB-C-Buchse angewiesen.
Einfache Einrichtung und Bedienung per App
Ohne Fernbedienung erfolgt die Einrichtung und Bedienung der Soundbar primär über die Bang & Olufsen-App für Android und iOS. Diese erfordert ein Benutzerkonto beim Hersteller und erlaubt dir anschließend, die Soundbar in dein heimisches System einzubinden. Das geht leicht von der Hand und auch das Zusammenspiel mit anderen B&O-Lautsprechern ist dank Multiroom hervorragend gelöst. Die App ist insgesamt intuitiv gestaltet, vor allem die Klanganpassung auf Basis eines Kreismenüs anstelle von Schiebereglern gefällt gut.
Während es hier also wenig zu meckern gibt, offenbarte die Beosound Theatre in unseren Praxistests aber einige kleinere Schwächen.
Kleinere Diskrepanzen im Test
Beim Versuch, das 120-Hertz-Bild der Playstation 5 oder Xbox Series X über den eARC-Anschluss an den TV durchzuschleifen, kam es zu kleineren Problemen. Die Xbox bescheinigte auf zwei Test-Fernsehern wiederholt lediglich eine 60-Hertz-Bildausgabe, bis wir die Verkabelung mehrfach neu vornahmen. Bei der PS5 kam es vor, dass die 120-Hertz-Ausgabe erst nach einem Neustart von Konsole und Fernseher verfügbar war. Ganz offensichtlich hat B&O mit der Theatre nicht unbedingt die Zielgruppe der Hardcore-Gamer:innen im Visier. Und allen anderen kann dieser Fauxpas herzlich egal sein.
Ein kleines Kuriosum erlebten wir bei einem kurzen Ausflug in die speziell für LG-TVs konzipierte App, die die Verbindung zwischen dem Fernseher und einer optional erhältlichen B&O-Fernbedienung herstellt. Die App aus dem LG-Store begrüßte uns anstelle der üblichen Nutzungsbedingungen mit zwei offensichtlich mit Platzhaltertexten bestückten Auswahlbildschirmen. Das ist sicherlich kein Beinbruch, sollte bei einem B&O-Produkt aber nicht sein.
Sollten unerwartet dennoch einmal alle Stricke reißen, findest du aber auch noch ein paar Bedientasten auf der Oberseite der Soundbar. Oder du musst weitere rund 350 Euro ausgeben und kannst dir so die passende Fernbedienung hinzukaufen.
Bang & Olufsen Beosound Theatre im Test: Fazit
Rein klanglich kann die Beosound Theatre von Bang & Olufsen definitiv in der Soundbar-Oberklasse mitspielen. Das liegt vor allem an ihrer grundlegenden Wucht: Schon auf mittleren Lautstärken füllt sie unseren Testraum mit einem beeindruckenden Klangteppich, der die namensgebende Annäherung an einen Kinosaal durchaus rechtfertigt. Wenn du auf sehr basslastigen Sound stehst, bist du hier genau richtig.
Das Design und die grundlegende Verarbeitung der Klangleiste sind B&O-typisch grundlegend exquisit. Im Test gönnte sich die große Theatre indes ein paar Bedienungsschwächen, die ihr weniger gut zu Gesicht stehen, im Alltag der Edel-Soundbar aber wohl nur selten wirklich eine Rolle spielen.
Und natürlich schwebt über allem der hohe Preis. Rund 10.000 Euro sind eine Ansage, und es gibt sicher ähnlich gut oder sogar besser klingende Atmos-Konkurrenz für einen Bruchteil des Preises. Diese trägt dann aber einen anderen Markennamen und sieht deutlich weniger extravagant aus.
Dir sagt die Bang & Olufsen Beosound Theatre zu? Dann kannst du sie dir hier in dein Wohnzimmer holen:
Technische Daten | |
Anzahl Kanäle | 7.1.2 |
Anschlüsse / Schnittstellen | 1 x HDMI-eARC, 3 x HDMI, 4 x Ethernet, USB-C, Klinke, Bluetooth, WLAN |
Unterstützte Soundformate | Dolby Atmos, Dolby Digital Plus, Dolby TrueHD |
AirPlay 2 | Ja |
Netzwerk | Ja |
Sprachsteuerung | Nein |
Farbvarianten | Individualisierbar |
Abmessungen (BxHxT) | 1222 x 197 x 157 mm |
Gewicht | 18 kg |
Preis | Ja nach Variante etwa 9.000 bis 11.000 Euro |
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