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Philips Fidelio T2 im Test: Kleiner, leichter – besser?

Die Philips Fidelio T2 hat im Vergleich zum Vorgänger etwas an Gewicht und Größe eingebüßt. Ob sich das auch negativ auf den Klang auswirkt, haben wir im Test herausgefunden.
HIFI.DE Test | Philips Fidelio T2
Bluetooth-Standard
5.3
Akku-Laufzeit
9 Std. mit ANC, 10 Std. ohne ANC, 36 Std. / 40 Std. im Ladecase
Schnellladefunktion
10 min Ladezeit für 1,5 Std. Wiedergabezeit
Noise Cancelling
Ja
Codecs
LDAC, AAC, SBC, LC3
Preis
279,99 Euro
In Kürze
Die Philips Fidelio T2 sind leichter und kleiner als die T1 und bieten sehr gutes ANC. Trotzdem sind sie weder ein Leichtgewicht noch besonders kompakt. Freunde der tiefen Töne kommen bei den T2 aber voll auf ihre Kosten.
Vorteile
  • Hoher Tragekomfort
  • Starker Bass
  • Dynamisches Klangbild
  • Wirkungsvolles ANC
Nachteile
  • Klobiges und schweres Ladecase
  • Deutlicher Klangunterschied zwischen ANC und Transparenzmodus
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Die Philips Fidelio T2 sind kleiner als ihre Vorgänger T1 und bieten technische Verbesserungen in allen Bereichen. Wir haben die Hightech-Knöpfe für dich gründlich getestet. Knapp 280 Euro für In-Ear-Kopfhörer sind eine Ansage. Damit sind die Philips Fidelio T2 auf Augenhöhe mit den Apple Airpods Pro 2 und den Sony WF-1000XM5. Ausgestattet mit Bluetooth 5.3 inklusive LE Audio und Membranen mit einer Graphen-Beschichtung könnte sich der neue Fidelio T2 einen Platz im In-Ear-Olymp sichern. Wie sieht die Praxis aus?

Hier findest du die Philips Fidelio T2:

Philips Fidelio T2 im Detail

Philips verspricht, die Fidelio T2 gegenüber dem Vorgänger-Modell Fidelio T1 in vielen Punkten verbessert zu haben. Das fängt bereits bei den Abmessungen an, die Hörer sollen um 20 Prozent und das Case sogar um 40 Prozent geschrumpft sein. Allerdings wirkt das Ladecase nach wie vor etwas klobig. Schuld daran sind die klar definierten Kanten an der Ober- und Unterseite des Cases. Die Ladecases von Sony oder Apple sind an allen Ecken und Kanten abgerundet.

Philips Fidelio T2 – Case Vorderseite
Ein echter Klotz – das Case der Fidelio T2 ist kein Leichtgewicht und fällt auf.

Diese Handschmeichler verhalten sich weniger sperrig in der Hosentasche. Mit 76 Gramm ist das Ladecase mit den Ohrhörern bestückt zwar leichter als der Vorgänger, aber immer noch schwerer als die Konkurrenz. Die Hörer an sich wirken ebenfalls etwas klobig. Wenn du sie dir aber ins Ohr steckst, wirst du sie kaum spüren und sie tragen auch optisch nicht so dick auf, wie der erste Blick vermuten lässt.

Der beste Komfort? Der beste Klang? Die beste Geräuschunterdrückung? Egal, wonach du suchst, in unserer Bestenliste der besten In-Ear-Kopfhörer mit ANC wirst du fündig. Wir haben zahlreiche Modelle getestet und verglichen:

Sie sitzen sehr bequem im Ohr und bleiben trotz des relativ hohen Eigengewichts sicher an ihrem Platz. Falls die Standardstöpsel nicht zu deinen Ohren oder besser in deine Ohren passen sollten, liefert Philips vier weiter Paare an Silikon-Pads in verschiedenen Größen mit. Da wirst du sicher das Passende für dein Ohr finden. Der gute Sitz entscheidet bei der Wirksamkeit des ANC mit, denn bei den Fidelio ist die passive Geräuschunterdrückung bereits sehr gut.

Philips Fidelio T2 – Zubehör
Bei der Auswahl der passenden Silikonaufsätze hast du die volle Auswahl. Hier ist das Zubehör.

Im Vergleich zum Vorgänger wurde gespart, die Fidelio T1 konnte man noch aus insgesamt neun Paaren Silikon-Pads und Schaumstoff-Pads das passende Pärchen für sich aussuchen. Die dynamischen Treiber der Fidelio T2 messen 9,2 Millimeter im Durchmesser und sind mit Graphen beschichtet. Dieses neue Hightech-Material besteht aus Kohlenstoffatomen, die in einer flachen und wabenförmigen Struktur angeordnet sind und gilt als das dünnste Material der Welt. Bei den Membranen soll diese spezielle Beschichtung die Wiedergabe im Mittel- und Hochtonbereich verbessern.

Philips Fidelio T2 im Klangtest

Wir starten die Hörsession ohne Geräuschkontrolle mit Beggin‘ der italienischen Rockband mit dem dänischen Namen Måneskin. In den ersten Sekunden des Songs steht die Stimme des Sängers, noch ohne instrumentale Begleitung, sehr schön definiert frei im Raum. Mit dem Einsetzen der Band offenbaren die Fidelio T2 eine starke Basswiedergabe. Mit viel Druck rollen die tiefen Töne ans Trommelfell, lassen aber dabei ein wenig Dynamik und Definition vermissen. Insgesamt wirkt die Wiedergabe in den Mitten und Höhen detailreich und lebendig. Auch eine gewisse Luftigkeit ist zu finden, die das musikalische Geschehen etwas von den Ohren wegrückt.

Philips Fidelio T2 – Liegend
Ein starker Bass rollt aus den Philips Fidelio T2. Für manche dürfte er sogar zu stark sein.

Ganz bewusst entscheiden wir uns als Nächstes für einen Track mit ordentlichem Bassanteil. Nichts passt hier besser als Hattler mit der Liveversion von Fine Days. Hellmut Hattler gilt als einer der besten deutschen E-Bassisten. Der Song besteht nur aus den virtuosen Bassläufen von Herrn Hattler und der souligen Stimme von Fola Dada, der Gewinnerin des Deutschen Jazzpreises 2022.

Die Dynamik diese Songs bringen die Fidelio T2 sehr gut rüber. Die leisen, gefühlvollen Passagen wechseln sich mit dem lauten, perkussiven Anschlag der Basssaiten mit dem Plektrum ab. Da finden wir Wucht und Dynamik, aber auch zarten Schmelz. Der Bass kommt fett rüber und ist stellenweisen fast zu dominant.

ANC-Einstellungen beeinflussen den Klang

Mit aktivierter Umgebungskontrolle, so nennt Philips das ANC, ändert sich auch der Klang. Ist das ANC aktiviert, werden die Bässe noch fetter. Das erinnert an frühere Beats-Kopfhörer by Dr. Dre, die für ihre starken Bässe bekannt und bei kritischen HiFi-Fans gefürchtet waren. Die Zeiten sind bei Beats lange vorbei, bei Philips anscheinend nicht. Noch merkwürdiger verhalten sich die Fidelio beim Transparenzmodus. Hier wird die Wiedergabe dünn, das Bassfundament fällt in sich zusammen, der Klang wirkt blechern und hohl.

Philips Fidelio T2 – Case mit Earbuds
Die Fidelio T2 sitzen grade im Case und offenbaren ihre Leder-Oberfläche.

So ein enormer klanglicher Unterschied zwischen Transparenzmodus und ANC ist uns schon länger nicht mehr untergekommen. Natürlich ist und bleibt es eine Frage des persönlichen Geschmacks, wie viel Bass auf dein Ohr drücken soll, aber so richtig warm werden wir vor allem mit dem Klang im Transparenzmodus nicht. Die beste Figur machen die Fidelio T2, wenn du Umgebungskontrolle ganz abschaltest.

Unser ANC-Urteil

Allein die passive Geräuschdämpfung ist bei den Fidelio T2 dank der guten Passform schon sehr hoch. Wenn du das ANC aktivierst, wird es still, zumindest in deinen Ohren und wenn keine Musik läuft. Vor allem in lauten Büroumgebungen können die In-Ear-Kopfhörer von Philips punkten. Selbst nerviges Tastaturgeklapper wird auf ein Minimum reduziert und das ANC arbeitet rauschfrei. Auch wenn der Transparenzmodus den Klang entscheidend beeinflusst, arbeitet er sehr gut. Deine Umgebung kannst du gut wahrnehmen, inklusive Richtungshören, und die Hörer rauschen kaum.

Philips Fidelio T2 – Nahansicht Leder
Das ANC der Fidelio T2 ist ordentlich, beeinflusst aber den Ton merklich. Dafür schließen die Earbuds sehr gut ab.

Der Fidelio T2 in der Praxis

Gesteuert werden die Fidelio T2 über Touch-Flächen, die aus feinstem schottischem Muirhead-Leder bestehen. Falls du einen veganen Lebensstil bevorzugst, dürften die Fidelio T2 damit durch dein Raster fallen. Ein wenig seltsam wirkt dieses Detail schon, denn weder optisch noch haptisch ist dieses Leder als solches zu identifizieren. Vielleicht wollten die Marketing-Strategen den Ohrstöpseln ein edles Image verleihen, denn das Muirhead-Leder findest du vor allem im Luxussegment.

Über die Touch-Elemente in den Mulden auf der Außenseite kannst du Songs starten oder stoppen, vor- und zurückspringen, Telefongespräche annehmen und das ANC steuern. Die Lautstärke musst du an der Quelle regeln. Das war schon bei den T1 der Fall und bleibt leider bei den T2 auch so. Die Apple AirPods sind ein weiteres prominentes Beispiel, wo du die Lautstärke nicht am Hörer regeln kannst.

Eine App für alle

Die App von Philips hört auf den wenig fantasievollen Namen „Kopfhörer“ und eignet sich für alle Bluetooth-Kopfhörer von Philips und eben auch für die Fidelio T1 und T2. Auf der Startseite der App erhältst du Informationen zum Ladezustand des Cases und der beiden Hörer und du kannst hier das ANC aktivieren und dann wahlweise auf Transparenz oder Automatik stellen. Du kannst hier auch Soundeffekte aktivieren. Darunter versteht Philips vier voreingestellte Presets (Bass, Stimme, Kraftvoll, Höhen) und einen benutzerdefinierten EQ mit 6 Frequenzbändern.

Bluetooth 5.3 mit LE Audio

Die Philips Fidelio T2 funken mit dem Bluetooth-Standard 5.3 inklusive des Bluetooth-Codecs LC3 und LE Audio, das als die Zukunft von Bluetooth gilt. Neben besserer Audioqualität und einem niedrigeren Energiebedarf kann dieses Protokoll die Musik an einen weiteren Kopfhörer weitergeben. Du nimmst dein Smartphone als Quelle und versorgst zwei oder mehr Kopfhörer mit der Musik. Das Ganze nennt sich Auracast und ist wie eine Multipoint-Verbindung, nur andersherum.

Philips Fidelio T2 – USB-C Buchse
Das Case lässt sich über USB-C oder kabellos laden. Eine Schnellladefunktion ist auch an Bord.

Pro Hörer gibt es drei Mikrofone. Zwei davon nehmen die Umgebungsgeräusche für das ANC auf, eines ist für die Telefonie. Benutzt du die Fidelio T2 mit eingeschaltetem ANV, bringen sie es auf 9 Stunden Spielzeit. Lässt du die aktive Geräuschkontrolle ausgeschaltet, gewinnst du nur 1 Stunde Spielzeit. Es lohnt sich also kaum, dass du das ANC nicht nutzt. Dank der Nachladefunktion im Case kommst du unterwegs auf 27 Stunden mit ANC, ohne ANC sind wären es 30 Stunden. Im Vergleich mit anderen In-Ear-Kopfhörern sind das sehr gute Werte.

Telefonie ist gut, aber nicht berauschend

Du kannst die Philips Fidelio T2 sehr gut als Headset zum Telefonieren benutzen. Dein Gegenüber wird dich gut verstehen, selbst im Freien filtert die Elektronik wirkungsvoll Straßenlärm und Windgeräusche raus. Doch obwohl wir den Transparenzmodus und die Funktion „Mithörton“ aktiviert hatten, wollte sich ein angenehmes Telefonier-Gefühl nicht einstellen. Die eigene Stimme hörte sich im Test so an, als hätten wir Watte in den Ohren gehabt.

Philips Fidelio T2 – Case Geschlossen
Bei der Draufsicht offenbaren die Fidelio T2 ihre Leder-Oberseite. Ein modischer Akzent, der die Kopfhörer für Veganer:innen unbrauchbar macht.

Unser Testfazit zu den Philips Fidelio T2

Musik spielen können sie, die Fidelio T2 von Philips, aber nur, wenn der Transparenzmodus nicht aktiviert ist. Die fett schmatzenden Bässe sind eine Frage des persönlichen Geschmacks. Der Rest der Wiedergabe ist knackig, schön nuanciert und vor allem nie anstrengend. Der Tragekomfort ist trotz des gar nicht so geringen Gewichts hoch, nur das recht klobige und schwere Ladecase trägt in der Hosentasche auf. Der Preis von knapp 280 Euro ist trotz edler Ledereinsätze etwas hoch. Vor allem tummeln sich in dieser Preisregion auch die Platzhirsche von Sony und Apple, die in allen Disziplinen sauber abliefern und die Fidelio T2 noch knapp hinter sich lassen.

HIFI.DE Testsiegel | In-Ear-Kopfhörer Philips Fidelio T2 8.8

Aktuelle Angebote für die Philips Fidelio T2:

Technische Daten
Bluetooth-Standard 5.3
Akku-Laufzeit 9 Std. mit ANC, 10 Std. ohne ANC, 36 Std. / 40 Std. im Ladecase
Schnellladefunktion 10 min Ladezeit für 1,5 Std. Wiedergabezeit
Noise Cancelling Ja
Codecs LDAC, AAC, SBC, LC3
Wassergeschützt IPX4
Anschlüsse des Ladecase USB-C, Kontaktloses Laden möglich
Gewicht Case: 76g / Earbuds: je 8g
Mitgeliefertes Zubehör USB-C-Kabel
Preis 279,99 Euro

Du willst dir die ganze Welt der In-Ear-Kopfhörer anschauen? Dann kannst du hier nachschauen, wie die Philips Fidelio T2 im Vergleich abschneiden.

 

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