T+A Symphonia im Test: Streaming-Großmeister im kompakten Gewand

- Leistung
- 2x 125 Watt / 8 Ohm, 2x 250 Watt / 4 Ohm
- Eingänge
- 1x Cinch, 1x Phono MM, 1x Digital Optisch, 1x Digital Koax, 1x USB-B (asynchron), 1x HDMI-ARC
- Quellen kabellos
- Bluetooth (AAC, aptX HD), AirPlay2, FM, DAB
- Integrierte Streamingdienste
- Tidal Connect, Qobuz, Spotify Connect, Amazon Music HD, Highresaudio, Deezer
- Roon ready
- Ja
- Gehäuse-Ausführungen
- Silber, Schwarz
- Abmessungen (BxHxT)
- 380 × 100 × 340 mm
- Gewicht
- 6,2 kg
- Preis
- 8.490 Euro
Ein kompakter Streaming-Amp an dem alles stimmt: Mit audiophilem Klang und üppig Leistung überzeugt der Symphonia auch an anspruchsvollen Lautsprechern. Perfekte Verarbeitung und durchdachte Ausstattung prädestinieren ihn für den Ehrenplatz auf dem Sideboard, den er viele Jahre verteidigen wird.
- Sehr dynamischer, cleaner, offener Klang
- Überragende Verarbeitung
- Stimmiges Bedienkonzept
- Kopfhöreranschluss nur per 4,4-mm-Klinke möglich
Die kompakten Komponenten der Serie 200 sind seit Jahren heimliche Bestseller im T+A-Programm. Nun hat man Amp, Streamer und DAC zu einem überragend klingenden Streaming-Verstärker verschmolzen. Dabei herausgekommen ist der T+A Symphonia. Wir haben getestet, wie nahe der „Kleine“ seinen großen Geschwistern kommt.
Den T+A Symphonia kannst du hier in schwarzer oder silberner Ausführung bestellen:
Herfords kleiner Streaming-Amp
Dass Musikwiedergabe übers Netzwerk die HiFi-Welt verändern wird, haben die Entwickler bei T+A schon früh erkannt. 2007 baute das Herforder Unternehmen seinen ersten audiophilen Netzwerk-Player, wenig später auch einen der ersten High-End-Streaming-Verstärker. Wobei „Streaming“ anfangs noch für die Wiedergabe von Musikfiles aus dem eigenen, lokalen Festplattenserver stand. Die Cloud-Musikdienste öffneten ja erst später ihre virtuellen Tore. Weil Kund:innen aber nicht immer Lust und Muße hatten, CDs zu rippen oder Downloads zu kaufen, brachten T+A-Netzwerker neben dem Streaming-Player stets auch ein vollwertiges CD-Laufwerk mit. Und neben dem Webradio auch UKW- und DAB-Empfänger.

Beim nagelneuen Symphonia fällt der Disc-Player weg. Dafür ist sein Streaming den bisherigen T+A-Inkarnationen weit überlegen. G3 – die dritte T+A-eigene Streaming-Generation – bandelt geschmeidig mit allen erdenklichen Servern und Musikdiensten an und kooperiert nahtlos mit der Luxus-Musiksoftware Roon. Auch ultra-hochauflösende PCM- und DSD-Files verarbeitet G3. Die Musik sollte dir damit nie ausgehen.
Rein funktional betrachtet ist CD-Wiedergabe dann auch das Einzige, was dem Symphonia gegenüber seinem Vollformat-Bruder T+A R 2500 R fehlt. Dabei ist der neue Streaming-Amp immerhin 6.000 Euro günstiger. Die verbleibenden 8.500 Euro sehen zwar immer noch nicht nach einem Schnäppchen aus. Aber vielleicht bist du ja auf der Suche nach einem kompakten, voll ausgestatteten, in Deutschland gebauten Musik-Komplettsystem feinster Qualität, das du nur noch mit Lautsprechern ergänzen musst. Und vielleicht spielt der genaue Preis nach einem ausgiebigen Probehören gar keine so große Rolle mehr.
Symphonia im Hörtest: präzise, fein und dennoch freundlich
Wenn du den Symphonia kaufst, tu dir den Gefallen und lass dir Zeit mit der Lautsprecherauswahl. Schließlich ist das die einzige Entscheidung, die du auf dem Weg zur kompletten Anlage noch treffen musst. Mit den passenden Boxen kannst du diesen HiFi-Diamanten wirklich zum Strahlen bringen. Dabei zählt nur dein Hörgeschmack, denn rein technisch kontrolliert der T+A auch schwierige Lautsprecher souverän.

Die Endstufen des Streaming-Amps haben keinen erkennbaren Eigensound, können im Vergleich zu anderen Geräten aber etwas heller und strahlender wirken. Unser Auralic Polaris musizierte jedenfalls fleischiger und grundtonstärker, andererseits auch etwas diffuser als der T+A.
An unseren Tannoy Legacy Eaton passt die klare, neutrale Abstimmung des T+A sehr gut. Die schottischen Boxen zeichnen an dem deutschen Verstärker sehr großformatig, die Stereoabbildung wächst noch griffiger und konturenschärfer in den Raum als sonst. T+A gelingt hier dasselbe Kunststück wie bei den großen Verstärkern der R- und HV-Serie: Den Klang absolut neutral und detailgetreu zu gestalten, ohne dabei aber zu sachlich, kantig oder gar lästig zu wirken.

Den R 2500 R hatten wir im A/B-Vergleich direkt neben dem Symphonia stehen. Beim Wechsel gibt es kein Vertun: Der große Receiver formt Töne und Klänge noch echter, mit feineren Oberflächentexturen und noch eindeutigeren Farbnuancen. Aber das ist nichts, was uns ohne diesen direkten Vergleich fehlen würde. Auf sich allein gestellt musiziert der kompakte Symphonia wie eine ausgewachsene, vollwertige High-End-Anlage.
Fantastisch klingendes Streamingboard
Qualitative Nummer eins ist im Hörtest ganz klar das interne Streaming. Und zwar ganz gleich, ob wir damit auf die Webserver des Bezahldienstes Tidal zugreifen oder auf unsere alte, gepflegte NAS im Nachbarzimmer. Von den sechs schaltbaren Digitalfilter-Algorithmen ist ab Werk offenbar immer (jedenfalls bei den bisherigen Testgeräten) „Bézier“ vorgewählt. Dieses Setting ist auch hier unser klanglicher Favorit, weil es einen substanzreichen Ton mit griffiger, sehr plastischer Abbildung verbindet.
Wenn dir aber der etwas knackigere, hellere Ton etwa mit „FIR kurz“ besser gefällt, ist das genauso richtig. Die umschaltbaren Digitalfilter sind ja keine Klangregelung. Sondern ein bei jeder D/A-Wandlung notwendiger Schritt, den du hier ganz vorsichtig in die eine oder andere Richtung optimieren kannst. Der R 2500 R bietet die gleichen Optionen, reagiert aber noch etwas deutlicher darauf, während der Klang mit dem Symphonia einen Hauch unverbindlicher, distanzierter wirkt.
Da sich diese Differenz später auch mit analog angeschlossenen Quellen manifestiert, schreiben wir sie den jeweils verwendeten Endstufen zu. Die Class-D-Technik des Symphonia unterscheidet sich in der Grundbalance zwar kaum von den High-Voltage-Class-AB-Amps im 2500er. Sie lässt den kompakten Streaming-Verstärker aber einen Hauch weniger strukturiert und ausdrucksstark, dafür stets unbeirrt, freundlich und seidig klingen.
Wie der Symphonia im Vergleich mit anderen von uns getesteten Streaming-Verstärkern schlägt, verrät dir unsere Bestenliste:
Technischer Aufbau und Praxis: Das steckt im T+A Symphonia
Auf dem Papier hat der Symphonia praktisch exakt die gleichen Leistungsreserven wie der große R-Klasse-Receiver: 250 Watt pro Kanal an 4 Ohm. Dabei wird der kompakte Verstärker nicht mal warm, während der 2500er, wenn man ihn fordert, schon mal sein Kühlgebläse starten muss. T+A hat für den Symphonia die Class-D-Technik des dänischen Herstellers PURIFI adaptiert. Auch andere High-Ender greifen gern zu diesen Class-D-Amps, die den aktuell höchsten Entwicklungsstand bei Schaltendstufen darstellen.
Eine raffinierte Fehlerkorrektur kompensiert hier die Schwächen älterer Technologien. So entsteht ein sehr ausgewogenes Klirrverhalten. Auch der traditionell etwas höhere Ausgangswiderstand der Class-D-Endstufen schrumpft auf Werte, die selbst gute A/B-Amps nicht toppen. Das bewirkt einen ausgedehnten, linearen Frequenzgang, der unabhängig vom Impedanzverlauf des angeschlossenen Lautsprechers bleibt. Technisch erfasst man diese Fähigkeit im Dämpfungsfaktor, den T+A mit über 600 angibt. Ein sehr hoher Wert, der Klang-Überraschungen im Verbund mit kritischen Lautsprechern vermeiden hilft.
Ihren Strom beziehen diese Endstufen aus einem von T+A selbst entwickelten und gebauten Schaltnetzteil. Von gewöhnlichen SMPS-Bauformen unterscheidet sich dieses Netzteil durch seine sehr hohe Schaltfrequenz und die Tatsache, dass es mit reinen Sinuswellen arbeitet. So kann das Netzteil bis zu 800 Watt umsetzen und seine Pufferkondensatoren extrem schnell nachladen, bleibt dabei aber blitzsauber und störarm.

Dass die Stromversorgung sehr stabil ausgelegt ist, erkennst du an der glatten Leistungsverdopplung von 8 nach 4 Ohm: aus 125 Watt werden dabei die bereits genannten 250. Für harten, kontrollierten Bass auch an hungrigen Lautsprechern ist also alles technisch Sinnvolle getan.
Der wohl aufwendigste DAC in einem Streaming-Amp
T+A-typisch vom Feinsten ist der D/A-Wandler, der die unterschiedlichsten Musikdaten stets mit höchster Präzision in Audio-Wechselspannungen übersetzt. Die Herforder fahren hier zweigleisig, mit spezialisierten Abteilungen für PCM-Multibit-Signale und Einbit-DSD-Streams. Die DSD-Wandlung ist diskret aufgebaut und gehört zu den wenigen Lösungen am Markt, die die Forderung nach „echter“ Einbit-Wandlung für dieses Audioformat erfüllen. Umso komplexer dann der Wandlungsprozess für PCM, wo mehrere Wandlerzüge pro Kanal doppelt-differenziell arbeiten und damit den ohnehin hohen Störabstand der verwendeten 32-Bit-Chips noch weiter steigern.

Vor dem eigentlichen Wandler kümmert sich ein Signalprozessor mit hauseigenem Code um eine besonders klangschonende, sechsfach anpassbare Digitalfilterung. Je höher die Samplingrate des ankommenden Signals bereits ist, desto weniger Arbeit hat dieses Digitalfilter: CD-Auflösung (44,1kHz) etwa wird 16-fach überabgetastet und strömt dann mit 705,6 Kilosamples pro Sekunde in die DAC-Chips. Da die Datenquelle ein moderner Streamer und kein CD-Laufwerk ist, kannst du aber auch Dateien abspielen, die von vornherein schwindelerregende Auflösungen besitzen. PCM-Formate (etwa FLAC) akzeptiert der T+A übers Netzwerk mit bis zu 384 kHz, DSD mit bis zu vierfacher Abtastrate, was 11,3 MHz entspricht.
Anschlussfeld ohne Lücken
Der Sinn eines Streaming-Vollverstärkers ist es ja gerade, möglichst viele Funktionen zu integrieren. Im Idealfall entsteht damit eine Anlage aus nur einer Komponente plus Boxen. Sollten dabei Aktiv-Lautsprecher oder Subwoofer mitspielen, finden diese an den Pre- und Sub-Outs des Symphonia Anschluss. Auch auf externe Zuspieler aller Art ist der T+A vorbereitet. PC-Audiophile freuen sich über den USB-C-Eingang, der sogar noch höhere Auflösungen unterstützt als der Netzwerk-Player (Achtfach-DSD und PCM bis 768 kHz).

Analogfans werden schnell herausfinden, dass der eingebaute MM-Phono-Eingang von respektabler Qualität ist und externe Phono-Vorverstärker meist überflüssig macht. Beruhigend in diesem Zusammenhang auch, dass die beiden analogen Eingänge auf ihrem Weg durch das Gerät tatsächlich analog bleiben. Zumindest, solange du die Class-D-Verstärkung nicht als „digital“ interpretierst – was schon fast eine philosophische Fragestellung ist.
Im konkreten Wohnzimmereinsatz dürfte der HDMI-ARC-Eingang oft eine wichtige Rolle spielen. Er bezieht den TV-Sound elegant in die Anlage ein, übergibt deiner TV-Fernbedienung die Kontrolle über die Lautstärke und schaltet den T+A synchron mit dem Fernseher an und aus. Was die Akzeptanz des westfälischen High-End-Kleinods bei weniger HiFi-puristischen Familienmitgliedern enorm erhöht. Was da ebenfalls gut ankommt: Bidirektionales Bluetooth, das in aptX-HD-Qualität empfängt und sendet – letzteres etwa an Bluetooth-Kopfhörer.

Wobei verkabelte Hörer weiterhin Anschluss finden – sogar symmetrisch dank Pentaconn-Buchse. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass traditionelle 6,3-mm-Klinkenstecker nun einen Adapter benötigen. Ebenfalls ein noch ungewohnter Anblick sind die USB-C-Buchsen, über die der Symphonia mit Speichersticks, mobilen Festplatten und auch einem eventuellen Audio-PC kommuniziert. In wenigen Jahren dürfte man darüber jedoch froh sein. Und der Symphonia ist definitiv auf lange, sehr lange Nutzung ausgelegt.
Ausgereiftes Bedienkonzept
Die Steuerung der vielfältigen Streamingfunktionen wirkte in vergangenen T+A-Generationen noch etwas holprig. Davon bemerken wir beim Symphonia nichts mehr: Die App reagiert schnell und stabil, und wir finden uns nach kurzer Kennenlernzeit intuitiv darauf zurecht. T+A-typisch lässt sich der Streaming-Amp aber nicht nur per App, sondern auch per Fernbedienung und sogar direkt am Gerät im vollen Umfang bedienen.

Das macht auf jedem der drei möglichen Wege großen Spaß: Die Fernbedienung liegt sehr hochwertig in der Hand, die Drehknöpfe am Gerät sind spielfrei gelagert, die Drucktasten zu logischen Dreiergruppen geordnet, das Display strahlt hochauflösend und informativ, daneben zappeln zwei klassische VU-Meter im Takt und zeigen die ungefähre Leistung an.
Covers kann der T+A auf seinem OLED nicht anzeigen. Auf der App sind sie ohnehin näher und größer, und sie lenken da auch nicht von der vornehmen Eleganz der aus dem Vollen gefrästen Frontplatte ab. Etwas Farbe können Symphonia-Besitzer:innen mit der LED-Beleuchtung der Tasten und VU-Meter ins Spiel bringen, wo sich Rot-, Grün- und Blauanteile frei einstellen lassen. Das Display bleibt dabei allerdings monochrom.
Unser Testfazit zum T+A Symphonia
In dieser kompakten Bauform haben wir noch keinen besseren Streaming-Vollverstärker gehört als den T+A Symphonia. Die firmeneigene Wandlertechnologie trifft hier auf perfekte Metallverarbeitung, ausgereiftes Streaming auf die besten aktuell verfügbaren Schaltendstufen. Mit den komplexen, 110-prozentig aufgebauten Verstärkern der R- und HV-Serie kann der westfälische Betrieb diese Leistung noch toppen – aber zu einem ganz anderen Preis und mit drastisch größerer Präsenz im Wohnzimmer. Mit kristallklarem, knackig dynamischem Klang, wuchtigem Bass und fast schwereloser Hochtonauflösung zeigt aber auch der kompakte Symphonia bereits eine verblüffende Portion audiophiler Größe.
Hier findest du den T+A Symphonia direkt im Angebot:
Dir fehlen noch die passenden Boxen zu deinem Verstärker? In unserer Bestenliste findest du sicher das passende Paar: