Plattenspieler: Diese 6 Fehler solltest du vermeiden
Bild: Priscilla Du Preez @ unsplash.comPlattenspieler und Vinyl gehören zu den filigransten Bestandteilen deiner Anlage. Richtig behandelt, kann Vinyl dir viel Freude bringen, es lauern aber auch einige Fallstricke. Wir haben dir die häufigsten Fehler im Umgang mit deinem Plattenspieler zusammengestellt – und wie du sie vermeidest.
Die 6 häufigsten Fehler bei Plattenspielern
Im Folgenden haben wir dir die sechs häufigsten Fauxpas mit deinem Plattenspieler aufgelistet. Vermutlich wird dir der ein oder andere von ihnen bekannt vorkommen. Aber keine Sorge, jeder von ihnen ist einfach zu vermeiden, wenn du ihn einmal kennst.
Dein Plattenspieler steht nicht gerade
Lange hast du gespart, jetzt steht er endlich an seinem Platz: dein neuer Plattenspieler. Aber genau dieser Platz ist häufig das Problem. Ein unebenes Regal, ein wackeliger Tisch oder nachgebende Bodendielen sind Gift für jeden Plattenspieler. Damit dessen Nadel möglichst gleichmäßig durch die Rille gleiten und deren Information übertragen kann, braucht es Ruhe – und einen ebenen Untergrund.

Achte daher bei der Standortwahl darauf, dass dein Dreher exakt ausnivelliert und vor Erschütterungen geschützt ist. Bei ersterem kann dir eine Libelle helfen. Diese findest du zum Beispiel bei Thomann:
Gegen Trittschall und die Erschütterungen durch LKW vor deinem Fenster hilft hingegen ein fest mit der Wand verschraubtes Plattenspieler-Regal. Die gibt es zum Beispiel von Pro-Ject:
Du hast den falschen Eingang am Verstärker gewählt
Deinen Plattenspieler richtig anzuschließen, hält die ein oder andere Tücke bereit. In den meisten Fällen wird es ausreichen, deinen Plattenspieler mit dem MM-Tonabnehmer in den Phono-Eingang deines HiFi-Verstärkers zu stecken. Falls vorhanden, befestigst du noch das Erdungskabel an der entsprechenden Erdungsschraube. Aber was ist, wenn du einen Plattenspieler mit eingebautem Vorverstärker hast?

Denn genau hier steckt eine große Fehlerquelle. Einen Plattenspieler, der sein Signal bereits selbstständig vorverstärkt, darfst du unter keinen Umständen an den Phono-Eingang deines HiFi-Verstärkers klemmen. Andernfalls verstärkst du das Signal doppelt. Das kann gefährlich für deine HiFi-Anlage – und deine Ohren – werden. Wenn du also einen Phono-Vorverstärker verwendest – egal, ob im Plattenspieler oder extern – musst du einen anderen, normierten Analog-Eingang nutzen. Beispielsweise den mit „CD“ oder „AUX“ beschrifteten.
Alle HiFi-Verstärker mit Phono-Eingang findest du in unserer Bestenliste:
Du hast die falsche Auflagekraft eingestellt
Die Nadel deines Tonabnehmers kann deine Schallplattenmusik nur dann harmonisch weitergeben, wenn sie mit dem richtigen Gewicht auf der Platte aufliegt. Ein zu hohes Gewicht – man redet auch von der Auflagekraft – und die Nadel kann den feinen Auslenkungen der Rille nicht mehr folgen. Die Musik wirkt dumpf und bassbetont. Zudem wird die filigrane Vinylplatte so schneller abgenutzt.

Das Gegenteil ist der Fall, wenn die Auflagekraft zu gering gewählt ist. Dann kann deine Musik schnell zu scharf klingen. Außerdem besteht die Gefahr, dass die Nadel nicht mehr sicher in der Rille gehalten wird und herausspringt. Etwas, was du im Interesse von Nadel und Platte verhindern solltest – und daher einer unserer 6 häufigsten Fehler beim Umgang mit Plattenspielern.
Wie hoch die Auflagekraft deines Systems sein muss, kannst du der Anleitung deines Tonabnehmers entnehmen. Meistens liegt der Wert irgendwo zwischen 1,5 und 2,5 Gramm. Die Auflagekraft kannst du mithilfe des Gegengewichts am anderen Ende des Armes bestimmen. Wenn du es ganz genau haben willst, kannst du eine spezielle Tonarmwaage benutzen:
Deine Platten sind dreckig!
Als die CD eingeführt wurde, war es ein gerne genutzter Marketing-Trick, die CD über den Ladenteppich schlittern zu lassen. Der Aha-Effekt war groß, wenn die kleine Silberscheibe danach immer noch lief. Versuche das Gleiche mal mit deiner Lieblingsschallplatte – oder noch besser, der eines Freundes …

Das Klischee des romantisch-knisternden Vinylklangs hält sich wacker in der Audio-Welt. Ganz verhindern lässt sich das ein oder andere Knistern zwar nicht, dennoch solltest du deine Platten so sauber wie möglich halten. Denn jeder Krümel, jeder Fussel auf der Rille trifft ultimativ auf deine Nadel. Hier bleibt der Schmutz hängen und beeinträchtigt deren Funktion. Und eine Nadel zu säubern ist deutlich schwieriger als die Platten-Prophylaxe.
Daher solltest du deine Schallplatten vor jedem Abspielen mit einer antistatischen Bürste säubern. Gelegentlich verdienen deine Platten aber noch mehr. Wir haben dir hier das beste Schallplatten-Zubehör zusammengestellt. Mit dabei ist auch eine Plattenwaschmaschine. Günstiger als solch ein Apparat sind aber antistatische Hüllen. Sie schützen deine Platten vor harten Papp-Covern und Schmutz.
Du nimmst die Haube des Plattenspielers nicht ab
Viele Plattenspieler haben eine Abdeckhaube, die ihn vor Staub, Haustieren und neugierigen Kinderhänden schützt. Diese Haube kann dem Klang deines Plattenspielers jedoch abträglich sein. Im geschlossenen Zustand fungiert sie wie eine Glocke und kann mitschwingen. Das kann das sensible Zusammenspiel von Platte, Tonabnehmer und Tonarm stören.
Und selbst im offenen Zustand ist dieser Effekt nicht ganz aus der Welt zu schaffen. Am besten fährst du also, wenn du die Haube vor dem Spielen ganz entfernst. Die meisten Hersteller wissen um diesen Umstand und haben ihre Hauben nur locker auf die Scharniere aufgesteckt. Du kannst sie also meistens einfach nach oben abziehen.

Ein Plattengewicht, wo keines hingehört
Ein Plattengewicht soll die Schallplatte fest an den Plattenteller pressen und so für eine noch saubere Abtastung sorgen. Doch kann das auch schnell nach hinten losgehen. Etwa, wenn dein Plattenteller gar nicht dafür ausgelegt ist, die teils mehrere hundert Gramm Zusatzgewicht anzutreiben. Ein Leichtgewicht wie der Rega Planar 2 etwa ist hier schnell überfordert. Zumal sein Antrieb explizit auf den leichten Teller ausgelegt wurde. Falls du deine Platte trotzdem sicher auf dem Teller fixieren willst, solltest du eher zu einer Plattenklemme greifen. Die wiegen deutlich weniger und halten sich direkt am Dorn fest.
Aber auch deutlich massigere Laufwerke sind nicht unbedingt auf Plattengewichte ausgelegt. Etwa, weil sie ein gefedertes Subchassis besitzen. So sind die Federn des Thorens TD 1600 etwa exakt auf dessen Gewicht eingestellt und können Erschütterungen und Vibrationen nur dann korrekt neutralisieren, wenn sie nicht durch zusätzliches Gewicht an ihren Anschlag gedrückt werden.

Natürlich gibt es Kandidaten, etwa den EAT Fortissimo S oder den Transrotor Max Nero, die ohnehin so viel Masse bewegen, dass es auf ein paar hundert Gramm nicht mehr ankommt. Im Zweifelsfall solltest du immer die Gebrauchsanweisung, den Hersteller oder deinen HiFi-Händler konsultieren.
Fazit: 6 Fehler bei deinem Plattenspieler
Du siehst, dass die 6 häufigsten Fehler bei deinem Plattenspieler einfach zu vermeiden sind. Wichtig ist nur, dass du dir vorher ein paar Gedanken machst und dich mit den Ansprüchen deines Plattenspielers und des verbauten Tonabnehmers beschäftigst. Dann holst auch du das Meiste aus deinen schwarzen Scheiben – und hast noch länger an deiner HiFi-Anlage Spaß.
Noch auf der Suche nach einem geeigneten Plattenspieler für dich? In unserer Bestenliste wirst du sicher fündig: