Sonoro Platinum SE im Test: Klares Design, gute Ausstattung

- Antrieb
- Riemenantrieb, manuell
- Tonabnehmer ab Werk
- Nagaoka MP-110
- Motor
- Gleichstrom, optoelektronisch geregelt
- 33 ⅓ / 45 / 78 RPM
- ja / ja / – (elektronische Umschaltung)
- Anti-Skating einstellbar
- ja, Feder, stufenlos
- Integrierter Phono-Vorverstärker
- ja
- Preis
- 799 Euro
Optisch ist der Sonoro Platinum SE sehr gefällig und fast schon zu hübsch. Gut ausgestattet ist er obendrein, und im Hörtest stellt er unter Beweis, dass er es auch klanglich durchaus ernst meint.
- Mit Bluetooth
- Edler, sauberer Klang
- Abschaltbarer, gut klingender Vorverstärker
- Tonarm hat etwas zu viel Spiel
Mit ihren schicken All-In-One-Systemen hat die deutsche Marke Sonoro einen Riesenerfolg: Wo auch immer früher das klassische Radio stand, passt jetzt ein Sonoro hin, das CDs spielen, Musik aus der Cloud streamen und DAB+ empfangen kann. Und das nebenher auch noch richtig erwachsen klingt.
Den Sonoro Platinum SE kannst du hier günstig bestellen:
Digitalradios in allen Größen und Formen haben die Neusser also im Programm, und richtig ernst zu nehmendes HiFi wie die Standlautsprecher Grand Orchestra mittlerweile auch. In Form des Platinum SE kannst du jetzt auch den passenden Plattenspieler danebenstellen. Mit USB-Schnittstelle, eingebautem Vorverstärker und Bluetooth sollte der SE wirklich jedem Anwendungs-Szenario gerecht werden.

Ein 800-Euro-Plattenspieler muss aber zuallererst klanglich überzeugen – und zwar nicht nur am Edelradio, sondern auch an ausgewachsenen HiFi-Geräten wie dem Streaming-Verstärker Sonoro Maestro. Das haben wir beim ausführlichen Test überprüft und den schönen Sonoro-Spieler gegen andere Plattenspieler bis 1.000 Euro antreten lassen.
Du hast ein kleineres Budget oder suchst einfach einen puristischen Plattenspieler? In unserer Bestenliste wirst du sicher fündig:
Hörtest: Verführerische Eleganz
Die deutsche Entwicklungsabteilung hat nicht nur mit dem serienmäßigen Nagaoka-Tonabnehmer eine gute Wahl getroffen. Der Sonoro Platinum SE klingt, wie du dir einen guten Plattenspieler vorstellst: seidig, elegant und unaufdringlich. Zugleich jedoch ausdrucksstark und mit kräftigen Klangfarben. Das gibt Spiderland von den US-Postrock-Pionieren Slint eine fast schon hochkultivierte Note: Die akustischen Kanten und Stacheln der Aufnahme wirken etwas entschärft; der lakonische, recht weit in den Hintergrund gemischte Sprechgesang bekommt mehr Körper.

Auch wenn wir nicht wissen, ob die Band das so gutheißen würde, ist das ein guter Abstimmungs-Kompromiss. Denn es gibt zahllose LPs, die nicht so dynamisch und knackig aufgenommen sind. Da erweist sich dann die leichte Milde, die der Sonoro Platinum SE walten lässt, als segensreich.
Im Vergleich zu Mitbewerbern wie dem Pro-Ject Debut Carbon Evo oder dem New Horizon 121 schlägt sich der Sonoro beachtlich gut. Die Vergleichsspieler sind zwar etwas billiger, aber auch viel magerer ausgestattet. Der New Horizon zum Beispiel hat nicht mal eine Haube – von Bluetooth, Preamp und elektronischer Drehzahlumschaltung ganz zu schweigen. Aber er verteidigt seine Rolle als Puristen-Geheimtipp: Seine Interpretation von Lali Punas Album I Thought I Was Over That wirkt unmittelbarer, anspringender und strukturierter. Der Sonoro betont dagegen mehr den Flow und die Farben der Musik. Gerade bei Stimmen ist es nicht zu überhören, dass sein Nagaoka-Tonabnehmer dem sehr einfachen Audio-Technica des New Horizon weit überlegen ist.

All inclusive: Hervorragender eingebauter Preamp
Wie bei vielen anderen Plattenspielern mit eingebautem Vorverstärker bekommst du auch beim Sonoro Platinum SE einen besseren Klang als mit vielen externen Preamps. Auch wenn du einen HiFi-Verstärker mit Phono-Eingang hast, solltest du also den internen Preamp auf jeden Fall probieren. Und dabei natürlich nicht vergessen, vorher auf einen Line-Eingang umzustöpseln. Die Chancen stehen gut, dass du den dann etwas klareren Hochton und den knackigeren oberen Bass vorziehst.

Wenn dir die verschiedenen Komfort-Features des Sonoro Platinum SE egal sind, aber du den bestmöglichen Klang suchst, kannst du auch den Rega Planar 2 mit dem gleichen Tonabnehmer ausrüsten. Das ist preislich ziemlich vergleichbar, aber du bekommst einen in jeder Hinsicht besser klingenden Spieler. Denn dann trifft die vornehme Sauberkeit des Nagaoka auf die ungebremste Dynamik des Rega-Arms.
Sonoro Platinum SE: Technischer Aufbau
Der Platinum SE ist ein Plattenspieler mit Riemenantrieb. Ein kleiner Gleichstrommotor setzt den Teller über einen Flachriemen aus Gummi in Bewegung. Das Ganze geschieht unter dem Teller, der für den Riemen innen einen Antriebskranz hat. Dadurch ist der Antrieb gut vor Staub und Aerosolen geschützt, die dem Riemen bei freiliegenden Antrieben stärker zusetzen können.

Den Teller selbst hat sich Sonoro etwas kosten lassen: Er besteht aus massivem Aluminiumguss und wiegt stolze 1,5 Kilo – ein schönes Bauteil. Auch für die Tellerauflage haben sich die Sonoro-Planer etwas Besonderes ausgedacht. Statt des üblichen Filz- oder Gummilappens haben sie eine relativ dicke Korkmatte mit eingestempeltem Firmenlogo ausgewählt. Das sieht zusammen mit dem seitlich etwas überstehenden Aluteller und dem seidenmatten Lack der Zarge richtig gut aus. Auch klanglich ist gegen das Material nichts einzuwenden.
Antrieb mit optoelektronischem Feedback
Bei den Antriebs-Optionen des chinesischen Zulieferers hat Sonoro nicht geknausert und den DC-Motor in der optoelektronisch geregelten Variante bestellt. Dafür sitzt eine etwa bierdeckelgroße Stroboskopscheibe mit einem feinen Linienmuster direkt an der Tellerachse und wird mit einer Lichtschranke ausgelesen. So erhält die Motorelektronik eine direkte Rückmeldung über die aktuelle Tellerdrehzahl. Das verbessert das Gleichlaufverhalten des Spielers und sorgt dafür, dass er die Sollgeschwindigkeiten dauerhaft ohne Nachstellen punktgenau einhält.

Die relativ hohe Tellermasse und der weiche, entkoppelnd wirkende Riemen tun ein Übriges dazu, dass der Platinum SE im Test angenehm ruhig läuft und das Signal frei von hörbaren Störgeräuschen bleibt. Was die Haube für den Staub sind die vier Füße für Erschütterungen. Sie besitzen Sohlen aus weichem Filz, der auch auf empfindlichen Möbeln keine unschönen Abdrücke hinterlässt. Und sie sind höhenverstellbar, was die exakt horizontale Ausrichtung des Spielers erleichtert.
Edles Finish, umfangreiche Ausstattung
Die Zarge des Sonoro-Spielers besteht aus solidem MDF und schimmert in seidenmattem Lack, erhältlich in den Ausführungen weiß und schwarz. Logisch, dass die Oberfläche exakt zu Sonoros Streamingreceiver Maestro und zu den hauseigenen Boxen der Orchestra-Serie passt. Den Standlautsprecher Sonoro Grand Orchestra konnten wir bereits in unserem Hörstudio begrüßen.

Die Anschlussmöglichkeiten des Platinum SE sind außergewöhnlich vielfältig: Per Cinchkabel kommt das Musiksignal wahlweise unbehandelt oder bereits vorverstärkt heraus. Hinzu kommt ein USB-Ausgang, mit dem der Sonoro-Dreher direkten Kontakt zu deinem Rechner aufnehmen kann. Er meldet sich dort als digitale Audioquelle an, die du zum Beispiel aus einem Aufnahmeprogramm heraus auswählen kannst. So gelingen dir ohne großen Aufwand sehr gute LP-Transfers in ein Dateiformat deiner Wahl – seien es komprimierte Tracks für deinen MP3-Player oder FLAC für deinen Musikserver.

Aber auch ganz ohne Verbindungskabel kann der Platinum SE deine Platten zu Gehör bringen: Der integrierte Bluetooth-Sender funkt die Musik zu Bluetooth-Kopfhörern, Verstärkern oder Aktivboxen. Dabei kommt auch der HiFi-optimierte aptX-Codec zum Einsatz, sofern dein Wiedergabegerät diesen unterstützt. Aber selbst ohne aptX klingt die Wireless-Übertragung gar nicht schlecht. Und sie löst nebenbei so manches Aufstellungsproblem. Der Spieler passt besser an die andere Zimmerseite neben das Plattenregal? Kein Thema: einfach hinstellen, wo es passt und per BT verbinden. Die Verluste durch die Datenreduktion wirken sich klanglich geringer aus, als du jetzt vielleicht denkst.
Feiner Serien-Tonabnehmer
Beim vormontierten System beweist Sonoro Eigenständigkeit: Es wäre einfacher und billiger gewesen, ab Werk etwa das hoch angesehene Ortofon 2M Red montieren zu lassen – und es hätte sich vermutlich auch niemand darüber beschwert. Stattdessen hat man sich für das Nagaoka MP-110 entschieden. Das ist ein Moving-Iron-System, das statt eines kleinen Magneten ein Röhrchen aus magnetisch leitendem Permalloy bewegt. Anschlusstechnisch verhält sich dieses MI-System wie ein normales MM. Es soll aber weniger bewegte Masse aufweisen und so den feinsten Rillenauslenkungen noch genauer folgen können.

Als Abtastnadel nutzt das MP-110 einen metallgefassten Diamanten mit einem leicht elliptischen Schliff. In den Korpus des MP-110 passt alternativ auch die sphärische Nadel des MP-100. Formal wäre das ein Downgrade, weil die 100er-Nadel etwas einfacher – und günstiger – ist. Wenn du ein betont rundes, weiches Klangbild bevorzugst und eher Rock und Pop hörst, kann sie aber eine interessante Alternative darstellen.
Sonoro Platinum SE: Verarbeitung und Praxis
Der Platinum SE wird für die deutsche Marke in China produziert, der hochwertige Nagaoka-Tonabnehmer MP-110 stammt aus Japan. Finish und Qualitätsanmutung des gesamten Spielers sind sehr gut – mit einer kleinen Ausnahme: Wie die meisten Spieler aus chinesischer Produktion zeigt auch der Sonoro deutliches Lagerspiel am Tonarm. Das kostet erfahrungsgemäß etwas Dynamik und Sauberkeit. Dass eine wirklich präzise Justage solcher Lager möglich ist, zeigen europäische Hersteller wie Rega und Pro-Ject auch in dieser Preisklasse.

Mit Automatikfunktionen kann der Platinum SE nicht aufwarten. Du musst den Arm also manuell über die Platte führen, per Lift absenken und am Ende der Seite auch wieder anheben. Das ist kein Kritikpunkt und bei nahezu allen hochwertigen Spielern Standard. In der Praxis ist damit auch kein wirklicher Nachteil verbunden. Solltest du das Abschalten mal vergessen, läuft die Nadel halt ein paar Stunden in der unmodulierten Endrille. Das bewirkt bei heilen Platten kaum zusätzlichen Verschleiß und ist nach einer gründlichen Reinigung der Nadel schnell vergessen.

Testfazit zum Sonoro Platinum SE: Gut klingender Allrounder
Primär ist der Sonoro Platinum SE als perfekt passende Analog-Ergänzung zu den Radios und HiFi-Komponenten der Marke zu verstehen. Das klare Design und die sehr umfangreiche Ausstattung machen ihn aber auch darüber hinaus interessant. Zumal er mit dem Nagaoka MP-110 einen sehr gut passenden, hochwertigen Tonabnehmer mitbringt. Dass du mit einem sehr puristischen Plattenspieler bei gleichem Budget mit etwas Aufwand noch mehr Klang herausholen kannst, steht daher als Argument eher im Hintergrund.
Den Sonoro Platinum SE kannst du hier günstig bestellen:
Technische Daten | |
Antrieb | Riemenantrieb, manuell |
Tonabnehmer ab Werk | Nagaoka MP-110 |
Tonarm | 9", Alu, mittelschwer |
Teller | Aluminium, ca. 1500 g |
Motor | Gleichstrom, optoelektronisch geregelt |
33 ⅓ / 45 / 78 RPM | ja / ja / – (elektronische Umschaltung) |
Anti-Skating einstellbar | ja, Feder, stufenlos |
Höhenverstellbare Füße | ja |
Integrierter Phono-Vorverstärker | ja |
Preis | 799 Euro |
Du hast ein kleineres Budget oder suchst einfach einen puristischen Plattenspieler? In unserer Bestenliste wirst du sicher fündig:
Wie gefällt die der Sonoro Platinum SE? Bist du bereit, für einen Plattenspieler mit Bluetooth und USB so viel Geld auszugeben? Verrate es uns in den Kommentaren.
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