Sonoro Grand Orchestra im Test: Schicke Standbox für jedes Wohnzimmer

- Wege
- 2,5
- Frequenzbereich
- 38 Hz – 32 kHz (-6 dB)
- Abmessungen (BxHxT)
- 280 x 1042 x 349 mm (inkl. Füße)
- Verfügbare Farben
- Schwarz, Weiß
- Paarpreis
- 1999,99 Euro
Eine wirklich schicke Standbox, die in jedem Wohnzimmer eine gute Figur macht. Klanglich aufgeweckt und kräftig im Bass kann die Sonoro Grand Orchestra dir deine Musik mit viel Klarheit präsentieren.
- Detailvoller Klang
- Viel Basspräsenz
- Schöne Designsprache
- Hochtöner teilweise etwas zu aufgeweckt
- Hoch- und Tieftöner könnte etwas besser harmonieren
Die Audio-Marke Sonoro war lange Zeit für All-in-One-Lösungen bekannt, für Radios mit und ohne CD-Laufwerk und mit integrierten Lautsprechern. Nach dem Regal-Lautsprecher Orchestra stellen die Neusser mit der Standbox Sonoro Grand Orchestra nun jedoch bereits ihren zweiten „echten“ Lautsprecher vor.
Mit großem AMT-Hochtöner und kräftigen Basstreibern will die Grand Orchestra deine Ohren verwöhnen. Wir haben uns die mattschwarze Schönheit ins Hörstudio geholt und testen für dich, ob sie hält, was sie verspricht.
Die Sonoro Grand Orchestra gibt es in zwei Farbversionen:
Klangtest: Räumlich und kraftvoll
Die Vorstellung beginnt mit Radiohead und ihrem Stück High And Dry. Nicht unbedingt das typischste HiFi-Teststück, aber umso spannender. Der E-Bass von Colin Greenwood bewegt deutlich Luft und Thom Yorkes akustische Gitarre löst sich wie von selbst von den Lautsprechern. Hier zeigt sich eine Spezialität von AMT-Hochtönern: Sie können Details besonders realistisch wiedergeben und im Idealfall den Lautsprecher vergessen machen.

Das schafft die Sonoro Grand Orchestra mit einer gehörigen Portion Selbstsicherheit. Dadurch klingt die Musik „clean“, ohne analytisch zu werden. Hier wird sauber nachgezeichnet, nicht unter dem Mikroskop seziert.
Auch bei Stimmen gelingt der Sonoro ein ähnliches Kunststück. Ein weiterer Colin stellt das unter Beweis. Diesmal ist Colin Meloy von der Gruppe The Decemberists gemeint. Seine Stimme hebt sich beim Song Rusalka, Rusalka sauber vom Rest des Tracks ab und platziert sich leicht erhöht genau in der Mitte zwischen den Lautsprechern. Aber auch die Drums können hier ihre Kraft über die beiden Tieftöner frei entfalten und wirken äußerst realistisch.
Die Kunst beim AMT
Im zweiten Teil des Songs (The Wild Rushes) läuft der AMT-Hochtöner dann auf Hochtouren und lässt die Stahlsaiten der Gitarre eindrucksvoll durch den Hörraum scheppern. Was bei Instrumenten die letzten Nuancen herausarbeitet, kann bei Stimmen aber auch zu viel werden.

Die Kunst bei einem AMT-Hochtöner liegt darin, ihn zu bändigen und so abzustimmen, dass er eine natürliche und detailreiche Abbildung abliefert, ohne sich akustisch zu sehr in den Vordergrund zu drängen. Gerade mit menschlichen Stimmen lässt sich das gut überprüfen. So haben hohe Frauenstimmen wie die von Maria Mena oder Stevie Nicks über die Sonora Grand Orchestra ab und an etwas Spitzes.
Hier findest du noch mehr Standlautsprecher im Vergleich:
Mehr Kraft im Bass als in den Mitten
Dass die Sonoro-Lautsprecher große Trommeln souverän in den Raum werfen können, haben sie schon bei Rusalka unter Beweis gestellt. Wie sieht es aber mit dezenteren Abstufungen aus? Feine Bassverläufe findest du zum Beispiel auf dem Album We Get Requests des Oscar Peterson Trios. Ray Browns Kontrabass formt bei You Look Good To Me eine wunderschöne Melodie, die sich hauptsächlich zwischen Oberbass und unteren Mitten abspielt.
Nicht jeder Lautsprecher kann das überzeugend wiedergeben, und auch die Grand Orchestra tut sich hier etwas schwer. Zwar ist der gezupfte Basslauf auch auf der Sonoro klar zu hören, erscheint aber etwas schüchterner, als es etwa noch bei der ELAC Vela FS 407 der Fall war. Zwischen dem so aufgeweckten Hochton und dem wohlig-druckvollen Tiefbass wirkt dieser Frequenzbereich eindeutig unterrepräsentiert.

Denn tief kann die Sonoro Grand Orchestra eigentlich gut, auch tiefe Elektro-Töne teilt die Sonoro Grand Orchestra schlagfertig aus. Dub In A Time Of Cholera des äthiopischen Band-Projekts Dub Colossus zeigt dir, wo der Hammer hängt. Auch wenn wir schon Lautsprecher hatten, die dem abgrundtiefen Basslauf dieses Stückes mehr Kontrolle abringen konnten, schlägt sich die Grand Orchestra mehr als bloß wacker.
Nach mehreren Stunden Hörsession ist klar, dass die Sonoro Grand Orchestra tatsächlich groß klingt. Es gibt Standlautsprecher mit einem ähnlichen Aufbau, die Hochtöner und Basstreiber etwas besser kontrollieren und harmonischer zusammen bringen können, das mindert aber nicht den Spaß, den Musik über diesen Lautsprecher macht.

Aufbau der Sonoro Grand Orchestra
Das sich schräg nach oben hin verjüngende Gehäuse der Sonoro Grand Orchestra beherbergt zwei identische Tieftöner mit einem Durchmesser von ca. 150 mm und den rechteckigen Air Motion Transformer, kurz AMT. Mit seiner mehrfach gefalteten golden schimmernden Folie soll er in der Lage sein, Frequenzen bis zu 32 kHz abgeben. Obwohl selbst das beste menschliche Gehör höchstens 20 kHz hören kann, ist diese Reserve nach oben beruhigend. Denn umso entspannter kann der Hochtöner den Bereich abdecken, auf den es wirklich ankommt. Außerdem ist es gut zu wissen, dass die Sonoro Grand Orchester auch die höhere Auflösung von Highres-Musik zumindest teilweise abbilden kann. Zudem muss sich ein AMT viel weniger bewegen, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Somit kann er auch kleinste Impulse besonders flink umsetzen.

Als 2,5-Wege-Lautsprecher übernimmt der obere der beiden Tieftöner zusätzlich auch noch den mittleren Frequenzbereich. Daher ist er genau genommen ein Tiefmitteltöner. Zusätzlich verstärken zwei Bassreflexöffnungen auf der Rückseite einen Teil des Tieftonbereiches und lassen den die Sonoro Grand Orchestra im Bass etwas entspannter agieren.
Das Gehäuse selbst besteht aus hochdichten Faserplatten (HDF) und ist innen aufwändig versteift. Das und die zu einem großen Teil nicht parallelen Gehäusewände sollen Resonanzen und stehende Wellen im Inneren verhindern, bevor sie überhaupt entstehen. Zudem verspricht sich Sonoro ein besseres Timing durch die sich nach hinten lehnende Schallwand. Hohe Frequenzen sind schneller als tiefe. Durch den schrägen Aufbau soll der Schall des Hochtöners und der Tieftöner möglichst gleichzeitig bei deinem Ohr ankommen.

Praxis – Massive Box ganz zahm
Sonoro lässt sich bei seiner ersten Standbox nicht lumpen und hat an alle nötigen Extras gedacht. Die stabilen Metallfüße, die du unter den Lautsprecher schraubst, besitzen Gewinde. In sie kannst du die mitgelieferten massiven Spikes schrauben. Solltest du einen empfindlichen Fußboden haben, liegen zusätzlich auch noch Dämpfer mit einer Korkbeschichtung bei.

Idealerweise gönnst du deinen Lautsprechern etwas Abstand zu den Wänden. Gerade zur Rückwand sollten die Sonoro Grand Orchestra wenn möglich mindestens 30 – 50 Zentimeter Platz haben. Auf die Art kann sich ihr Klang – besonders ihr Bass – besser entfalten. Sonoro weiß aber, dass das nicht bei jeder Wohnsituation so einfach umzusetzen ist. Deshalb liegen dem Lautsprecher auch noch jeweils zwei Schaumstoffstopfen bei. Mit ihnen kannst du die rückwertigen Bassreflexkanäle schließen und die Grand Orchestra dann auch näher an der Wand betreiben.

Mit einem Wirkungsgrad von 87,5 dB (2,83 V / 1 m) kann die Sonoro Grand Orchestra auch an kleineren HiFi-Verstärkern ordentliche Lautstärken abliefern. Das hat sie nachdrücklich an unserem Lyngdorf TDAI-1120 bewiesen.
Design: Weniger ist mehr
Sonoro bietet dir die Grand Orchestra in mattem Schwarz und Weiß an. In unserem Test zog die schwarze Schönheit trotz ihrer zurückhaltenden Designsprache immer wieder die Blicke auf sich. Der tiefe Wave Guide, der den AMT-Hochtöner umschließt, lässt ihn wie ein großes goldenes Auge erscheinen. So wird noch deutlicher, dass wirklich alles andere an diesem Standlautsprecher schwarz ist.

Ihre abgerundeten Kanten und das matte Finish, zusammen mit der nach hinten gelehnten Bauweise lässt die Grand Orchestra trotz ihrer stattlichen Ausmaße – und ihres Gewichts von knapp 25 kg – leicht wirken. Solltest du lieber auf den Anblick der zwei mal drei Treiber verzichten, liegen der Sonoro Grand Orchestra passende Stoffabdeckungen bei. Diese halten magnetisch und erfordern daher keine unschönen Verankerungen in der Schallwand.
Testfazit Sonor Grand Orchestra: Toller Klang für Detailfreunde
Mit dem ersten Standlautsprecher der Firmengeschichte gelingt Sonoro auf Anhieb ein gelungener Auftritt. Der großzügig proportionierte AMT präsentiert dir auch kleinste Informationen und lässt Instrumente sowie Stimmen losgelöst vor dir erscheinen. Auch wenn er teilweise etwas zu überambitioniert agiert, bekommst du aber gerade dadurch eine umwerfende Fülle an Details geliefert. Auch der Bassbereich fällt äußerst solide aus. Die beiden Tieftöner schieben Luft äußerst effektiv in deine Magengrube, könnten aber im Mittelton etwas harmonischer mit dem flinken AMT zusammenarbeiten. So wird die Sonoro Grand Orchestra eher der ideale Standlautsprecher für besondere, energiegeladene Momente als für lange entspannte Hörsessions.

Ihr schickes Aussehen und die einwandfreie Verarbeitung lassen die Grand Orchestra so ziemlich jedes Wohnzimmer im Sturm erobern. Die schöne Haptik der matten Oberfläche lädt zum Darüberstreicheln ein. Austauschbare Füße, verschließbare Bassports und ein hoher Wirkungsgrad machen sie zudem zum guten Spielpartner deiner Anlage, egal wie dein Raum aussieht.
Hier gehts zu aktuellen Angebot für die Sonoro Grand Orchestra:
Technische Daten | |
Wege | 2,5 |
Treiber | 3 (1 x Hochtöner, 1 x Tiefmitteltöner, 1 x Tieftöner) |
Anschlüsse | Single-Wiring |
Frequenzbereich | 38 Hz – 32 kHz (-6 dB) |
Wirkungsgrad | 87,5 dB SPL (2,83 V / 1 m) |
Abmessungen (BxHxT) | 280 x 1042 x 349 mm (inkl. Füße) |
Gewicht | 24,8 kg |
Verfügbare Farben | Schwarz, Weiß |
Paarpreis | 1999,99 Euro |
In unserer Bestenliste findest du alle von uns getesteten Standlautsprecher im Vergleich: