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Lossless vs. Highres – Was ist der Unterschied?

Immer mehr Musikstreamingdienste bewerben ihre Abos mit Begriffen wie HiFi, Lossless oder Highres. Aber was steckt dahinter den und wieviel Qualität lohnt sich überhaupt?
Lossless vs Highres Unterschied Bild: shutterstock / Tada Images

Spotify, Tidal, Amazon Music… sie alle bieten dir mindestens eine Abo-Option mit der du deine Songs in hoher Qualität streamen kannst. Allerdings ist deren Benennung nicht immer selbsterklärend. Spotify HiFi wurde 2021 angekündigt, ist bisher aber nicht Realität geworden. Ganz anders sieht das mit der Ankündigung von Apple aus, alle 90 Millionen Songs auf Apple Music bis Ende 2021 mindestens in „Lossless Audio“-Qualität anzubieten. Dieses Versprechen hat Apple nämlich eingehalten – und nimmt dafür noch nicht einmal zusätzliche Abo-Gebühren. Doch was meinen Tidal und Spotify von „Hifi“ reden? Ist das das Gleiche wie „Lossless“ bei Apple? Den Überblick im Begriffs-Wirrwarr zu bewahren, ist nicht immer leicht. In diesem Ratgeber erklären wir dir den Unterschied zwischen den verschiedenen Lossless Audio und Highres-Formaten.

Was bedeutet Lossless Audio?

Lossless kommt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich verlustfrei. Im Zusammenhang mit digitaler Musik bezieht sich <lossless auf die Qualität des CD-Standards. Eine CD speichert deine Musik in einer Auflösung von 44,1 kHz und einer Samplingtiefe von 16 Bit. Solange ein Musikmedium diese Qualität wiedergeben kann, wird es als Lossless bezeichnet, da die Musik in Bezug auf den CD-Standard nichts verliert. Allerdings nehmen die Dateien auf einer CD recht viel Platz ein, da sie im unkomprimierten WAV-Format abgespeichert sind. Für den mobilen Gebrauch via Smartphone oder fürs Streaming ist dieses Format nicht unbedingt geeignet. Daher werden Musik-Files komprimiert, sodass sie weniger Bandbreite beim Streaming beanspruchen.

Der Philips CD-100, ist der erste CD-Player der Welt. Seitdem hat sich an der Auflösung der CD nichts geändert. | Bild: Wikimedia Commons

Die häufigsten und bekanntesten Komprimierungsverfahren, die dabei zum Einsatz kommen, sind nicht Lossless, also nicht verlustfrei. Dateien in mp3 und Apple’s Pendant AAC sind zwar im Vergleich zum Original sehr klein und können deshalb einfach gestreamt werden. Allerdings erreichen diese Formate ihre starke Datenreduktion dadurch, dass sie Tonanteile entfernt, die als nicht wichtig für das menschliche Gehör eingestuft werden. Deshalb kann bei der Wiedergabe niemals die Originaldatei wieder hergestellt werden. Solche Formate nennt man deshalb verlustbehaftet oder lossy. Je nachdem, wie stark die Komprimierung ist, können sehr deutliche Klangunterschiede zur Originalmusik entstehen. Wenn die Komprimierung aber zurückhaltend erfolgt, ist die benötigte Bandbreite immer noch sehr klein und der Stream auf den meisten kabellosen Kopfhörern und Bluetooth-Boxen kaum von einer Lossless-Datei zu unterscheiden.

Die Komprimierung macht den Unterschied

Musikformate wie flac oder Apples ALAC komprimieren deine Musik zwar auch, tasten dabei aber die ursprüngliche Musikdatei nicht an. Das ist der Grund, warum du aus einer flac-Datei auch wieder die ursprüngliche Musik-Datei erzeugen kannst. Von einer mp3-Datei ist dieser Schritt zurück nicht möglich.

Oftmals wird CD-Qualität auch mit dem Begriff HiFi gleichgesetzt. Dieser steht für High Fidelity, was wiederum Hohe (Klang)treue bedeutet. Wenn dir also Spotify HiFi-Qualität verspricht, kannst du mindestens CD-Qualität mit 44,1 kHz / 16 Bit erwarten. Apple erhöht die Auflösung bei Apple Music Lossless sogar etwas weiter bietet dir Musik bis zu einer Qualität von 48 kHz und 24 Bit an.

Vergleich: Highres
Schematischer Vergleich: Die Highres-Formate speichern ein Vielfaches an Musik-Information – zumindest theoretisch. | Bild: Wikimedia Commons

Was ist Highres und brauche ich das?

Unter Highres oder Hi-Res versteht man allgemein Musik in einer Auflösung, die höher ist als der CD-Standard. Auch dieser Begriff ist dem Englischen entlehnt und kommt von High(er) Resolution). Demnach wäre auch schon Apples 48 kHz / 24 Bit streng genommen Highres-Qualität. Es gibt aber auch Highres-Streamingdienste, die Musik mit 96 kHz oder sogar 192 kHz anbieten – jeweils mit einer Samplingtiefe von 24 Bit.

Hier wartet gleich die nächste Vokabel auf dich: Viele Anbieter umschreiben so hohe Auflösungsraten mit dem Term Studio- oder Master-Qualität. Denn der ursprüngliche Aufnahmeprozess im Musikstudio findet in dieser Qualität statt.

Wenn du mehr über das Thema Highres-Audio erfahren möchtest, schau dir doch unseren ausführlichen Ratgeber zum Thema an:

Welche Streamingdienste bieten echtes Lossless an?

Die großen Drei des Lossless-Streamings sind Amazon Music, Apple Music und Tidal. Sie alle bieten dir – teilweise jedoch nur gegen Aufpreis – Musik in Lossless-Qualität an. Alben in Highres-Qualität gibt es auch, allerdings ist das immer nur ein Ausschnitt des Programms. Einen Sonderweg geht in diesem Fall Tidal: Sie bieten Highres-Musik im Tidal Masters Abo im Format MQA an.

Weitere bekannte Highres-Anbieter sind Qobuz und HIGHRESAUDIO.  Hier kannst du Musik teilweise sogar mit einer fast schon wahnwitzigen Auflösung von 384 kHz / 24 Bit streamen, das Angebot ist aber merklich schmaler als bei den Streaming-Riesen und fokussiert sich eher auf Jazz und Klassik als auf Rock und Pop.

Lossless- und Highres-Streamingdienste im Vergleich

Wir haben die wichtigsten Lossless- und Highres-Streamingdienste getestet und die wichtigsten Infos hier in einer Tabelle zusammengestellt.

Tidal Amazon Music Unlimited Qobuz Apple Music
Bewertung Tidal Testergebnis: Sehr gut Apple Music Testergebnis Gut
Pro / Contra
  • Toller Empfehlungs-Algorithmus
  • Viele Hintergrundinfos zur Musik
  • Riesiger Videobereich
  • Keine öffentlichen User-Playlists
  • Preiswert
  • Guter Empfehlungs-Algorithmus
  • App-Verfügbarkeit und Konnektivität eingeschränkt
  • Wenig zusätzliche Inhalte
  • Eigenes Musikmagazin
  • Zugehöriger Download-Shop
  • Viele Infos zur Musik
  • Wenig Extras
  • Kein Empfehlungs-Algorithmus
  • Exklusive Inhalte
  • Umfangreicher Radiobereich
  • Viele kuratierte Playlists
  • Empfehlungsalgorithmus lässt Luft nach oben
  • HiFi-Angebot hat seine Tücken
Verfügbare Titel > 70 Millionen > 75 Millionen ca. 70 Millionen ca. 75 Millionen
Max. Audioqualität/Format

Premium: 320 kbps, AAC

HiFi: 1411 kbps (16 Bit, 44,1 kHz), FLAC

Masters: bis zu 9216 kbps (24 Bit, 192 kHz), MQA

HD: 1411 kbps (16 Bit, 44,1 kHz), FLAC

Ultra HD: bis zu 9216 kbps (24 Bit, 192 kHz), FLAC

Premier/Sublime: von 16 Bit, 44,1 kHz bis 24 Bit, 192 kHz, FLAC Standard: 256 kbps, AAC

HiFi: von 16 Bit, 44,1 kHz bis 24 Bit, 192 kHz, ALAC

Preismodelle Premium: 9,99 Euro

Premium Family (6 Geräte): 14,99 Euro

HiFi: 19,99 Euro

HiFi Family (6 Geräte): 29,99 Euro

Amazon Music Unlimited:
Prime-Kunden: 7,99 Euro, 79 Euro jährlich
Family f. Prime-Kunden: 14,99 Euro, 149 Euro jährlich
ohne Prime: 9,99 Euro
Family ohne Prime: 14,99 Euro
Echo-Besitzer: 3,99 Euro im Monat (auf Gerät beschränkt)
Studio Premier: 19,99 Euro monatlich, oder 179,99 jährlich

Studio Premier Family: 34,99 Euro monatlich, oder 349,99 Euro jährlich

Studio Sublime: 249,99 Euro jährlich

Studio Sublime Family : 499,99 Euro jährlich

Premium: 9,99 Euro

Family (6 Konten): 14,99 Euro

Testabo 30 Tage kostenlos 30 Tage kostenlos, als Prime Kunde 90 Tage kostenlos 1 Monat kostenlos 3 Monate kostenlos
Rabatt

Studierendenrabatt: 4,99 Euro

Studierendenrabatt HiFi: 9,99 Euro

Studierendenrabatt: 4,99 Euro Bei Studio Sublime und Sublime Family 30-60% Rabatt bei Käufen im Download-Shop Studierendenrabatt: 4,99 Euro
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