Startseite HiFi Elektronik Streaming-Verstärker Sonoro Maestro im Test: Streaming-Verstärker im Designerkleid

Sonoro Maestro im Test: Streaming-Verstärker im Designerkleid

Der Sonoro Maestro sieht klasse aus und klingt auch gut. Ob die etablierte Konkurrenz den hübschen Streaming-Verstärker fürchten muss, klärt unser Test.
Sonoro Maestro im Test | HIFI.DE
Leistung
2x 100 W / 8 Ω
Quellen kabellos
Bluetooth, DAB+, UKW, Internetradio
Chromecast Built-In
nein
Integrierte Streamingdienste
Spotify Connect, TIDAL, Deezer, Amazon Music, Qobuz
MQA
nein
Roon ready
nein
Raumeinmessung
ja (Sonoro Room Correction, iOS-App)
Abmessungen (BxHxT)
43,2 x 12 x 27,7
Preis
1.499 Euro
In Kürze
Mit CD, Radio und vollwertigem Streaming geht dem Maestro nie die Musik aus. Auch Anschlüsse für externe Geräte sind reichlich vorhanden. Klanglich alles andere als schüchtern, sondern knackig-dynamisch und weiträumig.
Vorteile
  • Kräftiger, dynamisch klingender Verstärker
  • Bluetooth-Sender z.B. für Wireless-Kopfhörer
  • Dezentes, wohnzimmerfreundliches Design
Nachteile
  • keine Multiroom-Funktion
  • Kein Streaming von HighRes-Inhalten
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Hochwertig, wohnzimmerfreundlich, sinnvoll ausgestattet, aber nicht überfrachtet: So könnte die Formel lauten, nach der die Sonoro-Radios entstehen. Mit dem Sonoro Maestro geht die deutsche Firma den nächsten Schritt in Richtung HiFi-Anlage, vom All-In-One-System zum vollwertigen Streaming-Verstärker.

Sonoro Maestro – Front
Das Design des Sonoro Maestro ist elegant und minimalistisch.

Im Maestro sind keine Lautsprecher eingebaut, du kannst und musst ihn also mit Regal-Boxen oder Standlautsprechern deiner Wahl kombinieren. Alles andere, was deine HiFi-Anlage braucht, bringt der kompakte Maestro nämlich schon mit: Einen Verstärker mit reichlich Leistung, einen CD-Player für deine Lieblingsscheiben, digitalen Radio-Empfang und einen umfangreich ausgestatteten Netzwerkplayer mit diversen integrierten Streamingdiensten. Einige analoge und digitale Eingänge für externe Quellen gibt es obendrein auch noch.

Den Sonoro Maestro kannst du hier online erwerben:

Kein Wunder, dass Streaming-Verstärker zu den beliebtesten Komponenten gehören: Die klanglich und optisch wichtigste Entscheidung – die für die richtigen Lautsprecher – überlassen sie dir. Alles andere steckt picobello verpackt in einem kompakten Gehäuse. Und wenn du einen Musikdienst wie Spotify oder TIDAL nutzt, brauchst du dein Wohnzimmer nicht einmal mit einer CD-Sammlung vollzustellen. Schöne neue Welt! Und im Idealfall auch klanglich ein echter Fortschritt.

Sonoro Maestro im Hörtest: Kraftvoll, straff und enorm direkt

Wie sich der Maestro klanglich gegen andere Streaming-Verstärker und HiFi-Anlagen schlägt, haben wir im Hörraum genau überprüft. Dort musste der Sonoro unter anderem unsere schonungslos direkt abgestimmten Studiomonitore Tannoy Legacy Eaton antreiben. Was ihm überzeugend gelang: Ein auffallend breites, stabiles Stereobild und kernig schnalzende Bassimpulse verraten hohe Leistungsreserven. Die Lust am Lauthören wird hier also geweckt, zumal die Abbildung auch bei hohen Pegeln unerschütterlich stabil bleibt. Ein ganz ähnliches Klangbild zeigt sich auch an den größeren Audiophysic Midex, und sicherlich würde der Maestro auch an einer Sonoro Grand Orchestra eine gute Figur abgegeben. Letztere Kombination konnten wir allerdings nicht ausprobieren.

Sonoro Maestro – Lautsprecher-Anschlüsse
Der Maestro ist als Hifi-Verstärker sehr viel kräftiger, als man ihm das bei seinen kompakten Maßen zutraut.

Mit einem Vintage-Jazzklassiker tasten wir uns an die tonale Balance des Maestro heran: Bei Songs For Distingué Lovers von Billie Holiday fragen wir uns, wer im Erscheinungsjahr 1958 derartige Hochtondynamik überhaupt nutzen konnte. Die Antwort: niemand. Noch heute braucht man einen Top-Plattenspieler, um das Album (hier in der von Bernie Grundman gemasterten Classic-Records-Ausgabe von 1995) überhaupt sauber abzutasten. Aber dann klingt das Werk wie live: mitreißend emotional, mit extremem Fußwippfaktor und punktgenauen Trompeten- und Saxofonsoli, die über die Jahrzehnte nichts von ihrer Energie verloren haben.

Größer, kleiner, teurer, günstiger – Wenn der Sonoro Maestro nicht der richtige Amp für dich ist, wirst du in unserer Testliste der besten HiFi-Verstärker garantiert fündig:

Fast schon zu direkt

Der Sonoro Maestro kann hier schon etwas zu direkt klingen. Das ist an sich nicht falsch, denn Holidays Stimme oder Harry Edisons Trompete sollen diese Live-Attacke ja haben. Im Idealfall, mit sehr guten und sehr teuren HiFi-Verstärkern wie dem Cambridge Edge A, gibt es gleichzeitig aber noch mehr Details zu hören, wirkt etwa die Stimme authentischer und körperhafter. Gerade bei höheren Lautstärken klingt der Sonoro hier ein wenig hell und drahtig.

In seinem Charakter ist er also dem Cambridge Evo 150 nicht unähnlich. Der hohen Dynamik tut das aber keinen Abbruch, und du kannst dieser tonalen Charakteristik auf zwei Weisen begegnen. Entweder indem du bei der Auswahl des Lautsprechers mit einer gewissen Zurückhaltung im Präsenzbereich gegensteuerst, oder indem du diese direkte Note einfach akzeptierst. Was umso leichter fällt, je besser dein Zuspieler klingt.

Sonoro Maestro – Display mit Streamingdiensten
Vollausstattung: Quasi alle wichtigen Streamingdienste sind beim Sonoro mit an Bord.

Line, Phono oder digital: Der Klang nach Quellen

Bei einem Streaming-Receiver gibt es viel auszuprobieren. Denn je nach gewählter Quelle treten unterschiedliche Baugruppen in Aktion – mit jeweils eigenem Einfluss auf den Klang. Sehr zufrieden waren wir mit dem Phonoeingang, den wir mit dem Sonoro Platinum SE und einem New Horizon 121 ausprobierten. Mit beiden Spielern tönt die Musik rauscharm, frei von Brummen oder anderen Störungen und mit einem satteren, weicheren Timbre als bei digitalen Zuspielern. Dass im direkten Vergleich etwas Hochtonauflösung fehlt, ist der noch günstigen Preisklasse der Plattenspieler geschuldet. Der HiFi-Verstärker mit Phono-Eingang holt aus beiden aber jede Menge Genussfaktor heraus.

Sonoro Maestro – Quellentasten
Streaming, Radio, Bluetooth, CD, Plattenspieler … es gibt kaum eine moderne Musikquelle, die du mit dem Sonoro Maestro nicht abspielen kannst.

Die CD- und Streamingabteilung dagegen weicht in die andere Richtung ab. Etwa mit dem ultraknackig aufgenommenen Postrock-Album Patriot von Cougar, im verlustfreien FLAC-Format vom Redaktions-NAS gestreamt. Da wirkt das Chor-Intro von Rhinelander kühler, im Ausklingen ein wenig kürzer angebunden als über den an AUX angeschlossenen Linn Sneaky Musik DS. Okay: der Linn kostete schon 2008 soviel wie der ganze Maestro, hat keine externen Eingänge, kein Display und nur einen kleinen Notverstärker. Und auch der weiterhin aktuelle Naim Uniti Atom wirkt natürlicher, wärmer und feiner als der Maestro. Der Naim kostet jedoch auch rund doppelt so viel wie der Sonoro, und ihm fehlt das CD-Laufwerk.

Meisterhaft? Der technische Aufbau des Sonoro Maestro

Der Sonoro Maestro verdankt seine beachtlichen Leistungsreserven zwei „Universal Class D“-Modulen des niederländischen Spezialisten Hypex. Die hier verwendeten Baugruppen schaffen jeweils 100 Watt an 8 Ohm und fast das Doppelte, nämlich 180 Watt, an vier Ohm, und das mit nur sehr geringer Abwärme. Der Maestro wird also unabhängig von der geforderten Leistung kaum warm und benötigt nur wenige Belüftungsöffnungen. Das kommt den Designern entgegen, die dem Maestro ein Sonoro-typisches Kleid mit abgerundeten Ecken geschneidert haben. Das gibt es wahlweise in schwarzem oder weißem, mattem oder hochglänzendem Lack sowie als „Limited Edition“ auch in einem sehr hübschen Walnussfurnier, wobei das Finish stets erstklassig ist.

Sonoro Maestro – Zubehör
Die Verarbeitung des Maestro ist insgesamt hochwertig. Eine nette Geste sind die Baumwollhandschuhe im Lieferumfang.

Als interne Quellen bietet der Maestro ein CD-Laufwerk, sowie einen Streamer mit Spotify Connect, TIDAL, Napster, Amazon Music, Qobuz, Deezer und Internetradio. Sonoro verwendet dafür einen Chipsatz von Frontier Silicon – eine populäre Lösung, die sich in vielen Streamingradios und natürlich auch allen aktuellen Sonoro-Modellen findet. Außerdem sind UKW- und DAB+-Radio mit an Bord. Der CD-Drive zieht sich die Discs durch einen schmalen Schlitz rein, was besser aussieht als eine Schublade, dafür aber einen filigranen und entsprechend empfindlichen Lademechanismus benötigt.

Falls du keine Lust auf große Lautsprecher hast, bietet dir Sonor übrigens auch eine Alternative an. Das Sonoro Meisterstück beherrscht ähnlich viele Quellen wie der Maestro, hat aber ein Stereo-Set Lautsprecher plus Subwoofer im kompakten Gehäuse verbaut.

Raumkorrektur per DSP

Um den Klang des Sonoro Maestro an deinen Hörraum anzupassen, hat der Hersteller dem Verstärker einen ausgewachsenen Digitalen Signalprozessor (DSP) spendiert. Genauer gesagt handelt es sich dabei um den einen Chip namens ADAU1701 von Analog Devices.

Sonoro Maestro – Rückseite
Die ausziehbare Radio-Antenne ist ein ungewohnter Anblick, ansonsten gibt es auf der Rückseite des Sonoro Maestro keine Überraschungen.

Dieser DSP leistet auf Wunsch eine Raumakustik-Korrektur im Tieftonbereich, wo in nahezu jedem Hörraum stehende Wellen massiv den Klang verbiegen. Diese kann die Sonoro-Raumkorrektur vollautomatisch und recht treffsicher ausgleichen. Die nötigen Messdaten über die Raumakustik erhält der Maestro via Bluetooth von der iOS-App Sonoro Room Correction, die zur Messung ein Rauschsignal und das Mikrofon des iPhone verwendet. Eine Android-Version gibt es davon nicht, weil nur bei aktuellen Apple-Phones die Mikrofone einheitlich und linear genug sind. Hast du kein iPhone, kann vielleicht ein Freund oder eine Freundin aushelfen – einmal eingemessen braucht der Maestro die App nicht mehr.

Sonoro Maestro: Verarbeitung und Praxis

Sonoro betont gerne (auf der Verpackung allein fünfmal), dass Entwicklung und Design des Maestro in Deutschland stattfinden. „Herkunftsland“ laut Amazon ist aber erwartungsgemäß wie bei den meisten Geräten in dieser Preisklasse China – so sauber handgeschliffenen Lack bekommt man in Europa schlicht nicht mehr zu diesem Preis. Das Gehäuse sitzt passgenau. Auf den darin befindlichen Platinen schützen zahlreiche Abschirmkäfige und -kästen aus Blech die empfindlichen Baugruppen vor Störungen. Alles in allem ist das ein solider Aufbau mit hochwertigen Komponenten und nur wenigen potenziellen Problemquellen.

Sonoro Maestro – Fernbedienung
Die Sonoro-Fernbedienung liegt recht gut in der Hand und ist übersichtlich gestaltet.

Mit eingebautem CD-Laufwerk und Radio wäre der Maestro vor einigen Jahren noch als voll ausgestatteter CD-Receiver durchgegangen. Zumal du dank Phonoeingang auch einen Plattenspieler mit MM-System direkt daran anschließen kannst. Zwei weitere analoge Zuspieler finden per AUX-Eingang Anschluss. Einen Schritt moderner sind die beiden Digitaleingänge. Um deinen Fernseher anzuschließen, steht dir lediglich ein optischer Eingang zur Verfügung – auf HDMI ARC hat Sonro hier verzichtet. USB-Sticks dagegen kann der Maestro lesen und abspielen. Wenn du dieses Feature nutzen möchtest, würdest du dir die USB-Buchse jedoch lieber an der Frontplatte wünschen statt gut versteckt auf der Rückseite – zumal sie mit bis zu 2 Ampère Stromlieferfähigkeit auch zum schnellen Laden fürs Smartphone taugt.

Bluetooth in beide Richtungen

Als modernes Audio-Gerät verfügt der Sonoro Maestro natürlich auch über Bluetooth. Du kannst also ganz bequem Musik vom Smartphone abspielen, ohne mit dem WLAN verbunden sein zu müssen. Praktischerweise arbeitet der Bluetooth-Chip im Maestro aber bidirektional. Das heißt, du kannst auch deinen Bluetooth-Kopfhörer kabellos verbinden und so Musik hören. Einen Anschluss für HiFi-Kopfhörer mit Kabel gibt es natürlich auch.

Sonoro Maestro – Detail CD-Schlitz
Sonoro Maestro: Slot-In-Laufwerk für CDs und Mini-Buchse für kabelgebundene Kopfhörer.

Streaming-Test: Gapless, aber kein Highres

Als moderner Streaming-Verstärker ist der Sonoro Maestro aber weder auf CDs noch auf externe Quellen angewiesen. Sondern spielt ganz bequem Musik von allen wichtigen Streamingdiensten und per UPnP aus deinem eigenen Netzwerk ab. Dabei beherrscht der Maestro sogar Gapless Playback – Wenn Produzent und Mastering das so wollen, also etwa bei Live-Aufnahmen oder DJ-Mixes, geht ein Titel ohne merkliche Pause in den nächsten über.

Sonoro Maestro - Display
Der Maestro hat zwar auf Wunsch eine sehr gut ablesbare Uhrzeitanzeige, aber keine Weckfunktion. Das überlässt er den Radioweckern der Marke.

Wenn du mit dem Sonoro Maestro Highres wiedergeben möchtest, stößt du allerdings an die Grenzen der relativ einfachen Streaming-Plattform. Files mit mehr als 48 Kilohertz Abtastrate quittiert der Streamer nämlich mit „Decodierungsfehler“ und verweigert die Kooperation. Klanglich ist das wahrscheinlich kein großer Verlust im Vergleich zur Lossless-Wiedergabe in CD-Qualität, die der Sonoro ja problemlos beherrscht. Aber schön und zeitgemäß wäre es eben schon, wenn du diese Möglichkeit hättest.

Multiroom? Das war einmal …

Zur Bedienung vom Smartphone nutzt du die kostenlose App Undok. Diese funktioniert mit allen Geräten, die auf die Streaminglösung von Frontier Silicon basieren – also auch mit allen Modellen von Sonoro und vielen anderen Digitalradios. Mit der App steuerst du alle Streamingfunktionen, schaltest Eingänge um und regelst die Lautstärke. Das alles klappt zuverlässig, aber auch etwas träge. Früher konntest du über die App noch mehrere Sonoro-Geräte zu einer Multiroom-Gruppe koppeln. Mit der aktuellen Modellgeneration geht das aber nicht mehr.

Sonoro Maestro – Draufsicht
Superkompakt, vollständige Ausstattung, elegantes Design, einfache Bedienung – ist der Sonoro Maestro der perfekte HiFi-Verstärker für Menschen, die kein HiFi möchten?

Test-Fazit Sonoro Maestro: Einfach, bequem und klangstark

Wenn du einfach nur gut Musik hören willst, aber keine Lust auf riesige Gerätetürme hast, ist der Sonoro Maestro einen zweiten Blick wert. Er bietet hohe Klangqualität, üppige Leistung und riesige Programmvielfalt in einem kompakten Gerät, das angenehm wenig nach HiFi aussieht.

Testergebnis Sonoro Maestro – GUT / 8.0 | HIFI.DE

Hier geht’s direkt zum Angebot des Sonoro Maestro:

Technische Daten
Leistung 2x 100 W / 8 Ω
Eingänge 2x Analog Line (Cinch + 3,5,mm), 1x Phono MM, 1x S/PDIF, 1x TOSLink, 1x USB-A
Audio-Ausgänge 1x Lautsprecher, 1x Kopfhörer 3,5mm, 1x Pre Out, Bluetoth Out
Quellen kabellos Bluetooth, DAB+, UKW, Internetradio
Chromecast Built-In nein
Integrierte Streamingdienste Spotify Connect, TIDAL, Deezer, Amazon Music, Qobuz
MQA nein
Roon ready nein
Multiroom nein
Raumeinmessung ja (Sonoro Room Correction, iOS-App)
Netzwerk LAN, WLAN (802.11ac)
Gehäuse-Ausführungen Weiß (matt oder Hochglanz), schwarz (matt oder Hochglanz), anthrazit, Nussbaum
Abmessungen (BxHxT) 43,2 x 12 x 27,7
Mitgeliefertes Zubehör Teleskopantenne, WLAN-Antenne, Fernbedienung, Handschuhe
Gewicht 6 kg
Preis 1.499 Euro

Alle von uns getesteten Streaming-Verstärker findest du in unserer Bestenliste:

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