Sonoro Maestro Quantum im Test: Vertrautes Design, wichtige neue Features

- Leistung
- 2x 110 Watt / 8 Ohm, 2x 180 Watt / 4 Ohm
- Quellen kabellos
- Bluetooth aptX HD, DAB+, UKW, Internetradio, AirPlay 2
- Chromecast Built-In
- Ja
- Integrierte Streamingdienste
- Spotify Connect, Tidal Connect, Deezer, Amazon Music, Qobuz
- MQA
- –
- Roon ready
- Ja
- Raumeinmessung
- Ja (Dirac)
- Abmessungen (BxHxT)
- 452 x 120 x 279 mm
- Preis
- 1.999 Euro
Etwas milder abgestimmt als der Vorgänger, bringt der neue Sonoro Maestro Quantum mit DIRAC-Einmessung und HDMI-eARC klare Vorteile. Ohne Konkurrenz ist der Streaming-Verstärker nicht, ein wohnlich gestyltes Gerät ohne echte Schwächen dagegen auf jeden Fall.
- Klingt sehr sauber und seidig
- Bluetooth-Sender z.B. für Wireless-Kopfhörer
- HDMI-eARC, Roon Ready, Raumeinmessung
- Recht kleines Display
Wer nicht genau hinschaut, könnte den Sonoro Maestro Quantum für seinen Vorgänger Maestro halten, den wir bereits vor anderthalb Jahren getestet haben: Dasselbe kultivierte Softline-Design aus Holz, Lack und Aluminium hüllt den neuen Streaming-Verstärker.
Auch das Datenblatt liest sich ähnlich: Ein kraftvoller Stereo-Amp steckt in beiden Maestros, mit analogen und digitalen Eingängen, vor allem aber mit Zugriff auf alle wichtigen Streamingdienste. So sorgt er dafür, dass dir auch ohne externe Zuspieler die Musik nie ausgeht. Wir haben uns den Sonoro Maestro Quantum im Test vorgenommen und verraten dir, was sich zum Vorgänger getan hat.
Schon überzeugt? Dann findest du den Sonoro Maestro Quantum hier:
Sonoro Maestro Quantum im Hörtest: Die neue Sanftheit
Den Vorgänger Sonoro Maestro haben wir – auch im Vergleich zu anderen Kandidaten aus seiner Preisklasse – als kantig-direkt klingenden, dynamikbetonten, in ungünstigen Konstellationen auch leicht kühl wirkenden Streaming-Verstärker in Erinnerung. Eine Abstimmung, die durchaus Freunde hat, zu dem ansonsten so betont dezenten Auftritt der Marke aber nicht so ganz passte.

Im Hörtest tritt der neue Maestro Quantrum wie üblich zunächst in komplett neutraler Einstellung an. Jegliche Klang-Veredler oder -Veränderer, und davon gibt es einige – sind also abgeschaltet. Wir hören und bewerten den reinen Verstärker samt eingebautem DAC, wie schon damals beim Ur-Maestro.
Aber dieses Mal füllen ganz andere Klangbeschreibungen unsere Notizblöcke. Der Sonoro Maestro Quantum wirkt auf Anhieb eher weich, mild und fast einen Tick dunkel. Nicht zu überhören sind auch beim Neuen die üppigen Kraftreserven: Die fast subsonischen Basslinien auf Other, Like Me vom Techno-Altmeister The Black Dog kannst du aufdrehen, bis die Polizei kommt, ohne dass die feinen Ambient-Klanggespinste im Hochton ihre Ruhe und Räumlichkeit einbüßen. Der Sonoro-Amp klingt also zwar freundlich-warm, aber nicht auf Kosten seiner Autorität.

Wie viel Genauigkeit hätten’s denn gern?
Bei Stimmen und natürlichen Instrumenten zeigt sich im Verlauf der Hörsessions ein etwas softerer Fokus als mit anderen guten Streaming-Amps. Zum Vergleich steht der Rotel S14 parat, spartanisch ausgestattet, aber klanglich der Inbegriff eines ausgereizten, neutral und klar abgestimmten Verstärkers in klassischer A/B-Technik. Hier wirken kompliziertere Arrangements, etwa auf dem Mice-Parade-Album Obrigado Saudade kleinteiliger, farblich differenzierter und detailreicher. Aber der Japaner hat nicht nur Vorteile: Wenns ganz hoch hergeht, trübt sich der zuvor klare Klanghimmel etwas ein.
Eine Stimme vor quirlig-vielstimmiger Begleitung, etwa die von Adam Pierce, dessen Name tüchtig durchgeschüttelt den Bandnamen Mice Parade ergibt, ist ein guter Indikator. Auf dem Stück Focus On The Roller Coaster scheint Pierce über den Sonoro weniger Mühe zu haben, sich gegen seine virtuellen und realen Studiobegleiter durchzusetzen.

Der deutsche Amp reproduziert angenehm verlässlich, fast schon stoisch, bei jeder Lautstärke und in jeder dynamischen Situation. Eine Fähigkeit, die wir zuletzt auch beim NAD C 700 sehr schätzten. Ein, der übrigens die gleiche Class-D-Endstufentechnologie mitbringt wie der Sonoro.
Genauerer Klang dank DIRAC
Auch wenn beide Streaming-Amps dynamische Herausforderungen mit aufreizender Lässigkeit meistern, gefällt und der NAD dabei noch einen Tick besser. Seine Klangfarben wirken reicher, Details deutlicher, ohne dass darunter der neutrale Ton leidet. In vielen realen Räumen kann der Sonoro aber dennoch locker gleich- oder sogar am NAD vorbeiziehen. Und zwar, wenn er seine leistungsfähige DIRAC-Raumeinmessung einsetzt.

DIRAC ist keine Sonoro-exklusive Technologie und zum Beispiel auch im NAD M10 v2, dem teureren Bruder des C 700, verfügbar. Die Wirkung ist hier wie da dann auch vergleichbar: Straffere Bässe, bessere Durchzeichnung, mitunter frappierend bessere Raumabbildung. In akustisch optimierten Hörräumen macht DIRAC dagegen keinen großen Unterschied.
Überzeugt auch am Plattenspieler
Aber auch am anderen Ende der Technologieskala performt der Sonoro vorzüglich. Über seinen Phono-Eingang haben wir einen ganzen Mittag mit großem Genuss Platten gehört. Dass so ein Eingang nicht nur vorhanden ist, sondern auch noch richtig gut klingt, ist bei Streaming-Amps nicht selbstverständlich.

Der Phono-Vorverstärker des Maestro Quantum jedenfalls rauscht nicht, brummt nicht, zwitschert nicht, und stellt LPs mit korrekter Klangbalance und ihrem charakteristischen seidigen Sound dar. Es spricht also nichts dagegen, an ihm einen hochwertigen Plattenspieler anzuschließen – im Test war es ein Technics SL-1210GR2 mit dem Opus 3, einem MI-Tonabnehmer des US-Herstellers Grado.
Wenn du wissen willst, wie sich der Sonoro Maestro Quantum im Vergleich mit allen von uns getesteten Streaming-Verstärkern schlägt, findest du die Antwort in unserer Bestenliste:
Sonoro Maestro Quantum: Technischer Aufbau und Praxis
Der Sonoro Maestro Quantum wird in Deutschland entwickelt und in China gebaut. Unser Testgerät in weißem, mattem Lack ist mustergültig verarbeitet. Die Alu-Frontblende ist präzise zentriert und erhält durch eine umlaufende, feine Fuge eine elegante, schwebende Wirkung. Der große, weich laufende Volume-Regler besteht aus massivem Alu, ebenso die insgesamt 19 Tipptasten mit knackigem Druckpunkt, mit denen du sämtliche Funktionen des Maestro auch direkt am Gerät steuern kannst.

Alternativ kannst du vom Sessel aus eine neu gestaltete, hochwertig in der Hand liegende IR-Fernbedienung verwenden oder gleich die ebenfalls neue Sonoro-App starten. Diese App ist deutlich schneller und komfortabler als die bisherige Steuer-Software, aber nicht mit den älteren Sonoro-Modellen kompatibel. Ein älterer Maestro oder ein Sonoro Meisterstück der ersten Generation wird also nicht gemeinsam mit dem Quantum auf deinem App-Homescreen auftauchen, das frisch getestete Sonoro Meisterstück Gen. 2 dagegen schon. Als vierten Bedienweg unterstützt Sonoro auch gängige Smarthome-Systeme, etwa von Busch-Jaeger, KNX oder Gira, in die du den Maestro einbinden kannst.
Multiroom weiterhin nur auf Umwegen
Die fehlende Kontinuität in der App finden wir nicht weiter schlimm. Dafür ist der Streaming-Chipsatz im Maestro Quantum viel leistungsfähiger als der des Vorgängers. Was sowohl qualitative als auch ganz praktische Auswirkungen hat. Zu Multiroom-Gruppen lassen sich die Sonoros – auch die neuen – ohnehin nicht verbinden, auch wenn sie gemeinsam auf der App erscheinen. Da der Quantum aber Chromecast-kompatibel ist, bleibt für Synchronwiedergabe in mehreren Räumen immerhin das als Schleichweg.

Neben Chromecast gibt es natürlich auch AirPlay 2 als mediales Einfallstor, sowie als universelle, direkte Datenfunkverbindung Bluetooth – und zwar per klangstarkem Codec aptX HD. Das Bluetooth-Modul kann sogar selbst Musik versenden, etwa an deinen Bluetooth-Kopfhörer oder einen Wireless-Speaker auf der Terrasse. Streamingdienst-Nutzer:innen freuen sich beim Quantum über das neue, reichere Angebot nativ unterstützter Anbieter. Das umfasst jetzt Spotify Connect, Tidal Connect, Deezer, Napster, Amazon Music und Qobuz.
Endlich auch mit Highres-Streaming
Das Streaming-Herz des alten Maestro war Musikauflösungen oberhalb von CD-Qualität nicht gewachsen. Den Versuch, etwa eine Audiodatei mit 96 Kilohertz Samplingrate zu starten, quittierte er mit einer Fehlermeldung. Das war im Allgemeinen kein Drama, bekümmerte aber Audiophile, die dadurch nicht das volle Potenzial ihrer Highres-Streamingdienste oder digital abgespeicherten Musiksammlung nutzen konnten. Das ändert sich jetzt: Der Maestro Quantum verarbeitet Musik mit bis zu 192 kHz und 24 Bit, ohne mit der virtuellen Wimper zu zucken. Und natürlich spielt er – wie fast alle Sonoros – dank eines integrierten Slot-Laufwerkes auch ganz normale CDs ab.
Bewährte Endstufe, verbesserter DAC
So oder so gelangen Audiodaten aller Quellen – auch der analogen – zunächst in einen digitalen Klangprozessor (DSP), der Klangregelung, Loudness, ein umfangreiches Bassmanagement für den Betrieb mit Subwoofer, sowie gegebenenfalls die DIRAC-Korrekturkurven anwendet. „Gegebenenfalls“ deshalb, weil dem Sonoro Maestro Quantum das spezielle Messmikrofon nicht beiliegt, dass du für den DIRAC-Kalibrierungsvorgang zwingend brauchst.

Das musst du für 69 Euro bestellen, während die DIRAC-Live-Lizenz bereits im Maestro-Preis inbegriffen ist. Aber halb so schlimm: Die 69 Euro sind in Wirklichkeit nur ein Pfand. Nach vollbrachter Einmessung kannst du das Einmess-Set zurückschicken. Eine originelle Lösung, die verhindert, dass jeder die teure Hardware automatisch mitkaufen muss.
Nach vollbrachter DSP-Arbeit braucht’s einen DAC, um aus den Daten wieder analoge Musik zu machen. Auch diesen Baustein hat Sonoro offenbar upgegradet – auf einen renommierten Chip des Wandlerspezialisten ESS. Ob hier das Geheimnis des weicheren, natürlicheren Klangs liegt, der den Quantum von seinem Vorgänger abhebt?

Die auf den DAC folgenden Class-D-Endstufen sind jedenfalls praktisch unverändert: UcD-Module des niederländischen Zulieferers Hypex. Die arbeiten nicht nur sehr verzerrungsarm, sondern liefern heftige Leistung (110, bzw. 180 Watt an 8 und 4 Ohm) mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung.
Hinter den Kulissen: neue Anschlüsse, noch mehr Komfort
Wie gehabt findet die Leistung des Maestro über solide Schraubklemmen ihren Weg in deine Lautsprecherkabel. Direkt daneben findet sich ein unscheinbarer, aber wichtiger Neuzugang an der Alu-Rückwand: Der Sonoro Maestro Quantum nimmt über eine HDMI-eARC-Buchse nun auch TV-Sound entgegen und setzt die mitgesendeten Steuercodes um. So kann sich der Streaming-Amp automatisch einschalten und auf den HDMI-Input wechseln, sobald du den TV oder die Sky-Box startest. Auch die Lautstärke folgt dann der des (seinerseits automatisch stummgeschalteten) Fernsehers.

Wie es sich für aktuelle Geräte gehört, trägt die Maestro-Rückseite neben dem klassischen USB-A-Anschluss nun einen USB-C-Port, der mit 2,1 Ampere auch etwas hungrigere Mobil-Festplatten starten oder ein Smartphone laden kann. Hinzugekommen sind ferner digitale Ausgänge in optischer und koaxialer Ausführung, ein ungeregelter Line-Out zusätzlich zum (geregelten) Pre Out, sowie ein WPS-Button zur automatisierten WiFi-Anmeldung.
Fazit Sonoro Maestro Quantum
Klarer Fall: Der Sonoro Maestro Quantum ist moderner und besser ausgerüstet als der bisherige Maestro. Erhalten geblieben ist die angenehm untechnische Bauform ohne kantige Kühlrippen, Blechhauben und Luftschlitze. Zu diesem soften Design und den neuen matten Oberflächen passt die neue Klangabstimmung perfekt: Der Maestro Quantum spielt kompetent und dynamisch, zugleich aber stets dezent und einen Hauch warm.
Hier kannst du den Sonoro Maestro Quantum direkt beim Hersteller bestellen:
Technische Daten | |
Leistung | 2x 110 Watt / 8 Ohm, 2x 180 Watt / 4 Ohm |
Eingänge | 2x Analog Line (Cinch + 3,5,mm), 1x Phono MM, 1x S/PDIF, 1x TOSLink, 1x USB-A, 1x USB-C, HDMI-eARC |
Audio-Ausgänge | 1x Lautsprecher, 1x Kopfhörer 3,5mm, 1x Pre Out, 1x Line Out, Bluetooth Out |
Quellen kabellos | Bluetooth aptX HD, DAB+, UKW, Internetradio, AirPlay 2 |
Chromecast Built-In | Ja |
Integrierte Streamingdienste | Spotify Connect, Tidal Connect, Deezer, Amazon Music, Qobuz |
MQA | – |
Roon ready | Ja |
Multiroom | Ja(nur via Chromecast) |
Raumeinmessung | Ja (Dirac) |
Netzwerk | LAN, WLAN (802.11ac) |
Gehäuse-Ausführungen | Weiß (matt), Schwarz (matt oder Hochglanz) |
Abmessungen (BxHxT) | 452 x 120 x 279 mm |
Mitgeliefertes Zubehör | Teleskopantenne, 2 WLAN-Antenne, Fernbedienung, Handschuhe |
Gewicht | 6,2 kg |
Preis | 1.999 Euro |
Noch nicht das, wonach du suchst? In unserer Bestenliste findest du alle von uns getesteten HiFi-Verstärker, egal, ob mit oder ohne Streaming-Funktion: